Beiträge von Lucius Aelius Quarto

    “Dazu kann ich nur sagen, welche Kriterien ich angelegt habe. Für meine Vorschläge war bedeutsam, inwieweit sich die möglichen Kandidaten in einen gewissen Rang voran gearbeitet und das sie diese Position bereits eine weile ausgeübt haben. Zudem war es hilfreich, wenn sich die Betreffenden in den Curien ihrer jeweiligen Provinzen engagiert haben. Kurz gesagt: Engagement und eine gewisse Beständigkeit waren für mich die wichtigsten Gründe, jemanden vorzuschlagen.“

    “Vielleicht kann ich, als noch amtierender Quaestor Principi, auf deine Frage antworten, Corvius Cadior.
    Denn es gehört zu den Aufgaben des von mir in dieser ablaufenden Legislaturperiode ausgeübten Amtes, mich genau mit dieser Frage auseinander zu setzen. Der Quaestor Principi sichtet nämlich die Bürgerlisten und unterbreitet dann dem Imperator Vorschläge, welche Bürger des Ordo Plebeius sich seiner Ansicht nach für den Aufstieg in den Ordo Equester qualifiziert haben. Das ist gerade bei Civis gewöhnlich der Weg in diesen Stand.“

    "Die Frage ist speziell bei Ostia: Wie regen wir Einwohner Roms dazu an, sich ein paar Meilen südwestlich in Ostia anzusiedeln? Welchen wirklichen Vorteil können wir ihnen bieten? Vor allem: Was können wir dahingehend bewirken?


    Eine Idee wäre, sämtliche Lupaner innerhalb Roms zu verbieten und auch die Straßendirnen der Stadt zu verweisen. Ostia könnte dann in diesem Wirtschaftszweig einen gewissen Aufschwung nehmen und vielleicht neue Bewohner anziehen, die diesem Gewerbe nachgehen.


    Was die Verlegung der Flotte angeht, können wir natürlich nicht entscheiden, sondern nur anregen. Ich bin kein Seemann, aber Ostia als Sitz und Zentrum der mittelmeerischen Kriegsmarine hätte doch auch durch seine Nähe zu Rom gewisse Vorteile. Und die ägyptische Getreideflotte, die eskortiert werden muss, läuft die nicht auch Ostia an?“

    “Liebe Landsleute, Römerinnen und Römer, ich danke Euch für euer Vertrauen.
    Bereits bei der letzten Wahl erfüllte mich Eure überwältigende Zustimmung mit Stolz und Rührung. Heute ist dies nicht anders und ich werde mich Eures Vertrauens würdig erweisen, wenn ich in der nun kommenden Legislaturperiode das Amt des Aediles Plebeii ausübe.


    Ich danke allen Bürgern für ihre rege Teilnahme bei diesen wichtigen Wahlen, ob sie nun für mich, oder gegen mich waren.
    Ich beglückwünsche die anderen siegreichen Kandidaten und ich rufe jenen, die nicht gewählt wurden, zu:
    Verzagt nicht, denn auf eine Niederlage folgt manches mal ein umso größerer Triumph.“

    “Das stimmt. Ich diene dem Volk von Rom in der jetzt ausgehenden Legislaturperiode als Quaestor Principi und war unter anderem genau für diese Frage, die Erhebungen in den Stand des Ordo Equester, zuständig. Bei den dieser Tage stattfindenden Wahlen habe ich erneut den Weg auf die Rostra gesucht und kandidiere als Aediles Plebeii.“

    "Das ist eine gute Idee. Mmh, eventuell lässt sich das nicht für das ganze Imperium durchsetzen, aber vielleicht ja immerhin für Italia.


    Meine Tendenz geht dahin, dass ich Misenum langfristig als etwas freizügigere Stadt für Erholungssuchende und Vergnügungssüchtige sehe, also ungefähr so, wie man sich das Lotterleben in Kampanien so vorstellt.


    Ostia wäre in meinen Augen dann das Zentrum aller marinen Aktivitäten, sei es Seehandel, oder - wie von Didia Sinona vorgeschlagen - Fischfang oder auch hinsichtlich der Kriegsmarine. Vielleicht wäre es ja möglich, die Classis irgendwann nach Ostia zu verlegen um diesen marinen Bezug zu stärken.


    Bei Mantua, sehen wir es realistisch, steht und fällt alles mit der Legion."

    “Du darfst nicht zu ungeduldig sein, mein Vetter. Alles braucht seine Zeit und auch einem Aelius wird nicht alles in den Schoß gelegt.
    Der Einstieg in eine Beamtenlaufbahn gestaltet sich in der Provinz, oder in einer der kleineren Städte Italias sicherlich einfacher als in Rom. Aber auch hier sollte es Möglichkeiten geben, vielleicht ja in der Regia des Stadthalters Flavius Felix.
    Allerdings kann es sein, dass du dich zuerst als Scriba bewähren musst und als solcher verdient man wohl nur 20 Sesterzen die Woche.
    Doch das wäre ein Anfang und wenn du gute Arbeit leistest, dann winken dir sicherlich bald bessere Posten. Ein Magister Scriniorum verdient immerhin schon das Zwanzigfache davon.
    Vielleicht könntest du auch im Palast Beschäftigung finden, zum Beispiel als
    Primicerius Notariorum. Der Magister Officiorum Decimus Mercator wüsste Hilfe sicher zu schätzen.
    Eine Laufbahn als Priester kommt für dich wohl nicht in Frage?“

    Quarto grübelte kurz.
    “Nun, ich bin kein reicher Mann, aber ein gewisses Startkapital kann ich dir selbstverständlich zur Verfügung stellen. Nicht als Kredit, dass kommt gar nicht in Frage.
    Wenn du dich in der Politik versuchen willst, so wirst du dazu meine vollste Unterstützung erhalten. Jedoch solltest du bedenken, dass es nicht schlecht ist, sich einen Namen zu machen, bevor man auf die Rostra strebt. Zum Beispiel als fleißiger Beamter der Provinz Italia oder in einer ähnlichen Funktion. Als solcher wäre es dir jedoch so lange untersagt, eigene Betriebe zu führen, als bis du in den Ordo Equester aufgenommen bist. Dazu wiederum, muss man sich als treuer Diener Roms erwiesen haben und außerdem die Summe von 4500 Sesterzen aufbringen.“

    “Das weiß ich nicht. Ich kann dir nicht sagen was ihn treibt und ich vermag nicht zu sagen, welches Schicksal ihn erwartet. Das wird der Imperator entscheiden, wenn es soweit ist.
    Aber ich glaube kaum, dass ihm die Privilegien erhalten bleiben, die er bislang als ein Mündel des Ulpius Iulianus genossen hat.“

    Er nippte gedankenverloren an seinem Becher.
    “Auf jeden Fall wird das Verhalten deines Bruders das Verhältnis unserer Familie zur Gens Ulpia nicht belasten, dafür werde ich Sorge tragen.“


    Mit einer Geste wischte er die dunklen Gedanken fort.


    “Aber lassen wir das vorerst beiseite. Möge das Treiben deines Bruders nicht zwischen dir und mir stehen. Die Zeit wird erweisen, was mit ihm geschieht und es liegt nun nicht mehr in unseren Händen.“


    Seine Stirn glättete sich wieder etwas.
    “Sag mir, was hast du nun vor? Wie sind deine Pläne? Willst du hier in Rom bleiben?“

    Quarto persönlich, schenkte seinem Vetter Wein in den Becher.

    Sim-Off:

    WiSim ;)


    “Nun…“, begann er stockend. “Es ist so… Dein Bruder… er hat mir einige Sorgen bereitet, in letzter Zeit.“
    Er schenkte für sich selbst ebenfalls ein.
    “Du weißt vielleicht, dass er ein Mündel des Imperators ist. Aber der Imperator Ulpius Iulianus war über ihn verärgert, weil er seinen Anordnungen nicht folge leitete und weil er hoch angesehene Honoratioren des Verrats beschuldigte, was augenscheinlich falsch war.
    Auf jeden Fall wurde dein Bruder daraufhin vom Kommandeur der Prätorianergarde unter Hausarrest gestellt.“

    Quarto seufzte und die Falten wurden noch tiefer.
    “Aus dieser Gefangenschaft ist er vor ein paar Tagen geflohen. Ich weiß nicht, wohin er ist. Doch ich fürchte, dass mein Einfluss bei weitem nicht groß genug ist, ihn jetzt noch zu schützen.“

    Quarto stand auf und empfing seinen Verwandten mit einem freundlichen Lächeln.
    “Willkommen in Rom, mein lieber Vetter. Bitte setz dich doch.
    Du hast sicher Hunger und Durst, nach der weiten Reise.“


    Er klatschte in die Hände und der ägyptische Sklave brachte einen weiteren Beistelltisch, den er umständlich aufbaute. Dann verschwand er kurz und kam mit ein paar Schüsseln und einem Becher zurück.


    “Bitte, greif zu.“
    Quarto machte eine auffordernde Geste.
    "Es gibt in der Tat einiges zu bereden. Leider nicht nur Angenehmes."
    Sorgenfalten gruben sich in seine Stirn, als er an Vassenius' Bruder denken musste.