Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Mit einem Lächeln, das scheinbar das gesamte Gesicht überzog, nahm ich den Bernsteinanhänger entgegen. Sanft strich ich mit dem Zeigefinger über das glatte Schmuckstück, das in warmen Farben glänzte. Es schien die germanische Sonne eingeschlossen zu haben.


    „Herzlichen Dank. Der Anhänger wird mich an einen angenehmen Aufenthalt erinnern.“


    Da ich mich bereits verabschiedet hatte, wandte ich mich nun um und strebte meinem Zimmer zu. Den Anhänger hielt ich in der rechten Hand, während ich überlegte, zu welchem Anlass ich ihn erstmalig tragen würde.

    Nachdem sämtliche Gepäckstücke einen Platz auf dem Gefährt gefunden hatten und ich mich von den Gastgebern für ihre freundliche Aufnahme und Umsorgung bedankt hatte, ließ ich mich von meinem Leibsklaven zur Kutsche bringen und bestieg die ungeliebte Unterkunft für die nächsten langen Tage oder besser Wochen.

    Es war ein warmer Spätherbsttag, an dem ich das Tablinum betrat, um mich von meinen Gastgebern zu verabschieden. Ich dankte ihnen herzlich für die gute Unterkunft, ihre Bemühungen während meiner Erkrankung und die erlebte Gastfreundlichkeit.


    „Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und den Segen der Götter. Vale bene, bestimmt sehen wir uns einmal wieder.“

    Tage, Wochen, ja Monate waren ins Land gegangen und nun stand die Abreise unmittelbar bevor. Eine gewisse Aufregung erfasste mich, weil ich in Italia nicht wieder an mein altes Leben anknüpfen konnte - ich reise in die Ungewissheit. Um meine Sorge zu überspielen, war ich heute besonders beschäftigt und schaute den Sklaven beim Packen ständig über die Schulter.


    "Assindius, die fertigen Gepäckstücke können dann schon in die Kutsche gebracht werden."

    Der bekümmerte Blick Valerias wurde von mir selbstverständlich ihren unaufschiebbaren Bedürfnisse zugeordnet, hatte ich doch im Moment der Erzählung absolut mit meinen Empfindungen zu tun, was ein fehlerfreies Schalten erschwerte.


    „Oh, bei den Göttern, beeile dich bloß. Nicht auszudenken, wenn die Bescherung auf dem Gang landen würde.“ Ich grinste noch lange, nachdem Valeria verschwunden war.

    Ich neigte zustimmend flüchtig den Kopf,


    "So selbstverständlich wie mir ein Aushelfen bei einem lieben Gast gewesen wäre, so selbstredend ist der Dank für empfangene Großzügkeit, der aus meiner Sicht nicht nur in bloßen Worten bestehen darf - das verlangt nicht nur meine Erziehung, sondern das beinhalten auch die Werte, nach denen ich lebe. Außerdem ..." Ich schaute durchaus verlegen zur Seite, bevor ich weitersprach, weil ich natürlich nie wusste, wer jeweils mit der Aurelia vergleichbare Finanzquellen besaß. Ich nahm es einfach an, weil Meridius Senator und Legatus von Germania war. "... In meiner Welt werden getragene Sachen an Bedürftige abgegeben und ich möchte nicht, dass du durch mich Garderobe verlierst, indem du es ähnlich handhabst."


    Sodann blickte ich aber wieder voller Spannung zu Meridius - wollte ich doch um alles auf der Welt erfahren, wie und wann ich am besten abreisen muss.

    Ich beeilte mich, aus dem Einflussbereich, der Köchin, ihres Messers und vor allem der widerlichen Duftwolke dieses Weines zu kommen und erhob mich rasch. Nachdem sich Valeria eingehakt und wir die ersten Schritte hinter uns gebracht hatten, verspürte ich die Ruhe zur Beantwortung ihrer Frage nach meiner Genszugehörigkeit – kein Thema für Hausangestellte.


    „Tja, um ehrlich zu sein, weiß ich das noch nicht einmal. Ich habe vor Wochen meinen Vater einen Brief zukommen lassen, worin ich ihn um meine Freigabe bat. Er kennt ja mein Problem, hat mich daher bis jetzt auch noch nicht zwangsverheiratet, aber ob er bereits gehandelt hat, weiß ich nicht. Du kannst dir sicher denken, dass ich auch deswegen recht bald nach Hause reisen will. Mein ganzes Umfeld steht auf dem Kopf: Ich weiß nicht, wie mein Vater meine Bitte verkraftet hat, ich weiß nicht, was der Rest der Familie sagt, ich weiß nicht einmal, wohin ich derzeit gehöre, wer mein neuer Vater ist, wie mich die neue Familie aufnimmt usw.
    Wenn es nach mir geht, möchte ich schon morgen abreisen, auf jeden Fall aber in den nächsten Tagen.“


    Durch Valerias Richtungsangaben gelangten sie schließlich an jenes Örtchen, dessen Zuflucht Decima suchte.


    „So, da wären wir also. Ich warte gerne, um dich schließlich noch zu deinem Zimmer zu bringen. Irgendwie ist das lustig, so etwas habe ich mein ganzes Leben lang noch nie gemacht.“


    Ich lachte amüsiert.

    Valeria hatte eine warmherzige Art und ich lächelte dankbar. Dennoch musste ich jede Anstrengung aufwenden, um meine Tränen fortzublinzeln, weil gerade Trost Schleusen öffnen kann. Ihre Geschichte war auch nicht gerade erbaulich: Sie hatte offenbar ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht und steuerte geradewegs auf eine Wiederholung zu. Aber Männer waren so verschieden wie Frauen sich einander unähnlich sind.


    „Ich glaube, es muss nicht zwangsläufig so sein, dass sich ein Soldat vollkommen in seine Arbeit vertieft, sodass er jegliches Zeitgefühl verliert. Nur eben in meinem Fall … was für ihn normal ist, kommt mir wie ein halbes Leben vor. Es gibt Männer, die das anders handhaben, aber wer weiß das schon im Voraus?“


    Es dauerte nur einen Lidschlag, dann schaute ich wenig begeistert und schüttelte den Kopf.


    „Falsch! Ich habe es vorher gewusst. Es war von Anbeginn klar, dass die Legion jeden Vorrang haben wird und ich hatte es hingenommen, weil er mir wichtig war … wichtig ist. Ja, und jetzt habe ich wegen ihm sogar meine Familie verlassen. Er ist Mitglied meiner Gens“, fügte ich erklärend an.


    Noch immer betrachtete ich skeptisch das Trinkgefäß, aus dem ein unangenehmer Duft strömte. Ich runzelte flüchtig, annähernd unauffällig die Nase und konnte mich einfach nicht dazu durchringen, die Brühe zu verkosten. Zum Glück, denn bei Valeria schien sie Folgen zu haben.


    „Oje, schaffen wir das noch? Ich weiß nicht einmal, wo der gewisse Ort von hier aus gesehen liegt, aber ich begleite dich selbstverständlich. Die Götter halten für uns oft unvorhergesehene Fügungen bereit. Sehr schön, dass wir uns dabei in die Arme gelaufen sind und ohne die mir erteilte Aufgabe in diese Angelegenheit werde ich dich auch nicht verabschieden.“


    Von allen mir aufgetragenen Aufgaben war das mit Abstand die lustigste, daher verschwanden die soeben als traurig empfundenen Gedanken. Möglicherweise setzte aber wieder die Verdrängung ein – das beste Mittel für den Seelenfrieden.

    Ich nickte. Bestimmt konnte sie wie sonst niemand nachempfinden, was es bedeutete, Schwierigkeiten wegen einer Liebe meistern zu müssen. Wer hatte schon den Luxus, sich überhaupt eine emotionale Beziehung leisten zu können? Die meisten Ehen wurden ja arrangiert. Tja, und dort, wo das Herz sich hinwandte, schloss sich der Verstand nicht immer an.


    Varelias Frage jedoch brachte mich in größere Schwierigkeiten als geahnt. Wenn ich nur selbst eine Antwort wüsste! Die nahe liegende hatte ich immer wieder verdrängt, weil ich sie nicht wahrhaben wollte. Zwar wusste ich, warum bisher eine Heirat ausgeschlossen war, das erklärte aber nicht sein monatelanges Fernbleiben. Ich wusste, er hatte wenig Zeit – zu wenig für mich.


    Ich senkte den Blick und starrte traurig vor mich hin. Ja, es tat weh, darüber nachzudenken, zumeist vermied ich diese Thematik. Schließlich sah ich wieder auf.

    „Er ist Stabsoffizier und hat einfach keine Zeit“,
    flüsterte ich. Weil sich jedoch meine Augen mit Tränen füllten, senkte ich schnell wieder den Blick. Erst als sich Valeria entschuldigte, schaute ich sie wieder an.


    „Wie unaufmerksam von mir, ich muss mich entschuldigen. Soll ich dich eben noch zum Ort deiner Wahl bringen?"


    Ich vermutete mal den Abort, aber wissen konnte ich es nicht.

    Während Meridius zu überlegen schien, warf ich einen Blick auf die erworbenen Stoffe und befühlte sie. Für Germania keine schlechte Ware, ich war positiv überrascht. Mit einem Lächeln wandte ich mich Severa zu.


    „Ich möchte dir diese Sachen als Dank für deine Freigiebigkeit überlassen, denn du sollst keine getragenen Kleidungsstücke zurückerhalten, sondern neue. Bitte nimm sie an.“


    Hoffentlich ahnte Severa, dass eine Ablehnung einer Verletzung gleichkam.

    Puh. Ich atmete hörbar aus, indem ich die Luft durch die Lippen blies. Verflixt, das war auch wieder keine passende Antwort. Ich lächelte verschmitzt, aber so, dass es Meridius nicht sah. Im Gegenteil: Ihm wandte ich mich nach der Kontrolle meiner Lachmuskeln wieder relativ ernst zu.


    „Nehmen wir – nur so zum Beispiel − als Gefährt eine Reisekutsche an, die weder voll besetzt noch überladen ist. Nehmen wir weiter an, es wäre ein Soldat, der Strapazen gewöhnt wäre…“


    Ich konnte schon immer die Zähne zusammenbeißen.


    „… und nehmen wir an, er müsste schnell aus diesem Landstrich fort, der Weg also der best mögliche Kompromiss sein. Was würdest du diesem Mann empfehlen?“


    Die Bemerkung über die Konstitution überhörte ich geflissentlich. :)

    Unterhalten und gleichzeitig Bewegungen im Augenwinkel erkennen war eine leichte Übung. Ich wandte mich meinem Sklaven zu, winkte mit einer flüchtigen Handbewegung und wartete darauf, dass er nähertrat. Währendessen folgte ich dem Gespräch, aber nicht ohne neugierige Blicke auf die von Assindius erworbenen Sachen zu werfen.

    "Mann dankt ebenfalls." Geld und Waren wechselten den Besitzer, wobei der Händler vom Schwung etwas überrascht wurde. Die wertvollen Stoffe übergab er weniger beschwingt.


    "Guten Tag und gute Reise!" Nach dreimaligem Nicken wandte sich der Händler neuen Kunden zu und hatte den Sklaven mitsamt seinen Wünschen schon vergessen.

    Huch, das ging ja schnell. Dabei hätte der Händler so viel zu seiner Ware zu sagen gewusst. Allerdings war ein schneller Kaufabschluss auch nicht zu verachten, es näherten sich bereits weitere Käufer.


    "So soll es also sein. Das macht dann 6 Sesterzen von eben und noch mal 19 für diese wunderschöne Palla. Also 25, mein Gutster."


    Der Händler lächelte zufrieden und rollte auch dieses Kleidungsstück zu einer handlichen Form ein. Sodann streckte er seinen Arm aus und wartete, dass die Münzen auf den großen Handteller gelegt wurden.

    Ich musste grinsen, als ich Valerias große Augen sah. Vorsorglich legte ich die Hand vor den Mund, um nicht laut loszukichern.


    „Na, da habe ich ja noch einmal Glück gehabt, wenn mir die lebende Schlange im Sack nun kein dickes Ende beschert“, sagte ich todernst, schüttelte aber alsbald den Kopf und kicherte.
    Flink wechselte Valeria das Thema und nun wurden meine Augen groß.


    „Du kennst meinen Bruder?“ Ich blieb vor Überraschung derart abrupt stehen, dass mein eingehakter Arm plötzlich sehr lang wurde, bis Valeria ebenfalls verharrte. „Das ist ein Ding! Kennt der Kerl eigentlich jede Frau?“


    Dann aber kam die Erklärung. „Ach sooo, daher kennt ihr euch“, fügte ich mit einem Augenzwinkern an und setzte den Spaziergang fort. „Ja, Corvinus, und ja, er ist Duumvir. Aber ob er einen Mosaikleger sucht, entzieht sich meiner Kenntnis. Ein Parkprojekt? Du meinst, er plant ein Mosaik unter freiem Himmel? Tja, warum nicht.
    Ist gut, ich grüße ihn von dir. Ob ganz lieb, muss ich mir aber noch überlegen.“


    Es schien so, als war ich fast wiederhergestellt. Zumindest lachte ich wieder im normalen Umfang.


    „Das war jetzt ein Scherz, aber mir fällt langsam auf, dass dieser Bursche in Bezug auf Frauen ziemlich rege ist. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie stört mich das.“


    Während Valeria annähernd magisch von den Düften der Küche angezogen wurde, sich setzte und sogleich bedient wurde, grübelte ich über das soeben Gesagte nach. Was ging es mich überhaupt an, dass Corvi so viele Bekanntschaften pflegte? Schließlich konnte er ja machen, was er wollte. Eine kleine Falte erschien auf meiner Stirn und ich spürte einen Hauch von Ärger in mir aufsteigen. Soll er doch, kann er doch! Warum denke ich überhaupt darüber nach? Ich hatte ja schließlich auch einen Liebsten und wollte sogar bald heiraten.
    Blöd, die Verstimmung löste sich nicht auf. War ich etwa neidisch, weil er turteln konnte und ich meinen Liebsten während der letzten 15 Monate nur einmal gesehen hatte?


    Alles, was Valeria in der Zwischenzeit gesagt oder gemacht hatte, zog spurlos an mir vorbei. Erst bei ihrem Satz: ‚Meinst du nicht?’ wurde ich wach und blickte auf.


    ‚Oje, was hat sie mich denn gefragt? Wie unhöflich von mir! Gestehe ich den Patzer ein oder nicke ich einfach?’


    Lächeln. Lächeln ist immer gut, also lächelte ich und setzte mich - wohl zum ersten Mal in meinem Leben - in eine Küche, derart neben mir stand ich gerade. Der Duft des heißen Weines stieg mir in Nase und sie kräuselte sich – mochte ich doch noch nicht einmal kalten Wein. ‚Ob er gegen Halsschmerzen hilft? Ich könnte es nachher einmal probieren.’ Zurück zur Frage.


    „Du hast Recht.“ Auch diese Bemerkung war in allen möglichen Situationen passend, aber noch besser ist es, die Wahrheit zu sagen.


    „Ich habe gerade an meinen Liebsten gedacht. Er ist Offizier bei der Legion und ich habe ihn lange nicht gesehen. Was sagt dein Herz, ist es auch schon vergeben?“

    Gemeinsam schlenderten sie den Gang entlang, bogen mal hier ab und verweilten an anderer Stelle vor Waldbemalungen. Ich hörte Valeria zu und musste zwischendurch immer einmal wieder lachen.


    „Naja, ich hatte die Idee, dass mir jemand die lebende Natter hält, während sie für die Behandlung um meinen Hals liegen muss. Alles nur, damit sie nicht für mich erwürgt werden muss. Ich finde das gar nicht schlimm. Eine lebende Schlange erwärmt sich an der Haut und fühlt sich dann wie jedes X-beliebige andere haarlose Tier an.“


    Ich schaute mit leicht geneigtem Kopf und einem rätselhaften Lächeln zu Valeria. Ob sie mir wohl glauben wird?


    „Mein Sklave kam schließlich auf die Idee, die Schlange in einen Sack zu stecken. Vermutlich, weil er Angst hatte, sie halten zu müssen.“


    Ich schmunzelte. Schade, dass er diese Erklärung nicht hören konnte.
    Bald darauf kam die Sprache auf Familienangehörige. Ich nickte zu der von ihr geäußerten Vermutung.


    „Ja, meine Eltern erfreuen sich bester Gesundheit, auch wenn das Alter schon manchmal an ihren zehrt.“


    Sehrt traurig, dass Valeria gar niemanden mehr hatte. Auch ich musste bereits Geschwister bestatten helfen, aber nicht alle waren von den Göttern geholt worden.


    „Zwei Brüder habe ich außerdem noch. Ich verstehe mich mit beiden sehr gut, wobei mich mehr mit dem Jüngeren verbindet. Er ist Freund und Bruder zugleich; fast hättest du ihn kennen gelernt, aber er ist bereits abgereist.“


    Ich schaute flüchtig zu Boden und atmete einmal tief durch.


    „Familie ist wichtig, für mich ist sie wichtig, für dich - wie es klingt - offenbar auch. Wir können nicht oft genug den Göttern und Laren dafür danken.
    Tja, und Freunde sind auch sehr wichtig. Schade eigentlich, dass ich bald abreisen muss. Die Götter fügen nicht aller Tage solche Begegnungen wie heute.“

    Meridius’ Bericht war für mich bedeutsam und so fesselte er meine ganze Aufmerksamkeit. Das war auch gut so, denn wenn man nicht auf den Körper achtet, funktioniert er manchmal ganz wie von selbst. Ohne Probleme kam ich mit den Gastgebern an meiner Seite im Garten an. Meine Befürchtung, der Weg könnte zu lang sein, erwies sich als unbegründet.


    Dennoch lief nicht alles wie gewohnt – mein Hirn arbeitete offenbar langsamer als sonst.


    „Hmmm“, erwiderte ich zunächst ratlos. „Dann frage ich anders: Welchen Zeitpunkt der Abreise würdest du einem Reisenden empfehlen, damit er nicht Gefahr läuft., wegen der zu erwartenden Schneemassen in Not zu kommen?“


    Ganz war mein Hirn aber nicht eingeschlafen, ich hatte in der Frage bewusst meinen Namen herausgehalten. Sonst würde er ja doch wieder nur sagen, es ist noch zu früh und dabei wollte ich doch eine greifbare Auskunft.

    Der Händler grinste. Na bitte, warum denn nicht gleich. Er flitzte nach hinten und kam mit einem Berg an wunderschönen Stoffen wieder.


    „Viele Farben, verschiedene Ausführungen, alles, was das Herz begehrt. Sieh mal diese hier.“


    Verliebt in die eigene Ware drückte er die dunkelrote Palla an die Wange, schloss die Augen und lächelte verträumt.

    Ich holte noch einmal tief Luft, da ich nicht wusste, wie weit der Weg nach draußen sein würde. Dankbar nahm ich Meridius’ dargebotenen Arm an und hakte mich ein.


    Iulia lächelte ich zu, als sie die Qualität der Kleidung erwähnte. Natürlich war ich diesbezüglich sehr verwöhnt. Zwar hatte ich keine umfangreiche, dafür aber eine auserlesene Ausstattung an Kleidung, denn Qualität war mir wichtiger als Menge.


    „Ich werde es überleben, es ist ja vornehmlich für die Reise gedacht.“


    Als dann auch Iulia an meiner Seite war, konnte es eigentlich losgehen.


    „Kannst du mir sagen, ab wann hier mit dem ersten Schnee zu rechnen ist?“, fragte ich Meridius auf dem Weg nach draußen.