Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    „Gerne, Cadior“, antwortete ich zwar freundlich, blickte aber dennoch etwas missmutig zu meinem Sklaven.


    Ich gab ihm einige Freiheiten mehr als für einen Sklaven üblich, weil er einen starken Charakter besaß. Weder ich noch er fühlten sich wohl in unserer Rolle. Ich musste mir überlegen, was mit Cadior weiter geschehen sollte. In mir reifte ein Gedanke...

    Wäre mir nicht so übel gewesen, hätte ich über den Scherz von Sophus reichlich lachen können. So wurde es nur ein gequältes Grienen, denn ich kämpfte mit meinem Mageninhalt um den Verbleib desselben an Ort und Stelle.


    Dankbar blickte ich Sophus an. Ich genoss seine Führsorge.


    „Seeluft ja, aber bitte nur von weitem. Ich möchte mich lieber auf eine unbewegliche Liege setzen und etwas Fladenbrot zu mir nehmen.“


    Mir Grausen dachte ich an den Anblick eines wogenden Meeres. Der Anblick eines solchen würde mir bestimmt den Rest geben.


    „Ich bin gespannt, ob schon jemand von der Familie eingetroffen ist. Ob wohl auch deine Schwester Lucia kommt?“


    Ich machte mir darüber so meine Gedanken. Gestern erst antworte sie mir auf einen Brief, den ich vor längerer Zeit mal an sie richtete.

    Gleich zu Beginn der Fahrt berichtete ich Sophus, dass mit etwas Glück die gesamte Familie zu diesem Treffen anwesend sein wird. Natürlich mit Ausnahme der Soldaten Commodus und Consultor. Beide waren unabkömmlich.


    In der Folge wurde ich merklich ruhiger. Als wir endlich in Ostia ankamen war mir einfach nur schlecht und ich hatte die Befürchtung, ich müsse mich gleich übergeben. So wie ich mich fühlte, so musste ich auch aussehen – ein Bild des Jammerns.

    Skeptisch betrachtete ich den hohen Einstieg der Kutsche. In die leichten, offenen Wagen der Quadrigas gelangte man relativ leicht, aber dieser lag doch um einiges höher.


    Im nächsten Augenblick fiel mir noch etwas ein.


    „Eirene? Vergiss also nicht die Pflanze in der Mittagssonne zu beschatten. Der Tag verspricht sehr sonnig zu werden.“


    Ich bemerkte den etwas vergrämten Blick der Sklavin. Natürlich zweifelte ich nicht an ihrer Zuverlässigkeit, auch wenn ich mich inzwischen das dritte Mal wiederholte. Ich machte mir eben Sorgen. Ein zartes Pflänzchen braucht mehr als nur Wasser – es brauchte auch Fürsorge.

    Danke für die Infos! Ist schade, dass das erste Bild verschwunden ist.
    So lernt man halt dazu. :)


    Ist das untere Bild jetzt diese Art von Kutschen? Ich fürchte, ohne Hilfe komm ich da nicht rauf. :D




    @ Antoninus: Ist ja nett, mal wieder was von dir zu hören. ;) In Ostia findet gerade ein Familientreffen der Aurelier statt – für den Fall, dass du Zeit und Muse hast…

    Ich habe mal eine Frage zum Thema Kutschen.


    Wie muss ich mir eine Kutsche vorstellen zu der Zeit, in der das IR simuliert. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass es noch gar keine Kutschen in dem Sinn gibt. Oder sind damit Karren aus Weidegeflecht gemeint?
    Hat jemand ein Bild, oder einen Link, oder kann mir mit Erklärungen weiterhelfen?


    Ich möchte mir gerne vorstellen können, in welchem Gefährt ich nun von Rom nach Ostia reise. :)

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Doppeltes Gehalt. :D


    Tja, Latein müsste man können, oder einfach den Kopf etwas anstrengen. *schäm* Dupli sagt ja eigentlich schon alles, gel? Aber man verzeih mir diese Frage. Es ist ja schon ein bissel spät. :)

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Was noch den Feldzeichenträger betrifft: Er war zugleich der Bankier der Einheit. Folglich musste es einer sein, dem man vetrauen konnte und der auch eine Vorbildfunktion inne hatte. Ansonsten funktioniert das ganze Gefüge nicht.


    Ich kenne ihn unter dem Begriff Zahlmeister. :) Ist ja dasselbe. Er war für den moralischen Zusammenhalt der Truppe wichtig, deswegen wohl die Kombination mit dem Posten des Zahlmeisters.
    Das er zu den Principales gehörte wie der Aquilifer ist auch unbestritten, nehme ich an. Was ich nicht einschätzen kann, ist sein Sold. Er erhielt den Sold eines Duplicarius. Was genau bedeutet das?

    Zitat

    Original von Gaius Germanicus Torquatus
    ... Da kann der Centurio/Signifer kaum vorne gestanden haben ... jedenfalls nicht in der Schlacht
    wobei der häufig auftretende Tod dieser stark für eine Frontposition spricht.


    Genau – häufig auftretender Tod und nicht nur das spricht für die vorderste Front. Es konnten doch auch nur die tapfersten Soldaten Signifer werden.
    Klar spielt da auch die Wichtigkeit des Feldzeichens eine Rolle, aber auch die gefahrenreiche Position.

    Gute Frage. Ich würde bei den Römern auf Glasaugen spekulieren, die Indianer verzichteten gänzlich darauf. :D Gehört zwar nicht hierher, fiel mir aber gerade so ein. :)


    Hab noch mal was gefunden:
    Die Marschrichtung in der Schlacht bzw. die Truppenbewegung jeder Centurie wurde vom, den Kommandos des Centuriio folgenden, Signifer gelenkt.

    „Cadior, sobald du die Pferde versorgt hast, erwarte ich dich in der Villa Pellacia. Alles Weitere besprechen wir vor Ort.“


    Ich sah meinem Sklaven hinterher wie er die beiden Pferde in den Galopp trieb und trat zu Sophus. Das würde tatsächlich meine erste Reise in einer Kutsche sein. Zuvor reiste ich nur zu Fuß, in einer Sänfte oder mit dem Gespann. Ich war durchaus gespannt.


    „Ich bin dann so weit.“ :)

    Na gut, is ja ne Nachbildung. Da würden ja sonst die Tierschützer Amok laufen. :D
    Das restliche Fell soll bis über den Rücken runter gehangen haben und die Vorderpfoten um den Hals geschlungen. Nach meiner Info lief der Signifer jedenfalls auch vorn.

    „Ich weiß“, sagte ich leise und musste lächeln. „Ich habe nicht vor, dich zu ändern.“


    In normalem Tonfall sprach ich weiter: „Ja, wir sollten aufbrechen, doch zuvor muss ich mit Eirene in den Garten gehen. Ich muss ihr zeigen wann und wie sie unsere Pflanze umsorgen muss. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dem Spross irgendetwas zustößt während meiner Abwesenheit.“


    Ich erhob mich, strich meine Tunika glatt und blickte noch einmal zu Sophus.


    „Cadior müsste uns begleiten, um dann in Ostia auf ein Schiff zu gehen. Wie reisen wir eigentlich? Ich kam mit einer Biga hierher – es scheint Ewigkeiten her zu sein.“


    Ich musste schmunzeln. Was war nicht alles seitdem geschehen...

    Während er sprach wurden meine Augen immer größer, doch bei seinen letzten Worten schüttelte ich energisch den Kopf.


    Wie kannst du nur so etwas sagen? Es war sehr wohl richtig, mir davon zu erzählen!“ Nicht laut, aber eindringlich waren meine Worte.


    Was für ein Gedanke – Rom eingenommen! Nach Norden fliehen? Meine Pferde! ... und all das woran ich hing? Dennoch! Das Letzte was ich wollte war dumm sterben. Ich würde mit diesen Nachrichten umzugehen wissen.


    „Betrachte es doch einmal von der Seite. Nicht DU hast deine Kameraden verlassen, die Götter führten dich hierher. Sie hatten einen Grund...“ Ich musste lächeln, „... und wenn es nur der eine war, mich hier rechtzeitig zu treffen, bevor ich die Frau eines anderen geworden wäre.“


    Natürlich betrachtete ich die Welt mit gänzlich anderen Augen. Mein Zentrum war ein ganz anderes als seins. Beide jedoch glaubten wir an die Macht der Götter und beide sollten wir ihrem Urteil vertrauen.


    Ich griff nach seiner Hand. „Wir wissen doch beide, dass du ein guter Soldat bist. In Mantua warst du noch Optio und man beförderte dich doch nicht ohne Grund! Zweifle doch jetzt nicht an dir und denke nicht, du ließest jemanden im Stich. Ich weiß, dass dem nicht so ist. Das macht dich ja auch so liebenswert.“


    Im Überschwang der Gefühle drückte ich ihm jetzt einfach einen Kuss in seinen Handteller. In meinen Augen hatten die Götter gut gehandelt, als sie ihn hierher führten und nicht in den Krieg.

    Das hatte gesessen... Ich musste schlucken...


    „Ein Krieg?“ Ungläubig und fassungslos zugleich sah ich Sophus an. Schwer vorstellbar für mich, aber wenn er es sagte...


    „Commodus?“ Nur langsam begriff ich. „... und DU? Verzeih meine Selbstsucht, aber ich danke den Göttern, dass du hier bist. Auch wenn ich sehr wohl weiß, dass du gänzlich anders denkst.“


    Ich versuchte mich zu fassen... Für alles gab es eine Lösung.


    „Ich denke, du kannst Rom auch als Quaestor sehr gute Dienste leisten, auch in diesen Zeiten braucht man kluge Köpfe und weise Entscheidungen am Nabel der Welt und nicht nur an den Brandherden im Umfeld.“


    „Ist es dir nicht möglich, dies auch so zu sehen?“


    An meine eigene Sicherheit dachte ich nicht im geringsten. Es überstieg einfach mein Vorstellungsvermögen, diese in Gefahr zu sehen.