Nachdem ich das tönerne Gladius und das tönerne Scutum erhalten hatte, drehte ich mich vorsichtig um. Es war nun ganz wichtig, dass ich auf meinem Weg nicht stolperte, sonst würden diese wichtigen Opfergaben zerstört und die ganzen Bemühungen wären hinfällig. Dieser Weg führte mich noch einmal 4 Stufen hoch zum eigentlichen Tempel und durch die offene Tür in sein Inneres. Nun war ich in der Wohnung des Gottes, stand unter seiner Präsenz im Heiligsten des Heiligen.
Hier war ein weiterer Altar, auf den ich die beiden Gaben des Voropfers schweigend niederlegte und dann in persönlichem Gebet zu Mars verharrte.
Ich erinnerte mich an die Tage in Germania, wo ich zweifellos unter seinem Schutz gestanden hatte, da ich keinerlei Gefahren ausgesetzt gewesen war, obwohl meine Dienstzeit aussergewöhnlich lang gewesen war. Ich erinnerte mich an die Tage meiner Jugend, als ich das Reiten und das Führen des Gladius und des Scutum erlernte, Dinge, welche Mars besonders bedeutsam waren. Ich erinnerte mich an die vielen Opfer, welche ich mit der Familie an Mars gebracht hatte, da er zusammen mit Venus unser Schutzgott war. Und ich danke ihm für seinen andauernden Schutz und versprach ihm, beim nachfolgenden Opfer äusserst sorgfältig vorzugehen, damit er dieses annehmen könnte.
Sim-Off:Falls Mars anwesend ist, wäre dies eine erste Möglichkeit der Kommunikation.
Am Ende dieser stillen und persönlichen Andacht und nach Vollendung des persönlichen Dankgebetes an den Gott, drehte ich mich nach rechts vom Altar weg und verliess den Tempel wieder in Richtung des Hauptaltares. Dort sollte in der Zwischenzeit alles für das kommende Opfer vorbereitet worden sein.
Als ich den Tempel verliess, sah ich zum ersten Mal wirklich die Menge an Zuschauern, welche sich versammelt hatte. An einem speziellen Ehrenplatz erblickte ich die Virgo Vestalis Maxima, eine ganz besondere Ehre, dass sie uns mit ihrer Anwesenheit beglückte, und auch den Pontifex Flavius Gracchus erblickte ich. Ein Moment, den ich vermutlich mein Leben lang nicht vergessen sollte.