Beiträge von Narrator

    Etwas irrtiert ob der Begrüßung des Parthamasires vergaß er fast sich wieder zu erheben und als er dies tat, vernahm er sofort die anspielung auf seine Verspätung, die er eigentlich nicht haben konnte, weil ja keine Zeit genannt wurde. Zumindest keine genaue. Doch darüber stritt man mit diesem Mann nicht. Der Anblick des Mannes vor ihm, ließ dem Händler fast die augen übergehen. Dieser Reichtum und diese Präsentation dessen war einfach zu beeindruckend, dass dem armen Sklavenhändler die Stimme wegblieb und er ein wenig länger als sonst brauchte ehe er dem Mann die Ware beschreiben konnte.


    "Herr, seht sie euch an. Nur die beste Ware. Alle sind sie kräftig und kern gesund. Ich habe sogar eine Sklavin aus dem fernen Norden. Die Römer nennen sie Germanen Herr. "


    Das sie ziemlich widerspenstig war, verschwieg er. Vorerst zumindest. Der arme Mann würde es sicher bald selbst merken.


    "Der Sklave hier ist ein guter Haushaltssklave. Er hat schon berühmten Männern gedient und diese hier. sie ist doch eine wahre Augendweide. Gepflegt und gutsaussehend."


    Stolz präsentierte er seine Goldstücke...

    Und es näherte sich wirklich ein Sklavenhändler mit seiner Ware dem Heim des Mannes, der überall einen schlechten Ruf genoß. Als er gestern angesprochen wurde, verfluchte er schon den Tag und eigentlich überhaupt alles was ihn dazu trieb am Morgen auf gestanden zu sein. Eigentlich verfluchte er gerade überhaupt am Leben zu sein. Man hörte so viel von hier und das meiste war nichts Gutes. Eigentlich gar nichts und wehren konnte er sich auch nicht. Man hätte ihn gemeldet und was ihm dann widerfahren wäre....Ouuuu gar nicht auszudenken. So ließ er sein getreues Tier den Karren mit den Sklaven ziehen. Nur die Besten natürlich. Alles andere wäre ein weiterer Schritt in Richtung Tod gewesen. Seines natürlich. Am Palast angekommen wurde er zu dem Mann gebracht, dem er nie begegnen wollte und es nun doch tat. Seine Sklaven im Schlepptau, die Besten, wurde er nun zu ihm gebracht und verneigte sich tief. Ungewöhnlich und unnötig tief. Aber man wusste ja nie. Schlechtgelaunt und dies ständig, soll er sein. Sagte man sich zumindest und da er nie etwas anderes gehört hatte, wollte er diese schlechte Laune natürlich nicht auf sich laden. Vrrsicht war die Mutter der Porzelankiste, wie man später sagen würde....

    Sextus Petronius Solinus, der oberste Beamte der Finanzaufsicht, saß auf seinem Stuhl und aß Trauben, als ein Bote den Brief der Kurie brachte. Solinus, dessen Arbeitsplatz von Wachstäfelchen und zwei Rechenschiebern gesäumt war, las ihn flüchtig und nickte.


    Prüft das mit den nächsten Zahlen, dann hat sich die Angelegenheit erledigt.


    Der Bote nickte und verschwand, während der dickliche Solinus genüsslich die Trauben aß.

    Wenn es damals schon Kaffee gegeben hätte, der Consul hätte dieses Getränk den Senatoren in den Schlund schütten wollen. So aber murmelte er nur vor sich hin, wie skandalös sich die Senatoren verhielten und welch Schande sie über sich bringen würden.


    "Wie schön. Nebst einiger anscheinend ungewollter Enthaltungen stößt das Gesetz auf breite Zustimmung. Man möge diese Entscheidung dem Volke mitteilen."

    Die doch sehr zögerliche Art des Abstimmungsverhaltens einzelner Senatoren ging dem Consul mächtig auf die Sandalen. Er hatte nun keine Lust mehr, abzuwarten, da ohnehin schon mehr als die Hälfte abgestimmt haben. Wer jetzt noch nicht seine Stimme abgegeben hatte, hatte eben Pech gehabt.


    "Wunderbar. Der Senat hat sich für Lucius Flavius Furianus entschieden. Möge der junge Senator die Provinz Hispania gerecht und weise führen."

    "Dann ruht euch für den Rest des Tages aus."


    Der Gardist verließ das Zelt und deutete dem Centurio an, ihm zu folgen.


    "Eure Zeltreihe könnt ihr dort hinten noch anschließen, da ist etwas Platz. Alles recht eng hier, mit vier Legionen und den ganzen Reitern. Aber es geht bald weiter."

    Der Gardist erhob sich von seinem Platz und erwiderte den Gruß.


    "Sehr gut, dass ihr so schnell eingetroffen seid. Hattet ihr eine gute Überfahrt? Ihr habt einige Eiletappen vom hafena us nach hieher genommen, nicht wahr? Wir hatten euch noch nicht so früh erwartet. Aber umso besser. Wir haben eine Centurie dabei, die einen Sonderauftrag bekommen wird. Ihr rückt an ihre Stelle in den normalen Dienst auf dem Feldzug ein."

    Nur noch ein Consul konnte aus bekannten Gründen an diesem Tag auf der Rostra erscheinen, um die Wahlergebnisse des Cursus Honorum bekannt zu geben. Für den ermordeten Purdentius Commodus gab es zwar formal auch für die wenigen Tage einen Ersatzconsul, aber dieser drängte sich nicht in den Vordergrund. Langsam rollte die Liste der gewählten Männer durch die Hand des Consuls.



    zum Vigintivir (decemvir litibus iucandis)
    Marcus Aurelius Corvinus



    "Zum decemvir litibus iucandis wurde gewählt: Marcus Aurelius Corvinus."


    Alle genannten Magistrate wurden aufgefordert, zum Consul zu kommen und vor dem Volk ihren Eid abzulegen. Für diejenigen, die den Eid nicht auswendig kannten, hielt ein Scriba eine entsprechende Vorlage bereit.


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:


    ZUR INFORMATION: AMTSEID


    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.

    Dem war offenbar nicht so und der Consul konnte ihn abhaken. Bei den weiteren Vigintiviri lief es auch einermaßen glatt, nur zwei Aufgabenbereiche wurden nicht nach den Wünschen der Kandidaten besetzt. Bei den Quaestoren wurde es hitziger, denn da wollte jeder seine Klienten in passenden Aufgabenbereichen untergebracht wissen. Die restlichen Ämter waren dagegen nur noch Formsache.


    "Dann lasst uns das Ergebnis nun verkünden. Die gewählten Magistrate mögen mich begleiten. Schickt Boten aus, um jene her zu holen, die noch nicht im Senat sitzen, sofern sie nicht ohnehin ungeduldig draußen warten."

    Einer der zahlreichen Schreiber, die dem Kaiser nicht in den Osten gefolgt sind, betritt das Büro des Magister Officiorum.


    "Magister, ich habe vom Consul die Liste mit den offiziellen Wahlergebnissen erhalten. Ich nehme an, diese ist dem Kaiser so schnell wie möglich zuzusenden?"


    Er legte die Liste vor. Aus dieser ging unter anderem hervor, dass Aurelius Corvinus gewählt wurde, Octavius Avitus jedoch knapp nicht. Eine Tasache, die sicher auch Einfluss auf die Vergabe möglicher Tribunate hatte.

    Atius Labienus erhob sich zu einer seiner letzten Amtshandlungen.


    "Nachdem die Wahl durfgeführt wurde, ist über die genauen Ämter zu entscheiden. Der erste Name auf der Liste ist Marcus Aurelius Corvinus, gewählt zum Vigintivir. Gibt es Stimmen, die ihm die gewünschte Position des decemvir litibus iucandis versagen möchten?"

    Der Consul Atius Labienus sah ebenso erwartungsvoll in die Runde und tatsächlich, es meldeten sich noch zwei Senatoren, Marcus Papinius Frontinus und Gaius Munatius Hortalus. Wirklich zufrieden war Labienus jedoch nicht, weil die beiden ehemaligen Prätoren waren nicht gerade erste Wahl, egal für was. Frontinus war ein stadtbekannter Säufer und Hortalus war generell ein unsympathischer Mensch und ein Gegenspieler von Labienus. Zweifelsohne würden die beiden Senatoren Hispania nur ausbluten wollen, allerdings ein Charakterfehler, der unter den Senatoren nur zu gerne grassierte.


    "Nun gut, wir haben unsere Kandidaten. Ich bitte die Senatoren, ihre Stimme abzugeben."

    Dem Pontifex Minor Acilius Balbus fiel auf seiner Runde sogleich der Mann auf, der in der Nähe des Scriba auf irgendetwas zu warten schien. Also wandte er sich an besagten Scriba und ließ sich das Anliegen des Mannes in kurzen Worten erklären. Erstaunt hörte er zu und machte sich sein ganz eigenes Bild von der Situation. Kopfschüttelnd ging Balbus auf diesen seltsam Mann zu und sprach ihn an:


    "Junger Mann, das Eheregister ist nur zuständig für Ehen gemäß der Lex Iulia et Papia und sonst für nichts."

    Es war eine große Ebene vor der Stadt, fruchtbar für hiesige Verhältnisse. Mehrere Viehherden konnten hier Platz finden und die Hirten lebten gut von der Weidewirtschaft. Am Rand der Ebene lagen bereits die ersten Dörfer aus dem Umland von Zeugma. Doch jetzt waren es keine Hirten und kein Vieh mehr, was in der Ebene zu sehen war. Sie hatte binnen Tagen ihr Gesicht völlig gewandelt, als die ersten beiden Legionen eingetroffen waren, die hier den Sammelpunkt für den Südflügel errichteten. Zunächst hatten sie nur einen Teil knapp kleiner als die Hälfte der Fläche belegt und mit starken Verschanzungen versehen. Eine der Legionen würde hier als Reserve liegen bleiben und den Nachschub ins Kriegsgebiet koordinieren. Schon das war ein riesiges Lager.


    Doch danach hatten die Soldaten nicht geruht, sondern weiter gearbeitet, denn der Kaiser mit den beiden anderen Legionen war schon unterwegs und auch Auxiliarverbände, Reiterei vor allem, rückten bald nach Zeugma ein. So wurde auf dem Rest der Ebene eine zweite Schanze ausgehoben, fast genauso groß wie die erste, und der Raum zwischen den beiden zum Feldhauptquartier für den Kaiser und seine Garde ausgebaut. Hinzu kamen noch Flächen für die Auxiliares, die die Legionen begleiten sollten. Insgesamt ein gigantisches Werk auf einer Fläche von weit über 100 Iugera, das Platz für weit über 30.000 Menschen bot.


    Lange würde man sie nicht an einem Ort versorgen können, sie würden schon bald weiterziehen müssen. Aber bis dahin sollte das Lager, in dem mehr Truppen zusammen kamen, als in manch anderen Provinzen überhaupt stationiert waren, allen eine sichere Heimstatt und letzte Erholung vor dem Weg nach Osten sein. Letzte Wälle wurden noch aufgeworfen, Markierungen für die Zeltreihen gesetzt. Der Kaiser und seine zwei Legionen konnten kommen.