Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Der erste gesellschaftliche Auftritt an der Seite meines Vaters. Ich strahlte über das ganze Gesicht als wir die Stufen der Casa erklommen und am Eingang auch sogleich in Empfang genommen wurden. Ich ließ meinem Vater den Vortritt bei der Begrüßung und hielt mich zunächst zurück.


    „Das ist einer der Gastgeber, Maximus Decimus Meridius. Er ist zudem Pater unserer Partei“, flüsterte ich meinem Vater zu.

    „Ansonsten geht es dir noch gut! Ich helfe dir ganz sicher nicht beim Schmücken. Meine Sklaven könnte ich dir aber zur Verfügung stellen.


    Ist mir auch Recht, wenn ich kein Sommerfest gebe. Derzeit langweile ich mich in Mantua. Ich vereinsame hier. Sophus kommt auch nur alle paar Wochen einmal zum Essen nach Hause, ansonsten passiert rein gar nichts. Dabei gäbe es viele Möglichkeiten. Ich bin es leid zu warten und gehe nach Rom. Mein Vater hat heimgefunden, er ist da für mich.
    Hin und wieder werde ich vorbeisehen, klar, aber ich werde hier nicht mehr überwiegend leben. Die Villa kommt mir vor wie ein Grab und ich bin zu jung, um schon zu sterben.“

    Den Beutel voller Sesterzen in der Hand wippend, wartete ich darauf, dass das Ergebnis der Versteigerung offiziell verkündet und der Sklave übergeben wurde.


    Edit:

    Sim-Off:

    Darf ich ihn im Anmeldethread abholen oder sagt ihm dort jemand Bescheid?

    "Ach, das war dein Gebot. :D Darauf wäre ich nie gekommen, denn ich war der Meinung, die Versteigerung ist bereits beendet. Ich habe mich extra abgehetzt, um noch rechtzeitig mein Gebot absetzen zu können. Normalerweise renne ich ja nie und schon gar nicht zu den Märkten."

    Sehr spät stieß ich auf diese Versteigerung. Mich interessierten normalerweise die Vorgänge auf den Märkten nicht. Ich umging alles, was dort ablief – bis auf heute. Einen Sklaven konnte die Gens gut gebrauchen. Seit dem Wegfall von Cadior prangte eine Lücke. Witzig an der Sache war, dass Cadior ebenfalls aus Germanien stammte. Der hier Angebotene war zudem kräftig. Er versprach Schutz und eine gute Arbeitskraft.
    Ich lauschte auf die Hinweise des Händlers, der die Gebote zusammenfasste. Kurz entschlossen trat ich vor.


    „Ich gehe das Risiko ein und biete die geforderten 1.000 Sz. für einen Sklaven, den ich nicht einmal betrachten kann. Und eine Sesterze lege ich noch obendrauf – für den Plakatankleber.“ :D

    Sichtlich "begeistert“ stellte ich die Öllampe ab und trat an das nächstbeste Regal. Wie "liebte“ ich es, in alten und staubigen Unterlagen zu kramen.


    "Ich weiß überhaupt nicht, nach was du suchst“, machte ich einen erneuten Versuch, mich vor der lästigen Arbeit zu drücken. Die Lippen gekräuselt und eine Braue nach oben gezogen sah ich meinen Vater leicht vorwurfsvoll an.

    Ich seufzte und hielt mich wohlweislich in der Mitte des Raumes auf.


    „Die Dokumente über die Ahnen der Familie sind dort aufbewahrt.“ Ich wies auf ein großes Regal direkt neben der Eingangstür. „Dort habe ich meine erste Suchaktion gestartet. Die gesamte gegenüberliegende Wand ist gefüllt mit allerlei historischen Schriften, Geschichtsnotizen, Militärberichten der Vergangenheit, die der Nachwelt überliefert wurden.“


    Ich drehte mich nach rechts.


    „In dem kleinen Regal befinden sich die Werke berühmter Dichter und gleich daneben Aufzeichnungen über die griechische Arztkunde. Jetzt brauchst du mich doch aber sicher nicht mehr!?“ :)



    edit: Formatierung

    „Du kannst das nicht verstehen. Immer dann, wenn so ein Tierchen auftaucht, sucht es mit großer Zielsicherheit mich als Opfer seiner Krabbelübungen auf. Würden sie zu dir gehen, würde ich mich auch hinstellen und lachen. Wir werden ja sehen.“


    Ich musste mich anstrengen, um meine Miene grimmig und nicht belustigt aussehen zu lassen. Noch war mir ja keine Spinne begegnet. Na gut, es kam auch auf die Größe der Krabbeltiere an.


    'Denk an was anderes', ermahnte ich mich und begann etwas völlig melodieloses zu summen.

    Ich nickte wegen der angekündigten Einladung und stand ebenfalls auf. Mein Blick streifte über die Möbel, Wandbilder und Vasen.


    "Diese Einrichtung stammt noch aus Zeiten des Crassus. An ihr wird nichts verändert, dafür sorge ich. So ziemlich das Einzige, was der Familie noch von ihm geblieben ist."


    Ein eher schwerer Atemzug schloß sich an, dann blickte ich wieder neutral.



    Edit:


    "Sinona, anfangs dachte ich, du möchtest wirklich über deine Fehler sprechen, weil sie dir aufgegangen sind und du vielleicht daraus lernen möchtest. Ich habe nun aber das Gefühl, als sei dieses Thema einfach ein guter Aufhänger für dein eigentliches Anliegen gewesen. Du hast es für meinen Geschmack viel zu kurz abgehandelt. Aber das ist deine Sache. Ich möchte dir da nicht reinreden, es geht mich nichts an. Nur macht es eben einen etwas oberflächlichen Eindruck, mir fehlt die Ernsthaftigkeit dabei.


    Ach, egal, was rede ich. Du wolltest gehen, wie mir scheint."

    "Aber sicher gibt es eine Bibliothek. Die Familie hat über die Jahre viele wichtige Akten, Aufzeichnungen und Dokumente gesammelt. Die Räumlichkeiten sind mehr als ausgelastet. Manches musste bereits in Kammern eine Notunterkunft finden.
    Naja, und so lecker ist es dort jedenfalls nicht, wie ich bei meinem Aktenstudium feststellen musste. Spinnen, ich hasse Spinnen, teilen sich den Raum mit Wachstafeln und Papyrusrollen. Trotzdem bin ich jetzt so nett und zeige dir den Weg. Was man nicht alles tut für einen nahen Verwandten..."
    :)


    Ich seufzte vernehmlich, ließ zwei Öllampen bringen und ging mit meinem Vater Richtung Bibliothek. Wenn ich Glück hatte, dann fand er bereits hier die gesuchten Informationen.

    Die Bibliothek war ein großer Raum, vollgestellt mit Regalen und Gestellen zur Aufnahme von Wachstafeln und jeder Art von sonstigen Schriftstücken. Ihr schlossen sich einige Behelfsräume an, die diejenigen Dokumente aufnahmen, deren Unterbringung aus Platzgründen in den eigentlichen Räumlichkeiten nicht mehr möglich war.


    Für die Bibliothek wurden die mitgeführten Öllampen nicht benötigt und ich hoffte, dass sie auch sonst nicht zum Einsatz kamen. Die letzte Suchaktion in den Nebenräumen lag mir noch in unangenemer Erinnerung.


    "Bitte, du kannst deine Nachforschungen beginnen", sagte ich einladend zu meinem Vater, als wir den Raum betraten. "Ich gehe dann mal eben..."

    "Oh, das sind gute Neuigkeiten! Ich kann also beruhigt demnächst einmal ein fröhliches Sommerfest in der Villa geben. =)


    Warten wir also auf die Lieferung, dann fange ich an zu planen. Hier in Mantua passiert viel zu wenig Amüsantes. Es wird Zeit, dass dem einmal Abhilfe geschaffen wird."


    Ich lachte Cadior nochmals zu und verließ daraufhin den Treffpunkt, um durch das Städtchen zu schlendern.

    Ich drückte TiAnO mein Beileid aus und ging anschließend zur Bahre. Kassandra war eine warmherzige ud tugendhafte junge Frau gewesen. Ich bedauerte ihren für mich so sinnlos erscheinenden Tod, aber die Götter würden schon wissen, wen sie jeweils zu sich holten.
    Ich sprach ein Gebet, stand noch eine Weile am Totenbett, nickte den Familienmitgliedern zum Abschied zu und verließ daraufhin schweigend die Casa.

    "Hm, eine bunte Mischung. Das halte ich eher für gut als für schlecht. Ich werde mir überlegen, ob ich zu eurem ersten Treffen ganz unverbindlich als Zuschauer komme. Zu mehr kann ich mich derzeit nicht entschließen. Benachrichtige mich rechtzeitig wenn es soweit ist. Ich halte mich nicht immer in Rom auf und ich möchte Zeit zum Überlegen haben. Das wäre mein Angebot."

    Ich musste schmunzeln.
    „Er hat jedenfalls viel bewirkt. Positives, wie ich meine.


    Das Projekt... ja, ich habe deine Post gelesen und muss sagen, ich habe noch keine Meinung dazu gefasst. Wer engagiert sich denn überhaupt darin bis jetzt?“

    „Ehrlichkeit, Sinona, auch wenn sie zunächst weh tut, ist letztendlich wie Balsam auf der Seele, weil man nur so vor unliebsamen Überraschungen verschont bleiben kann. Lass uns also ehrlich miteinander sein.“


    Ich lehnte mich zurück und entspannte mich etwas. Das Gespräch versprach interessant zu werden.


    „Verfolgt habe ich dich sicher nicht. Eher suchtest du wohl immer den „Kontakt“ zu mir. Ich denke da vor allem an die Factio, du weißt, dass das nicht das einzige ist, und selbst innerhalb der Factio ist mancherlei vorgefallen. Nicht nur deine Aktion, die Anfang Mai schwerwiegende Folgen hatte. Du weißt, wen und was ich sonst noch meine?“


    Fragend sah ich Sinona an. Ich wollte und konnte hier nicht deutlicher werden.


    Sim-Off:

    Entschuldige! Ich möchte gern die Spielerin, nicht nur die ID ansprechen


    „Du täuschst dich. Wenn du glaubst, ich hätte je etwas gegen dich gehabt. Womit ich nur überhaupt nicht klarkomme, ist deine Unberechenbarkeit und dein Hang, anderen Schwierigkeiten zu bereiten. Es mag in deiner Natur begründet sein, ich möchte dir keineswegs bösen Willen unterstellen.
    Auch mache ich sicherlich nicht alles in den Augen anderer richtig, aber ich handele stets nach meinen Prinzipien. Bin zumindest leicht zu durchschauen, zu kalkulieren.


    Eines jedoch haben sogar wir zwei, die wir so gegensätzlich sind, gemein – wir halten unverbrüchlich zu jenen, denen wir uns in Freundschaft verbunden fühlen. Schon da trennt uns jedoch wieder einiges, denn deine Freunde sind nicht die meinen und auch umgedreht. Solange wir jedoch nicht die Interessen unsere Freunde berühren, können wir zwei vielleicht sogar eine Basis für ein Auskommen schaffen. Ich bin nicht abgeneigt, rechne dir deinen jetzigen Umgang mit dem Ausgang der Wahl und deine Erklärung von eben hoch an. Es muss ein guter Freund gewesen sein.“


    Ein kleines Lächeln erschien bei meinen letzten Worten. Zu gerne wüsste ich, was er gesagt hatte.

    Diese Frage war ziemlich leicht zu beantworten. Die Ausrichtung der Gens war eindeutig. Es gab eine Hausordnung, die klar festlegte, wonach sich jedes Mitglied wünschenswerter Weise richten sollte. Gerade wurde mir klar, wie zeitig sich Anzeichen dafür gezeigt hatten, dass eines der Mitglieder allen guten Sitten zuwider handelte.


    „Lass es mich so sagen“, begann ich zu erklären. „Alles das, was die Gens Aurelia wirklich ausmacht – ihr Stamm, die Linien, die sich aus direkter Verwandtschaft von Crassus, dem Gensbegründer, ableiten lassen – also du und deine Schwester, eure und Crassus’ Kinder – sind konservativ orientiert. Wir halten an den alten Werten, der alten Ordnung fest – leben danach, treten für sie ein. Es existiert eine Hausordnung, die alles wichtige erfasst. Sie ist keineswegs nur Makulatur. Sie ist bindend.“


    edit: Link gesetzt