Beiträge von Lucius Aelius Quarto

    Sim-Off:

    Wenn man so handelte, dann wären ja de facto alle Diskussionen hier geheim, weil man nie wüsste, ob sie irgendwann noch mal als geheim eingestuft würden. Ist das der Sinn der Sache?

    “Einen Bruder, aber das ist nicht der Hauptgr…“, wollte Quarto gerade antworten, als er vom letzten Satz des Ädilen überrascht wurde.
    “In Rom bleibt aber auch wirklich nichts lange verborgen.“
    Er lächelte, doch irgendetwas im Blick des Mannes ließ ihn unsicher werden. Dennoch sagte er:
    “Ich danke dir.“
    Er stand auf.
    “Dann darf ich mich verabschieden. Einen schönen Tag noch. Vale.“

    “Ich werde mich demnächst auf eine längere Reise außerhalb Italias begeben. Darum wollte ich vorher klären, ob es noch offene Frage dazu gibt. Der erste Teil, also die in den Akten zu aktualisierenden Besitzernamen, habe ich erledigt. Der zweite Teil, also die aufgeführten verstorbenen Besitzer, harren noch der Bearbeitung. Es müsste vor allem noch geprüft werden, ob sie Testamente hinterlassen haben.“

    “Senatorin Adria Germanica, ich hörte jetzt schon mehrfach, dass der Caesar im Volke recht unbekannt sei. Das mag wohl stimmen.
    Richtig ist sicherlich auch, dass er sich in der Vergangenheit vor allem als Feldherr ausgezeichnet hat und nicht in der Politik.
    Aber er soll schließlich irgendwann einmal – ich hoffe, dieser Tag liegt noch in weiter Ferne – den Platz des Imperators einnehmen. Spätestens dann wäre es gut, wenn sein Name dem Volk wohlbekannt ist und er bereits Erfahrungen im politischen Geschäft gesammelt hat.
    Die Übernahme des Volkstribunats für den Rest dieser Amtszeit könnte in meinen Augen beiden Zielen glänzend dienen und darum empfinde ich deine Argumente eher als Bestätigung meines Vorschlages.“


    Dann wandte Quarto sich, die Stirn runzelnd, der anderen Senatorin zu:
    “Wenn ich sage, ich lehne deinen Antrag ab, Senatorin, dann bedeutet das natürlich, dass ich bei einer Abstimmung darüber gegen ihn votieren würde.
    Ich verabschiede mich darüber hinaus keineswegs vom Gedanken eines funktionierenden Volkstribunats, ganz im Gegenteil. Auch geht es hier überhaupt nicht darum, irgendwelche Entscheidungen für den Imperator zu treffen, sondern ihm Vorschläge zu machen. Wie er letztendlich entscheidet, obliegt natürlich ihm alleine.
    Das dir der Gedanke, dass gemeine Volk könne eine eigene Meinung haben, vollkommen fremd ist und das du meinst, es sei fest in der Hand von angeblich Praesina-feindlichen Demagogen, dass ist mir schon länger aufgefallen. Es ist lächerlich!
    Ob du sauer aufstößt oder sonstige Verdauungsprobleme mit dir herum trägst, ist mir ehrlich gesagt einerlei.


    Gibt es irgendeinen besonderen Grund dafür, warum diese Debatte geheim sein sollte?“

    “Auf die polemischen Anwürfe der Senatorin Messalina Oryxa möchte ich gar nicht weiter eingehen. Sie sind altbekannt und werden durch ständiges Wiederholen nicht richtiger.


    Ihren Antrag lehne ich kategorisch ab. Es wäre ein großer Fehler. Würden wir DAS dem Imperator vorschlagen und würde er diesem Vorschlag folgen, wäre die Folge ganz bestimmt kein Jubel im Volke. Im Gegenteil, große Teile der Plebejer würden vor Zorn aufheulen und wir würden sie gegen uns und den Imperator aufbringen. Das kann weder unser Interesse, noch im Sinne des Imperators sein.


    Ich halte an meinem Vorschlag fest, dem Imperator zu empfehlen, seinen Sohn, den Caesar Gaius Ulpius Aelianus Valerianus für den Rest DIESER Amtszeit zum Volkstribun zu bestimmen und bei den nächsten regulären Wahlen zum Cursus Honorum dieses Amt ganz normal zur Wahl auszuschreiben.“

    “Wenn man für den Einsatz der Vigiles in Ostia eine eigene Gesetzesergänzung für nötig befand, warum dann nicht für den Einsatz der Cohortes Urbanae im Umland Roms? Widerspricht das nicht der Aussage des Senators Flavius Felix, dass eine ergänzende Regelung unnötig sei?“

    “Ein wichtiges Thema dürfte nach wie vor sein, wie die Provinzstädte, allen voran Mantua, Misenum und vor allem auch Ostia gestärkt werden können und was dazu beigetragen werden kann, sie attraktiver zu machen und zu beleben.“

    “Ah, danke der Nachfrage. Sehr gut.
    Wie könnte es auch anders sein? Der Imperator hat mich dieser Tage in den Senatorenstand erhoben.“
    , antwortete er lächelnd.


    “Aber zur Sache. Du weißt ja, warum ich gekommen bin. Es geht um die Revisionsliste, die ich noch als Aedilis Plebeii erstellt habe. Du müsstest sie in den unerledigten Dokumenten gefunden haben.“

    “Mein Vorschlag war ausdrücklich auf diese besondere und hoffentlich einmalige Situation gemünzt.
    Eine ersatzlose Streichung des § 55 Cod Univ würde heißen, dass Amt des Tribunus Plebis auf Dauer aus dem Cursus Honorum zu nehmen. Man würde dem Amt jede Einflussmöglichkeit nehmen, jedes Recht und jede Befugnis. Man würde zudem einen großen Teil der Plebejer gegen sich aufbringen und das mit Recht.


    Mein Vorschlag soll auch dazu dienen, dass Amt über diese Krise hinaus zu bewahren und es vor denjenigen schützen, die es am liebsten abgeschafft sähen.
    Senatorin Messalina Oryxas Vorschlag würde aber genau dieses bedeuten und wäre nicht nur eine Erweiterung des von mir Vorgebrachten, sondern eine Verkehrung in das Gegenteil.“

    “Es geht ja darum dem Imperator zu zeigen, dass der Senat verantwortungsbewusst und klug mit der Situation umzugehen versteht. Das wollen wir ihm doch mit unserer Empfehlung aufzeigen.
    Ihn vorher zu fragen, was wir seiner Meinung nach entscheiden sollen, würde dem kaum dienen.“

    “Ein Unhold war er…ein Carnifex…ein Totengräber Roms! Er hat meine Familie fast in den Abgrund getrieben.
    Kaum denkbar, dass er auch etwas Gutes oder Sinnvolles getan haben soll!“
    , grollte Quarto.
    “Aber meinethalben lasst uns von Fall zu Fall entscheiden und die begonnene Abstimmung zu ende bringen.“

    “Nun, ich halte das insgesamt für einen sehr sinnvollen Vorschlag.


    Allerdings sollte meiner Ansicht nach klar festgelegt werden, wer in diesem Überlappungsgebiet wem gegenüber im Zweifelsfall weisungsbefugt ist.


    Ich habe mich kundig gemacht. Einhundert Meilen im Umkreis der Stadt Rom würde folgende, größere Städte mit einschließen: Ostia, Asisium, Corfinum und Tibur. Würden diese Zuständigkeiten dann auch innerhalb dieser Städte gelten? Ich weiß, in Ostia sind die Vigiles ohnehin schon präsent.“