Beiträge von Gaius Terentius Nero

    Es hatte leider etwas länger gedauert, da Gaius Terentius Nero in diesen Tagen ein vielbeschäftigter Mann war und sein Dienstplan lückenlos gefüllt war. Dennoch nahm er sich Zeit für seinen Gast, sobald es ihm möglich war. "Salve, Praefectus Iulius Antoninus! Ich hoffe, du entschuldigst die Wartezeit, es ging nicht anders ... nun habe ich jedoch alle Zeit der Welt."

    Zumindest bis zum Dienstschluss, wobei er notfalls überziehen konnte ... das tat er in seiner Position ohnehin fast täglich.

    Die Nachricht daß Varro mit der Prima zurück war schoß wie ein Lauffeuer durch das Castellum. Nero schreckte an seinem Schreibtisch auf als ein Scriba die Türe seine Officiums aufriss um ihm die freudige Nachricht zuzurufen.

    Nero war kurz pikiert über die Art und Weise der Nuntio, doch die Nachricht wog alles auf.

    Er nickte und sah zur Decke. Danke ihr Götter! Danke für die Rückkehr der Prima,...Danke für die Rückkehr von Varro.

    Dann erhob er sich und bahnte sich durch die Soldaten der Principia den Weg nach draußen.

    Dann sah er ihn. Varro,..gäbe es doch mehr von seinem Schlag.

    Germanicus Varro,...lang´ist es her!

    Schlimm sah er aus,...müde und furchtbar dünn.

    Nero legte ihn die Hand auf die Schulter. Machen wir die Nuntio in meinem Officium,...bei einem ordentlichen Essen und meinem besten Falerner.

    Nero hielt ebenfalls einen Becher in der Hand und gesellte sich unter den Augen seines Cousains Furius zu Caesar.

    Nun, mein Caesar, Germanicus Varro ist zur Zeit auf Patrouille, oder sollte ich besser sagen, Bergungsmission...wir erwarten ihn in zwei Tagen zurück. Ob nun mit oder ohne Atius Scarpus und seinen seit Monaten verschollenen Männern.

    Er sah in die Feuerschale, spürte die Hitze auf seiner Haut.

    Nach einer Weile meinte er,

    ...ich habe Nachricht aus Roma,...der Decurio Germanicus Varro ist zum Ritter ernannt und zum Subpraefectus Alae befördert worden. Ausserdem verleiht ihm der Kaiser die Corona Civica Quaercea...alles ist einzeln für sich betrachtete schon eine große Ehre. Ich habe noch nie gehört, daß einem Mann solche Ehre zuteil wurde, wenngleich Varro sie verdient!

    Fürwahr. In all den Jahren hatte es immer wieder Männer mit außerordentlichen Fähigkeiten gegeben. Solche die aus der Menge herausragten,...Zeichen setzten. Aber Varro war ein Phänomen, so wie seinerzeit Terentius Primus.

    Ja er freute sich für Varro, denn er wußte, daß es ihm wahrscheinlich, nein sicher sogar, ein wenig pinlich war derart im Mittelpunkt zu stehen, was er wieder mit Primus gemeinsam hatte.

    Die Vorbereitungen für die Ernennung des Germanicus Varro waren abschlossen, sämliche Unterlagen waren eingetroffen.

    Nero betrachtete noch einmal den Schrieb des Kaisers.

    Imp Caes Tib Aquilius Severus Aug


    C Terentio Neroni Praefecto Alae s.d.


    Mein Sohn hat mir von der Tapferkeit deiner Männer im Kampf gegen Barbaren und Banditen in der Region berichtet. Besonders hob er den Mut der Männer hervor, die ihn von Rom nach Mogontiacum begleiteten. Als Anerkennung für eure Leistungen haben wir uns daher entschieden, die Ala II Numidia mit einem besonderen Gunsterweis zu ehren:



    Fortan soll deine Einheit den Namen des kaiserlichen Hauses führen und entsprechen Ala I Aquilia Singularis heißen. Die offizielle Verleihung dieses Titels wird der Caesar vornehmen. Zu diesem Anlass erhält die Einheit auch ein Imago mit dem Abbild von mir und meines Sohnes, das deine Männer an ihre besondere Treue zu unserem Haus erinnern soll



    Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, solch tapfere und loyale Soldaten zu haben, die an der Grenze des Imperiums unseren Frieden und Wohlstand sichern!



    Um den Gefallenen Subpraefectus Alae zu ersetzen, werde ich auf Vorschlag des Caesar deinen Decurio Gaius Germanicus Varro in den Stand eines Eques erheben und zum neuen Subpraefectus ernennen. Darüber hinaus erhält er für seinen Einsatz zum Schutz des Caesar die Corona Civica Quaercea verliehen. Ich hoffe, diese Personalentscheidung ist in deinem Sinne.


    Vale

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    Er schmunzelte ein wenig. Als ob er dem Imperator da wiedersprechen könnte.

    Nein, er war mit dieser Personalentscheidung einverstanden. Schließlich arbeitete er seit geraumer Zeit eng mit Germanicus Varro zusammen.

    Er rollte das Dokument wieder zusammen und nahm an seinem Schreibtisch Platz. Ritterwürde, Ernennung zum Subpraefectus und die Corona Civica Quaercea. Manch anderer Mann als Varro würde jetzt einen Höhenflug erleiden. Er sah auf die flammende Glut der Feuerschale, ...nein...nicht Varro. Dieser Mann hatte mehr Ehre und Pflichtgefühl im kleinen Finger als manch hohes Tier in der ganzen Gens.

    Er freute sich auf die Ernennung, bedeutete sie auch, daß seine Tage langsam gezählt waren. So wie die Dinge lagen würde er im nächsten Jahr in den Ruhestand treten.

    Dies mit einer Umbenennung zu einer Kaisertreuen Einheit zu vollziehen dürfte seiner Repuation nicht schaden.

    Er nahm sich noch einmal das Schreiben zur Umwidmung vor...


    IN NOMINE IMPERII ROMANI

    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    VERLEIHE ICH DER


    ALA II NUMIDIA


    DEN EHRENTITEL


    ALA I AQUILIA SINGULARIS


    Sie wird fortan unter diesem Namen als Teil des Exercitus Romanus geführt und hat das Recht, ein Imago mit dem Abbild des Imperator Caesar Augustus und des Caesar zu führen.



    ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLXXI A.U.C. (20.10.2021/118 n.Chr.)


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    Es überraschte Nero nicht Varros Vorschlag zu hören. Es überraschte ihn jedoch von Ocellas Alternativen zu erfahren. Natürlich brauchte die Leg. XXII erfahrene, gute Leute um in den Regelbetrieb gehen zu können.

    Er rieb sich das Kinn.

    Nun Varro, wir haben den Matinier zum Vexillarius befördert, weil wir der Meinung waren, daß er sich als Decurio nicht eignet.

    Glaubt er sih zu erinnern, doch das war Vergangenheit. Jetzt hieß es für die Zukunft gewappnet zu sein. Und eien Zukunft ohne Ocella in der Ala war nicht nur für Varro schwer vorstellbar.

    Nach einer Gedenkminute nickte er.

    Gut, aber ohne Beförderung. Er wird der Interimsführer der II. Mal sehen wie er sich schlägt. Wenn Atius zurück kommt,...gut, dann wechselt Ocella zurück in die I.

    Er wandte sich wieder dem Fenster zu und sah nach dem Treiben draußen.

    ...wenn nicht, werden wir entscheiden wie es weitergeht. Halt´mich bitte auf dem Laufenden.

    Nero sah kurz auf als er die Stimme des Terentiers hörte. Er lauschte der Nuntio, hatte aber insgeheim nichts anderes erwartet.

    Nun, wer schwebt dir denn vor? Catienus?

    Wobei er sich sofort klarwurde, daß Catienus nicht der richtige Mann war um eine Turma zu leiten. Catienus war,...nun...Catienus war ein Protokolloffizier. Hübsch anzusehen.

    Auffordernd sah er Varro an. Sicher hatte der schon einen Namen in petto.

    Was sollte Nero daraufhin schon erwidern? Wenn ein Caesar etwas anordnete, sei es die Umbenennung einer traditionllen Einheit in eine die seinem Ego frönt, sei es die Abkommandierung seiner Prima als Kindermädchen für seine Inspektionen, sei es...nun mit der Ernennung des Germanicers zum Sub Praefectus war er mehr als einverstanden. Er bezweifelte, daß er zu irgendeinem anderen Offizier in der kurzen Zeit in welcher er noch seinen Dienst versah, auch nur annähernd so im Einklang stehen würde wie mit Germanicus Varro.

    Er salutierte vor Caesar und gab Befehl zum wegtreten.

    Kurz darauf ertönten Hornsignale und die Ala...ja was nun? II Numidia als die sie angetreten waren oder eben I. Aquiliana Singularis,...zu welcher Caesar sie erhoben hatte? Nun die Ursprünge der Numidia lagen in Africa, kein einziger Nubier diente noch in ihr. Die Ehre war durchaus greif- und begreifbar nun den Namen des Caesars zu führen.

    Nero sah den abrückenden Equites gedankenverloren nach.

    Nero lauschte den Vorschlägen Varros und dachte darüber nach. Nun alles machbar, jedoch würde Caesar un der LAPP sicherlich auch ihren Teil beisteuern wollen. Er nippte an seinem Vinum und entgegnete,

    Was die Beförderungen angeht, so bin ich bei dir, ebenso bei den Auszeichnungen. Nero beugte sich etwas nach vorn als er weitersprach ...was deinen Vorschlag mit der Prima angeht, so muss ich da zunächst einmal Erkundigungen einholen. Wir sind nicht die Legion und so etwas wie Triarier haben wir im Grunde auch nicht.

    Der Sessel knirschte etwas als er sich zurück lehnte und seinen besten Decurio ansah. Er bezweifelte, daß es diesem Mann um Prestige oder Geld ging. Er hatte ohnehin Probleme ihn einzuordnen. Im Grunde hätte er schon längst eine Abberufung zu den Praetorianern haben müssen. Was die Götter verhüten mögen, die Provinz brauchte Männer wie ihn.

    Was mich zu einer anderen Sache bringt,...der unlängs gefallene Aemilier sollte mein Subpraefectus werden,...und mich,...sollten mir die Götter gewogen sein beizeiten ablösen. Ich werde dem LAPP deshalb unterbreiten dich temporär zum Subpraefectus ernennen zu dürfen,...ich kann mir beileibe niemanden vorstellen der dafür in Frage käme.

    Nero nahm einen Schluck und nickte beipflichtend. Der Caesar weiß gute Milites zu schätzen, Varro. ER war aber auch der Meinung, daß Milites eben genau dafür da waren...um zu kämpfen und in der Konsequenz auch zu sterben. Genau wie die Tatsache, daß der Dienstbetrieb wieder aufgenommen wurde. Ich denke, daß wir in Kürze die Gefallenen in einer Zeremonie ehren und dann beisetzen werden. Die Aemilier werden die Asche ihres Bassus wohl abholen und in Roma beisetzen...es wird Beförderungen und Auszeichnungen für alle Überlebenden geben...

    Der Falerner war gut...

    Nero sah von den Gefallenen zu Varro. Er war schon ein exemplarisches Beispiel, dieser Varro. Im Kampf bisher unbesiegt ist seine Sicht der Dinge seltsam klar und schnörkellos. Wenn jemand ein Beispiel für die Tugenden Kardinaltugenden gab, dann er. Fast schon war er ein wenig neidisch auf diesen Mann,...obwohl das keinen Sinn machte.

    Sie waren einen unterschiedlichen Weg gegangen, der seinige war vergleichsweise ruhiger. Sein Weg führte ihn sehr schnell in die Stabsstellen. Natürlich gab es das eine oder andere Gefecht, aber sie waren wohl nicht mit dem zu vergleichen was Varro als seinen Weg bezeichnete. Nero wußte daß die Götter ihre Lieblinge früh zu sich holten,...irgendwie war es Varro bisher gelungen sich diesem Muster zu entziehen. Was Fragen aufwarf...

    Auch Nero begab sich in den Aufbahrungsraum. Man hatte ihn ein wenig geschmückt, doch hauptsächlich eignete er sich, weil es der kühlste Raum im Castellum war. Wider Erwarten war er nicht alleine im Raum.

    Er nickte Varro zu und stellte sich neben ihn. Die Fackeln lieferten ein gespenstisches Licht. Es war fast so als würden in den Schatten Geister tanzen. Doch das focht ihn nicht an. Im Gegensatz zu den meisten Soldaten war er kein sehr abergläubischer Mann. Eine Schande,...die Männer,...der Aemilier,...und wofür? Er trat an den aufgebahrten Leichnam des jungen Subpraefecten heran und sah auf ihn. Was sagst du Varro? Er wußte, daß es keine sinnstiftende Antwort gab, geben konnte. Niemand konnte sagen warum, weshalb, wieso...er wollte einfach nicht alleine sein in seiner Trauer, die aufrichtig war.

    Die Ehre seine Männer zurück nach Hause zu führen gebührte dem Praefectus, doch er bat Varro an seine Seite. So schritten die Pferde vorbei am Spalier der Torwachen hinein in das Castellum. Den Vexillarius hatte man auf sein Pferd gebunden, weil es sein ausdrücklicher Wunsch war. Nero war stolz auf seine Männer. Sie hatten schier unglaubliches geleistet und sich gegen eine vierfache Übermacht behauptet. Es wurden Helden geboren oder deren Legende erhielt eine weitere Facette.

    Hinter dem Tor stellten sie sich jeweils auf einer Seite auf und salutierten ihren einrückenden Equites.

    Nero sah Varro an und bemerkte eine unendliche Müdigkeit in dessen Gesicht, seiner Haltung...dieser Mann hatte, wie auch seine Kameraden Ehre und Ruhm der Ala II Numidia gemehrt.

    Gerade passierte das Fuhrwerk mit den Toten das Tor, Varro schloß die Augen. Nero tat es ihm gleich. Wenn der Sieg auch glorreich und absolut war so hatten 8 ihrer Kameraden ihr Leben lassen müssen, ebenso der Subpraefectus. Er fiel als Angehöriger der Ala II Numidia, obwohl er noch nie einen Fuß in das Castellum gesetzt hatte.

    Wen die Götter lieben, stirbt jung.

    Nero´s erste Bestürzung über den Verlust der Subpraefectus löste sich als der junge Caesar gewohnt selbstbewußt und offensichtlich unverletzt agierte. Auf dessen Frage hin sah er in die angewiesene Richtung und da nur ein Offizier in der Gruppe bei Furius stand nickte er und entgegnete, fast schon mit väterlichem Stolz;

    Ja, das ist Varro,...Gaius Germanicus Varro,...er befehligt die Turma Prima,...jene Turma die als erste hier eintraf.

    Nero ersparte sich weitere positive Attribute, er wollte natürlich nicht, daß er Varro an die Praetorianer verlor. Sein Blick fiel auf den toten Aemilier. Eine Schande, der LAPP würde aus der Haut fahren, wenn er davon erfuhr.

    Wieder an Caesar gewandt fragte er, Darf ich vorschlagen, daß wir dich nach Mogontiacum begleiten, Caesar? Die Strasse war inzwischen geräumt, die Equites waren dabei die Kadaver der beiden Ochsen des Fuhrwerks und der gefallenen Pferde an die Seite zu ziehen. Ein Blick nach oben offenbarte auch nichts Gutes und bevor Nero es erwähnen konnte begann es zu regnen, er leicht, dann stärken und heftiger prasselte der Regen auf alles herab, Lebende und Tote, er wusch die Spuren der Schlacht ab und schwemmte in einem roten Fluss den Strassenbelag auf.

    Nero war versucht Caesar mit seinem Mantel vor dem Regen zu schützen, doch dieser trat mit ausgebreiteten Armen in die Himmelstränen, legte den Kopf in den Nacken und ließ sich säubern.

    Sie kamen zu spät, die Schlacht war geschlagen. Nero ließ seine Equites ausschwärmen, der Medicus stürmte fast auf das Fuhrwerk zu um nach den Kameraden zu sehen.

    Nero sah sich fassungslos um und unterdrückte einen Würgereiz. Hier war auf engstem Raum zuviel Blut geflossen. Da entdeckte er Varro...oder er nahm an, daß die blutüberströmte Gestalt sein Decurio war.

    Ich dachte mir schon, daß wir es nicht rechtzeitig schaffen würden...er legte Varro die Hand auf die Schulter und nickte ihm zu. Er war ungeheuer beruhigt diesen Mann nicht verloren zu haben.

    Nachdem der Benefiziarier die Meldung von Varro´s Missio gebracht hatte, brach Nero selbst mit zwei Turmae in Richtung Borbetomagus auf. Es kostete sie Überwindung die Reisegeschwindigkeit beim schnellen Trab zu belassen. Es machte keinen Sinn die Pferde zu Schande zu reiten. Nach drei Stunden zwangen sie sich zu einer Pause. Nicht nur die Pferde waren erschöpft. Nero bemerkte einmal mehr sein Alter. Der Ritt machte ihm zu schaffen, der Gedanke eine Turma zu verlieren machte ihm zu schaffen. Er ließ die Männer verschnaufen und nach einer Viertelstunde waren sie bereits wieder unterwegs. Nero hoffte inständig daß diese Viertel Stunde nicht über das Schicksal Varro´s bestimmt hätte.

    Nero beugte sich ein wenig vor und sah den LAPP direkt an. Die Lage am Limes ist bisher ruhig. Die Patrouillen haben bis auf kleinere Zwischenfälle nichts Auffälliges bemerkt. So wie sich die Lage derzeit darstellt sind keine größeren Barbarenhorden in der Nähe. Die Speculatores kamen allesamt und ohne alarmierende Nachrichten von der anderen Seite zurück.

    Ob das nun auf unsere Präsenz auf den Strassen und die der Classis auf dem Rhenus zurück zu führen ist, oder die Gerüchte um einen Angriff das sind was sie sind, eben nur Gerüchte kann ich nicht sagen.

    Latrinenparolen, ...obwohl die Anschläge und die ausgehobenen Zellen ihr eigenes Lied sangen.

    Es war seine Aufgabe wachsam zu sein. Das würde er sein.


    Nero saß neben dem neuen Nauarchus. er hatte mit ihm bisher nur das übliche bei einer Kommandoübernahme besprochen, fand ihn jedoch bodenständig und zugänglich. Hortalus tat ihm leid. Es war ein schlechter Tausch. Nach Britannia versetzt zu werden war eine ziemliche Herabstufung. Die Barbaren dort waren um einiges aggressiver und abartiger als die lokalen Hitzköpfe.

    Er ließ das Ganze auf sich zukommen, mehr als zur Zeit konnte er ohnehin nicht gewährleisten.

    So ist Varro, pragmatisch, dabei den Göttern und ihrem Spiel ergeben. Nero tunkte seinen Kanten Brot in gewürztes Olivenöl und dachte über die kommenden Ereignisse nach.

    Zwischen zwei Bissen fragte er Ist die Eskorte nach Roma unterwegs? Hier einen offiziellen Stellvertreter zu haben war nötiger denn je. Es wurmte ihn zwar, daß es wieder einmal ein Protegé des LAPP sein würde, ...sogar sein eigener Sohn, aber inzwischen war er selber alt genug um die ganze Angelegenheit entspannter zu betrachten. Wenn dieser Bassus seinem Ruf entsprach würde er sich glänzend mit Varro verstehen. Sein Blick fiel auf den schmausenden Varro. Was war er inzwischen für ihn? Der Sohn den er nie hatte? Der Kamerad, der immer und vor allem verläßlich zu ihm stand? Vielleicht sogar ein Mann den er als Freund akzeptieren konnte?

    Kopfschüttelnd murmelte er, halb amüsiert Varro,...der Milchbart.