Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    „Ah, sehr schön“, empfing ich meinen Leibsklaven und schickte gleichzeitig die anwesenden Sklavinnen fort, die mich hergerichtet hatten.


    „Zwar ist die vereinbarte Zeit noch nicht ganz verstrichen, andererseits schafft er die Posterledigung auch nicht mehr vorher“, sagte ich laut überlegend, fasste jedoch recht schnell einen Entschluss.


    „Ich habe wieder einmal den Auftrag für dich, Briefe aufzugeben, doch zuvor bring mich doch bitte in den von meinem Gastgeber vorgesehenen Raum, wo ich derweil auf deine Rückkehr warten und mir die Zeit etwas vertreiben werde.“


    Flüchtig betrachtete ich die Erscheinung meines Sklaven und war recht zufrieden. Ich konnte ihn wieder auf die Menschheit loslassen. ;)


    „Die Briefe und das benötigte Porto liegen hier.“ Ich wies auf den Beistelltisch. „Den Weg kennst du ja.“ ‚Und ich liege hier’, fügte ich – allerdings nur in Gedanken – an. Ich hoffte schon, dass er erkennen würde, dass ich schlecht ohne Unterstützung laufen konnte.


    "Ich hoffe, du weißt, wo der Hausherr das unterhaltsame Treffen geplant hat.?"


    Ich schaute fragend.



    Sim-Off:

    Ich bin nicht sicher, aber eventuell hier. :hmm:

    "Ja, bis gleich", flüsterte ich und musste mich räuspern, weil der Hals zu kratzen anfing.


    Eine Stunde hatte ich also Zeit, in der ich den zweiten Brief vollenden und mich zurechtmachen lassen wollte. Hoffentlich kam Assindius bald zurück und hoffentlich machte er einen gepflegten Eindruck.
    Ich winkte eine bereitstehende Sklavin heran und bat um ein neues Tintenglas. Um eine leserliche Schrift bemüht, vollendete ich die Nachricht an meinen Bruder, rollte die Briefe zusammen und legte sie auf das Tischchen neben meinem Bett. Aus der Schublade entnahm ich einen Beutel mit Münzen und zählte das Porto für Normalbriefe haargenau ab.


    Sodann verbrachte ich die Wartezeit bis zum Erscheinen meines Sklaven mit den Gedanken an die Natter und ihren möglichst großen und schnellen Einfluss auf meine Genesung.




    An Tribunus Classis
    Lucius Sabbatius Sebastianus
    Classis Germanica , Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Germania



    Werter Geschäftspartner und Factiokollege Sabbatius Sebastianus,


    seit langem bin ich deine dankbare Abnehmerin guten Tons aus deiner Grube. Heute, nachdem die Vorräte lange aufgebraucht sind und ich auch bei der Marktforschung keine weiteren Angebote deinerseits finden konnte, möchte ich nachfragen, ob sich die Situation in absehbarer Zeit verbessern wird. Ungern nur würde ich den Lieferanten wechseln, möchte ich doch diejenigen Geschäftspartner behalten, die mir darüber hinaus Nachbarn in meiner Stadt und Renngesellschaftsvertraute sind.


    Ich würde mich sehr über eine Nachricht freuen – gleich wie auch immer sie ausfallen wird.
    Viele Grüße


    gez. Aurelia Deandra


    MOGONTIACUM - ANTE ANTE DIEM VI ID NOV DCCCLVI A.U.C. (8.11.2006/103 n.Chr.)





    An
    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia, Mantua
    Italia



    Mein lieber Bruder,


    länger als vorgehabt, weil ich nun schon in Germania, aber der Aufenthalt ist nicht auf eine Laune, sondern eine plötzliche Erkrankung meinerseits zurückzuführen. Ohne dich ängstigen zu wollen, aber es stand um meine Gesundheit zwischenzeitlich nicht gut. Nun jedoch befinde ich mich auf dem Wege der Besserung.
    Für Minuten oder Stunden – ich kann es nicht sagen – hatten mich die Götter bereits zu sich gerufen. Unglaubliche Ereignisse habe ich geistig durchlebt, sodass ich nach meinem Erwachen schwerwiegende Entscheidungen getroffen habe.
    Sobald ich reisefähig bin, werde ich nach Italia kommen und dich einweihen.


    Bitte grüße unsere Eltern von mir, sie müssten auch bereits Post von mir erhalten haben. Sag ihnen, sie sollen sich nicht grämen und stehe ihnen in dieser schweren Zeit bei.


    In Liebe,
    deine Schwester Deandra



    MOGONTIACUM - ANTE ANTE DIEM VI ID NOV DCCCLVI A.U.C. (8.11.2006/103 n.Chr.)

    Ja, ich habe es auch gleich genutzt. :)


    Mein Post (s.o.) sollte eine Hilfestellung für dich sein, weil ich Situationen wie deine auch kenne und inzwischen meistern gelernt habe. Hoffentlich hat er das auch erreicht.

    Aja, Meridius war eben ein Mann mit guten Manieren. Ich lächelte ob seiner rücksichtsvollen Worte.


    „Ich danke dir für die Einladung und nehme sie gerne an, sofern ich mich auf den Beinen halten kann. Wobei, ich könnte notfalls auch von meinem Leibsklaven getragen werden.“


    Nachdenklich schaute ich erneut auf den Sack. Welch ein Glück für die Natter, sie erlangte innerhalb so kurzer Zeit ihre Freiheit wieder. Sodann blickte ich auf.


    „In einer Stunde, und für Decken und Kissen wäre ich sehr dankbar.“

    Valeria, sicherlich hat jeder gute und ganz individuelle Gründe vorzuweisen, wenn er in ein tiefes Motivationsloch innerhalb des IR fällt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemanden mit längerer Mitgliedschaft gibt, bei dem das nicht irgendwann der Fall war. Ich kenne die Situation, wenn man wegen einem oder mehrerer Spieler nahe am Nervenzusammenbruch ist ebenso wie das Gefühl, von den SL verlassen zu sein. Doch obwohl ich als Spielerin gerade ein tiefes Tal (fast) hinter mir habe, das durch eine SL-Entscheidung verursacht wurde (in Deandras Krankheit habe ich es ausgespielt), ist mein Blick realistisch genug, die SL (in Bezug auf meine Person) als überwiegend hilfreich und kompetent einzuschätzen.


    Was ich sagen will: Auf bestimmte Dinge, wie SL-Entscheidungen oder die unschönen Handlungen anderer Spieler, haben wir keine Einflussmöglichkeit. Was uns allerdings bleibt, sind Strategien, damit umzugehen. MIR hat stets ein tragfähiges Gerüst aus GUTEN Freunden (es müssen nicht viele sein) und eine (neue) Perspektive für meine IDs geholfen. Damit findet man auch wieder zum Spielvergnügen zurück. :)

    Na prima, jetzt versteckt er sich noch hinter der Tür, anstatt zu schauen, wer Einlass begehrt. Was wenn es nun ein germanischer Barbar gewesen wäre? Da habe ich ja einen tollen Leibwächter. Das bedarf dann wohl doch noch einer römischen Schule, mein lieber Assindius.


    Aber es war kein Barbar, sondern der Hausherr.


    „Ablenkung ist immer willkommen und die Nachfrage nach dem Wohlbefinden ebenso“, antwortete ich mit einem Lächeln und machte eine einladende Geste. „Du musst nur versprechen, nicht wegen diesem Sack zu lachen.“ Ich wies auf das Ding an meinem Dekolleté, indem sich die Schlange sachte bewegte. „Es handelt sich um eine Anordnung deines Medicus’, allerdings habe ich auf das Erwürgen der Natter verzichtet.“

    Hm, ich blicke auf nun fast schon zwei Jahre Spielerfahrung im IR zurück. Allerdings habe ich (jeder hat eine eigene Perspektive) nicht das Empfinden, dass das Klima schlechter wird. Es gab und gibt Leute, die einem in der Sim. das Leben schwer machen, wie es stets ein Kommen und Gehen bei den Usern geben wird. SimOff kann man ja diesen Leuten aus dem Weg gehen.


    Gerade ich gehöre sicher zu den Spielern, die die Nerven der SL strapaziert haben ;), kann aber wirklich nicht von schlechten Erfahrungen mit diesen Spielern sprechen. Schon gar nicht von den Supermods: Gerade vor Monaten haben einige von ihnen versucht, hilfreich zu vermitteln. Meine Probleme der Vergangenheit lagen wohl mehr bei bestimmten Usern, weniger oder besser gar nicht bei der SL, auch wenn ich mit einer Entscheidung bis heute nicht glücklich bin, sie für einen Fehler halte.


    Insgesamt kann ich sagen, man stößt sich mit der Zeit die Hörner ab und ich beneide nicht die SL, die dafür die Stoßdämpfer sind. Und keine Sorge – ich bin bestimmt kein Schleimer, eher ein Revoluzzer. :D
    Und noch ein Tipp: Es verhilft zu einem ruhigerem/zufriedenerem IR-Leben, wenn man sich größtmöglich aus SimOff-Diskussionen raushält, was ich nun auch ganz schnell wieder mache. ;)

    Zitat

    Original von Assindius
    Das war offentsichtlich richtig, dem Lächeln nach zu urteilen. Ich hielt den Sack auf Halshöhe und ließ ihn dann langsam herunter, zupfte nochmal links, nochmal rechts und schon passte die Sache.


    "Wie ist das? Geht es so?"


    „Tja, ich weiß auch nicht …“, erwiderte ich mit Blick auf das Anhängsel. Ich kam mir wie ein Pferd in meinem Rennstall vor, das einen Heu- oder Futtersack vor dem Maul hatte.


    ‚Hoffentlich sieht mich so keiner.’ Der Satz war noch nicht ganz zu Ende gedacht, da klopfte es an der Tür.


    „Das ist jetzt wie in einem Theaterstück. Man denkt immer, dass solche Handlungen fern jeder Realität sind, aber jetzt hätte kein Regisseur einen kurioseren Ablauf geplant haben können.“


    Ich blickte – halb lachend, halb weinend – zu meinem Sklaven. „Wie sehe ich aus?“ Dann jedoch winkte ich ab. „Egal, DU siehst furchtbar aus. Öffne die Tür und dann steig umgehend in eine Wanne.“

    Vielen Dank, bei Sklave Assindius hat es bestens geklappt. :)


    Valeria, ein lustiger Antwortpost. :D Fast wäre ich auch auf die "falschen" Avatare im Tabularium hereingefallen. ;) Übrigens ... ich finde meinen neuen Namen sehr schick und auch der Wechsel in eine andere Gens ist nicht so schlimm, wie ich immer befürchtet habe. Du hast doch ein ähnliches "Problem" wie ich: Heiratsabsichten mit einem Gensmitglied, die trotz Adoptionsstatus nicht gern gesehen werden ... Wobei es bei dir (ähnlich wie bei mir) noch gar nicht feststeht, wer der Auserwählte ist. :D ;)

    Wie jetzt? Sollte ich mir den Sack, den ich ohnehin nicht schick fand, etwa selbst umlegen? Ich blieb einfach regungslos sitzen und schaute meinen Sklaven mit leichtem Vorwurf an. Die Erlaubnis zum Weggehen erteilte ich natürlich nicht. Oder hatte er ebenso wenig Ahnung wie ich, wie es jetzt mit der Schlange weiterging?

    „Und wenn sie nur deswegen ruhig ist, weil sie keine Luft mehr bekommt?“


    Skeptisch betrachtete ich die großen Hände meines Sklaven und den zerbrechlichen Körper der Natter. Entsprechend sanft strich ich über die eigenartige Haut.


    „Ja, gut, dann besorge eben einen Sack. Ich glaube, dann fühlt sie sich wohler. Auf jeden Fall halten wir das kurz.“ Nach kurzer Gedankenpause fügte ich noch an: „Also erst der Sack, dann gehst du dich waschen und anschließend bringst du die neuen Briefe fort.“

    Langsam entspannte ich mich wieder.


    „Na, das sind doch ausnahmsweise mal gute Neuigkeiten“, sagte ich erleichtert und atmete hörbar aus. „Praktisch wäre für dich allerdings ein Bad. Ich kann dich unmöglich so in die Regia und unter Menschen schicken.“


    Wenigstens einer der beiden Briefe war ja schon fertig gestellt. Dann aber erinnerte ich mich an die Natter und mein Gesicht hellte auf.


    „Sehr schön, dass die Natter am Leben ist. Wie verhält sie sich? Ist sie wild?“


    Ich überlegte, ob ich das Angebot mit dem Sack annehmen sollte.
    Obwohl mein Blick skeptisch an Assindius’ Kleidung hing, winkte ich ihn heran. Neugierig hob ich die Hand, um die Schlange zu berühren …

    „Assindius?“, fragte ich ungläubig, denn zumindest die Stimme klang danach. „Herrje, was ist denn passiert? Bist du überfallen worden?“


    Die mitgebrachte Natter registrierte ich kaum, vielmehr starrte ich gebannt auf die Wunden meines Sklaven.


    „Es reicht doch wohl, wenn einer von uns krank ist. Was machst du denn für einen Blödsinn?“


    Noch immer saß ich regungslos im Bett, das Briefpapier litt unter dem Panikgriff, der sich nur zögerlich lockerte.

    [Blockierte Grafik: http://img167.imageshack.us/img167/7508/assindiusqj1.jpg]



    Ich blickte auf, als sich die Tür öffnete und …


    „AHHH!“ Meine Augen hatten das Bedürfnis, aus den Höhlen zu treten. Gleichsam fiel mir das Schreibgerät aus der Hand und das Tintenglas rutschte zu Boden. Klirrend zerbarst es und verspritzte den farbigen Inhalt im Zimmer.


    „Bei den Göttern! Ich phantasiere schon wieder!“


    Zu einer Salzsäule erstarrt saß ich im Bett.

    Ein Blick aus dem Fenster zeigte, dass die Herbstsonne bereits ein ganzes Stück gewandert war. Das Schreiben ging mir nicht sonderlich gut von der Hand und außerdem langweilte ich mich so alleine. Daher überlegte ich angestrengt, ob ich noch jemandem schreiben könnte, auch wenn es schwer fiel, das Schreibzeug zu halten, der Rücken schmerzte und der Arm bei Zeiten lahm wurde.


    Ob sich meine Familie um mich Gedanken machte? Ich war zwar kein kleines Mädchen mehr, aber eigentlich wollte ich unmittelbar nach Corvis Abreise ebenfalls aufbrechen. Also beschloss ich, ein Lebenszeichen von mir zu geben. Zumindest fing ich an, einen Kurzbrief zu verfassen ...

    Das klang, als wolle er einkaufen gehen. Ich malte mir bildhaft aus, wie er Stunde um Stunde auf der Lauer lag und irgendwann auf so ein schmales Tierchen zuhechtete. Wie er es allerdings halten wollte, ohne es zu verletzen - bei diesen Pranken … war mir ein echtes Rätsel. Ich freute mich schon jetzt auf seinen Bericht.


    Ich nickte gefällig bei seinen letzten Worten - lächelte dabei, wie er auch gerade :D und machte mich, nachdem er das Zimmer verlassen hatte, an das Verfassen des Geschäftsbriefes.