Beiträge von Lucius Aelius Quarto

    “Du bringst es nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium.“, er betonte den Namen der Stadt.
    “Dort suchst du einen Mann auf und gibst es ihm. Sein Name ist Lucius Sergius Validus.“
    Hatte sie ihn verstanden?
    “V-a-l-i-d-u-s.“
    Er zeigte noch mal auf das Schreiben in ihren Händen. “Den Brief gibst du Validus, ja?“

    Er holte aus den Falten seiner Toga den Brief hervor.


    An den
    Magistratus in Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Lucius Sergius Validus



    Salve Lucius Sergius, oder besser Aelius Validus,
    geliebter Bruder!


    Diese Zeilen schreibe ich Dir in tiefer Rührung. So viele Jahre großer Entbehrungen liegen hinter unserer Familie. So viele sind von uns gegangen und ich wagte schon nicht mehr zu hoffen, dass Du von diesem Schicksal verschont geblieben bis. Umso größer waren Überraschung und Freude, als ich Deinen Brief in Händen hielt. Ich habe die Kette mit der Sonnenscheibe der Aelia wieder erkannt, mit der der Dich unser Vater damals fortschickte, als du noch ein Knabe warst. Es muss der Wille der Götter sein, dass Du nicht nur überlebt hast, sondern jetzt auch in den Schoß Deiner wirklichen Familie zurückkehrst. Mit Dankbarkeit und Freude nehme ich Dich im Kreise der Deinen auf.
    Leider bindet mich mein augenblickliches Amt als Quaestor an Rom und ich kann zurzeit nicht fort. Doch wenn meine Wahlperiode abgelaufen ist, will ich gerne nach Germanien reisen um dem Mann zu begegnen, den ich zuletzt als Knaben sah.


    Mögen die Götter Dich bis dahin schützen.

    gez. Lucius Aelius Quarto


    “Diesen Schreiben gebe ich dir mit. Es ist wichtig, pass gut darauf auf!“
    Er reichte ihr das Schriftstück.

    “Als deine Heimat kennst du dich ja gut in Germanien aus und ich habe eine wichtige Nachricht, die dorthin zu bringen ist.“
    Nochmals räusperte er sich. Er war etwas unsicher, ob er das Mädchen mit einer solchen Aufgabe betrauen sollte.
    “Ich habe mit einem mir bekannten Händler gesprochen. Er wird dich mit sich nehmen und sich um dich kümmern. Du kannst auf seinem Wagen mitreisen. Er wird dich gut behandeln und hat mir bei seiner Ehre versprochen, dafür Sorge zu tragen, dass die Fuhrknechte ihre Finger von dir lassen.
    Du reist mit ihm nach Colonia Claudia Ara Agrippinensium, erledigst dort deinen Auftrag und kehrst dann mit ihm nach Rom zurück.“

    Er machte eine Pause und blickte sie forschend an, ob sie wohl halbwegs verstanden hatte, was er gesagt hatte.

    Zitternd hielt Aelius Quarto noch immer den Brief in Händen, den ein Bote am frühen Abend gebracht hatte. Vollkommen aufgelöst las er nochmals die Zeilen…



    An: Lucius Aelius Quarto, Provincia Italia » Regio Italia » Roma » Palatium Augusti » Domus Aeliana


    Sehr geehrter Quarto!


    Ich schreibe dir diesen Brief und weiß nicht, ob es so richtig ist! Doch das Gewissen drängt mich dazu.
    Es war einst die Zeit, da wurde die Gens Aelia verstoßen. Nun ist der Status wieder hergestellt.
    Es war einst die Zeit, da flüchtete ein junger Aelius und nahm eine neue Identität an, um nicht verfolgt zu werden. Nun hegt diese Person den Wunsch, dass sein Status wieder hergestellt wird und er seine wahre Herkunft zeigen darf.


    Diese Person reiste quer durch das Imperium und hat endlich Ruhe und eine Aufgabe in Germanien gefunden. Diese Person bin ich, Lucius Sergius Validus. Doch mein wahrer Name ist Luicus Aelius Validus. Nun traue ich mich endlich, dazu zu bekennen. Du erinnerst dich bestimmt an mich. Leider kann ich nicht selbst nach Rom kommen, da ich sehr beschäftigt bin. Doch diese Kette soll dir zeigen, dass ich der bin, für den ich mich hier ausgebe. Ich bitte dich, mich in meinen heimischen Reihen wieder aufzunehmen. Sollte sich die Gelegenheit bieten und die Germanen Ruhe geben, komme ich dich mal beuschen. Bis dahin, mein Bruder!


    Vale,


    Lucius Aelius Validus


    PS: Die Antwort geht nach Casa Sergia


    Anlage:


    - Kette mit dem Symbol der Aelia


    Konnte es wahr sein? Hatte sein Bruder, hatte der „Kleine Lucius“ wie er in der Familie immer genannt worden war, weil Quarto selbst ja der „Große Lucius“ gewesen war, hatte er wirklich unter falschem Namen überlebt? Nur langsam ließ er die Erkenntnis zu sich durchdringen. Die Mauer, die er sich in all den Jahren gegen den Schmerz der vielen Verluste zugelegt hatte bröckelte nur langsam. Doch endlich ließ er die Gewissheit zu: Der da geschrieben hatte, musste sein Bruder sein. Er erkannte die Kette mit dem Sonnenwappen der Aelia wieder. Lucius Aelius Validus lebte!
    Eine Träne rann ihm die Wange hinunter. Schnell wischte er sie fort…

    “Jaja, dass ist deine Kammer.“
    Er zeigte zuerst auf sie, um dann eine kreisende Bewegung durch den Raum zu machen.
    “Und das alles hier…“, die kreisenden Bewegungen wurden größer: “…das ist die Domus Aeliana und ich bin der Hausherr.“
    Langsam fürchtete er, dass dieses Mädchen kein Wort von dem verstand, was er sagte.

    Ich unterstütze Senatorin Adria Germanicas Vorschlag bezüglich § 4 (1).
    Eventuell sollten wir noch festlegen, was geschieht, wenn der Princeps Curiae diesem Gebot nicht nach kommt und einfach so längere Zeit „verschwindet“.


    Ansonsten stimme ich der von unserem Princeps Curiae vorgelegten Geschäftsordnung voll und ganz zu. Sehr gute Arbeit, wie ich finde!