Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Ich stellte mich neben Curio und zwinkerte ihm zu.


    „Warten wir einfach ab, was passiert. Kommen muss nach der Auftaktrede noch etwas. Ich betrachte sie nur als Paukenschlag und nehme sie nicht einmal ernst. Der Einstieg von ihm war es, der meine Aufmerksamkeit erregt hat. Meine Wahlentscheidung habe ich noch lange nicht gefällt. Seine Offenheit, sollte sie nicht nur Show sein, finde ich dennoch frappierend. “

    „In vielem gebe ich dir Recht, Curio. Seine Rede war provokativ. Sie zeugt nicht nur von Pessimismus sondern vor allem, da gebe ich meinem Vorredner Sophus Recht, vor allem von Zynismus. Dennoch glaube ich mehr, als nur das Oberflächliche zu sehen.
    Die Tendenz eine schlechte Grundstimmung zu verströmen, von der du sprichst, halte ich für ein Symptom nicht für eine Grundeigenschaft. Ein Symptom, was durch fortwährende Ernüchterung und Enttäuschung in vielerlei Hinsicht zustande kommt.


    Oh, ich kenne viele Bürger, die diesem Übel verfallen sind. Manche ziehen sich vollkommen zurück. Auch um Catus war es lange Zeit still gewesen - Monate möchte ich sagen. Andere legen sich eine „Egal“- Stimmung zu und verdrängen auf diese Art ihre Ernüchterung. Wieder andere und zu denen zähle ich Catus, rappeln sich irgendwann auf, mobilisieren die Kräfte und gehen die Strukturen an, die sie glauben, verbessern zu müssen.


    Diese Rede - lass uns dennoch abwarten, was sonst noch hinter allem steckt - hat jedoch auch offenbart, dass Offenheit und Gradlinigkeit hinter diesem Mann stecken. Lasst uns sehen, wie er diese löblichen Eigenschaften einsetzen will, was er gedeckt zu tun, was zu erreichen. Er will doch mit Sicherheit nicht ohne Grund in den Senat.
    Catus, für was möchtest du dich einsetzen? Mir reicht nicht, wenn du sagst: "um den Patriziern zu mehr Macht und Einfluss zu verhelfen". Bitte etwas konkreter."


    Und wieder an Curio gewandt:

    "Als eine Gefahr für die Stabilität der Gemeinschaft sehe ich ihn nicht, denn die Patrizier sind in allen Bereichen stark in der Minderheit.“


    edit: Zusatz

    "Lieber Curio, in diesem Fall würde ich raten: Urteile nicht vorschnell und versuche, hinter die Worte des Kandidaten zu schauen. Er ist zu klug, um sich selbst, seinen Stand und seine Factio zum Narren zu machen. Er hat uns alle aufgeweckt. Ich, für meinen Teil, warte jetzt erst einmal ab."


    edit: Komma

    „Lange nicht mehr so gelacht. :D Ich sehe, Catus, meine Sympathien für dich sind noch immer da, denn du verfügst über erstaunliche Eigenschaften. Du bist klug, amüsant und ja, auch eigenwillig. Ein Charakterzug, den ich besonders mag. Also mich hat deine Rede jedenfalls beeindruckt. Ich traue dir eine ganze Menge zu und habe mich längst gefragt, warum ein Mann wie du nicht mehr aus seinem Leben macht. Ich bin wirklich gespannt, wie es hier weitergeht.“

    Nach der Opferzeremonie begab ich mich zu meinen Pferden. Ich hatte bei meinem letzten Besuch in Mantua kaum die Zeit gefunden, die zuletzt von Ostia umgesiedelten Mutterstuten zu besuchen.


    Als ich die Stallgasse verließ und zu den Koppeln ging, entdeckte ich eine junge Frau. Sie war mir von Angesicht bekannt, sie weilte unter den Anwesenden der Opferzeremonie. Lächelnd trat ich an sie heran.


    „Salve, du bist auch eine Pferdeliebhaberin?“


    Ich strich derweil einer herangekommenen Stute über sie samtigen Nüstern.

    Reichlich perplex lauschte ich den Worten des Fremden. Mir missfiel seine Belehrung und noch viel mehr sein Tonfall und seine Interpretation meiner Wortwahl. Deswegen ignorierte ich ihn schlichtweg und wandte mich Stephanus zu.


    „Das ist mir erstens komplett neu und zweitens habe ich in meinem ersten Redebeitrag die förmliche Anrede benutzt und mich – zugegebenermaßen im letzten Beitrag - nur von der Bequemlichkeit leiten lassen, was absolut nichts mit Wert- oder Geringschätzung zu tun hat.
    Stephanus, wir sollte diese Diskussion an einen anderen Ort verlagern. Ich möchte nicht von deiner Kandidatur ablenken, jedoch erscheint es mir durchaus wichtig, über die Tatsache zu reden, dass ein Peregrinus offenbar besser informiert ist, als ein Bürger und sei es, dass sich dieser häufig in der Provinz und nicht in der Hauptstadt aufhält. Was schlägst du vor?“


    edit: Wort vergessen

    „Entspann dich, Assindius“, flüsterte ich meinem Sklaven zu.


    Mir fiel auf, wie unruhig er wirkte. Nun wusste ich zwar nicht wieso, aber ich sah keinen Grund für Besorgnis. Es sei denn, er bekam Probleme mit den römischen Riten. Als Germane kannte er diese nicht.


    Ich legte meinen Zeigefinger auf die Lippen, um ihm zu verstehen zu geben, dass er sich auch weiterhin schweigsam verhalten sollte.

    Erleichtert sah ich zu Crispina, als der Rauch die gewünschte Form und Richtung bei seinem Abzug einnahm.
    Erstaunt und erfreut bemerkte ich, wie viele Bürger Mantua inzwischen aufwies und dabei waren noch nicht einmal alle erschienen, weil sie vermutlich beruflich in Anspruch genommen waren. Einen freundlichen Blick sandte ich der jungen Frau, die ich noch nie zuvor in Mantua gesehen hatte. Sie musste wohl zu den Neubürgern gehören.

    "Germanica Aelia liegt mir als Person ebenfalls in guter Erinnerung, dennoch bevorzuge ich eindeutig deine Berichte. Sie haben von Beginn an die Provinzstädte Ostia und jetzt auch Mantua in einer Gründlichkeit erfasst, die dir so schnell niemand nachmacht. Darauf lege ich persönlich Wert und weniger auf die amourösen Abenteuer irgendwelcher Bürger. Wobei … es kommt natürlich auch auf die jeweilige Person an. ;) Welche Vorstellungen der LAPP diesbezüglich hat, für den diese Berichte angefertigt werden, nun, das kann und will ich nicht beurteilen. Ich äußere hier nur meine persönliche Meinung.


    Natürlich mache ich meine Stimmabgabe nicht von der Fortführung deiner Regionalaufgaben abhängig, aber ich würde das Verfassen weiterer Berichte durch deinem Griffel

    Sim-Off:

    klingt komisch :D

    sehr begrüßen!“



    edit: Germnaica korrigiert

    "Ja, ich möchte, dass du vorangehst. Bring uns möglichst schnell von diesem Markt.“


    Einkaufen war nicht mein Ding. Ich konnte mir nicht erklären, was andere daran Ergötzliches fanden. Auf dem Weg nach Hause überlegte ich, wie ich am Besten über die Erziehung meines Sklaven entscheiden würde. Ich war schweigsam.

    Bevor ich die Rostra endgültig verließ, blieb ich noch bei Florus stehen. Ich kannte und schätzte ihn seit längerem.


    „Salve, Florus. Für mich persönlich ist es schon ein Grund, dir meine Stimme zu geben, weil du dadurch ENDLICH mal nach Rom kommst. :) Das ist natürlich kein Grund für andere. Denen kann ich jedoch versichern, dass ich selten einen so zielstrebigen, zuverlässigen und überaus kompetenten Mann getroffen habe wie dich. Dein Einsatz für das Bewahren der alten Werte ist beeindruckend und löblich zugleich. Einmal haben wir uns erst persönlich getroffen, aber unzählige Male Briefkontakt gehalten. Deine Initiativen und dein Wille beeindrucken mich immer wieder. Nicht oft steht ein Kandidat deiner Güte auf der Rostra und bietet sein Engagement für Rom und den Cursus Honorum an. Meine Stimme gilt dir in jedem Fall.“

    Weil ich einmal auf der Rostra war - und ich wollte beileibe nicht alle Kandidaten abklappern - blieb ich kurz noch bei Quarto stehen. Er blieb nach unserer Zusammenarbeit in der Curia Provincialis in unauslöschlicher Erinnerung.


    "Zu dir, Quarto, muss man nicht viel sagen. Deine Worte und Taten sprechen für sich selbst." :app:

    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, bei den laufenden Wahlen zurückhaltender zu sein. Die Letzten hatten mir insgesamt drei Vorladungen als Zeugin eingebracht.
    8o
    Manche Menschen forderten aber die Bekanntgabe meiner Meinung heraus. So auch Stephanus. Ich trat vor und grüßte zunächst.


    „Salve, Stephanus! Wir kennen uns nun schon über eine sehr lange Zeit. Aufgefallen bist du mir durch deine hervorragenden Berichte, die du für den Legatus Augusti pro Praetore in Italien schreibst. Lange habe ich diese Berichte vermisst. Das gebe ich zu, denn niemand vermag das so sachlich, informativ und dabei auf das Wesentliche beschränkt wie du! Sollte ich durch deine Wahl erneut auf den Genuss dieser Berichte verzichten müssen, kann ich dir unmöglich meine Stimme geben.“


    Ein Lachen überzog mein Gesicht. Ich räusperte mich kurz und fuhr dann weiter fort:


    „Stephanus, du bist ein Kandidat, der dem Vorurteil, die Farbe zählt bei den Wählern vor der Leistung, die Grundlage entziehen wird, denn dich lernte ich schon vor langer Zeit schätzen.“

    Ich mochte keine zahmen Männer und hatte auch nie vor, irgendeines dieser Wesen, deren Handlungs- und Denkweise ich wohl nie ganz verstehen würde, zu zähmen. Auf gute Manieren legte ich jedoch Wert und weil ich offenbar nicht im Stande war, diese an meinen Sklaven zu vermitteln, behielt ich mir tatsächlich vor, ihn in die Schule der Aurelia-Männer zu geben.


    Doch alles zu seiner Zeit. Zunächst bezahlte ich den Preis für die Sandalen.


    „Ich möchte nun den Heimweg antreten. Nach einem Barbier müssen wir uns ein andermal umsehen. Die vor dir gefundene Person hat nicht gewartet und ich bin von diesem ganzen Trubel gesättigt. Ich ziehe ein Bad in meiner Schwimmhalle diesem Bad in der Menge vor.“


    Den Weg zurück würde ich finden. Die Frage war: Kam ich auch an den Menschenmassen vorbei, die sich vorhin noch dort getummelt hatten. Einkaufen würde ich demnächst wohl lieber in Mantua.

    Als ich auf meiner Reise Richtung Mantua - ich wollte zur Bauplatzweihung - die Via Portuensis passierte, sah ich ungläubig aus dem Fenster der Kutsche. Die Gegend war mit einem Rußschleier überzogen. Kaum ein Gesträuch, geschweige denn Gras, konnte das Auge ausmachen. Verkohlte Bäume ragten in den Himmel, Tierleichen lagen am Wegrand. Die armen Kreaturen, sie konnten offenbar nicht schnell genug fliehen, als diese Feuerbrunst über sie hereinbrach.


    Nachdenklich lehnte ich mich in der Kutsche zurück. In Rom hatte ich nichts von einem derartigen Feuer gehört.

    Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als ich die letzten Worte hörte. Sogleich wurde ich aber wieder ernst.


    „Assindius, auch Gedanken, sollten sie tatsächlich negativ sein, würden zu den Göttern gelangen. Bist du aber von Natur aus ein gläubiger Mensch, dann denke ich, werden die Götter deine Unwissenheit in Bezug auf unsere Rituale nicht strafen.“


    In Mantua bezog ich für eine kurze Nacht die Villa Sospitas, um am nächsten Morgen Richtung Bauplatz zu schreiten. Assindius war an meiner Seite.

    Kurz vor Mantua richtete ich das Wort an meinen Sklaven.


    „Assindius, ich bin ausschließlich wegen einer Bauplatzweihung nach Mantua gereist. Als mein Leibsklave, der für meine Sicherheit verantwortlich ist, hast du in Mantua einerseits wenig Bedeutung, denn die Kriminalität in Mantua ist längst nicht mit der von Rom vergleichbar. Andererseits ist die Weihung eine rituelle Handlung von Römern an unsere Götter.
    Nur wenn ich sicher sein kann, dass deine germanische Einstellung diese wichtige Zeremonie nicht stören wird, nur dann kann ich dir die Begleitung gestatten.“


    Eindringlich sah ich Assindius an. Ich musste in dieser Sache ganz sicher sein.


    Sim-Off:

    Eigentlich wollte ich dich in Rom durchaus noch frisieren lassen ..., aber gut, wir machen das dann eben in Mantua. Dennoch: Husch husch in den Marktthread. Wir stehen noch immer am Verkaufstand des Sandalenhändlers und ich möchte irgendwann nach Hause kommen. Denn von dort starte ich ja Richtung Mantua. ;)

    Glücklicherweise war die Reise von Rom ohne Zwischenfälle verlaufen und ich traf pünktlich in Mantua ein. Nach einer Übernachtung in der Villa Sospitas kleidete ich mich besonders schön ein, denn der Tag war ein besonderer. Ich wählte die in Rom erstandene neue Tunika, legte einen exotischen Duft aus einer meiner Glasphiolen auf und zeichnete mir Brauen und Augen mit dem Puder aus Antimon und die Lippen mit der Molluskenfarbe nach - nicht zu viel, sondern eher dezent.
    Ein Blick in den metallenen Spiegel warf ein Bild zurück, mit dem ich zufrieden war.


    Voller Spannung machte ich mich anschließend auf den Weg zum Bauplatz. Auch wenn ich ihn nicht gekannt hätte, was ja der Fall war, hätte ich keine Schwierigkeiten gehabt, ihn zu finden. Ganz Mantua war auf den Beinen. Scheinbar kannte jeder Bürger am heutigen Tag nur ein Ziel – den Platz für das künftige Amphitheater.
    Unterwegs traf ich verschiedene Bekannte, die meisten waren mir jedoch fremd. Ich kam zu selten unter Menschen, wenn ich in Mantua weilte, um mehr von ihnen zu kennen.


    Beim Bauplatz erwarteten Stadtangestellte die Bürger und ich wurde zu einem Platz geleitet, auf dem sich bereits einige wohlhabende Bürger eingefunden hatten. Ich nickte dem König freundlich zu und suchte unter den Anwesenden nach weiteren bekannten Gesichtern. Crsipina, obwohl nur Bürgerliche, blieb an meiner Seite. Sie hatte mich auf dem Weg begleitet.