"... Ja?" Ich beugte meinen Kopf nach vorn, als könne ich so beim Sprechen behilflich sein. Gespannt wartete ich darauf, dass die Besucherin fortfuhr.
Beiträge von Claudia Aureliana Deandra
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Persönlich enttäuscht und vom Tag geschafft kamen Cadior und ich spät in der Villa an. Ich hatte mich entschlossen, hier zu übernachten und würde am frühen Morgen mit Cadior nach Rom zurückfahren. Schließlich mussten die Ludi Cereris weitergehen. Ich musste Moderieren und Cadior würde im Finallauf starten.
In der Villa Aurelia hatte ich es aber nicht mehr ausgehalten.
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Ich stellte meine Sachen ab, gab der Sklavin einen Wink, mir und der Besucherin etwas zu trinken vorbei zu bringen und setzte mich an meinen Schreibtisch.
"In welcher Angelegenheit brauchst du denn Hilfe?", fragte ich das junge Mädchen und bot ihr gleichzeitig einen Platz an.
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Etwas verwundert betrachtete ich die Besucherin, aber schließlich antwortete ich ihr.
Ich ging an ihr vorbei Richtung Arbeitszimmer.
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Ein neuer Tag mit neuen Aufgaben und neuen Plänen. Ich stürmte durch die Eingangstür der Stadtverwaltung und wäre beinahe über eine Besucherin gestolpert. Im letzten Moment konnte ich mich noch fangen.
"Zu wem möchtest du?", fragte ich aus meiner ersten Überraschung heraus. -
„Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich störe, aber, Cadior, ich möchte abreisen und das auf der Stelle. Ich möchte diese Nacht nicht unter einem Dach mit meinem Bruder verbringen müssen, sondern in Ostia, wo ich mich heimisch fühle.“
Ich nahm Commodus sowohl seine Entscheidung als, und vor allem, auch seinen Tonfall mir gegenüber übel. Die erste Begegnung mit ihm als meinem Bruder war weniger gut verlaufen. Ich hatte ihn besser in Erinnerung als er noch Pater der Tiberier war.
Sim-Off: Vieles kam anders als geplant und jetzt muss ich diesen Thread köpfen. Sorry, Mia, aber Cadi braucht ein Alibi.
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Ich bot bestimmt einen lustigen Anblick. Verblüffung im Gesicht und Tränen in den Augen. Der Mund stand mir noch immer offen. Dann fasste ich mich langsam, schluckte und lehnte mich wieder zurück. Eine vorwitzige Träne wegwischend holte ich tief Luft.
„Ja, ich weiß, du hast einige Einflussmöglichkeiten und das ist milde ausgedrückt. Auch deswegen spreche ich heute bei dir vor.
Was Ostia betrifft – da vertraue ich ganz auf deine Umsicht. Minervina, derzeit als Sciba angestellt, signalisierte mir jedenfalls kein Interesse an einem solchen Amt. Vielleicht ist es dir ja auch möglich, diesen Latinius geradezubiegen.“
Fragend sah ich zu Felix. Ob er das wohl hinbekommen könnte? Derzeit lag die Güte der Führung einiger Stadtverwaltungen in der Provinz im Argen, aber ich wäre nicht Deandra, wenn ich diesbezüglich nicht schon längst eine Initiative geplant hätte.
„Ich bin heute nicht nur mit dieser Nachricht zu dir gekommen, sondern noch mit einem Anliegen. Nein, eigentlich sind es zwei. Zumindest für eine Stadt in der Region hätte ich eine gute Zukunftsaussicht anzubieten, falls du daran Interesse zeigst.“
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Ich war dankbar über das Getränk und setzte sofort zum Trinken an. Als ich Felix’ Einwurf hörte, verschluckte ich mich fast. Prustend und hustend rang ich nach Luft und stellte erst einmal den Becher ab. Aus Luftmangel traten mir schon die Tränen in die Augen. Dann – endlich – bekam ich wieder Luft. Mit noch piepsiger Stimme erwiderte ich:
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“
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Mein Blick, gerade noch warm und herzlich, wurde streng. In dem Tonfall ließ ich nicht mit mir reden. Ich stand auf und verließ den Raum.
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"Meine Güte, Commodus", sagte ich vorwurfsvoll. "Du schlägst aus der Art. Die Aurelier sind immer gut mit ihren Sklaven umgegangen und wenn du Mia nicht behalten magst, dann kannst du sie genausogut in der Familie unter jemand anderem weiter dienen lassen."
edit: Tippfehler beseitigt
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"Das mache ich natürlich", antwortete ich Cadior und blickte ihn etwas verwundert an. Was hatte er nur heute?
"Ja, lass uns nach Ostia fahren", stimmte ich meinem Bruder zu. "Cadior, machst du die beiden Wagen fertig?"
Der Befehlston lag mir noch nie gegenüber Cadior. Heutzutage hätte er das auch gar nicht mehr geduldet. Doch selbst Mia gegenüber vermied ich allzu strenge Worte. Gehorsam aus Angst schien mir weniger verlässlich zu sein, als Gehorsam aus Loyalität.
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Aurelia – Gestüt und HengststationEin Zuchtbetrieb mit Visionen
Im Asil Club Aurelia werden die besten Stutenbestände von Rom mit dem Blut ägyptischer Vollblutpferden veredelt. Dadurch gewinnen sie an Ausdauer und Gesundheit bei gleichzeitiger Genügsamkeit. Als nicht unerwünschter Nebeneffekt stellt sich die äußerliche Aufwertung unserer ohnehin edlen Tier durch die unübertroffene Schönheit der ägyptischen Hengste ein. Kein Pferd Roms wird je den Rössern des Gestüts Aurelia an Schönheit gleichen, keines wird je anspruchsloser sein und dabei unübertroffene Ausdauer in Kriegseinsätzen, sowie größte Schnelligkeit bei Wagenrennen zeigen.
Der renommierte Zuchtbetrieb verlegt seinen Stammsitz in den nächsten Wochen von Ostia nach Mantua.
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Ich gab der Sklavin den Auftrag, für uns Fruchtsaft zu besorgen und wendete mich anschließend wieder Minervina zu.
"Richtig, die Klärung mit dem Aedil ist vorrangig. Ein Problem sehe ich allerdings. Der einzige derzeit aktive Aedil ist Tiberius Maximus und der lebt in Hispania. Daher schlage ich vor, dass du ein Schreiben aufsetzt. Ich kann dich unmöglich hier entbehren."
Die Sklavin kam zurück und brachte den gewünschten Fruchtsaft. Durstig wie ich war, griff ich sofort zu und trank mit großem Genuss. Die steigenden Temperaturen sorgten zumindest bei mir für einen erhöhten Trinkbedarf.
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Sim-Off: Kein Problem. Bloß, wie bist du zu deinem Getränk gekommen? Ich habe auch Durst!

„Mein Entschluss steht fest, was nicht heißt, dass mir Ostia nicht mehr am Herzen liegt. Vielleicht ergibt sich noch etwas bis zum Ende meiner Amtszeit.“
Ich versank ins Grübeln. Natürlich war das ein Problem, aber ich wollte nicht noch einmal die Interessen irgendeiner Stadt über die meiner Familie stellen. Mein Blick lag auf Felix’ Gesicht, so als könnte ich dort eine gute Lösung für Ostia ablesen. Schließlich zuckte ich ratlos mit den Schultern und schüttelte leicht mit dem Kopf. Ich würde das Gedeihen von Ostia nicht länger voranbringen können, ganz im Gegenteil.
„Das größte ortsansässige Unternehmen, mein Gestüt, wird ebenfalls nach Mantua umsiedeln“, eröffnete ich als nächstes. „Doch völlig egal ob Ostia oder Mantua – ich würde zur nächsten Wahl so oder so nicht mehr zur Verfügung stehen“, erinnerte ich Felix an meine Worte.
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"Ich kenne seinen wahren Grund nicht, aber du kannst Cadior befragen", antwortete ich Commodus und sah zu Cadior.
Auch mir hatte er noch nichts über seine letzten Gespräche mit meinem Bruder verraten. Gut, ich hatte auch bisher jede Frage darüber vermieden.
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„... Ich werde bei den nächsten Wahlen für die Stadtverwaltung von Ostia nicht mehr als Kandidatin zur Verfügung stehen.“
Ich sah Flavius Felix geradewegs in die Augen. Nicht, dass mir die Tätigkeit als Magistratus von Ostia keinen Spaß gemacht hätte – im Gegenteil, aber meine Entgegenkommen an die Stadt band mich nun länger als gewollt an Ostia. Ich versuchte es zu erklären.
„Der persönliche Entschluss, den ich vorhin erwähnt habe, beinhaltet meinen Umzug nach Mantua, doch auch dort werde ich nicht die Möglichkeit einer Kandidatur wahrnehmen. Ich habe mich auf die Regeln und Sitten meiner Familie zurückbesonnen und werde mich zukünftig nur noch meiner Aufgabe als Frau und Gefährtin meines zukünftigen Mannes widmen.
Die Aurelier sind sehr konservativ eingestellt wie du sicher weißt. Ich habe lange dagegen rebelliert, bis ich endlich den Wert dieser Überzeugung auch für mich eingesehen habe, womit ich wiederum eine Überleitung zu einem neuen Thema gefunden habe ...“
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"Ich habe derzeit so viele Dinge zu regeln, dass ich nur flüchtig von dieser Einrichtung gehört habe. Wie soll das denn genau funktionieren?“
Langsam bekam ich Durst und ich winkte eine Sklavin herbei. Fragenden Blickes sah ich zu Minervina.
„Möchtest du auch noch etwas trinken?“
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Ich atmete gerade den Duft einer Frühjahrsblume ein als Cadior zu mir trat. Noch mit dem zarten Duft in der Nase richtete ich mich auf und drehte mich ihm zu.
Während er sprach, erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht. Ich würde so schnell kein Eis mehr brauchen.„Mir ist klar, dass bei den ansteigenden Temperaturen der langen Transportweg für das Eis, von den Alpen bis hierher, nicht mehr zu schaffen ist. Aber, hier brauche ich zukünftig auch kein Eis mehr.“
Ich strahlte über das ganze Gesicht. Längst hatte ich Entscheidungen getroffen.
„In etwa vier Wochen werde ich nach Mantua umsiedeln, in Sophus’ Nähe. In Ostia hält mich nichts mehr. Das bedeutet: Zum einen brauche ich dann kein Eis zum Trösten mehr, denn ich lebe dann ja nicht mehr so weit von ihm entfernt, und zum anderen wäre der Weg für das Eis auch bedeutend kürzer. Mantua liegt um einiges näher an den Alpen dran und diesen Luxus kann ich mir als Patrizierin noch immer leisten.
Weil wir aber einmal beim Thema sind. Das Gestüt muss umsiedeln und dafür brauchen wir sicher Wochen. Wir sollten recht bald mit den Vorbereitungen beginnen.“
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Sim-Off: Ach, Herrje
"Die Zeit läuft mir echt davon, das ist unglaublich. Zur Not würde ich die Mitglieder der Curia persönlich anschreiben oder auch abholen lassen, damit sie recht bald zur Verabschiedung hier eintreffen. Das könnte ich überhaupt machen. Dann hat der Scriba in Ostia auch mal was zu tun.
Ich möchte abgesehen von dieser Straße, meinen Treffpunkt und die Vigilesstation eröffnen, ein Stadtfest anlässlich dieser Ereignisse veranstalten, das Gespräch mit Felix zu Ende führen und eine unvermeidbare und geplante Mega-Diskussion mit Falco noch beginnen und auch abschließen. Und das alles in nur vier Wochen."

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„Wolltest du etwa mit dem Galoppwind deine Feuer zukünftig löschen?“, fragte ich scherzend zurück. „Nun, einen Hengst will ich dir noch zeigen. Das macht dann deine Entscheidungsnot komplett. Du kannst die Pferde aber gern einmal Probereiten.“
Schmunzelnd betrachtete ich Sabellius und konnte mir eine Frage nicht verkneifen.
„Welche Bedeutung legst du eigentlich in das Wort ‚Liebste’?“
