Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    „Oh, Aelia“, rief ich noch, als sie bereits im Officium verschwand.


    Nun wartete außer mir zwar nur noch eine Person, dennoch fürchtete ich, die Wartezeit würde meine Zeitreserven sprengen.


    „Ich komme später noch einmal wieder“, sagte ich und wandte mich zum Gehen. Mein Ziel war die Villa Aurelia. Diese persönlichen Dinge hatten Vorrang, schließlich vertrat ich hier ja nur aus Eigeninitiative die Stadtverwaltung von Ostia.

    Seufzend erblickte ich bereits von weitem Wartende vor dem Officium. Hier würde ich wohl einige Wartezeit in Kauf nehmen müssen.


    'Nun ja, so lange ich einen Priester des Mercurius für Ostia bekommen würde, will ich nicht klagen', dachte ich bei mir.


    In Gedanken ging ich schon mal meine nächsten Wege durch. Ich wollte zur Villa Aurelia und nach meiner Pflanze sehen, nachschauen, ob die Villa Räumlichkeiten für den zusätzlichen Einbau eines größeren Schwimmbades boten und anschließend würde ich Sophus mit dieser Bitte überfallen.


    Ich musste schmunzeln. An dem Einbau des Bades hing noch eine weitere Überraschung dran. Ich wollte ihm und mir einmal einen netten Nachmittag mit befreundeten Familien gönnen. Etwas Spaß und Zerstreuung konnte auch er gut gebrauchen. Mir schien, in seinem Leben gab es bislang zu viel Ernst und ausschließlich Verpflichtungen. Auch ich stellte vieles auf die Beine, aber der Spaß kam bei mir nie zu kurz.


    Inzwischen angelangt, hob und senkten sich seufzend meine Schultern. Zwar lag ein Lächeln auf meinem Gesicht, aber die vertane Zeit hier schmerzte mich schon jetzt.


    „Salve“, sagte ich zu den bereits Wartenden.

    Gedankenverloren begab ich mich zur Curia. In Zeiten wie diesen brauchte Ostia viel. Es brauchte eine funktionierende Stadtverwaltung, eine örtliche Truppe oder wenigstens eine Bürgerwehr und es brauchte tätige Priester.


    Im Grunde fand ich nichts von alldem hier.


    Ich entschloss mich, zum Officium des Rex Sacrorum in Rom zu gehen und dort um einen Priester für Ostia zu bitten. Dieses Vorhaben hielt ich für die Akten der Curia fest. Ordnung musste sein. Man sollte jederzeit nachvollziehen können, was die Bürgerinitiative in Ostia bewirkt hatte.

    Mercurius - Sohn des Iuppiter, Bote der Götter, Gott der Redekunst, Erfinder der Lyra, Geber des Reichtums, Gott des Handels und der List, Führer der gestorbenen Seelen - vor allem du sollst verehrter Gott der Ostianer sein.


    Gleich morgen würde ich mich auf den Weg nach Rom machen und beim Officium des Rex Sacrorum um einen Priester für Ostia bitten.



    edit: Bezeichnung geändert

    Ich betrat das Kapitol an diesem Tage. Wollte ich doch die kapitolinischen Trias einmal wieder leibhaftig vor Augen sehen.


    Da war Minerva - Göttin der Künste und Schutzgöttin der Helden. Deutlich sah ich die Waffen und den Helm mit großem Helmbusch.


    http://www.mbradtke.de/minerva.jpg



    Ich schaute nach links und sah Iupiter. Aufmerksam betrachtete ich Szepter, Diadem, Thron und Blitz. Oberster Gott und Herrscher über alle Götter - ich veehrte ihn.


    http://www.mbradtke.de/jupiter.jpg




    Und dann war da noch Iuno, die Göttin der Ehe und Geburt und Königin aller Götter. Auch bei ihr sah ich Diadem, Szepter und Thron und den Granatapfel zusätzlich.


    http://www.mbradtke.de/trias.jpg



    Noch ein Blick, dann verließ ich das Kapitol wieder. Den Kopf voller Gedanken begab ich mich zur Stadtverwaltung.

    Herzlich Willkommen, Minervina! Was für großartige Neuigkeiten, dass dein Wohnsitz Ostia sein soll! Ich freue mich über deine Gesellschaft. :)


    Ansonsten viel Spaß hier im IR, wo auch immer deine Wege dich hinführen werden.

    Schnell zog ich meine Finger weg als Sophus herzhaft zubiss.


    „Ich sehe du lebst noch“, neckte ich ihn lachend, „und damit das so bleibt, gibt es noch etwas zur Stärkung.“


    Meine Augen hielten ihn gefangen. Ich drückte meine Lippen auf eine Feige und bot sie ihm lächelnd an. Ich senkte meine Stimme und flüsterte leise:


    „Pläne habe ich immer, doch diesmal sind es besondere. Möchtest du wissen, was ich vorhabe?“

    Lange hatte ich Sophus nicht mehr gesehen und die Sehnsucht wuchs von Stunde zu Stunde. Auch machte ich mir Sorgen, weil er nicht mal zum Essen aus seinem Studierzimmer kam. Diese Quaestorenarbeit fraß ihn irgendwann noch einmal auf und ich fand, er müsse auch mal etwas Abwechslung haben.


    Schnell ließ ich mir ein paar leckere Happen zubereiten und begab mich zur Bibliothek. Sophus bemerkte mich nicht einmal, als ich den Raum betrat. Er saß mit dem Rücken zur Feuerstelle und war vollkommen in seine Arbeit vertieft. Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf. Leise trat ich hinter ihn, legte meinen Arm um ihn und flüsterte:


    „Jetzt ist erst mal eine Pause angesagt.“


    Entschlossen schob ich die Akten und Berichte auf dem Schreibtisch beiseite, stellte den Teller mit herzhaften Köstlichkeiten ab und setzte mich kurzerhand auf Sophus’ Schoß.


    „Auch ein Quaestor Consulum muss einmal essen“, erklärte ich lachend und hielt Sophus einen Happen zarten Hähnchenfleisches vor den Mund.


    Währenddessen schweifte mein Blick kurz durch den Raum. „Völlig ungesund auch, in dieser schlecht gelüfteten und staubigen Bibliothek, ganze Tage zu verbringen. Dabei ist deine Gesundheit vonnöten, wenn du an meinen Plänen der nächsten Zeit teilhaben willst.“


    Ich strich ihm durch sein Haar und betrachtete ihn. Er sah müde aus.

    "Tja, in meiner Familie sieht das gänzlich anders aus. Zwei Brüder, zwei Cousins und mein Pater, allesamt hängen dem Militär an. Nur ein weiterer Bruder von mir arbeitet in der Curia vor Ort."


    Ich dachte kurz darüber nach, dass Sophus ja für begrenzte Zeit ebenfalls einer politischen Tätigkeit nachging, aber sein Herz hing dennoch an der Legion. Ich wusste, er würde nach seiner Amtszeit dorthin zurückkehren.
    In Friedenszeiten war das ja auch hinnehmbar, aber im Kriege?

    Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    Aber abgesehen vom Geld, bekommst du Anerkennung ihn der Gesellschaft. Und mal unter uns, die Frauen stehen auf diese Uniform. ;)


    "Das stimmt zwar und diese Worte könnten jetzt auch von meinem Bruderherz stammen ;), aber wer, Legionär, kümmert sich dann um die zurückgelassenen kleinen Schwestern zu Hause?"


    Gespannt auf die Antwort wartend, blieb ich ebenfalls vor dem Werbestand stehen.

    „Gelangweilt? Wohl eher etwas nachdenklich“, lächelte ich den Centurio an. So ganz verstand ich den Sinn seiner Worte nicht. „Deine Herrin? Eine ulkige Vorstellung, dass in Rom eine Frau je Herrin eines Mannes wäre. Sehnst du dich etwa nach solcherlei Konstellation?“


    Selten hatte ich derart ungewöhnliche Wünsche gehört, aber vielleicht verstand ich den Centurio nur nicht recht. Ich musste schmunzeln und bemühte mich zum Unterricht zurückzufinden.


    „Nicht so rabiat, Sabellius. Erinnere dich an meinen Vergleich der letzten Stunde. Behandele eine Stute so einfühlsam wie eine Frau und sie wird dir willig überall hin folgen. Verwechsle dabei jedoch Strenge nicht mit Härte, denn was das eine - gepaart mit erkennbarem Wohlwollen - erreicht, zerstört das andere unwiederbringlich. Studiere am besten die feinfühligen Stuten bevor du einen Angriff auf eine Liebste wagst“, gab ich scherzend den guten Rat.


    „Etwas mehr treiben. Ich möchte eine Runde im Trab jetzt sehen.“ Aufmunternd nickte ich meinem Reitschüler zu.