"Ich berichtete dir von dem Fluch, der auf mir lastet ... sieben Tage Unheil wurden mir prophezeit, eine milde Strafe für sieben Jahre Pein. Ich habe niemanden ermordet, Tiberios. Ich habe jemanden gerettet. Aber ich bezweilfe, dass er oder jemand anderes das versteht. Augenscheinlich hat er mir einen Fluch auf den Hals gehetzt, mich jagen die Erynien oder vielleicht ist es auch ein kakodaimon? Wie lange wird er mich noch jagen und wie lange verfolgt er mich schon? Diese sieben Tage sind nur die Spitze des Eisberges. Es geht nicht nur um diesen fetten Erpresser!"
Terpander, sonst wortkarg und wenig emotional, redete sich immer weiter in Rage.
"Du weißt, dass die Seele aus einer anderen Welt, als Strafe für eine Schuld, an den Leib gefesselt ist. Sie muss eine lange Wanderung vollziehen, bevor sie erlöst werden kann. Ich werde nach meinem Tod nicht mal eine Grabinschrift erhalten. Ich bin ein alter Mann, Tiberios, mir bleibt nicht mehr viel Zeit, irgendetwas gut zu machen. Meine Zeit läuft schneller ab, als ich Schritt halten kann. Auf der anderen Seite wartet man auf mich, aber wie es aussieht, werde ich mein Versprechen nicht halten können, bald nachzukommen. Ich muss einen anderen Weg gehen nach meinem Ableben und wieder in irgendeiner erbärmlichen Hülle landen, noch schwächer als diese, damit die Lektion auch wirkt. Und mit dem neuen Leben werde ich ihre Gesichter vergessen haben und es wird mir noch schwerer Fallen, meine Schuld zu tilgen."
Tiberios war noch jung, vermutlich waren seine Gedanken ganz auf Diesseits gerichtet. Das war gut, doch Terpander kam nicht umhin, jeden Tag in seinen schmerzenden Knochen zu spüren, wie der immer hungrige Chronos an ihm fraß und seine Lebenszeit ablief. Dieser weitere Rückschlag, den Viridomarus ihm verpasst hatte, war sehr hart. Und wenn es ganz übel kam, war damit seine Zeit endgültig vorbei.