Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Als sich die Aurelia verabschiedete, erwiderte ich ihren Gruss höflich, bevor ich mich wieder Centho zuwandte.


    Ja, das ist in der Tat jetzt etwas schwierig zu erklären. Am besten zeige ich dir den Aushang der neuen Version der Lex, welche nach unserer Abstimmung hier ausgehängt wurde.


    Ich ging voraus zu der Stelle, an welcher die Ankündigungen aus dem Senat hingen.


    Wie du erkennen kannst haben wir den vierten Punkt des zweiten Paragraphen komplett abgeändert. Der Senat wünscht sich eine Gleichbehandlung mit den Peregrini, wie du in der Formulierung lesen kannst.


    Gespannt wartete ich, bis Centho gelesen hatte und reagieren konnte.

    Nachdem ich auf dem Forum von einem Bittsteller auf mein Versäumnis aufmerksam gemacht worden war, hatte ich dies bei den Consuln angemeldet und erhielt in einer der folgenden Sitzungen die Möglichkeit, dies auch den restlichen Senatoren zu tun.


    Patres conscripti, ich trete heute vor euch, um einen Fehler zu gestehen! Mit einer "captatio benevolentiae" hatte schon manche gute Rede begonnen, aber diese würde nicht gut werden, das wusste ich schon jetzt. Auch war ich mir der Reaktion eines Flavius Gracchus bereits sehr sicher.

    Bei meinem Vorschlag zur Änderung der Lex Germania Servitium habe ich natürlich auch den Codex Militaris gelesen und kam damals zum Schluss, dass dieser nicht angepasst werden müsste. Leider hat sich nun gezeigt, dass dies falsch ist und mir damals ein kleines aber wichtiges Wort untergegangen ist.


    Zum Thema "Berufung in den Dienst des Exercitus Romanus" steht im Codex Militaris wörtlich folgender Satz: "Zum Dienst im Exercitus Romanus wird nur berufen, wer männlich und ingenuus ist, nicht jünger als 16 und nicht älter als 40 Jahre ist, einen gesunden und vollständigen Körper hat, mindestens fünf Pes und sieben Uncia groß ist und gute Sehkraft hat, einen guten Leumund hat, unverheiratet ist und keine ehrlosen Tätigkeiten ausgeübt hat."


    An diesem Satz scheiterte ein Mann, der sich vor wenigen Tagen zum Dienst in die classis Misenensis melden wollte. Er konnte dem Rekrutierungsoffizier nämlich nicht beweisen, dass er frei geboren wurde. Ein Umstand, der die gesamten Bestrebungen unserer so deutlich angenommenen Reform der Lex Germania Servitium komplett zunichte macht.


    Ich beantrage daher die Streichung der Worte "und ingenuus" aus diesem Satz. Liberti sollen gemäss unserem Willen, den wir mit der Änderung der Lex Germania Servitium deutlich gemacht haben, die Möglichkeit haben, sich im Exercitus Romanus das Bürgerrecht zu erarbeiten, falls sie die körperlichen und moralischen Voraussetzungen erfüllen.


    Der Dienst in den Legionen, den Cohortes Urbanae und den Cohortes Praetoriae verbietet der Codex Militaris im darauf folgenden Satz weiterhin und dies soll auch so bleiben. Legionen, CU und CP müssen zwingend weiterhin ausschliesslich von römischen Bürgern gestellt werden.


    Gleichzeitig muss in diesem Fall einen Abschnitt weiter unten der folgende Satz durch das Wort "Libertus" ergänzt werden: "Wer sich als römischer Bürger, Peregrinus oder Socius zum Dienst in der Auxilia bei den Cohorten, den Alae oder der Classis meldet, verpflichten sich auf 25 Jahre." Hier müssen neu die Liberti auch genannt werden.


    Da der Urheber des Codex Militaris, Senator Lucius Iulius Centho, seit einigen Tagen wieder in Rom ist, möchte ich ihn bitten, seine Meinung zu dieser kleinen Änderung bekannt zu geben.


    Eventuell war dies nun ein guter Schachzug. War der damalige Urheber selbst nicht gegen diese Veränderung, so bestand eine etwas grössere Chance, dass sich am Ende eine Mehrheit der Senatoren für die neue Formulierung aussprach, selbst wenn die Patrizier teilweise wieder dagegen sein würden.

    Da nun die Vorstellung vorgenommen worden war und dem Anstand genüge getan war, wandte sich Iulius Centho wieder ganz mir zu, was ich als Zeichen verstand, dass er die Konversation mit Aurelia Drusilla beendet hatte.


    Ja, das kann ich verstehen. War gerade etwas viel und wirr, auch mit der Aurelia. Der Mann da, Lucius Salonius Pius, ist ein Libertus und wollte sich gemäss der neuen Lex Germania Servitium, welche auf meinen Antrag hin im Senat überarbeitet wurde und nun Liberti die Möglichkeit gibt ähnlich wie Peregrini das Bürgerrecht zu erlangen, bei der Classis melden. Dort wurde er jedoch mit Hinweis auf den Codex Militaris abgewiesen, welcher vorschreibt, dass man ingenuus sein muss, um im exercitus zu dienen. Da er nicht beweisen kann, dass er frei geboren wurde, respektive dies nicht wurde, hat er keine Chance, sich nun auf diesem Weg seinen Traum zu erfüllen und bat mich um Hilfe.


    Offensichtlich hatte ich dieses kleine blöde Wort im Codex Militaris überlesen, als ich mich auf die Arbeit an der Lex Germania vorbereitete. Daher vorhin meine kurze Frage an dich bezüglich des Codex. Es sieht also so aus, als müsste ich im Senat da nochmals etwas Arbeit investieren.

    Mein Gespräch mit dem Bittsteller hatte sich in der Zwischenzeit dem Ende entgegen geneigt. Er war zwar noch nicht glücklich, da ich keine sofortige Hilfe leisten konnte, aber wenn er ehrlich war, dann wusste er auch, dass ich das nicht konnte.


    Ich drehte mich daher wieder zu Iulius Centho um, der mich gleich der Dame vorstellte. Tatsächlich also eine Aurelia. Naja, auch bei ihr stank es auf der Toilette.


    Salve Aurelia Drusilla. grüsste ich leicht distanziert, aber nicht minder freundlich. Das Kompliment des Iulius liess ich unbeantwortet, es erschien mir nicht der richtige Zeitpunkt darauf Bezug zu nehmen.

    Nach über 16 Monaten ohne richtigen Urlaub fahren meine Frau und ich morgen endlich wieder einmal für 12 Tage raus aus unserem Heimatland, auf eine nette kleine Insel, wo es wesentlich wärmer ist als hier.


    Ich hoffe natürlich auf Wlan im Hotel und habe den Laptop dabei, aber ich kann nicht garantieren, dass ich jeden Tag online sein werde.

    Die Frau war offenbar eine Aurelia, zumindest konnte ich dies kurz aus der Anrede, welche Iulius Centho benutzte, entnehmen. Das bedeutete, dass sie Patrizierin war und erklärt somit auch ihr flegelhaftes Benehmen. Zumindest war das so das gängige Vorurteil über die Patrizier.


    Ich erkläre dir das später. antwortete ich Centho und wandte mich wieder dem Bittsteller zu, da er mir meine Frage genügend beantwortet hatte. Hoffentlich würde die Dame nicht ein längeres Gespräch im Sinn haben, oder Centho bemerken, dass sie gestört hatte. Da er sie kannte, würde er ihr schon mitteilen können, dass sie gerade ein Gespräch unter Senatoren unterbrochen hatte.


    Der Bittsteller hingegen war froh, dass ich ihm versprach, ich würde mich seines Problemes annehmen. Garantieren konnte ich zwar nichts, aber immerhin wollte ich es versuchen.

    Mir wurde von einem Mann eine Petitio überreicht. Während ich mich darum kümmerte, drängte sich eine mir nicht weiter bekannte Frau ins Gespräch und lenkte den Iulius ab. Eine Situation, die meinen Custos Corporis etwas nervös machte, denn es schien fast so, als würden die beiden zusammen arbeiten um uns von einander abzulenken.


    Die Petitio hingegen hatte schnell meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da sie mir einen Fehler aufzeigte, den ich mir nicht so schnell selbst verzeihen würde, würde er sich als wahr herausstellen. Die Nachfrage bei dem Mann ergab tatsächlich, dass man ihm die Aufnahme in die Classis Misenensis verwehrt hatte, weil der Codex Militaris scheinbar vorschrieb, dass ein Mitglied des Exercitus Romanus freigeboren, also ingenuus, sein musste. Das waren die Liberti meist natürlich nicht, da viele von ihnen in Sklaverei geboren waren oder zumindest nicht nachweisen konnten, dass sie erst später zu Sklaven wurden.


    Da ich mich aber erinnern konnte, dass genau dieser Senator Iulius Centho, mit welchem ich mich eben noch unterhalten hatte, der Urheber des Codex Militaris war, konnte ich mich natürlich sofort vergewissern, ob dies auch stimmte.


    Senator Iulius Centho, dieser Mann hier teilt mir soeben mit, dass der Codex Militaris scheinbar die Aufnahme in die Classis auf ingenui, also Freigeborene, beschränkt. Kannst du dies als Urheber des Codex Militaris bestätigen? War ich bei der Veränderung der Lex Germania Servitium tatsächlich derart unsorgfältig, dass mir nicht aufgefallen war, dass auch der Codex Militaris entsprechend geändert werden muss, um mein Vorhaben in die Tat umzusetzen?


    Die Dame, welche sich zuvor in unser Gespräch gedrängt hatte, ignorierte ich einfach, denn sie hatte sich mir auch nicht vorgestellt, als sie die Aufmerksamkeit des Iulius auf sich zog.

    Für mich als noch immer junger Senator war der Tag etwas lau gewesen. Nur wenige Leute hatten sich an mich gewandt, auch wenn es mehr waren als auch schon. Einen Ruf mit Ansehen konnte man nicht in wenigen Tagen aufbauen, das war noch immer viel Arbeit.


    Ja, die religiösen Pflichten des Hausherrn kann selbst der beste Vilicus nicht ausüben und dem Stammsitz der Familie kommt in dieser Hinsicht grössere Bedeutung zu als einem Gutshof irgendwo in den Provinzen.


    Eine Aufgabe in der Verwaltung? Das hatte ich nun nicht erwartet. In welche Richtung zieht es dich denn? Welche Aufgabe möchtest du übernehmen? Etwas hier in Rom, oder eher in den Provinzen? Das war eine wichtige Frage, denn ob es einen gestandenen aktiven Senator mehr gab, der sein Gewicht bei Diskussionen in den Ring werfen konnte oder nicht, das konnte bisweilen schon entscheidend sein.

    An Markttagen war auch ich oft mit meinem Custos Corporis Flamme auf dem Forum. Es war immer viel los, es gab viel zu sehen und zu hören und als Senator war ich noch immer der Meinung, dass ich das Volk vertreten sollte und somit auch für das Volk ansprechbar sein sollte. Wo sonst konnte man das sein, als auf dem Forum Romanum, dem Zentrum des öffentlichen Lebens. Mein nächstes Ziel, das Volkstribunat, verlangte entsprechend noch etwas mehr Engagement.

    Plötzlich erkannte ich einen alten Bekannten, nein, in der Zwischenzeit einen Verwandten. Iulius Centho! Er schien mich auch gesehen zu haben und so traten wir aufeinander zu und er grüsste zuerst.


    Salve Iulius Centho! Es ist eine Freude zu sehen, dass du wieder in der Stadt bist! In der Domus Iulia war es einige Zeit ziemlich ruhig, wo Stella nun verheiratet ist und Senator Dives auch nicht in Rom weilt. Was bringt dich denn zurück in die Stadt?

    Die Spiegelung von Symbolen ist bereits aus der Entstehung der Buchstaben gut erforscht und überhaupt nichts Spezielles, daher habe ich das oben so in den Raum geworfen. ;)


    Das ursprüngliche Zeichen, aus welchem später das phönizische Zeichen, aus welchem später unser Buchstabe A entstand, stellte einen Stierkopf dar. Das A müsst ihr euch dafür auf dem Kopf stehend vorstellen. Im phönizischen wurde es zuerst auf die Seite gelegt bevor es sich nochmals um 90 Grad drehte um zu unserem heutigen A zu werden. Auch das phönizische D und E schauen in die andere Richtung als das heute bei uns der Fall ist.


    Bei den römischen Buchstaben gibt es das ebenfalls. Das d macht den Bogen auf die andere Seite, sieht für uns heute also eher wie ein b aus. ;)

    Aus rein Inschriftswissenschaftlicher Logik würde man argumentieren, dass es sich um ein umgedrehtes C handelt ;)

    Das originale C steht ja für 100, das kann man also nicht noch für etwas anderes nutzen, also dreht man es um, damit man es als Abkürzung für Centuria nutzen kann.


    Ist aber bloss eine rein epigraphische Überlegung, nicht hinterlegt mit irgendwelchen Quellen oder Untersuchungen. ;)

    Als Immunis kann man verschiedene Aufgaben haben. Der Mensor ist derjenige, der mit der Groma und anderen Geräten die Orte vermisst, die Marschlager so zuerst einmal "vermisst" und an Ort und Stelle den Plan dafür erstellt, damit die einfachen Milites dann wissen, wo sie den Graben ausheben und wo welche Zelte aufstellen müssen.


    Ausserdem wird er für alles herangezogen, was an Bauarbeiten in einer Provinz eine Vermessung benötigt. Er ist also praktisch der Vermessungs-Gefreite. ;)

    Die schriftlichen Signaturzusätze, das hat Rusty schon mehrfach in verschiedenen Zusammenhängen gesagt, sind kein Problem. Da können wir machen so viel wir wollen. Daher sehe ich keine Probleme, mit diesen den ganzen "Blumenstrauss" anzubieten. Das Problem der Menge besteht lediglich für die WiSim und für eigene Signaturen. Die schriftlichen Zusätze sind praktisch null Aufwand.


    Sempronius Sophus in Cappa hat ja auch den Zusatz Immunis-Mensor

    Den hatte praktisch noch nie jemand.


    Auch in der CU oder in Germania gibt es im Moment einige schriftliche Signatur-Zusätze, welche ich noch nie in dieser Art erlebt habe und die neue Möglichkeiten bieten mit einer ID zu spielen. Da spricht für mich gar nichts dagegen. ;)

    @Landgut: Schon gesagt, aber wichtig genug um nochmals wiederholt zu werden: Es gibt Quests, die man erfüllen kann um an ein Landgut zu kommen. Diese sollen in Zukunft (ja, vieles kommt erst in Zukunft, weil viele Ideen auch viel Arbeit bedeuten) breiter gefächert und auf verschiedene Lebenslagen abgestimmt werden, damit man als Ersatz für die schwerer gewordenen Militärkarrieren eine andere Variante hat um an Landgüter zu kommen.

    Sicheres Einkommen bietet das Landgut im Moment überhaupt nicht, weil die WiSim beim Foren-Umzug komplett gestorben ist. Im Moment ist das einzige Einkommen das Schreiben von Beiträgen und der tägliche Login. Also auch wieder ein Grund mehr, aktiv zu schreiben. ;)


    @Dauer des Militärdienstes: Diese Änderung wurde erst vor wenigen Monaten noch ewigen Diskussionen in der SL veröffentlicht. Den Anstoss dazu gab ein anderer Spieler, dem aufgefallen ist, dass es nicht fair ist den Ausbildnern gegenüber, wenn man sich für den Militärdienst verpflichtet und dann mitten in der Ausbildung, die viel Zeit und Arbeit für den Ausbildner bedeutet, einfach wieder geht, weil die RL-Zeit um ist.

    Ausserdem ging es uns auch darum, die Dienstzeiten an andere Karrieren anzugleichen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum eine Karriere im Militär schon nach 6-12 RL-Monaten beendet sein soll, während man in dieser Zeit bei einer politischen Karriere noch gar nichts erreichen konnte.


    @Ränge: Das Ziel ist es, in Zukunft wieder eine WiSim zu haben. Im Zuge dieser Überlegungen und Vorbereitungen haben wir die alten Militärkarrieren des IR genommen und etwas an die Historie angepasst. Ausserdem haben wir in langen Überlegungen und Diskussionen eine Variante gesucht, welche in einer überschaubaren Anzahl an Rängen (mit Signaturen) eine möglichst gute Karriereleiter und eine über alle Einheiten ungefähr ausgeglichene Anzahl Ränge auf jeder Stufe ergibt.

    Für die neue WiSim, welche deutlich einfacher programmiert sein soll als die alte, was nicht weniger Detail oder weniger Möglichkeiten bedeutet, wurde die Anzahl Ränge für alle Karrieren auf ein bestimmtes Maximum festgelegt.

    Aus diesem Grund haben wir darauf verzichtet, für jeden Centurio eine eigene Stufe mit Rang und Signatur zu erstellen. So etwas kann man jedoch weiterhin mit einem schriftlichen Signatur-Zusatz kennzeichnen.


    Ich bin überzeugt davon, dass wir mit diesen Schritten einen guten Weg eingeschlagen haben und einige grosse ahistorische Dinge verbessern konnten. (z.B. honesta missio als Tiro)

    Anpassungen sind, wie Scato schon gesagt hat, nicht ausgeschlossen und (in vielen Dingen) natürlich auch (fast) jederzeit möglich.