„Ich bezweifle, dass Sophus noch einmal in der Politik tätig sein wird. Aber wer weiß …, manches kann sich in der Aurata ändern. Dass man über eine Verbesserung der Verhältnisse in der Praesina beratschlagt hat, verwundert mich jetzt.“
Wirklich überrascht sah ich Helena an.
„Hatte ich doch bislang den Eindruck, man sei mit seinen Überzeugungen und Einstellungen durchaus zufrieden. Wem diese nicht gefielen, der konnte sich ja – wie ich – diskret von den Versammlungen fernhalten. Diese Möglichkeit hat ja jeder.
Ich denke schon, dass auch sie einen Neuanfang machen, aber ganz ehrlich, Helena. So wenig, wie ich mir in der letzten Zeit Gedanken um die Praesina gemacht habe, so wenig interessiert sie mich jetzt. Lass uns einfach das Thema wechseln. Das Badefest ist da ein wirklich tolles.“
Ich musste lachen und brauchte eine Weile, um mich zu beruhigen. Das Badefest – was hatte es im Vorfeld um dieses Fest für einen Wirbel gegeben … Helena wusste gar nicht alles.
„Noch bevor du durch deine Heirat mit Maximus in die Praesina gekommen bist, wurde in der Factio lang und breit über mein geplantes Fest diskutiert. Es war spaßig und mit die schönste Erinnerung, die ich an die Praesina habe.“
Ich wurde nachdenklich. Schon wieder waren wir beim Thema Praesina. Damals waren es noch schöne Zeiten, doch bereits im Januar – zu den Wahlen – stolperte ich über erste merkwürdige Einstellungen, vornehmlich die Politik betreffend.
„Es gab so viele lustige Gespräche zu diesem Badefest, vor allem auch, als es in die Endphase der Planung ging. Da warst du ja bereits anwesend.“ Mit einem Lächeln sah ich Helena an. „Es ist überhaupt nicht tragisch, dass die Umsetzung des Festes dann ins Wasser fiel. Ich habe einen Händler für Badehauben dadurch kennen gelernt. Das entschädigt einfach für alles.“
Meine Augen blitzten übermütig bei diesen Worten und lange wollte das Lächeln nicht aus meinem Gesicht weichen.