Graecus nickte, verbeugte sich fast, als der Priester ihm den Weg zu den Ständen wies. Dann sah er noch einmal das Kultbild des Mercurius an, neigte den Kopf, und verließ den Tempel. Draußen, vom hellen Sonnenlicht noch etwas geblendet, kaufte er gleich eine kleine, etwa zwei Fäuste hohe Statue aus Bronze - sie sollte in einer Mauernische in seiner Caupona ihren Platz finden.
Beiträge von Sextus Annaeanus Graecus
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Graecus gab dem Priester bereitwillig das Huhn.
„Vielen Dank. Bitte bringe dieses bescheidene Opfer Mercurius dar. Ich werde nun gleich meine Gebete sprechen, ich habe den Gott schon lange genug warten lassen - ich hoffe, er straft mich nicht.“
Sogleich kniete er sich, mit gebührendem Abstand, vor den nahen Altar und begann, Gebete zu sprechen. Zuerst dankte er, leise gemurmelt, für die sichere Reise nach Rom und vor allem für einige riskante Situationen, die trotzdem ohne Probleme vergangen waren. Danach beschrieb er sein neues Geschäft - die Einkäufe, die ersten Gäste und Pläne für die Zukunft. Zum Schluss folgte noch eine lange Bitte um Segen und Schutz.
Nach dem Gebet trat er noch einmal an den Priester heran:
„Ich habe nun meine Gebete gesprochen und möchte noch fragen, ob ihr hier im Tempel auch kleine Statuen verkauft - ich habe in meiner Heimat oft solche gesehen und da ich keine Ahnen zu verehren habe, möchte ich ein Bildnis von Mercurius in meine Gaststätte stellen, damit er meine Geschäfte immer segnet.“
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Der junge Mann erschreckte sich ein wenig, als er ganz plötzlich von der Seite angesprochen wurde. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken und antwortete sogleich auf die Frage des Priesters:
„Salve… Ja, ich möchte Mercurius für meine sichere Reise danken. Ich bin erst seit kurzer Zeit in Rom und habe mein erstes Geld gespart, um dieses Huhn zu kaufen, denn Mercurius hat mir eine schnelle und sichere Reise gegeben. Außerdem möchte ich um Segen und Sicherheit für mein neues Geschäft bitten.“
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Am Vormittag, die Sonne schien bereits, wenn auch noch etwas zaghaft, auf die Tempeltür, schritt ein junger Mann alleine die Stufen zum Tempel hinauf. Unter dem Arm trug er ein Huhn, gerade auf dem hinter ihm liegenden Forum gekauft, das mit einigen Blumen geschmückt war. Kein übermäßiges Opfer, aber doch die Ehrerweisung des kleinen Mannes. Ehrfürchtig wandte er den Blick nach oben, zum bunt bemalten Giebel, als er zuerst durch die majestätischen Säulen und danach durch die große Pforte des Tempels trat. Gleich darauf sprach er, nur für sich geflüstert, ein kurzes Gebet an Merkur, den Gott dieses Hauses, dessen Kultbild am anderen Ende des Raumes aufgestellt war und alle Blicke auf sich zog, und sah sich dann nach einem Priester um.
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Ich melde mich für die nächsten Tage ab, bin nicht im Hause. Werde ab 8. wieder dabei sein (auch wenn ich wegen bevorstehender Prüfungen schauen muss - aber das sehe ich dann).
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Nach einer kleinen Weile - den hungrigen Gästen musste es wie mehrere Tage vorgekommen sein, dabei war es nur eine Viertelstunde gewesen - brachte der Wirt mehrere dampfende Tonteller aus der Küche. Nachdem die beiden Herren ihre Speisen bekommen hatten, stellte er vor dem abseits sitzenden Mann in der schlichten Kleidung einen Teller ab, auf dem zwei ganze, gebratene Hähnchenschenkel lagen. Übergossen waren sie mit einer dunklen Soße, die nach vielen Gewürzen roch.
„Bitteschön… Einmal parthisches Hähnchen mit hauseigener Gewürzmischung. Lass es dir schmecken und sag Bescheid, wenn du noch etwas trinken willst. Und Achtung, es könnte noch etwas heiß sein!“
Und sogleich verschwand der Wirt wieder hinter dem Tresen, um einige Becher zu füllen.
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Zwei Urbaner
Lurco hob die Hand, damit der Wirt sich zu ihnen gesellte.
"Guter Mann, bitte bereite die Bestellungen vor, die wir mitnehmen wollten. Wir brechen gleich auf und lass uns direkt bezahlen. Das geht alles auf meine Rechnung. Du siehst uns sehr bald wieder, Deine Taberna wird kein Geheimtipp bleiben mein Freund. Dein Essen und Deine Getränke sind vorzüglich und wir haben es hier sehr genossen", sagte Lurco freundlich.
"Absolut richtig und Danke für die Einladung", pflichtete Pullus gut gelaunt bei.
"Natürlich, ist gleich fertig. Ich muss nur noch eben alles einpacken..."
Der Wirt griff unter den Tresen und nahm drei kleine Tongefäße hervor. Eines füllte er mit den Teigfladen, bisher ohne Honig, eines mit Würstchen und eines mit Aprikosen. Den Honig goss er in ein weiteres Gefäß. Schließlich verschloss er die improvisierten Transportbehälter und reichte sie den Urbanern.
"Hier, zehn Würstchen, zehn Aprikosen und zehn Süßspeisen mit Honig. Den Honig habe ich noch nicht drüber gegossen, sonst klebt das so wird matschig... Ach, wenn ihr mögt, könnt ihr mir gerne die Gefäße nächstes Mal zurückbringen - dann packe ich euch immer gerne wieder etwas ein. Und vielen Dank für das Wohlwollen, als neuer Unternehmer hat man es wohl nie leicht... Macht es gut und kommt bald wieder!"
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"Salve Annaeanus Graecus, es freut mich Deine Bekanntschaft zu machen. Dein Angebot klingt verlockend, aber ich lehne es für Dich als einen Klienten meines Patrons ab. Bedenke, je mehr Personen sehen, dass Du Gäste in Deiner Taberna hast, je eher kommen sie selbst hinein. Leute locken Leute an, so sagt man. Niemand geht gerne in ein verlassenes Lokal. Deshalb bleiben wir hier sitzen Annaeanus Graecus. So wird von draußen gesehen, dass Du Kundschaft hast, die hier glücklich speist.
„Dann danke ich dafür, Herr. Und meinen Glückwunsch! Es gibt also wirklich etwas großes zu feiern. Macht es euch bequem und schlemmt, soviel ihr wollt.“
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Graecus errötete leicht und wandte sich sofort, aber nicht ohne seinem Patron noch einmal zuzunicken, dem anderen Herren am Tisch zu.
„Verzeih, Herr Caepio, das wusste ich nicht. Natürlich heiße ich auch dich hier willkommen. Wie gesagt, wenn du lieber etwas zurückgezogener und luxuriöser speisen möchtest, steht dir mein Hinterzimmer offen.“
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Als Graecus seinen Patron über die Schwelle treten sah, merkte er auf. Sein Patron? So bald schon? Was tat so ein edler Herr in so einer Gaststätte? Gäste hatte er auch dabei, die Sextus nicht kannte. Sextus trat an den Tisch, an den sich zwei der drei Gäste gesetzt hatten, und sprach aber so, dass alle drei ihr hören konnten:
„Ave, Senator! Es freut mich, dich hier begrüßen zu dürfen, Herr, ich hatte nicht damit gerechnet. Ich möchte sagen, ich habe auch ein Privates Speisezimmer, in dem ich solche hohen Gäste wie dich besser bewirten kann. Wenn du also möchtest, lege dich mit deinen Gästen doch hin, da ist es bequemer. Aber nur, wenn euch danach ist, versteht sich. Aber ersteinmal, was möchtet ihr trinken? Und darf es auch etwas zu essen sein?“
Geduldig nam Graecus die Bestellungen auf. Einmal Aprikosen, parthisches Hähnchen, Braten mit Soße, zu trinken zwei Wein und ein Wasser. Alles noch da, sehr gut. Er machte sich gleich an die Zubereitung und füllte zunächst eine Kanne mit Wasser; anschließend füllte er eine andere mit Wein, wobei er kurz zögerte: Normalerweise panschte er, wie jeder Gastwirt, den Wein mit Wasser. Einerseits verringerte das nämlich die Kosten, andererseits hatte es auch einen Nutzen für die Gäste: Der Wein war erfrischender und vor dem Abend wollten sich sowieso nur die wenigsten betrinken. Was aber für seinen Herren? Auch er war sicherlich verdünnten Wein gewohnt, aber in besseren Qualitäten - also mischte Graecus den Wein nicht wie sonst etwa ein drittel Wasser auf zwei Drittel Wein, sondern ungefähr ein Viertel auf drei Viertel. Hoffentlich schmeckte dem Herren der Wein und war nicht zu wässrig - aber ein betrunkener Senator wäre mindestens genau so peinlich, und zwar nicht nur für ihn. „Sollte es zu schlimm kommen, muss ich ein Auge darauf haben - von einem Krug werden die beiden nicht unter den Tisch fallen“, dachte Graecus dabei. Dann brachte er die Getränke zusammen mit drei Tonbechern an die Tische.
„Das Essen braucht noch einen Moment, ich bitte um etwas Geduld.“
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So eine gute Kundschaft! Es schien ihnen zu schmecken, sie wollten wiederkommen und vielleicht sogar Freunde mitbringen. Sehr gut. Und sowas in den ersten Tagen! Graecus freute sich sehr. Er stand nun hinter dem Tresen und bereitete die Bestellung der Urbaner vor, indem er begann, Aprikosen zu schälen und sie anschließend in kleine Stücke zu schneiden. Trotzdem unterhielt er sich weiter mit seinen beiden Kunden.
„So eine große Portion sollte ich meistens dahaben, je nach dem, wann ihr so vorbeikommt. Aber wir müssen sehen, wie viele Würstchen ich wann am Tag verkaufe - die Nachfrage ist schließlich gegeben. Aber selbst wenn mal nicht für alle genug Würstchen da sind, kriegen wir euch schon satt, oder ich gehe schnell noch welche einkaufen. Nur wenn es schnell gehen soll, schickt jemanden vorbei, der mir sagt, wann ihr kommt, dann koche ich die Würste so, dass sie dampfend auf euch warten. Und die Süßspeise zum Frühstück… Das ist eine gute Idee, darauf bin ich überhaupt nicht gekommen. Aprikosen und ein paar andere Früchte habe ich ja sowieso da, die passen bestimmt zu dem Teig und sind auch lecker mit Honig. Ja, das mach ich! So, für diese Idee gebe ich eine Runde aus!“
Sofort nahm Sextus eine Tonkanne, füllte sie mit Pfefferwein und brachte sie an den Tisch der Soldaten.
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Der Wirt lächelte und brachte noch mehr Wein an den Tisch. Auf die Frage seines Gastes antwortete er auch sogleich:
„Ich bin noch nicht lange hier, erst vor ein paar Tagen bin ich angekommen. Dann habe ich die Caupona etwas hergerichtet und bin hier Gastwirt. Ehrlich gesagt zählt ihr zu meinen ersten Kunden, daher freut es mich sehr, dass ihr wiederkommen möchtet. Die Bestellung mache ich euch gleich fertig, das wird aber etwas dauern, ist ja doch eine Menge. Übrigens, wenn ich euch etwas empfehlen darf, die Muscheln sind eine gute, kleine Malzeit; Die muss man aber eher frisch essen. Als ganzes Menü würde ich zuerst die Aprikosen, dann das Hähnchen und zum Abschluss die Eiercreme empfehlen. Diese Kombination ergänzt sich ganz gut, ist schön sommerlich und liegt nicht schwer im Magen. Zur aktuellen Jahreszeit wäre aber wohl das Saueuter angebrachter, der ist schön deftig, eine absolute Delikatesse. Passt auch ganz gut zu den dulciae, die schon vor euch stehen, genau wie die Würstchen. Ich habe aber auch einen guten Eintopf, wenn euch der Sinn nach warmer, ehrlicher Hausmannskost steht.“
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„Vielen Dank, Herr, aber im Moment habe ich eine ganz gute Basis, von der ich schauen kann, was sich machen lässt. Was ich aber tatsächlich gebrauchen könnte, wäre deine Ortskenntnis. Ich bin ja neu in der Stadt und kenne fast niemanden. Wenn du aber jemanden kennst, dem es bei mir vielleicht gefallen könnte, empfiehl mich sehr gerne weiter… Ich möchte natürlich nicht sagen, dass die Freunde eines so hohen Herren in solche Lokale wie das meinige einkehren (Graecus errötete dabei unauffällig, aber nicht unmerklich), aber vielleicht einige Klienten. Den Göttern habe ich schon gedankt, und ich möchte heute noch in den Tempel gehen und mit dem ersten Geld, das ich in der Capona verdient habe, ein Opfer bringen, bisher war ich zu knapp bei Kasse dafür.“
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Beinahe fiel Graecus ein Stein vom Herzen, als sein neuer Patron ihn wohlwollend aufnahm. Er hatte nich gewusst, wie der Herr auf ihn reagieren würde, einen vollkommen fremden, der eine halbe Welt entfernt aufgewachsen war. Er antwortete auch gleich auf die Frage des Senators:
„Meine Caupona liegt direkt am Forum, Herr, sie heißt Caupona Luculla. Natürlich ein eher einfaches Lokal, nichts, das jemanden wie dich beeindrucken würde… Aber ein paar Delikatessen vermag auch ich zuzubereiten. Du bist natürlich herzlich eingeladen und falls du mal Verstärkung für deine Küche brauchst, bin ich dir natürlich auch zu Diensten“
Dabei verbeugte er sich wiederum mehrfach.
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Der Wirt beobachtete die zwei Urbaner, die entspannt ihren Wein tranken, die Würsten schienen ihnen zu schmecken. "Sehr gut.", dachte er er sich. "Vielleicht baue ich mir langsam eine Stammkundschaft auf. Und Urbaner schaden nie, wenn irgendwer mal Krawall macht. Man muss hier ja auf alles gefasst sein. Jetzt noch die Nachspeise..."
Der Teig der dulcia war eigentlich sehr simpel. Etwas Mehl, Milch, ein paar gehackte Pistazien. Diesen Teig dann kochen, auf einem Brett ausstreichen und abkühlen lassen, dann Stücke schneiden und bis zum Verzehr aufbewahren, so hatte er es damals gelernt. Vorsichtig gab er einige von den kleinen Plätzchen in eine geölte Pfanne. Als die Teigfladen von beiden Seiten golden waren, legte er jeweils einige Stück auf zwei Teller und bestrich sie dick mit Honig. Schließlich noch ein wenig, oder auch ein wenig mehr Pfeffer und fertig war die Süßigkeit1
Schließlich brachte er die Teller an den Tisch. "Ich hoffe, die Würstchen haben euch geschmeckt. Ich habe euch den Nachtisch mitgebracht, der schließt sich perfekt an den Geschmack der Würstchen an, aber naja, was rede ich... Kann ich euch noch etwas bringen? Habt ihr noch Wein, oder soll ich nachgießen?"
Sim-Off: 1: Das Rezept habe ich so von Apicius übernommen und tatsächlich mal selbst gekocht. Vergleichbar ist das ganze ungefähr mit modernen Pancakes, aber weniger süß (ist ja kein Zucker drin). Außerdem schmeckt die Kombi Honig-Pfeffer gar nicht mal so schlecht, auch wenn nicht so, wie man sich heute etwas süßes vorstellt... Und Simon tue ich einfach so, als sei sie griechisch, was sie eigentlich nicht ist.
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Graecus trat in das Arbeitszimmers seines Patrons. Als gerade erst Freigelassener war er es nicht gewohnt, einfach so in so ein wichtiges Zimmer zu spazieren, aber er versuchte, sich sein Zögern nicht anmerken zu lassen. Er trat mit einer Verbeugung und in gebührendem Abstand vor seinen Patron und ergriff das Wort:
„Sei mir gegrüßt, Herr. Ich hoffe, ich komme nicht zu ungelegen. Aber, falls diese Nachricht die lange Reise noch nicht gemacht hat, bringe ich euch schlechte Nachrichten. Dein Verwandter, Sextus Annaeus Rufus, mein alter Herr, ist leider vor einigen Monaten verstorben. Er ließ mich, in seiner Güte, in seinem Testament frei. Du wärest also nun mein neuer Patron, Herr, wenn du mich denn haben möchtest. Im Haushalt deines Verwandten war ich Koch, und hier in Rom habe ich vor einigen Tagen eine Caupona übernommen.“
Sextus merkte, dass er wohl etwas ins Schwafeln geraten war. Er verstummte und wartete auf die Antwort des Senators, der vor dem Schreibtisch stand.
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Der Freigelassene ließ sich von dem bärenhaften Türsteher nicht einschüchtern; er kannte dergleichen. Trotzdem, oder gerade deshalb wusste er, dass man es sich trotzdem nicht mit ihnen verscherzen sollte. Freundlich sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung in den Sehschlitz:
„Sei mir gegrüßt… Ich bin Graecus, Freigelassener des Sextus Annaeus Rufus. Ich möchte deinen Herren sprechen, denn er ist mein Patron. Ist das gerade möglich?“
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Der Wirt hörte seinen Kunden zu und geleitete sie dann zu einem freien Tisch mit Blick auf die Straße. Er sagte:
„Nehmt schon mal Platz, ihr Herren, und macht es euch bequem. Den Wein bring ich gleich, aber die Würstchen brate ich schnell, dann bekommt ihr sie frisch und heiß. Die Süßspeise dann danach?“
Er wartete die Antwort gar nicht mehr ab und ging zurück hinter den Tresen, wo er zwei Tonbecher mit Vinum peperatum, einem beliebten gepfefferten und gewürzten Wein füllte. Er brachte sie schnell zu den Urbanern und verschwand wiederum in der Küche, wo er einige Würstchen von einer Stange nahm, sie zuerst in kochendes Wasser warf und sie anschließend in einer Pfanne briet. Er verteilte sie gleichmäßig auf zwei Teller, bestreute sie mit ein paar Kräutern und brachte sie nach kaum zehn Minuten Wartezeit an den Tisch seiner Gäste.
„Frisch aus der Küche, Lukanische Würstchen. Lasst es euch schmecken! Falls ich noch etwas für euch tun kann, sagt mir Bescheid, ich bereite derweil die Nachspeise vor.“
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Ein junger Mann kam am späten Vormittag den Hügel hinauf. Er hatte es nicht sonderlich eilig, wusste aber trotzdem genau, wo er hin wollte. Er trat an das Haus heran und sah sich um; diese Reinform der römischen Architektur war er nicht gewohnt. Schließlich ging er zur Tür und pochte mit dem schweren Türklopfer gegen die Pforte.
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Ein Junge lief durch die Stadt, verteilte Zettel und ritzte mit einer Tonscherbe die folgende Nachricht in fast alle Wände rund um das Forum:
Wanderer, kommst du nach Roma…
So kehre doch in die Caupona Luculla ein! Wir bieten beste Speisen für jeden Geldbeutel, ein luxuriöses Speisezimmer für jene, die unter sich sein möchten und bequeme Schlafzimmer zum kleinen Preis! Dazu Wein und Musik! Direkt am Forum, aber trotzdem so ruhig, dass jeder schlafen kann!
Testet das beste Essen, dass ihr in einer Gaststätte finden werdet. Gekocht von einem, der sein Handwerk in einer der größten und besten Küchen Ephesos‘ lernte!
Kommt in die Caupona Luculla! Egal ob fremd oder ansässig, hier findet jeder einen schönen Abend!
Inhaber: Sextus Anneanus Graecus.
Koch und Gastwirt