Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Zitat

    Original von Assindius
    Die Frage ob ich mich auskenne riß mich aus meinen Gedanken und ich antwortete nur:


    „Hä. Äh ja, klar.“


    Bei der Antwort würde mein Bruder sicher wieder die Augen verdrehen. Ich musste bei dieser Vorstellung schmunzeln, sah ich doch meinem Sklaven einiges mehr als er oder andere Familienmitglieder nach. Überzeugt hatte mich die Antwort allerdings nicht und so sah ich der Schlange mit gemischten Gefühlen entgegen.


    Wenig zufriedenstellend war allerdings die Faltenbeseitigung bei meinem Laken. Wollte er mich jetzt auf der Seite liegen lassen?


    „Moment, du hast da wohl was vergessen.
    Und bevor du gehst, gib mir doch noch einmal das Schreibzeug. Ich muss ja schließlich die Betriebe weiterführen, denn Gewinneinbußen aufgrund meiner Krankheit nehme ich lieber nicht in Kauf. Dann habe ich während deiner Abwesenheit wenigstens etwas Sinnvolles zu tun.“

    Gespannt war ich schon, wie er die Sache mit dem Kissen anstellen würde. Genüsslich machte ich mich extra steif und schwer, denn nichts an Medizin war so hilfreich wie etwas Belustigung, während Kummer ein schlechter Genesungshelfer war. Also … ganz viel Spaß haben war von nun an meine Devise.


    „Das Laken drückt auch noch, Assindius. Hier unter dem Rücken.“ Ich wies auf die Höhe der Lenden. „Wenn du das noch gerichtet hast, dann besorge doch recht schnell diese Natter. Du weißt, eine Natter ist ungiftig, eine Otter sehr wohl. Kennst du dich denn überhaupt mit solchen Tieren aus?“


    Ich schaute skeptisch, hoffte aber auf eine beruhigende Antwort.


    „Und lass mich nach Möglichkeit nicht so lange allein, auch wenn ich zwischenzeitlich etwas schlafen werde. Wecke mich gleich, wenn du zurück bist, aber behutsam, wenn ich bitten darf.“

    Sim-Off:

    Wie soll ich denn eine Kranke mimen, wenn ich ständig über dich lachen muss? :)


    Na Prima, wir hatten eine Lösung bezüglich der Natter. Zufrieden lehnte ich mich zurück, als mein Sklave das Zimmer verließ, um sich um Getränke zu kümmern. Es dauerte nicht lange, da erschien er mit vollen Händen.


    „Wein?“ Ich hob die Augenbrauen. „Saft ist gut, bitte davon einschenken.“ Und was wollte er noch? Ach ja, das Kissen. „Nimm es dir doch!“ :) Schließlich war ich krank und jede Bewegung war anstrengend.

    „Na bitte, warum denn nicht gleich so?“ Ein den Umständen entsprechend munteres, ja, fast triumphierendes Lächeln, erschien auf meinem Gesicht. Zufrieden strich ich die Bettdecke glatt und hob sodann wieder den Blick. „Und wenn es keine zahme gibt, kannst du als Jäger doch sicher eine wilde fangen. Der Medicus hatte schließlich nicht erwähnt, wie lange ich diese Natter tragen muss. Du könntest sie – aber bitte zart – halten, eben für kurze Zeit. Hm? Was hältst du davon?“


    Und ja, es ging mir gleich viel besser, wenn ich als Ausgleich für meine Krankheit meinen Sklaven etwas ins Schwitzen bringen konnte.


    Noch ein Wunsch? „Nein, Hauptsache keine toten Tiere. Und Hauptsache, du beeilst dich. Und Hauptsache, ich bekomme jetzt schnell etwas zu trinken. Und Hauptsache, mein Kissen wird noch aufgeschüttelt. Und Hauptsache, du findest so eine Natter. Und Hauptsache, du tust ihr nicht weh! Und keine Schnur, versprich es!“


    Mit zur Seite geneigtem Kopf lächelte ich Assindius an.

    „Also, das war jetzt irgendwie keine Hilfe“, erwiderte ich enttäuscht. „Kannst du vielleicht eine zahme Natter auftreiben? Ich habe ja nichts gegen ein solches Tier als Halsschmuck, aber es soll nicht meinetwegen sterben und vor allem will ich kein totes Tier um den Hals tragen!“


    Trotz aller Kraftlosigkeit – meine Worte waren bockig hervorgebracht. Ich würde das nicht tun, keinesfalls! Einem Widder gleich senkte ich meinen Kopf und schaute meinen Sklaven von unten her an.

    „Oh, das ist gut“, begrüßte ich meinen Sklaven mit leiser Stimme und winkte ihn heran.


    „Die Absendung des Briefes verlief reibungslos?“ Große Zweifel hegte ich nicht, vermutlich bewegte sich mein Sklave in diesem Landstrich sicherer und zielstrebiger als ich.


    „Ja, und dann habe ich ein Problem.“ Mein Blick fixierte Assindius, war er doch meine einzige Hoffnung, aus dieser Natterangelegenheit herauszukommen. „Der Medicus hat allerlei Medikament- und Behandlungsanweisungen hinterlassen. Unter anderem soll ich eine zuvor erwürgte Natter um den Hals tragen. Assindius, das geht nicht. Du kennst mich doch. Weißt du noch? Ich habe letztes Jahr trotz großem Hunger das Reh verscheucht, das du als unser Abendbrot gedacht hattest. Was mache ich denn jetzt?“


    Hilflose Augen waren unverwandt auf meinen Leibsklaven geheftet.


    edit: Fehlerbeseitigung.

    Auf meinen Vorschlag bezüglich der zahmen Natter oder einem gänzlichen Verzicht darauf wollte offenbar niemand eingehen. Resigniert lehnte ich mich auf das Kissen zurück. Bald darauf schickte sich der Medicus an, das Zimmer zu verlassen.


    „Vielen Dank für die Auskunft, die Untersuchung und die Anweisungen für die Behandlung“, rief ich ihm noch hinterher, war mir aber nicht sicher, ob er meine zwar angestrengte, aber trotzdem nicht laut vernehmbare Stimme hören konnte. Nicht einmal nach der Bezahlung konnte ich mehr fragen.


    Also verbrauchte ich die nächste Zeit mit Grübeln und Warten auf die Rückkehr meines Sklaven.

    Während ich die Untersuchung wortlos über mich ergehen ließ, versuchte ich trotz des schwerfälligen Geistes zumindest etwas von den Aussagen des Medicus’ zu verstehen, aber auf meine Geistesschärfe war derzeit kein Verlass. Vieles wabberte an mir vorbei, ohne das ich es überhaupt aufnehmen, geschweige denn durchdenken konnte. Ich registrierte, dass ich heute nicht reisen konnte, aber das hätte ich freiwillig auch nicht gemacht, ich hörte, dass ich nicht sterbenskrank war, was mich schon einmal beruhigte, und ich vernahm den Vorschlag mit der Natter.


    In ungeahnter Schnelligkeit riss ich meine Augen auf. „Das ist doch nicht nötig, oder?“ Das arme Tier, es musste doch auch anders gehen. „Gibt es keine Alternative oder vielleicht eine zahme Natter? Eine, die nicht extra wegen mir ihr Leben lassen muss?“


    Ich schaute bittend. Tiere und ich, das war so eine Sache für sich.

    Krankheit, was war das? Ich konnte mich nicht erinnern, jemals wirklich krank gewesen zu sein. Klar, mal etwas Halsschmerzen, mal ein Schnupfen, aber doch nicht sowas. Mit den Körpersäften verband ich daher ganz andere Dinge. Hatten sie nicht etwas mit den Temperamenten zu tun? Natürlich, die Galle und der Choleriker. Ich hatte ja einmal gerätselt, zu welchem der Temperamente Sophus neigte. Bestimmt war er Phlegmatiker – ich lachte in mich hinein – oder vielleicht auch Melancholiker? Wer wusste das schon? Ich glaubte, selbst Sanguiniker zu sein. Hm, zu was tendierte Corvi? Jetzt wurde es kompliziert. Choleriker war auszuschließen, Phlegmatiker passte auch nicht so recht. Oder doch? Beide handelten immer so besonnen. Apollonius’ Frage riss mich aus den Gedanken.


    "Tja, diese Schwäche kam ganz plötzlich", erwiderte ich schleppender als sonst. "Ich hatte Pläne für heute, wollte nach Italia abreisen. Zwar habe ich mich bereits bei den Spielen etwas schlapp gefühlt, dem aber keine besondere Bedeutung beigemessen. Seit heute Morgen jedoch fiel jeder Schritt schwer. Ich konnte mich einfach nicht aufraffen und für die Reise fertig machen; nichts als hinlegen lag mir im Sinn. Das kenne ich gar nicht von mir. Jetzt verspüre ich erhebliche Halsschmerzen."

    Ich wartete noch, bis sich mein Sklave mit dem Brief auf den Weg gemacht hatte, dann wandte ich mich wieder dem Medicus zu.


    "Ich hatte ja zugesagt, deine folgsame Patientin zu sein. Du kannst mich also untersuchen, allerdings bin ich es nicht gewohnt, mich selbständig zu entkleiden", fügte ich sicherheitshalber an. Dafür hatte ich immer Sklaven. 'Hoffentlich muss es auch nicht allzu weit sein.'

    Ich verstehe Meridius voll und ganz. Sogar sein Vergleich der Schreibarbeit im IR mit der Schaffung eines historischen Romans deckt sich mit meinen Ansichten. Nicht zuletzt deswegen bin ich über die schrittweise Angleichung der Rahmenbedingungen im IR an die Historie mehr als dankbar, denn bloßes Rollenspiel kann man in jeder x-beliebigen MN haben.

    Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus


    *Erbsenzählermodus an* Erst seit einem Jahr bist Du Civis *Erbsenzählermodus aus*


    :rolleyes: Mitte Mai 2005 war meine Amtszeit als „Magistratus“ von Ostia beendet. Zwei Wochen „Stadtsicherung“ für die Factio Albata in Misenum, sind ja wohl nicht als das Verfolgen einer eigenen politischen Karriere zu bewerten. :rolleyes:


    Informiere dich besser, wenn du schon Erbsen zählst. ;)

    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Ich weiss nicht, wie ernst Du das Rollenspiel nimmst, Aurelia Deandra, ich jedenfalls habe, als ich hier zu spielen begonnen habe, durchaus wörtlich genommen, was man als Neuspieler damals auf der Hauptseite des Tabulariums lesen konnte: Gleichberechtigung bei Mann und Frau in der Erreichung politischer Ämter und Würden.


    Naja, ich bin absolut naiv ins IR gekommen, habe – und das zeigt sicher meine Postingzahl, die nicht durch Ein-Satz-Posts zustande kam – das Spiel hier sehr ernst genommen (man kann mir eher vorwerfen, es zu ernst zu nehmen ;) ) und habe mit dieser, meiner Haupt-ID, wie es sich angeboten hat, eine politische Karriere gestartet. Aber ich habe seit 1,5 Jahren auch bewiesen, dass man – sofern man das IR wirklich mag – auch eine aktive Frau fern jeder Karriere spielen kann, ohne je Langeweile zu empfinden. :)


    Und ich betrachte es eher als Herausforderung (analog dem realen Leben), auf Situationsänderungen bzw. Rahmenänderungen reagieren zu können, ohne meinen Chara aufzugeben. Man kann Ziele ändern, man muss nur flexibel und stark genug dazu sein. :)

    Die Lösung für die Mädels ist doch SO einfach: :)
    Willst du als Frau ins Militär, dann spiele eine männliche ID,
    willst du in die Politik, dann spiele ebenfalls eine männliche ID,
    willst du eine Romanze, einen Flirt, eine Gattin spielen, dann führe eine weibliche ID.


    Militär und Politik gehen (zur Zeit) sogar zu kombinieren, also hast du zwei IDs für Frauen frei. Und es gibt SO viele Beschäftigungsmöglichkeiten, um sich auch als karrierefreie Frau im IR zu vergnügen. :) Dabei ist noch nicht mal eine Karriere im CD berücksichtigt.

    Erleichtert atmete ich auf, merkte aber zugleich, wie schwer mir das Nachdenken und Sprechen fiel. Ein Lächeln – ob es wohl als solches zu erkennen war? – sollte meine Dankbarkeit zeigen. Ich holte tief Luft, zumindest versuchte ich es.


    „Assindius, bring den Brief anschließend sofort zum Cursus Publicus. Gib ihn als Eilbrief auf und bezahle mit unserer Wertkarte. Frag dich halt irgendwie durch.“


    Sodann schaute ich zu Apollonius.


    „Der Brief soll also an meinen Vater Marcus Aurelius Antoninus gerichtet sein und in unsere Villa in Mantua zugestellt werden“, sagte ich leise, eine Spur von Traurigkeit lag in der Stimme. Dass selbst ein Satz so fiel Mühe machen würde, hätte ich nicht gedacht, aber es war der schwerste, den ich je zu formulieren hatte. Ich senke den Blick, als ich fortfuhr.


    „Mein Vater, wenn du mich liebst, dann lass mich bitte gehen. Dennoch auf ewig, deine Tochter Deandra.“


    Warum fühlte ich mich jetzt bloß noch miserabler als zuvor? Waren es die Tränen, die ich nicht zurückhalten konnte? War die Kraft nun doch verbraucht? Ich rollte mich auf die Seite und starrte ein Loch in die Wand, während Träne um Träne auf das Kissen rollte.

    Während ich meinem Sklaven hinterher blickte und bereits im langsam arbeitenden Geiste die Botschaft formulierte, drangen auch die Worte des Apollonius zu mir durch.


    „Nein, ich darf es auf keinen Fall verschieben“, murmelte ich. Wer wusste schon, wann mich die nächste Schwäche ereilen würde … ?


    Ungläubig hingegen weiteten sich meine Augen, als die Sprache auf die Untersuchung kam. Natürlich! Wer krank war, wurde untersucht. Oje, wie aber sollte ich mich entscheiden? Mutter? Vater? Nicht einmal Corvinus war hier, um mir mit Rat zur Seite zu stehen. Glücklicherweise überreichte mir soeben Assindius das Schreibzeug. Ein winziges Lächeln, mehr an Kraft war nicht drin, erschien als Dank für seine Schnelligkeit.


    „Wenn ich dich nicht hätte …“, flüsterte ich.
    Sodann kamen mir die Vorschläge des Medicus wieder in den Sinn und ich schwenkte den Blick zu ihm.


    „Wenn du für mich diesen Brief verfassen würdest, werter Apollonius, bin ich im Anschluss daran deine folgsame Patientin“, bat ich mit flehender Miene. „Die Nachricht besteht nur aus einem Satz und sie soll an meinen Vater in Mantua/Italia gerichtet sein. Mein Sklave könnte den Brief sodann zum Cursus Publicus bringen und du mich währenddessen untersuchen.“

    „Also habe ich dieses wüste Zeug nur geträumt“, murmelte ich. Der Blick wanderte von meinem Sklaven auf den Fußboden und verweilte dort für die Zeit des Nachdenkens. Dass ich irgendeine Krankheit ausbrütete, schien nebensächlich zu sein; vielmehr beschäftigte mich der Inhalt dieser Phantasien. Wenn es nun ein Zeichen der Götter war? Was, wenn mir dieser ganze Kram etwas sagen sollte?


    Ermattet sank ich auf das Bett zurück und grübelte weiter.


    Was, wenn der Traum mein Leben darstellen sollte? Ich hatte Männer getroffen – rein äußerlich furchtbare Männer. Zwar hatten sie mir nichts getan, aber ich fühlte dennoch Angst, spürte keine Geborgenheit, keinen Schutz.
    Unvermittelt schreckte ich zusammen … Ich wurde in den Phantasien weitergereicht! Heißt das, ich würde einen anderen Mann treffen? Nicht bei Sophus bleiben? Oder heißt das vielleicht, ich würde … Bei den Göttern! Der Mann konnte ebenso meinen Vater symbolisiert haben. Ja, richtig! Seit Monaten quälte mich die Verwandtschaftsnähe zu meinem Liebsten. Alles wäre einfach, würde ich nicht adoptierte Tochter seines entfernten Onkels sein.


    Wieder stützte ich mich auf und blickte zu meinem Leibsklaven.


    „Assindius, bring mir das Schreibzeug. Beeile dich!“

    Ich versuchte, mich aufzurichten, als mein Sklave herantrat, aber viel mehr als auf den Ellebogen abstützen konnte ich mich nicht. Mit einem Räuspern versuchte ich meiner leisen Stimme etwas mehr Kraft zu geben, schließlich hatte ich vorhin meine Worte fast selbst nicht gehört.


    „Was ist geschehen, Assindius?“ Trotz aller Mattigkeit sprachen die Größe der Augen und die Besorgnis darin für die soeben erlebte Aufregung. „Mir fehlt ein Teil meiner Erinnerung. Habe ich dieses Zimmer verlassen? Und wenn ja, wie lange war ich fort? Hast du Fremde in meiner Nähe bemerkt? Habe ich geträumt oder was ist hier eigentlich los?“


    Wieder griff meine Hand zur Stirn und danach sofort zum Hals.

    Sämtliche Wahrnehmungen kamen verzögert bei mir an, selbst das Denken fiel schwer. So war mein Blick auch eher ungläubig auf den Mann, der sich als Medicus vorgestellt hatte, gerichtet. Mehr als ein Kopfnicken brachte ich als Gruß nicht heraus.


    Er meinte Schwäche? Ja, sicher. Ich hatte mich nicht wohl gefühlt, mich kurz ausgeruht und wollte doch nur einmal kurz einem menschlichen Bedürfnis nachgehen. Dabei fiel mir auf, dass ich mich nicht daran erinnern konnte, wieder in das Bett gelangt zu sein. Das letzte Bild in meinem Kopf war die nicht ganz erreichte Zimmertür.


    „Assindius?“, rief ich hilflos? Was war denn bloß geschehen?


    Dann kamen so viele Fragen. Schwindel? Übelkeit? Trockener Mund? Schlucken? Ja, schlucken, genau. Ich nickte.


    „Ach, mir tut mein Hals etwas weh. Das ist ja nicht weiter dramatisch. Nur eben … Ich fühle mich so schlapp. Das Laufen wollte vorhin fast gar nicht mehr gehen.“
    Ich war doch noch nie zimperlich und einfach so rumtorkeln war doch auch nicht meine Art. Sie erinnerte mich an Betrunkene und deren Auftreten mochte ich ja noch nie.