Ich fand meine Kajüte so vor wie ich sie einst verlassen hatte. Alles, die Karten und Möbel standen noch so wie ich sie verlassen hatte. Die Kajüte war räumlich und bot ausreichend Platz für mehrere Personen.
Ich begab mich hinter meinen Schreibtisch, rollte einige ausgebreitete Karten beiseite und setzte mich. Mit einer Handbewegung deutete ich den Phöniziern an, sich zu setzen, was sie auch taten. Ich verschränkte die Arme auf dem Schreibtisch und blickte die beiden an mit der Aufforderung zu sagen, was sie von mir wollten.
Draussen krähten die Möwen, die über dem Schiff kreisten und die leichten Wellen klatschten gegen die Schiffswand.
Einer der beiden, der ältere, begann zu sprechen, aber in einem so schlechten Latein, das ich ihn nur schwer verstehen konnte und er bemüht war, einen klaren Satz zu sprechen. Ich mußte ihn mehreremale unterbrechen, um zu verstehen, was er meinte. Der ältere war schließlich auch genervt und so führten wir unsere Konversation in griechisch weiter, was dieser nahezu perfekt beherrschte.
Ich lauschte den Worten. Abundzu fiel der andere der beiden dem älteren ins Wort und ergänzte etwas, was der ältere offenbar vergessen hatte zu sagen. Dieser rechtfertigte sich anschließend damit, dass er jenes schließlich noch sagen wollte und es in keinem Fall vergessen habe. Worauf der jüngere eine entschuldigende Geste machte und wieder schwieg.
Was mir die beiden Phönizier erzählten, war äußerst interessant und spannend und je länger die Erzählung andauerte, umso häufiger überlegte ich, das Gespräch abzubrechen und die beiden abzuweisen. Aber ich war Seemann genung, das mich das Abenteuer einer solchen Expedition und das verborgene Risiko darin reizte und mich neugieriger machte.
Am Ende des Gesprächs übergaben mir die beiden ein dünnes Pergament, versiegelt, mit der Aufforderung, es erst zu öffnen, wenn ich fern von allen Küsten sei. Ich nahm das Pergament sorgfältig an mich und verstaute es an einen sicheren Ort.
Dann erhoben sich die beiden Phönizier und ich verabschiedete mich von ihnen. Ich sah ihnen nach, bis sie das Schiff verließen. Dann schweifte mein Blick über das Deck und ich sah, dass die Besatzung dabei war für die Überfahrt nach Tarraco alles vorzubereiten.
Das war gut, dachte ich mir. Alexander hat diesen Haufen immer noch im Griff. Dann verschwand ich wieder in meiner Kajüte.