Ich hörte die Worte und lehnte mich zurück. Erstaunt betrachtete ich den Legatus. Keineswegs sah ich mich dazu verpflichtet, hier Rede und Antwort zu stehen. Ich half aus freien Stücken und gänzlich kostenfrei für meine Stadt. Schließlich antwortete ich ohne groß zu überlegen:
„Gern könnt ihr mich für anmaßend halten, aber ganz sicher werde ich mich hier nicht produzieren. Ich muss niemanden um den Finger wickeln oder in irgendeiner Form beeindrucken. Ich agiere hier nicht aus Selbstgefälligkeit, sondern einzig und allein aus Sorge um die Stadt.“
Ich erhob mich von meinem Stuhl, griff nach ein paar Trauben und wanderte einmal im Atrium hin und zurück. Vor den beiden Herren machte ich Rast. Freundlicher gestimmt lenkte ich ein.
„Um aber dennoch eure Wissbegier zu stillen… ich versuche hier so gut es geht, Ansprechpartner für die Bürger Ostias zu sein. Ich bin behilflich in alltäglichen Dingen, war erst kürzlich in Rom, um einen Priester für die Stadt zu erbitten, da letztens gerade der Götterkult hier sehr nachgelassen hat.“
Ich holte Luft. So lange konnte man gar nicht ununterbrochen sprechen, was hier alles im Argen lag.
„Ansonsten erledige ich nebenbei die Arbeiten von öffentlichen Angestellten, die sehr wohl ihr Gehalt beziehen, doch niemand fordert Leistung von ihnen ein. Fände ich auch nur einen einzigen von ihnen… ich fürchte, der dürfte seines ruhigen Lebens nicht mehr sicher sein. Leider traf ich bisher weder innerhalb noch außerhalb er Curia jemanden. Gern führe ich die Herren einmal durch das leere Haus.“
Fragend blickte ich von einem zum anderen.