Terpander schloss die Augen. Dann stimmte es, Kyriakos war hier in Roma und zürnte seinen Taten. Er hatte die Erynien entfesselt. Doch Terpander spürte bei dieser Information nur Freude. "Wie gut ich ihn ausgebildet habe", raunte er. "Noch immer trotzt er allen Widrigkeiten. Und vermutlich sieht er noch immer nicht, welchen Dienst ich ihm erwies." Velia ... die Verborgene. "Kyriakos hat sich also eine Römerin zum Weibe erwählt, doch die Götter hatten ein Einsehen. Gut, dass die Frau nicht mehr unter den Lebenden weilt. Besänftige sie nicht. Auch mit blutgierigen Schatten muss Kyriakos lernen, umzugehen."
Doch dann sprach Hairan ihn mit seinem wahren Namen an. Terpanders selbstzufriedene Miene verschwand. Er wollte schroff werden, ihn fragen, woher er das wisse, um ihn dann mit dem Gesicht ins Kohlebecken zu tauchen. Er hatte Viridomarus im Verdacht, diese Information teuer an den Magus verkauft zu haben. Terpander hielt sich für wichtig genug, als dass dieses Wissen etwas wert sei und jeder danach lechzte, es zu besitzen. Doch als Hairan darauf verwies, dass einer der Schatten mit ihm eine Rechnung offen habe, wusste er, dass er die Kunst des Magus noch brauchte, weil es kein Lebender gewesen sein konnte, der ihm dies mitgeteilt hatte. Ein starker Schatten, der mit ihm eine Rechnung offen hatte ...
"Der Schatten ist ein Mann. Astèrios." Terpander stierte in die Dunkelheit, in der das Kohlebecken garstig zischte und knackte. Doch er wich nicht. "Ja, mein alter Freund", sagte er barsch und sprach nicht länger mit Hairan, sondern wandte sich an das, was da lauerte. "Du hast keinen Grund, nach meinem Blut zu dürsten. Du hast dir dein Ende selbst zuzuschreiben", sagte Terpander eine Spur zu laut. Doch dann fragte er sich, ob er sich nicht irrte ... ob es nicht ein anderer Schatten war. Und die offene Rechnung der Vorwurf, weil er zu spät eingeschritten war.
"Cassander?", fragte er leiser. Und diese Aussicht rührte dermaßen an ihm, dass er die Finger ausstreckte, um den Rauch zu spüren.