Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Verwundert hörte ich in welcher Weise sich Scipio über diesen Verus äußerte. Hm, was sollte man jetzt davon halten? Ob er wohl etwas über diesen wusste?
    Komisch auch, dass er gar nicht weiter sprach, sondern einfach das Thema wechselte. Sophus schwieg auch schon die ganze Zeit…


    ‚Sehr merkwürdig’, dachte ich. Doch so lange von dem Fremden keine Gefahr ausging, wie ich es anfangs befürchtete, sollte es mir egal sein.


    Ich zuckte mit den Schultern und nutzte die Begrüßung von Scipio und Sophus dazu, den Sklaven Anweisungen für das Essen zu geben. Als Vorspeise wollte ich heute mal wieder Datteln gefüllt mit Ziegenkäse genießen.


    „Und das Straußenfleisch ordentlich mit Silphium würzen“, rief ich noch den beiden Frauen hinterher. ‚Na ob das wohl was wird, wenn Eirene nicht kocht?’, fragte ich mich insgeheim.


    „Nicht in den Weg, sondern dezent am Rand“, ermahnte ich den neu gekauften Sklaven. „So rennt dich doch jeder um und der Wein verkippt, wenn du unachtsam bist.“ Wieder schüttelte ich mit dem Kopf. Diese Sklaven… Wozu trugen sie eigentlich einen Kopf auf den Schultern?


    Anschließend lehnte ich mich an die Terrassenbrüstung und genoss von hier aus die überschwängliche Begrüßung von Scipio. Ich freute mich für die beiden Brüder.

    Ich würde hier gern mal darüber diskutieren, ob bei einer Opferung an die Göttin Ceres Patrizier zugegen sein dürfen oder nicht. Nach meinen Infos dürfen sie es nicht.



    Einig sind wir uns auch nicht über die Zuordnung der Göttin.


    Publius Tiberius Maximus sagt. "Ceres ist keine Göttin, die nur den Plebejern zugeschrieben ist!"



    Folgendes habe ich im Web gefunden:


    Ceres ist die Göttin des Ackerbaus. Während der Dürre von 496 v. Chr., befahlen die sibyllinischen Bücher die Einführung der Verehrung der Demeter, des Dionysos und der Persephone, mit lateinischen Namen Ceres, Liber und Libera. Ceres war die Göttin der Plebejer: Die Aediles Plebis unterhielten ihren Tempel und hatten ihren offiziellen Sitz darin. Sie waren auch für die Spiele an den Cerealia zuständig, ihrem Fest am 12. - 19. April. Frauen fasteten für 9 Tage und Frauen opferten das erste Korn der Ernte an Ceres . Dieses Opfer wurde zuerst alle 5 Jahre gefeiert, aber später - in der Zeit des Augustus - wurde es immer am 4. Oktober abgehalten.



    Ich tendiere also dazu, dass Patrizier wirklich solchen Opferungen fernblieben. Was mir unklar ist: Haben sich die Patrizier dieses Fernbleiben selbst auferlegt, oder wurde es ihnen verboten. ?(

    Ich machte nun doch ob der Worte große Augen. Was war bloß mit der Gens Aurelia los. Sie schien in den letzten Tagen förmlich aus allen Nähten zu platzen und außerdem jagte ein Ereignis das andere.


    Angefangen hatte alles in Rom. Also wenn die Verbindung zwischen Sophus und mir weiterhin solche Auswirkungen hatte, dann wusste ich nicht, wo das noch mal hinführen sollte. Grübelnd runzelte ich die Stirn.


    Dann erinnerte ich mich der Worte des Fremden und trat näher.


    „Verwandt sagst du? Hm, das sollte lieber Sophus selber klären.“


    Ich drehte mich um, ging zu meinem Liebsten und warte diesmal nicht auf eine Gesprächspause.


    „Entschuldigt“, sagte ich einleitend und dann an Sophus gewandt:. „Da ist jemand mit unglaublichen Neuigkeiten und will dich sprechen.“

    Die Tür öffnete sich und Cadior, gefolgt von einem mir völlig Fremden, betrat den Raum. Verwundert schaute ich von Cadior zu dem Fremden und wieder zurück, dann entschloss ich mich einfach zu fragen.


    „Cadior, ich verstehe nicht. Warum lässt den Fremden hier ein?“ Und an den Besucher gewandt:


    „Hier findet ein Familientreffen statt. Ich fürchte der Zeitpunkt ist schlecht gewählt für einen Besuch. Zu wem willst du eigentlich?“
    Freundlich, aber nicht ohne Skepsis klang meine Stimme.

    Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    Wie kann ich auf Basis eines solch knappen Sachverhaltes einen Tatbestand subsumieren? Bzw., wie behelfe ich mir in so einem Fall?


    Ähem, ich traue mich mal.


    Ganz allgemein: Gibt’s keine Zeugen, bleibt eigentlich nur die Tatortanalyse. Hast du das oder eine Befragung mit „ermitteln“ gemeint, Hungaricus? Mir ist nur völlig unklar, wie man die Tatortanalyse hier im IR umsetzen könnte. ;)


    Also nachsehen, in welche Richtung die Blutspitzer flogen, in welche Richtung das Messer in den Körper eintrat, war’s ein Raubüberfall müsste man aufgerissene Schubladen finden, war’s ein Verbrechen aus Leidenschaft, würde das Opfer nicht nur mit einer sondern mit vielen Verletzungen vorzufinden sein, gab es Kampfspuren, muss das Opfer wach gewesen sein, lag es im unzerwühlten Bett, dann muss es geschlafen haben. Dazu müsste der Täter auf normale Weise in die Casa gekommen sein, also Schlussfolgerung ein Bekannter oder Freund.
    Also wenn man will, kann man wirklich reichlich Schlüsse aus allem ziehen, welche dann wiederum klären, ob es Notwehr, Totschlag oder Mord war.


    Sim-Off:

    Das war jetzt eine ganz unrömische Antwort. :) Vielleicht bietet sich Deandra demnächst ja der Schola als freie Mitarbeiterin an. :D Ich kenne mich damit nämlich aus. ;)

    Grübelnd betrat ich wieder das Wohnzimmer. An den Krieg hatte ich bisher gar nicht gedacht, als ich meine Pläne für Cadior und Hispania machte. Das musste ich unbedingt mit Sophus besprechen, falls er denn mal Zeit hatte.


    Momentan redete er angeregt mit meinem Bruder. Dabei fiel mir auf, dass ich Iustus selbst noch gar nicht begrüßt hatte. Wie unhöflich!


    Ich trat also an die beiden heran und wartete auf eine Gesprächspause.

    ‚Hm’, dachte ich bei mir. Eine Frau würde es bei Cadior nicht eben leicht haben. Da war ich doch froh, dass Sophus ein ganzes Stück gefühlvoller war, auch wenn sich die beiden in manch anderer Beziehung durchaus ähnlich waren.



    „Und Cadior … Such dir ein anderes Objekt, dem du deine Führsorge zuteil werden lassen kannst. Ich habe es geschätzt, solange ich frei und ungebunden war, dass du mich ständig bewacht und abgeschirmt hast. Sicherlich gab es dafür auch einen berechtigten Grund.
    Als ich damals nach Ostia zog, hatte ich eine Menge Flausen im Kopf, wollte alles und jeden haben, doch das hat sich inzwischen geändert. Ich brauche deine Aufsicht nicht mehr. Ich denke, ich bin mittlerweile erwachsen geworden.“


    Aufmunternd zwinkerte ich Cadior zu.


    „Ich habe da auch schon ein gewisses Persönchen im Auge.“

    „Cadior, du bist unverschämt“, erwiderte ich, musste aber dennoch schmunzeln.


    Ich holte mir ein Pergament und setzte mich. Mit geschwungenen Schriftzügen bestätigte ich auf diesem Papier meinen Entschluss. Noch eine Unterschrift, dann war es vollbracht.


    „Schau es dir vorher an. Ich weiß du kannst lesen“, forderte ich Cadior, der nun nicht mehr mein Sklave war, auf, als ich ihm das Schriftstück überreichte.




    Freilassungsbrief!


    Ich, Aurelia Deandra, entlasse meinen Sklaven Cadior
    am heutigen Tage ANTE DIEM IX ID FEB DCCCLV A.U.C.
    (9.2.2005/102 n.Chr.) aus meinen Diensten.


    Er ist somit frei!


    gezeichnet
    Aurelia Deandra

    Ungeduldig wartete ich auf die Antwort Cadiors.


    „Also was sagst du? Besitze ich auch weiterhin deine Treue, falls ich mich dazu entschließen kann, dich freizulassen?“


    ‚Dieser Sklave’, dachte ich bei mir. Ein Ochskopf war gar nichts dagegen. Ob wohl alle Germanen so waren wie er? Bei all der Dickköpfigkeit, manche würden es gar Aufsässigkeit nennen, war er jedoch verlässlicher als so manch scheinheiliger Bürger mit Wohnrecht in Rom. Ich schätzte ihn und er besaß meine Sympathie.

    „Nein, das geht nicht. Ich könnte dir einmal jährlich einen begrenzten Urlaub gewähren, in welchem du dann nach Germanien reisen kannst.“


    Etwas leichter hatte ich mir diese Unterredung schon vorgestellt und vor allem auch mit etwas mehr Freude bei Cadior verbunden.

    Innerlich kopfschüttelnd betrachtete ich meinen Sklaven. In der Beziehung war er etwas verbohrt. Ansonsten besaß er aber große Fähigkeiten, vor allem im Umgang mit Pferden, war klug und von respektabler Natur. Zudem besaß er einige bewundernswerte Eigenschaften.


    In jedem Fall war er kein Mann für den Sklavenstand. Er gehörte da einfach nicht rein und er würde sich auch niemals in diese Lage einfügen. Mein Entschluss stand fest.


    „Ich biete dir deine Freiheit an, gegen einen lebenslangen Vertrag als Pferdetrainer in meinem Gestüt. Das alles nützt mir natürlich nur dann etwas, wenn du auch innerlich dieses Angebot annehmen kannst und ich dir so vertrauen kann wie bisher.“


    Fragend blickte ich Cadior an. Obwohl ich ihn sehr gut kannte, wusste ich nicht zu sagen, wie er wohl darauf reagieren würde.

    „Cadior“, begann ich, als wir alleine waren. „Deine Sorge in Ehren, aber das muss jetzt aufhören. Rechtlich gesehen bist du mein Eigentum und nicht ich deins.“


    So streng ich konnte, blickte ich Cadior an. Eigentlich konnte ich ihm nicht wirklich böse sein. Er war treu und ergeben und er übertrat nie die Grenzen.

    Nachdem ich etwas Fladenbrot gegessen und Wasser getrunken hatte, ging es mir bedeutend besser.


    Ich sah Sophus in eine Unterhaltung mit Iustus vertieft und winkte Cadior zu mir. Ich hab ihm zu verstehen, dass ich ihn sprechen wolle.


    Anschließend trat ich dicht hinter Sophus und flüsterte ihm ins Ohr:


    „Ich bin im Nebenzimmer, wenn du mich brauchst.“


    Schnell noch ein Kuss in seinen Nacken, dann verließ ich mit Cadior den Raum.





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