Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Zitat

    Original von Secundus Flavius Felix
    "Was? Du? Äh, ich meine: Ich werde dich bis zu den Wahlen zum Magistratus ernennen. Danach musst du dich vom Volk wählen lassen..."


    „Oh, ich denke das dürfte weniger schwierig sein, als meinen Pater von der Richtigkeit meines Handelns zu überzeugen. Du weißt sicher, ich stamme aus einer sehr traditionsbewussten Familie und Sophus lehnt, mehr noch als jeder andere, jedwede politische Betätigung von Frauen ab.“


    Ich nippte kurz an meinem Becher, wunderte mich kurzfristig über Aventurinus und brütete derweil die nächste Idee in meinem Kopf aus. Mit einem Lächeln suchte ich den Blickkontakt zu Felix.


    „Ich könnte es mir sehr erquicklich, persönlich anregend und für das Projekt Misenum sehr nutzbringend vorstellen, wenn wir, du und ich, im Anschluss an dieses Gespräch einen Gedankenaustausch vornehmen und ein paar Details zur Wiederbelebung der Stadt erörtern würden. Wer, wenn nicht du, wäre Maßstab für mich, auf welche Wünsche und Vorstellungen ich bei der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens und diverser Einrichtungen ich in Misenum Rücksicht nehmen müsste, um den verschiedenen gehobenen Ansprüchen unserer Zielgruppe umfänglich gerecht zu werden.“ :)


    Ob Felix wohl auswich oder traute er sich, darauf einzugehen? Ich tippte mal auf Ersteres, denn manchmal - zumindest in den Factioversammlungen - kam er mir durchaus schüchtern vor. ;) Und doch konnte ich dem Reiz, ihm das vorzuschlagen, nicht wiederstehen. Ich könnte auf diese Weise das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Höchst gespannt lehnte ich mich in meinem bequemen Sessel zurück und beobachtete jede seiner Regungen. :)

    Ich hätte gern ein Amtssiegel für die Stadtverwaltungen von Mantua und Misenum. :) Es wäre super, wenn das klappen könnte. =)


    Etwas für die jeweilige Stadt Typisches sollte auf dem Siegel ersichtlich sein. Mantua ev. etwas, was an die Legion erinnert. Misenum - das Meer? ?(

    Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Das ist wahr, ohne Zweifel. Und doch gehen die Menschen unterschiedlich damit um, wenn ihnen dieses wertvolle Gut nicht gegeben ist. Du sagst selbst, du suchst es zu kompensieren und du schaffst dir damit die Möglichkeit, Zufriedenheit (im Rahmen des Möglichen) zu finden. Diesen Zustand der Zufriedenheit, ob nun gesund oder nicht, reich oder nicht, schön oder nicht, kann man aber nur erreichen, wenn man sich so annimmt, wie man eben ist und einfach daraus das Beste macht. Auf sich selbst sehen, sich selbst wertschätzen (ohne dabei abzuheben ;) ), seiner Kraft vertrauen und nicht auf andere blicken. :)

    Ich nehme mal an, du stellst das hier nicht ohne Anlass rein. ;) Sehr interessant und sehr wahr. Dabei hat es ein jeder in der Hand, sein Leben (real oder virtuell) so zu gestalten, dass er nicht neidisch auf andere schauen muss. :)
    Die Fähigkeit jemand anderen zu loben, ist übrigens auch den meisten Mitmenschen abhanden gekommen. ;)

    Ich war sehr auf die Wirkung meiner Worte auf Aventurinus gespannt gewesen. Ich wusste, es würde ihn ärgern, aber auch er hatte mich mit seiner Verzögerungstaktik geärgert. Manches, was mir andere zugetragen hatten, bestätigte sich und ich musste nun auch mein Bild von ihm korrigieren. Sehr bedauerlich, ich mochte ihn einmal sehr. Egal, maßgebend war der Legat, der sich zu meiner Freude ebenfalls verändert hatte, nur eben im Gegensatz zu Aventurinus sehr positiv.


    Nein, meine Ideale wechselte ich nicht, meine Sympathien schon. :) Und niemand sollte behaupten, ich wäre nicht kompromissbereit. Nur bei Mantua, da würde ich nicht mit mir reden lassen und ja, ich besaß einen dicken Kopf. :) Und doch war ich leicht zu berechnen. Man musste nur wissen, mich zu nehmen.


    Würde mich jemand nach den Gründen für die personelle Besetzung der Curien fragen, dann würde ich schlicht und einfach sagen: 'Die traditionelle und konservative Einstellung eines Amtsanwärtes zählt mehr als Stand oder Geschlecht'. :) Es gab nie eine andere Reihenfolge der Wertigkeiten und die wird es auch nie geben, nicht bei mir und nicht bei den Vertretern der Albata.

    „Mitte diesen Monats, hmhm“, wiederholte ich nachdenklich. „Interims-Magistratus …“


    Ich ging alle bei diesem Gespräch aufgenommenen Informationen nochmals durch.


    Mantua als Stadt des religiösen Traditionalismus und der alten Strukturen stand unter der Schirmherrschaft des Legaten Secundus Flavius Felix. Die dort gelebte konservative Ausrichtung war nicht gefährdet, eine weitere Stadt würde allerdings nicht in gleichem Maße vom Schutz des Legaten profitieren können. Dennoch war mein Ziel, die römischen Traditionen über die Grenzen Mantuas hinauszutragen.
    Misenum sah der Legat offenbar wie sein Comes als weltoffene Stadt, als mondänes Seebad, als Erholungsoase der römischen Oberschicht.


    Ich suchte Anknüpfstellen, um einen Kompromiss zu schließen. und ich fand sie. Mondänes Seebad? Erholungsoase der römischen Oberschicht? Das passte. Ich war Patrizierin. Was nicht passte, war meine traditionelle, ja fast schon erzkonservative Einstellung im Gegensatz zur Vorstellung, Misenum solle eine weltoffene Stadt werden.
    Doch auch das bekam ich passend. Mein Entgegenkommen könnte so aussehen, dass ich - anders als in Mantua - in Misenum nicht auf die volle Umsetzung der alten Strukturen bestehen würde. Im Gegenzug müsste allerdings die weltoffene Gesinnung in eine traditionelle umschwenken, denn Patrizier und weltoffen? Nein, also das passte ja sowieso nicht. Patrizier waren eher traditionell. Das konnte natürlich ein Comes, der ursprünglich aus dem Plebejerstand stammte, nicht wissen.


    Ich nickte zufrieden. Diesen Kompromiss konnte ich selbst und den würden auch meine Mitstreiter aus der Albata mittragen können. Vorrangig war vor allem die traditionelle Gesinnung. Ich blickte auf und sah den Legaten geradewegs an.


    „Wenn du eine Patrizierhochburg in Misenum wünscht, ein mondänes Seebad, dann wäre es ratsam, einen Patrizier die Geschicke der Stadt leiten zu lassen. Ich möchte dir einen Vorschlag unterbreiten. :) Mir liegt daran, dass Misenum traditionell ausgerichtet ist. Solltest es dir möglich sein, von einer liberalen Ausrichtung der Stadt abzurücken, kann ich im Gegenzug meine starre Orientierung, was die traditionellen Strukturen einer Stadtverwaltung betrifft, ebenfalls aufgeben. Was ich damit sagen will: Ich, Patrizierin und Traditionalistin, biete dir an, Misenum zu einer noblen und blühenden Provinzstadt zu führen, wenn du mir gestattest, die römischen Traditionen dort zu pflegen.“


    Mein Lächeln kam ganz von allein, denn ich hatte heute erstmalig Gelegenheit, hinter die Fassade von Felix sehen zu können … :) Trotz der schwierigen Kompromissfindung und des andauernden Abwägens empfand ich das Gespräch als sehr angenehm. Nicht auszuhalten, wenn es noch besser werden würde. ;) :) Vielleicht sollten wir mal Aventurinus vor die Tür schicken. :D
    Ich räusperte mich. Wie gut, dass hier niemand Gedanken lesen konnte.

    Ich musste schmunzeln. :) :) So genau wusste ich auch nicht, warum ich mit großer Beständigkeit gut gelaunt war. Es lag wohl in meiner Natur.


    „Feiern und Entspannung? Nein, nichts dergleichen. Ich vertraue auf meine Kraft und davon scheine ich unermessliche Reserven zu haben. Mit ihr gehe ich einfach alles offensiv an, was mir Kummer macht oder als Hindernis im Weg steht. Dadurch fühle ich mich den Wirren des Lebens nicht ausgeliefert, ich bestimme selbst, wo es lang geht. Und da ich die Götter verehre, habe ich offenbar auch ihre Unterstützung. Gut, nicht immer. Wenn du wüsstest, um was ich mir just in diesem Moment für Sorgen mache … Aber ich weiß, dass ich nicht alles ändern kann und damit finde ich mich ab, ohne in ewigem Selbstmitleid zu versinken.“


    Wieder sah ich lächelnd zu Sabellius. Viele Männer kamen mir sehr ernst vor, vor allem solche, die im Militär beschäftigt waren.

    „Als Widmung dachte ich „gestiftet von Aurelia Deandra“. Das sollte reichen. Den Todestag möchte ich nicht erwähnen, denn derzeit ist es ja ein unrunder.“

    "Ich würde mich sehr freuen, wenn ich ab und an etwas von meinen Pferden bzw. den Besitzern höre. Manche halten das so und ich finde das jedes Mal schön."


    Ich musste an Sabellius denken.


    "Hals- und Beinbruch!
    Das sagt man unter Pferdeliebhabern",
    fügte ich sicherheitshalber an. Er sollte es ja nicht falsch verstehen.

    Ich setzte meinen Becher ab und zwei Fragen nach.


    "Steht bereits ein Termin für die Magistratswahlen in den civitates fest? Der neue Magistratus für Misenum wird doch sicherlich über diese Wahlen gesucht, wenn du, Legat, ihn heute nicht Kraft deines Amtes einsetzen möchtest. Ist das so?"


    Wie immer war Flavius Felix mein Ansprechpartner und so blickte ich ausschließlich ihn an.

    "Die Tiere aus meinem Zuchtbetrieb stammen nicht aus rein römischen Linien. Ich veredle einheimische Stutenbestände mit ägyptischen Vollblutarabern. Das macht die Pferde nicht nur edler, sie werden gleichzeitig genügsamer und menschenbezogen, weil das harte Leben in dieser Provinz nur die stärksten und härtesten unter ihnen leben und sich fortpflanzen lässt. Diese Veredlung macht sich dann auch in den betreffenden Namen bemerkbar."



    Der Stallbursche war inzwischen davongeeilt und hatte ein Halfter besorgt. Er legte es der Rappstute an und führte sie von der Weide.


    "Bitte, sie gehört dir." Mit einer einladenden Geste forderte ich den Magistratus auf, die Zügel zu nehmen.

    Lange blickte ich Felix an, dann schlich sich ein kleines Lächeln auf mein Gesicht. Obwohl seine Worte oberflächlich betrachtet eine Absage beinhalteten, war er mir nie so sympathisch wie gerade in diesem Moment. Sollte sich Aventurinus ruhig über seinen scheinbaren Sieg freuen, ich hatte auch Grund zur Freude – einen doppelten Grund. Gab es Aventurinus und seine Argumente überhaupt noch in diesem Raum?


    Ich liebte die Offenheit und konnte mit gutem Gewissen nach Mantua zurückkehren, um dort alle Vorbereitungen zu treffen. Felix wusste nun über unsere Pläne Bescheid. Zwar würde er uns nicht unterstützen, aber er hielt uns auch nicht zurück. Misenum würde Mantua folgen, das war gewiss, denn an unser Engagement reichte kein anderes heran.


    Und dann hatte ich heute eine Seite an Felix kennen gelernt, die mir gefiel. Sie erlaubte mir, meine Schutzrüstung in Teilen abzulegen, weil ich mich nun sicherer fühlte. Das machte mich weicher, natürlich auch wieder schneller verletzbar. So war das eben.


    „Legatus, ich bin heute hier erschienen, um sowohl dein Wohlwollen als auch deine Unterstützung für meine Pläne zu gewinnen. Auf deine Unterstützung muss ich leider verzichten, doch deines Wohlwollens bin ich mir fast gewiss. Um ehrlich zu sein, das ist mir zehnmal mehr wert, als jede Amtshandlung oder jeder sachliche Beschluss.“


    Auch ich nahm nun einen Schluck des guten Saftes. Ein Lächeln saß in meinen Augenwinkeln als ich über den Rand des Bechers schaute. Wie diese Unterredung nun enden würde, war regelrecht prickelnd. Ich hatte nun so ziemlich alle möglichen Emotionen durch. Und mein Lächeln hielt sich standhaft.

    Zitat

    Original von Lucius Octavius Detritus
    "Oh welch ein schönes Tier"...ich streichelte die Stute..."Die möcht ich haben, hat sie schon einen Namen ?"


    "Ja, jedes Tier erhält einen Namen, denn der muss schließlich in die Abstammungsurkunde. Sie heißt Opala. Du kannst sie gerne haben, wenn sie dir auf Anhieb gefällt."


    Ich winkte derweil einem Stallburschen.

    Ich hatte das bisherige Verhalten von Aventurinus also richtig eingeschätzt. Vieles ergab nun einen Sinn. Für einen kurzen Moment bereute ich erneut, hierher gekommen zu sein. Sollte das Spiel mit offenen Karten am Ende bestraft werden? Dann wischte ich diesen Gedanken fort. Seine geschätzte Meinung in dieser Angelegenheit interessierte mich überhaupt nicht.


    Der Legat allein war immer der Ansprechpartner für mich gewesen, wenn es darum ging, den konservativ eingestellten Bürgern des Imperiums, Raum zur Entfaltung zu geben. Ich vertraute auf seine Weisheit. Deswegen war ich trotz der komplizierten Konversation in der Vergangenheit zwischen uns wieder hierher gekommen. An seiner Weisheit hatte ich nie Grund zum Zweifeln gehabt. Nun, da diese Begegnung auch auf menschlicher Ebene an Harmonie gewonnen hatte, schreckten mich Aventurinus’ Worte keineswegs.


    Lächelnd blickte ich zu Secundus Flavius Felix und wartete auf seine Reaktion.

    Zitat

    Original von Aurelia Severina
    "Wo bleibst du denn?"


    „Schon da“, sagte ich strahlend bei meinem Eintreffen und streckte vorsichtig den ersten Fuß in das kalte Nass. Vorsichtig stieg ich in das Bassin und hielt die Luft an, als das Wasser weiter und weiter emporstieg.


    ‚Nicht still stehen’, dachte ich. ‚Am besten ist Bewegung bleiben.’


    Nach hastigen Zügen in dem großen Kaltwasserbassin, in der Hoffnung, dass die Muskeln nicht krampften, rief ich zu Severina:


    „Das Frigidarium ist recht nett, aber mir reicht diese Abkühlung. Lass uns doch in das Becken im Freien schwimmen.“

    „Nun, jetzt haben wir dennoch ein mittelschweres Problem, denn ich habe eine ganze Reihe von Pferden, die diesen Ansprüchen genügen. Schwebt dir vielleicht eine bestimmte Farbe vor? Ich kann dir auch gern ein paar in Frage kommende Vertreter vorführen.“


    Ich lächelte und zog für einen Moment fragend meine Brauen nach oben. So langsam tatstete ich mich zu den Vorstellungen des glücklichen Gewinners vor.

    "Du bist recht bescheiden, Sabellius. Also, ich möchte wesentlich mehr vom Leben."


    Mit einem amüsanten Lächeln wendete ich mich ab und betrachtete eines der Mosaike, die ganz in der Nähe standen. Dann fiel mir ein, wozu ich überhaupt hierher gekommen war und drehte mich dem Mosaikbauer wieder zu.


    "Ich habe mich für eine Widmung entschieden, die das Mosaik tragen soll."


    Ich lächelte und machte es spannend. Es machte Spaß, mit Sabellius zu plaudern.

    "Wenn du mir eine Einladung zu gegebener Zeit zukommen lässt, würde ich gerne kommen."


    Ich wandte mich wieder den Tieren zu.


    "Hm, ich würde dann wohl eher zu einer Stute raten, die sind besser kontrollierbar. Ein Hengst braucht eine straffe Führung und Erfahrung. Auch würde ich dir zu einem Pferd raten, was bereits etwas gelassener ist. Sechs Jahre und älter wäre für ein Reitpferd ein gutes Alter."