Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    "Ja, genau. Bitte nimm doch Platz, Maxentius. Ich möchte mit dir über ein, nun sagen wir ungewöhnliches Projekt sprechen. Du weißt sicher, im Herbst ziehen die Zugvögel vom Norden her über unser Gebiet. Sie fliegen Richtung Africa. Da mir alle Tiere am Herzen liegen, möchte ich ein Programm ausarbeiten, womit wir die Vögel vor dem Abschuss schützen können. Ich selbst würde mit gutem Vorbild vorangehen und auf Delikatessen, wie zartes Vogelfleisch zukünftig auf meinem Speiseplan verzichten.“


    Ich schob mir eine Traube in den Mund. Bei dem Genuss musste ich wenigstens kein schlechtes Gewissen haben.


    „Auf jeden Fall erlasse ich ein Abschussverbot für Misenum und die weitere Umgebung. Gleiches werde ich für Mantua anregen, wobei die Vögel sicher Mantua kaum streifen werden. Meine Frage an dich und, falls Assindius kommt, auch an ihn: Wie können wir das den Menschen begreiflich machen? Wie können wir das Verbot überwachen? Was hältst du überhaupt selbst davon?“
    Ich merkte gerade, dass ich von Maxentius weniger wusste als von Sophus. Der zumindest mochte Tiere wie ich, obwohl meine Liebe zu diesen Geschöpfen wohl kaum noch zu überbieten war. Ich rettete selbst Schnecken und Regenwürmer. Doch wie war Maxentius eingestellt?

    Allen anderen Dingen, wie der Pflege der Traditionen, dem Aufbau solcher Strukturen, die wohlhabende Bürger nach Misenum ziehen könnten und dem Aufbau der Stadtverwaltung war dieses Projekt übergeordnet, denn es musste zeitnah umgesetzt werden, wollte es Wirkung zeigen.


    Es war mir ein Bedürfnis, in diesem Zuggebiet die duchreisenden Vögel zu schützen und so rief ich meine Männer zu diesem Besprechungstermin, um mich über die uns zur Verfügung stehenden Möglichkleiten auszutauschen.


    Ein Stadtangestellter sollte mir Maxentius und Assindius holen.

    "Ja, natürlich. Gern möchte ich im Anschluss daran auch noch etwas für die körperliche Fitness tun. Bist du dabei?“


    Oje, ich hielt die Luft an, als ich in die Wanne mit dem kalten Wasser stieg. Puh, das war heftig. Ein Gefühl, als wolle das herz aufhören zu schlagen.


    Ich blickte zu Severina und genoss es, wie sie ins Wasser stieg und ebenso große Augen wie ich eben machte.

    Ich brauchte die beiden Männer, damit es hier vorwärts ging. Assindius hatte kurz nach mir das Rathaus betreten, aber Maxentius vermisste ich. Wo könnte er nur geblieben sein? Er wollte seine Kandidatur bekannt geben und weilte wohl noch auf den Straßen Misenums. Kurzerhand ging ich an das Fenster, öffnete es und rief hinaus:


    "Maxentius, nicht so lange mit den Mädchen auf der Straße flirten. Wir müssen heute noch etwas schaffen."


    Mit einem Lachen schloß ich es wieder und sah mich nach Assindius um.

    „Hmmm, das klingt verlockend. Vielleicht können wir heute Abend einen kleinen Spaziergang machen.“


    Mit einem kleinen Wink forderte ich Assindius auf, uns zu folgen.


    „Ja, dann lass uns am besten gleich gehen.“


    Zielstrebig ging ich auf die Porta zu. Mein Ziel war die Stadtverwaltung.

    Endlich kam Maxentius um die Ecke gebogen.


    „Auch dir einen schönen guten Morgen! :) Wie ist der Küstenwind?“, fragte ich im Hinblick auf seine leicht zerzausten Haare.


    „Iß schnell, Maxentius. Wir haben heute noch viel vor. Auf jeden Fall solltest du als erstes deine Kandidaturen bekannt geben, einmal die für die Curia provincialis und natürlich die als Magistratus für Misenum.“


    Sim-Off:

    Das kommt mir persönlich entgegen. Da fühle ich mich nicht so gehetzt. :)

    Die erste Nacht in einem neuen Heim sollte entscheidend sein. Das hatte ich einmal gehört. Ich überlegte kurz, wie sie für mich war. Ich hatte tief und fest geschlafen, erinnerte mich an keinen Traum und das Bett war bequem gewesen. Was wollte man mehr?


    Nach einem leckeren Frühstück rief ich Assindius zu mir und wartete mit ihm gemeinsam auf meinen Bruder, der scheinbar nicht aus dem Bett fand. ;)

    „Ups, was war denn das?“


    Bereits in dem Bestreben, Richtung Villa zu gehen, drehte ich mich nochmals um.


    „Du musst wahrlich von weit her kommen, denn du sprichst gänzlich anders als wir. Ich bin ehrlich überrascht, dass du TiAnO und Florus kennst.“


    Voller Erstaunen blieb ich nun doch noch stehen.

    Zitat

    Original von Decimus Aurelius Maxentius
    "Nun Schwesterchen, ich mag diese Nachtküsschen nicht, es sei denn ich bekomm sie von Mädchen in meinem Alter, die nicht mit mir verwandt sind." :D


    „Von Mädchen in deinem Alter, die nicht mit dir verwandt sind? Also, da komme ich nicht in Frage, denn ich bin jünger als du. Verwandt sind wir ja nicht, aber das Alter zählt natürlich. Was will ich auch mit sooo einem alten Mann? Hm, jetzt gibt es also auch von mir kein Küsschen.“ :D


    Meine Augen blitzten vor Vergnügen. Die Revanche hatte er verdient. Wie uncharmant von ihm, so über unsere Mutter zu sprechen. ;)

    „Du bist heute verwirrt, mein lieber Maxentius“,
    sagte ich scherzhaft, als er am Ende auch noch sein Gepäck selbst tragen wollte. Ich schüttelte den Kopf und schaute ebenfalls ungläubig.


    „Assindius, heute sind scheinbar alle überdreht. Es wird Zeit, dass wir alle ins Bett kommen.“
    Während Assindius mein Gepäck nach oben trug, ging ich noch kurz zur Küche. Dort ließ ich mir etwas Brot und Trauben geben und begab mich anschließend ins Bett.

    "Die schweren Koffer gehören alle mir. Darin sind nämlich meine Bücher. :P :D ;) Die ganz leichten gehören auch wiederum mir, denn darin befindet sich meine Garderobe. :) Meinst du, du kannst die Behältnisse von außen unterscheiden ohne erst hineinzusehen?“


    Fragend sah ich meinen Sklaven an und hoffte darauf, dass er nicht erst zwischen Nachthemdchen und feiner Unterwäsche nachsehen müsste, wem sie wohl gehören könnte.

    Ich hatte die Ansprache meines Sklaven gehört und mich fast schlapp gelacht. Als Assindius den Raum aber wieder betrat, setzte ich eine normale Miene auf. Am Ende würde er sonst noch den Respekt vor mir verlieren.


    "Sehr schön. Lass uns zur Villa gehen. Morgen ist auch noch ein Tag und der bringt für uns beide Arbeit. Ich sehe hier recht wenige Schreibutensilien. Es wird dein Job morgen sein, mich mit allerhand notwendigen wie nützlichen Dingen einzudecken." :)


    Ich nickte meinem Sklaven zu und machte mich auf den Heimweg.

    Dies sollte nun mein erster Arbeitstag in der Curia werden und ich kam mit etlichen Plänen und einer Menge Tatkraft in das annähernd zufriedenstellend gesäuberte Zimmer, was sich 'Arbeitsraum des amtierenden Magistratus' nannte. Ich hatte schon bessere Zimmer erlebt, aber für den Anfang musste es reichen.


    Sogleich legte ich mir Wachstafeln und Griffel zurecht und wartete darauf, dass Maxentius erschien.

    "Das ist gut. Wenigstens etwas. Lass uns gehen, doch kümmere dich bitte zuvor darum, dass die Sklaven alle wissen, was sie hier während unserer Abwesenheit alles reinigen müssen."


    Ich seufzte. Hoffentlich sah morgen die Welt bzw. die Stadtverwaltung etwas freundlicher aus.

    Auf Maxentius’ erste Frage hin schmunzelte ich nur. Ne ne, das würde ich jetzt lieber nicht erklären. Höchst amüsiert beobachtete ich auch, wie er auf Mutters Kuss hin reagierte. Ich lachte in mich hinein und hielt Mutter anschließend besonders willig meine Wange hin.


    „Was hast du gegen Nachtküsse?“ :D


    „Dir eine gute Nacht, Mutter!
    Ach, und Assindius, ich komme gleich. Der überwiegende Anteil der Koffer und Taschen gehört mir und Mutter. Maxentius kann dir ja seine zeigen. Schaust du auch mal, ob es hier genügend Brennmaterial gibt? Ich bade ungern in kaltem Wasser.“

    "Der Vorschlag ist auch nicht übel, aber an dem 'Patienten’ beißt du dir auch die Zähne aus. Wobei – eine Unterhaltung zwischen euch beiden könnte richtig spannend werden.“


    Die Vorstellung dessen reizte mich wieder zum Lachen. Ich holte tief Luft, als ich weitersprach.


    "Ach, je, haben wir früher auch so viel gelacht? Bestimmt erkennen mich einige nicht wieder, wenn ich nach einiger Zeit in Misenum und in Gesellschaft von dir, sie besuchen komme. Weißt du, ich war schon immer ein lustiger Mensch, aber ich hatte das Lachen verlernt in letzten Monaten. Und nicht nur ich, du wirst es merken.“

    :D


    "Herrlich! Das könnte ich öfters gebrauchen. Mir fällt da auf Anhieb jemand ein, der im Gegensatz zu dir ziemlich zerrig ist und den mein Wille nicht die Bohne interessiert." :D


    Ich wischte mir eine Lachträne weg und konnte mich gar nicht wieder einkriegen.


    "Du musst mir unbedingt erklären, wie ich das geschafft habe. Das Rezept nehme ich dann und wende es entsprechend an anderer Stelle an."


    Gespannt wie lange nicht mehr, wartete ich auf Maxentius' Erklärungen.

    Mit einem Lächeln bedankte ich mich für Maxentius' Ritterlichkeit. In ihrem Benehmen ließen heutzutage leider einige Römer zu wünschen übrig. Wie gut, dass in gehobenen Kreisen noch Wert auf solcherlei gepflegten Umgang gelegt wuirde.


    Voller Begeisterung erkundete ich die neue Heimstatt unserer Familie. Wie so oft - das Atrium hatte es mir auch hier angetan. Die vielen seltenen Pflanzen, das Becken, die frische Luft.


    "Wir sollten heute früh zu Bett gehen, damit wir morgen gleich in der frühe - nach gut, nicht vor dem Aufstehen ;) - in die Stadtverwaltung gehen können. Deine Kandidaturen sollten auch bald erfolgen. Hunger habe ich jedenfalls keinen mehr. Ich würde noch etwas trinken und mich dann hinlegen. Oder spricht etwas dagegen? Hast du andere Pläne?“