Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    „Nicht bei allen Dingen funktioniert ein Entzug. Vor allem dann nicht, wenn man gar nicht beurteilen kann, was einem entgeht“, warf ich skeptisch ein, bis ich schließlich bemerkte, dass ich mit meinen Gedanken nicht bei den Lenkern, sondern ganz wo anders war. Ich räusperte mich, lächelte kurz und dachte flugs über das richtige „Thema“ nach. Doch eine Frage zuvor:


    „Wie schlägst du den Bogen vom Essen zur anatomischen Größe?“, fragte ich verwundert. Und wieder sann ich kurz dieser Aussage nach. Eigentlich unverständlich, warum Männer diesbezüglich „im Wettbewerb“ standen. Etwas Unsinnigeres konnte ich mir kaum denken. Wieder sammelte ich die Gedanken.


    „Meinst du die Trainingstaktik mit dem Essen jetzt wörtlich, also echt das Essen streichen? Oder war das nur vergleichsweise gedacht?“

    Ich hob erstaunt die Brauen. Was konnte das wohl sein? Die fremde Mentalität und das Klima waren damals für mich die augenfälligsten Hürden gewesen.


    "Hm, ich kann mir nicht so recht denken, was das für "Dinge" gewesen sein könnten. Willst du sie mir verraten?"

    Hm, mal sehen, wie lange ich meinen Sklaven mit Fragen nerven konnte. ;)


    "Man kann aber niemand zum essen zwingen", spann ich den von ihm gewebten Faden weiter. "Wie also bekommst du in jemanden eine aus deiner und meiner Sicht noch so verlockende Überzeugung hinein, der sich vielleicht nur aus Unwissenheit verweigert. Da gibt es ganz viele Dinge im Leben, die zunächst Furcht erzeugen, weil sie unbekannt sind, und erst nach dem eigenen Kennenlernen als erstrebenswert empfunden werden. Mal abgesehen von unbekanntem Essen fallen mir sofort weitere, teils delikate, Sachen ein."


    Ich lächelte verschmitzt.

    „Klingt einleuchtend. Hm, wie aber legt man Feuer in ein Herz? Wie haben das die Germanen gemacht? Er ist ja Grieche, vielleicht finden wir zwischen deinen und meinen Methoden den Mittelweg für ihn."


    So langsam fiel mir auf, dass die meisten Besucher bereits gegangen waren. Nur ich stand mit meinem Bruder und meinem Leibsklaven noch im Circus und durchdachte bereits zukünftige Trainingsmethoden.

    „Du kannst dir ruhig schon einmal Gedanken machen, welche Trainingspraktiken DU anwenden würdest. Wir können die anschließend diskutieren. Bei der Ausbildung der Pferde lasse ich mir gewiss nicht reinreden, aber bei den Männern …“


    ‚Vielleicht weiß gerade ein Mann, was Männer zum Laufen und zu Spitzenleistungen bringt’, dachte ich verschmitzt. ‚Ganz sicher weiß er das und es war nebensächlich, welchem Stand der Mann entsprang.’


    Ich lächelte, hob erwartungsvoll die Brauen und sah Assindius voller Spannung an. Dass sich etwas im Trainingskonzept ändern musste, war unabdingbar.

    "Bei den Göttern ... NEIN!", rief ich lachend. "Er ist immerhin der beste Auratalenker. Aber ich habe eine andere Idee. Sobald wir in Italia sind, werde ich dich zum Training der Wagenlenker hinzuziehen. Es könnte die beiden, ich will nicht sagen zarten, Griechen beeindrucken, wenn du zugegen bist und von mir zeitweise eingesetzt wirst. Natürlich muss parallel die Unterrichterichtung in Benehmen und Bildung für dich weiter laufen."

    "Von der Warte habe ich es noch nie gesehen", gestand ich zögerlich. Aber wenn man mehr haben könnte, wie sollte man dann nur Glückseligkeit mit wenig erlangen? Offensichtlich hatten meine Eltern versäumt, mir ausreichend Bescheidenheit beizubringen. Ja, und da war auch eine Portion Trotz in mir, die sich gegen die aktuelle Situation auflehnte.


    Schließlich zuckte in mit den Schultern, atmete einmal tief durch und wechselte flugs das Thema.


    "Ist dir die klimatische Umstellung schwer gefallen? Auch die Mentalität der Menschen dürfte hier eine andere sein als die in deiner Heimat. Wie kommst du zurecht?"

    Ein komisches Gefühl beschlich mich bei der Musterung meines Bruders. Ich legte den Kopf schief, hob die Brauen und fragte: „Hm?“ Nur ein paar Andeutungen kamen, die ich nicht wirklich verstand. Sie veranlassten mich dazu, die Stirn zu runzeln. Nicht in der Öffentlichkeit? Was konnte man schon im Hause tun? Wie passte dazu ein Sittenverstoß?


    „Ein Mann?“, fragte ich überflüssigerweise nochmals nach. Ich senkte den Kopf und blickte Corvi skeptisch von unten her an. War es doch Onkel Cicero? Er wird doch nicht etwa … Nein, also das glaubte ich nun doch nicht. Ich schüttelte den Kopf.


    Schließlich drehte mir Corvi den Rücken zu, nun konnte ich nicht einmal mehr aus seinem Gesichtsausdruck etwas erahnen. Ich rutschte an den Bettrand, stand auf und ging zu meinem Bruder. Fragend lugte ich ihn von der Seite her an.


    „Wieso weißt du davon? Wer hat es dir gesagt? Und worum geht es überhaupt?“

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    "Vorletzter Platz", seufzte ich zu Deandra und zum Legaten.
    "Sieht nicht gut für uns aus. Ich möchte mal wissen, was die Blauen ihren Pferden für Hafer gegeben haben. Die scheinen ja zu fliegen!"


    Mit gerunzelter Stirn versuchte ich herauszufinden, woran es lag. Waren es die Pferde, die nicht harmonierten? Unerfahrenheit des Lenkers? Was sonst?


    Momentan wusste ich nicht, ob ich über das soeben gehörte schmunzeln oder doch lieber über den Rennverlauf die Stirn runzeln sollte. Ich entschied mich schließlich zu ersterem.


    "Es wird wohl nicht am Hafer und ebenso wenig an den Pferden liegen. Beide Gespanne sind vor 1 1/2 Jahren äußert gut gefahren. Eins ging um Haaresbreite am Sieg vorbei, aber damals führte ein Lenker aus der Praesina das Gespann und der war bedeutend erfahrener als unsere. Wir haben Nachwuchslenker, die ihre Karriere noch vor sich haben."


    Ein Rufen lenkte meine Aufmerksamkeit ab und ich blickte zu meinem Sklaven.


    "Nicht die Pferde, Assindius, die Lenker solltest du jagen", flüsterte ich, doch jedes weitere Wort ging im Jubel der Menschenmassen unter. Der erste Lenker passierte die Zielgerade.
    Als die Siegerehrung stattfand, fragte ich mich, wann wohl einmal ein Lenker meiner Factio den Preis in Empfang nehmen würde.

    Zitat

    Einzelne IDs dürfen daher nicht unter Spielern weitergereicht oder verschoben werden. Ein kompletter Account darf jedoch seinen Besitzer wechseln.


    Gilt das auch für den Fall, dass ein Account nur noch aus einer ID besteht und diese Einzel-ID von einem anderen Spieler übernommen wird, der sie dann als Tochter-ID nutzt?

    „Du hast also der Götter Segen als Unterstützung gehabt“, sagte ich leise, als sie von der Begegnung nach immerhin 16 Jahren erzählte. „Mögen sie dich und dein Glück auch weiterhin beschützen.“


    Über ihre anschließende Frage dachte ich zunächst kurze Zeit nach, dann schüttelte ich den Kopf.


    „Zunächst war mein Vater hart. Als er aber gesehen hat, wie ich durch seine Entscheidung fast krank geworden bin, hat er eingelenkt. Er ist nun der Auffassung, dass meine Familie ihre Frauen nicht irgendwelchen Vorteilen zuliebe verheiraten muss, aber natürlich heißt er es nicht gut, wenn ich unverheiratet bleibe. Er würde … also, er hätte … äh … vielleicht sogar …“


    Hilfe suchend sah ich zu meinem Bruder hin. Alle in meiner Familie waren sehr verständnisvoll, aber so richtig leicht machte das die Situation für mich trotzdem nicht.

    Mein Blick wanderte über Severas Gesicht. Sie besaß ein sympathisches Lächeln, wirkte aufrichtig und vertrauenswürdig. Also fasste ich Mut. Aber wie anfangen? Immer wieder schob ich imaginäre Ringe die Finger rauf und runter; mal sah ich mir dabei zu, mal betrachtete ich den Boden. Nach einem tiefen Atemzug blickte ich sie an.


    „Amor hat mit geschlossenen Augen gezielt, als er vor langer Zeit getroffen hat. Zwar fiel seine Wahl auf einen wundervollen Mann, es könnte kein besserer sein, aber …“ Ich blickte verlegen zur Seite. „Es wird nicht gern gesehen" deutete ich an und hoffte, es würde ausreichen, damit sie verstand.


    „Mein Vater möchte, dass ich heirate und erst in diesem Frühjahr habe ich mich bei einem von ihm befürworteten Kandidaten wirklich bemüht, aber …“ Ich zuckte resignierend mit den Schultern. „Ich kann es nicht ertragen, wenn mich ein anderer berührt.“ Plötzlich erschien mir der Raum kalt, fröstelnd schlang ich die Arme um den Körper.


    „Möchtest du mir erzählen, was deine Heirat zunächst schwierig gemacht hat?“, fragte ich hoffnungsvoll, beseelt von dem Wunsch, erfreuliche Wendungen zu hören. Wieder entspannt, legte ich die Hände auf den Schoß.

    Ja, ich erwartete die Antwort voller Interesse, musste unwillkürlich lächeln, als ich hörte, dass sie die Bezeichnung „mein Mann“ genoss und konnte nachempfinden, dass ein Paar durch diesen Schritt noch enger zusammenrückte.
    Es gefiel mir, wie sie sich ausdrückte. Dass ihre Fehler auf ihn zurückfallen würden und sie sich daher bemühte. Ja, so hatte ich es mir vorgestellt.


    Auf ihre Frage, ob ich bald heiraten würde, schüttelte ich stumm den Kopf, blickte zu Boden und presste kurzzeitig verlegen die Lippen aufeinander.


    „Die Götter sind mir nicht gewogen“, erklärte ich leise und sah auf.

    "Die AURATA hat gut abgeschnitten, nicht nur der Rennstall in Italia. Unser Erfolg ist auch euer Erfolg. Aber danke für die Glückwünsche."


    Ich strahlte über das ganze Gesicht. Warum Patroklos Plinius schlagen konnte, war mir ein Rätsel, aber es gab natürlich Auftrieb und Selbstvertrauen.


    "Unser Geheimnis?" Ich blickte zu Assindius. "Ich lasse meinen Sklaven hinter den Gespannen herrennen", antwortete ich lachend. "Nein, das war ein Scherz. Vielleicht ist es die Nähe der Konkurrenz und die Beobachtung derselben."


    "Und sieh nur, Assindius. Dein Rufen hat geholfen! Corvi, schau nur! Patroklos, den wir in unserem Rennstall trainieren, ist Zweiter geworden!"


    Aufgeregt schaute ich noch immer zur Ziellinie und hielt gleichzeitig den Arm meines Bruders fest.

    Zitat

    Original von Iulia Severa
    "Wie du dir sicher denken kannst, ist es in diesem Haus kein seltenes Thema und auch damals in Valentia war es beliebt."


    „Ja, das lässt sich denken. Ich meine, die Aurata hat die bedeutendsten Zuchtstätten und Rennställe im Reich und natürlich stehen sie im Besitz der Familien, die den Großteil der Mitglieder stellt.“


    Kurz sann ich diesem Thema nach, bevor meine Gedanken zu einem früheren Punkt zurückkehrten.


    „Wie ist es, verheiratet zu sein?“, fragte ich leise, bemüht, meine Unsicherheit und die aufkommenden Gefühle zu unterdrücken.

    Zitat

    Original von Assindius
    Ich bekam einige Bruchstücke von dem Gespräch der Herrschaften mit und dachte mir das ich besser die Klappe halten sollte. Aber war das jetzt eine Aufforderung etwas zu rufen? Ich kann mich doch nicht weigern. Also achtete ich, was die Menge so rief. Wieso darf ich nicht Blau rufen, egal ich muss nicht alles wissen. Um bloß nichts falsches zu rufen rief ich einfach:


    „Schneller, Schneller“, sah danach die Herrin an und fragte leicht verunsichert:


    „So?“


    "Ich hatte, ehrlich gesagt, mit etwas Kreativerem gerechnet", erwiderte ich lachend. "Da habe ich dich wohl überschätzt. Außerdem hilft das sicher unseren Gespannen. Ich bin sicher, sie werden im Endspurt nich den einen oder anderen Platz gutmachen." ;)