Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Ich nickte bei dem Vorschlag, den Gang entlang zu laufen.


    „Wollen wir uns einhaken? So können wir uns gegenseitig halten, wenn es einer schwindelig wird.“


    Anschließend dachte ich über ihre Erzählung bezüglich der Natter nach.
    „Ja, ich habe ein Problem mit dem Hals, ein erhebliches sogar“, erwiderte ich erstaunt. Sogleich nutzte ich die Chance. „Valeria, ist es wirklich nötig, dass diese Natter erwürgt sein muss? Was, wenn sie es nicht war?“ Hoffentlich kam jetzt keine nachteilige Auskunft über irgendwelche Spätfolgen. Ich schaute skeptisch, musste dann aber nochmals lachen, als ich mich an den Vergleich zwischen Domus und Valetudinarium erinnerte.


    „Und Meridius avanciert zum Krankenpfleger“, sagte ich aus diesem Gedanken heraus. „Nein, eine Leibwache habe ich nicht verpasst bekommen, aber er wollte mir die verfrühte Heimreise ausreden. Er sagte, ich bekäme dafür nicht seine Zustimmung.“ Wieder lächelte ich. „Weißt du, das erste Mal, als ich Meridius getroffen hatte, war er mir bereits in der Eigenschaft eines umsorgenden Mannes aufgefallen. Es war damals in Ostia, der Krieg war vorbei und er kehrte als Triumphator nach Rom zurück. In seiner Begleitung befand sich seine Schwester, wie ich wenig später auf der Feier herausgefunden hatte. Sein Verhalten hat mich damals durchaus beeindruckt. Das gebe ich zu.“

    Sim-Off:

    Gut, dann bin ich beruhigt. :)


    "Ah, ein Geschenk an eine Dame ... Jetzt verstrehe ich. Hättest du auch gleich sagen können", erwiderte der Händler grinsend. Wird wohl die Dame seines Herzen sein. Ne! Der Händler schlug sich vor die Stirn. Vorhin hieß es ja noch 'für seine Herrin'. Ach, da soll noch einer durchsteigen. Wieso bezahlt er denn von seinem Gesparten? Der Händler blickte dumm.


    "Egal", murmelte er.
    "Eine Palla der besten Qualität also. Der 'richtig' besten oder der 'geht so' besten?"

    Sim-Off:

    Die Aurelia gehört zum römischen Geldadel. :) Das muss natürlich der Händler nicht wissen, aber du weißt es jetzt. ;)


    „Gut, das macht dreimal 2, also 6 Sesterzen. Eine Palla kostet 15 Sesterzen, wenn sie von durchschnittlicher Qualität ist.“


    Der Händler schaute fragend, weil er auch hier auf die Wünsche des Kunden warten wollte, während er die Stoffstreifen zusammenrollte.

    „Ja, genauso hieß er“, bestätigte ich nickend, als die Rede auf den Medicus kam. „Ich habe mich sehr gut versorgt gefühlt. Er ist ein sehr gebildeter und vertrauenswürdiger Mann. Du kennst ihn also. Hm, wusstest du, dass er erwürgte Nattern als Halsschmuck verschreibt?“


    Am Ende hätte Valeria auch Nattern verschrieben, weil sie offenbar seine Schülerin war. Bald war meine Aufmerksamkeit aber von ihren weiteren Ausführungen gefangen und mir wurde klar, dass ich eine Decima vor mir hatte.


    „Meridius ist dein Onkel?“, fragte ich überrascht. „Eure Familie ist groß und ich kenne überwiegend den italischen Teil. Wir pflegen seit Jahren einen engen und guten Kontakt zu deiner Familie, nicht zuletzt wegen der Factio, wird diese doch in entscheidendem Maße von der Decima und der Aurelia geprägt. Du hast Recht, meine Familie stellt die italischen Pferde und ich bin wegen der Ludi hier. Naja, nun allerdings wurde mein Aufenthalt ungewollt verlängert. Was nicht heißt, dass ich mich unwohl fühle“, fügte ich schelmisch an. „Ich freue mich, mit dir ein neues Mitglied kennen gelernt zu haben.“

    "Oh, ihr seid arm", wiederholte der Händler und Mitgefühl zeigte sich auf seinen Gesichtszügen. Aber er wollte natürlich kein Minusgeschäft machen.


    "Wenn das so ist, habe ich einen Vorschlag. In diesem Wühlkorb ist die zweite Wahl. Mal ist ein Webfehler, mal ein Farbfehler dabei oder die Stoffe sind nicht gerade geschnitten. Manche kratzen, aber es gibt auch anständige mit harmlosen Macken. Such dir dort was raus und ich nehme dafür nur zwei Sesterzen pro Streifen."


    Der Händler schob den Korb über den Verkaufstresen.

    Wir sind hier falsch? Ich wollte eigentlich gar nicht auf den Abort“, erwiderte ich grinsend. „Auch bin ich noch nie derart schwungvoll zu einem solchen Ort mitgeschleift worden. So richtig krank bzw. geschwächt kannst du nicht mehr sein. Da muss sich der Medicus wirklich irren.“


    Zunächst blickte ich versuchsweise ernst, dann jedoch bogen sich die Mundwinkel und ich musste ein Kichern hinter vorgehaltener Hand unterdrücken.


    „Ich war krank, erheblich sogar“, antwortete ich wieder ernst auf ihre Frage. „Inzwischen bin ich auf dem Weg der Besserung. Vielleicht lag es an den kuriosen Behandlungsstrategien des Griechen, weswegen es mir schon innerhalb kurzer Zeit wieder besser ging. Ist es denn normal, dass sich in Germania um diese Zeit so erstaunlich viele Menschen auf das Krankenlager legen? Gibt es gar eine Epidemie oder ist alles nur Zufall?“


    Schließlich wurde mir klar, dass ich außer dem Namen nichts von ihr wusste.


    „Valeria, bist du Gast wie ich oder lebst du in diesem Hause?“

    „Ups“, entfuhr mir, als eine junge Dame auf mich zustolperte. „Immer langsam mit den jungen Pferden.“ Ich lächelte amüsiert. „Das ist ein Spruch meines Gestütsleiters“, fügte ich erklärend an, während sie mich bereits durch den Gang schob. Nein, wirklich, ich musste lachen. So etwas war mir lange nicht passiert.


    „Du kennst mich?“, fragte ich nach einigen Abbiegungen in weitere Gänge. Ich wusste jedenfalls nicht mehr, wo wir waren. Na, hoffentlich kannte sie sich hier aus. „Salve, Valeria. Sag nicht, du bist auch krank.“ Überrascht blieb ich stehen und betrachtete erst einmal meine überraschende Gesprächspartnerin.

    Einigermaßen wiederhergestellt streifte ich an einem schönen Spätherbsttag durch die Gänge des Gastgeberanwesens und grübelte über meine mögliche Abreise nach. Während ich in Gedanken verschiedene Varianten durchging, kam mir ein gut bekannter Mann entgegen. Ich nickte auf seinen Gruß hin und stellte im Nachhinein verwundert fest, dass ich den Medicus hier nicht zum ersten Male traf, dabei war ich selbst schon fast gesundet.


    „Hm, in Germanien scheinen Krankheiten an der Tagesordnung zu sein“, murmelte ich. „Ein ungemütlicher Landstrich.“ Unwillkürlich fröstelte es mich.


    Wenig später begegnete mir der Mann erneut. Er hatte offensichtlich nur Medizin gebracht, eine Behandlung war wohl nicht vonnöten gewesen.
    Durchaus neugierig reckte ich den Kopf, vielleicht trat ja der oder die Kranke zufällig aus ihrem Zimmer …


    „Zwar hast du mir die Länge der Stoffstreifen nicht genannt, aber um den Hals können sie ja kaum von beträchtlichem Ausmaß sein. Trotz des guten Stoffes, kommt da nicht viel an Kosten auf dich zu. Sagen wir: Pro Streifen 5 Sesterzen.


    Eine Palla auch noch?“, fragte der Händler hoffnungsvoll.

    "Tja, bei den Kostengünstigeren muss man mit einem nicht ganz so angenehmen Stoff rechnen. Die reinen und strahlenden Weißtöne gibt es natürlich auch nur in den höheren Preisklassen. Normalerweise kostet so ein Gewand in guter Qualität 15 Sesterzen, die preiswerten etwa 12 und weil du es bist - sagen wir: 10 Sesterzen. Einverstanden?"



    Sim-Off:

    Nicht über die WiSim. Ich habe keinen solchen Betrieb.

    Das ist natürlich ein Kunstsstück, zwei Kunden zugleich zu bedienen. Gehetzt ruckte der Kopf des Händlers von einem zum anderen.

    Zitat

    Original von Drakontios
    „Weiß bitte“


    "Natürlich, weiß. Da hätten wir doch schon ein wollenes Tuch der Farbe weiß. Wobei ich natürlich verschiedene Weißtöne habe."


    Der Händler nickte nochmals zur Bestätigung, wandte sich aber sogleich dem ersten seiner Kunden zu.



    Sein Lächeln wirkte etwas gequält, als er antwortete:


    "5 nehmen und 5 bezahlen, das geht. 3 zurückbringen und wieder gehen, das geht auch. 5 nehmen und nur 2 bezahlen, das geht nicht. 5 bezahlen, drei zurückbringen und dafür das Geld wollen, geht nicht bei mir. Ich verkaufe nur erste Ware."


    Mit dem Kopf wies er aber zu einem Stand unweit eines Brunnens, bei dem gebrauchte Ware angeboten wurde.

    Vielleicht hätte ich mich geziert, wenn mich eine arme Frau hätte mit Kleidung versorgen wollten, aber bei Iulia war es dann doch etwas anderes. Auch wenn die Erfahrung, fremde Sachen zu tragen, neu für mich war. In Anbetracht der noch ausstehenden Einkäufe meines Sklaven und meiner angeschlagenen Gesundheit jedoch, war ich dankbar und selbst die Farben waren mir egal.


    „Ach, ob es gefällt, ist schließlich nicht die Hauptsache, wobei zu meiner Tunika ohnehin alles passt.“ Ich betrachtete flüchtig den weißen Stoff, griff aber alsbald zu den vor mir liegenden Sachen. „Das Tuch fühlt sich sehr angenehm an. Ich hoffe, mein Sklave kann etwas Ähnliches auf dem Markt erwerben. Vielen Dank!“


    Ich schlang das seidene Tuch um den Hals und legte alsdann die Palla um die Schultern. Sofort fühlte ich mich wohlig warm.


    „Dem Gang in den Garten steht nun nichts mehr im Wege“, sagte ich lächelnd.


    Schade, der Umsatz würde also doch etwas kleiner ausfallen, aber egal. Edle Stoffe hatten ohnehin ihren Preis.


    „Also, wenn ich was raten darf … Sand wird von Frauen weniger gern genommen. Rot hingegen“, der Händler wiegte den Kopf, „schon eher, aber natürlich müsste die Dame dann ebenfalls auffallend sein, sonst stielt ihr das Tuch die Schau.“
    Über das Alter und die Erscheinung hatte der Kunde bisher nichts gesagt, also blieb der vorsichtige Hinweis als einziger Rat.



    Zitat

    Original von Drakontios
    „Friede sei mit Dir. Ich benötige ein Chiton, bin ich da richtig bei Dir?“


    Allerdings, die Götter schienen dem Händler heute hold zu sein, denn es näherte sich bereits ein weiterer Kunde.


    "Ein Wolltuch also. Natürlich habe ich so etwas da. Und wie soll es farblich in deinem Fall gestaltet sein?"

    Eine Elster? Der Händler musste sich das Lachen verkneifen und tat geschäftig. Er nickte, als der Kunde das Braun ablehnte, dann jedoch horchte er auf.

    Zitat

    Original von Assindius
    „Das Lilane is fürn Arsch.“


    "Oh, wollte sie noch ein Tuch für die Hüften? Das hattest du zu Beginn gar nicht gesagt."


    Der Händler blickte erstaunt und zugleich erfreut. Heute schien ein guter Tag für den Umsatz zu sein.

    „Na, du bist gut! Das also sind die Aussichten, dich auf meiner Hochzeitsfeier begrüßen zu können?“


    Obwohl die Nachricht eher schlecht zu nennen war, musste ich lachen, denn mir war ja bereits im Vorfeld klar gewesen, wie klein meine Hoffung in dieser Beziehung war.


    „Ich wünsche dir in deinem Amt natürlich nur das Beste … trotzdem schade.“


    Für Augenblicke betrachtete ich ihn noch, dann schwenkte mein Blick zur Tür. Iulia musste bald zurück sein, hoffte ich jedenfalls, denn ich merkte, dass ich nicht in Bestform war – kaum zu glauben, aber selbst eine angenehme Unterhaltung strengte ab einer gewissen Zeit an.

    Nicht dass es nachher heißt … Diese Formulierungen waren schon lustig, ich lachte – nicht laut, aber immerhin. Ob man wohl mittels Lachen schneller gesund wird? Auf jeden Fall traten die Beschwerden in den Hintergrund, weil ich nicht mehr an sie dachte.


    „Nun, im Winter die Rückreise anzutreten, erscheint mir durchaus beschwerlich, fast möchte ich meinen noch schwieriger als im Spätherbst und mit angeschlagener Gesundheit dieses Vorhaben umzusetzen. Meinst du nicht? Natürlich reise ich nicht heute oder morgen, dazu fühle ich mich nun doch noch zu schwach.“


    Kurzfristig versank ich in Gedanken. Dann aber blickte ich wieder auf.


    „Die Tage erscheinen mir hier so kurz; oder täusche ich mich? Auch für dich muss die Umstellung vom sonnigen Spanien in diesen Norden nicht leicht gewesen sein. Zumindest könnte ich mir das vorstellen. Verzeih die neugierig erscheinende Frage: Besteht denn irgendeine Hoffnung, dass dich der Kaiser vielleicht nächstes Jahr oder so nach Rom beruft?“

    „Ich habe neben Farben, schön wie ein Regenbogen, natürlich Sand und weiß. Sieh selbst.“


    Der Händler winkte einen Gehilfen heran, der nach und nach Stoffproben anbrachte und vor dem Kaufinteressierten auftürmte.


    „Den Streifen schneide ich dann vom jeweiligen Stoffballen nach deinen Maßangaben ab. Die Ränder müssen allerdings noch von einem Schneider versäubert werden, damit sie nicht ausfransen.“

    Ich hatte ja mit einigen Antwortmöglichkeiten gerechnet, aber diese verblüffte mich nun doch. Für Augenblicke schaute ich Meridius mit erstaunten Augen und leicht geöffneten Lippen an.


    „Wie meinst du das: Du kannst einer verfrühten Abreise nicht zustimmen? So spricht in der Regel nur mein Vater mit mir“, fügte ich als Erklärung an. Ich versuchte, allein hinter den Sinn dieser Worte zu kommen, aber alles blieb nur Spekulation. Irritiert klimperte ich ungewollt, und wohl auch unbewusst, mit den Lidern, dann jedoch hoben sich die Mundwinkel.


    „Sollte ich irgendwann im Leben ganz ohne Vater dastehen, würde ich mich gerne bei dir melden“, sagte ich schmunzelnd. Sogleich blickte ich wieder fragend. „Was bedeutet also die Verweigerung deiner Zustimmung?“ Irgendwie konnte ich das Ganze grade nicht fassen.


    „Zudem: Ich würde dich und deine Frau sehr gerne als Gast auf meiner Hochzeit sehen.“ Eine Bitte lag in meinen Augen, aber auch wenig Hoffnung, weil ich um sein Amt und dessen Tragweite wusste.