Einen Tag später....
Einen Tag später kurz vor der zehnten Stunde erschien zunächst das Gefolge der Nannaia Surena. Die Frauen und die Eunuchen trugen prächtige Gewänder, Schmuck und Schellen an den Füßen und wirkten sehr orientalisch.
Als sich die Surena aus ihrer Mitte löste, wäre ein Beobachter über ihre Erscheinung erstaunt gewesen, denn im Gegensatz zu ihren Dienern waren ihre Haartracht und Kleidung rein griechisch. Das einzige Zugeständnis an ihre Herkunft stellten ein Stirnreif und der lange Rückenschleier der Partherinnen dar.
Viridomarus Kundin war eine hochgewachsene Dame in einem schlichten langen weißen himation, einem rechteckigen Manteltuch, welches die römer pallium nannten. Sie hatte es über ihre linke Schulter geworfen und trug darunter einen dünnen Chiton.
Sie wirkte wie eine schneeweiße Taube inmitten eines Schwarmes von Pfauen.
Sehr aufrecht schritt sie auf Viridomarus zu: "Chaire Viridomarus", sagte sie lächelnd: "Ich freue mich darauf, von dir beraten zu werden."