Während er sprach wurden meine Augen immer größer, doch bei seinen letzten Worten schüttelte ich energisch den Kopf.
„Wie kannst du nur so etwas sagen? Es war sehr wohl richtig, mir davon zu erzählen!“ Nicht laut, aber eindringlich waren meine Worte.
Was für ein Gedanke – Rom eingenommen! Nach Norden fliehen? Meine Pferde! ... und all das woran ich hing? Dennoch! Das Letzte was ich wollte war dumm sterben. Ich würde mit diesen Nachrichten umzugehen wissen.
„Betrachte es doch einmal von der Seite. Nicht DU hast deine Kameraden verlassen, die Götter führten dich hierher. Sie hatten einen Grund...“ Ich musste lächeln, „... und wenn es nur der eine war, mich hier rechtzeitig zu treffen, bevor ich die Frau eines anderen geworden wäre.“
Natürlich betrachtete ich die Welt mit gänzlich anderen Augen. Mein Zentrum war ein ganz anderes als seins. Beide jedoch glaubten wir an die Macht der Götter und beide sollten wir ihrem Urteil vertrauen.
Ich griff nach seiner Hand. „Wir wissen doch beide, dass du ein guter Soldat bist. In Mantua warst du noch Optio und man beförderte dich doch nicht ohne Grund! Zweifle doch jetzt nicht an dir und denke nicht, du ließest jemanden im Stich. Ich weiß, dass dem nicht so ist. Das macht dich ja auch so liebenswert.“
Im Überschwang der Gefühle drückte ich ihm jetzt einfach einen Kuss in seinen Handteller. In meinen Augen hatten die Götter gut gehandelt, als sie ihn hierher führten und nicht in den Krieg.