Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Zitat

    Original von Caius Aurelius Corus
    Sie war nicht zu übersehen. Wie ein Leuchtpunkt in der grauen Menge. Zu allem Unglück war sie auch nicht zu vergessen. Der Mut stieg mit dem Weinkonsum und als das richtige Quantum erreicht war, ging Corus zur Tribüne und setzte sich neben sie. Er räusperte sich.


    "Wie geht es meiner Lieblingscousine?"


    Die Überraschung hätte nicht größer sein können, denn mit Corus hatte ich nicht gerechnet. Aber ich freute mich sehr und hegte die Hoffnung, dass er unsere letzte Unterredung verdaut hatte.


    "Es geht mir sehr gut, denn Fortuna hat meine Familie wieder in die Arme geschlossen."
    Ich strahlte Corus an. Nichts, aber auch gar nichts, wog für mich mehr und ich war ihm zu Dank verpflichtet.


    "Und wie geht es dir", sagte ich und wählte instinktiv eine leise Stimme, denn ich wollte zwar höflich sein, aber keine alten Wunden aufreißen.

    Die Begleitpersonen, die die beiden Gespanne aus dem Rennstall Aurelia zum Campus brachten, waren natürlich nicht auf die blauen Fähnchen der Stände rund um das Hippodrom angewiesen. Goldene Töne wiesen Wagen, Pferdedecken, Wimpel und Bänder aus, die Pferde, Lenker, Hilfspersonal, Fans und natürlich die Besitzer trugen. Gold wie das Familienwappen war auch die Factio, die von diesen Gespannen vertreten wurde – die Aurata.


    Sorgfältig musterte ich die Bahn und vor allem die Startboxen. Möglicherweise konnten die nur durch Abspannungen dargestellten Boxen für übergroße Nervosität bei den Pferden führen, aber das blieb abzuwarten. Vorsorglich hatten die Trainer im Rennstall Aurelia diese Bedingungen geprobt. Blieb zu hoffen, andere Ställe hatten das ebenso gehalten.


    Während die Gespanne zu dem für ihre Unterbringung geschaffenen Areal geführt wurden, suchte ich mir mit meinen Begleitern einen günstigen Platz auf der Tribüne aus, von der man Start und Ziel besonders gut im Auge behalten konnte. Nun musste nur noch meine Familie eintreffen, gespannt blickte ich mich um.



    edit: Rechtschreibung

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Was die Gesetze angehen: ich habe vor einigen Tagen erfolgreich "mein" Eherecht durchgesetzt :]


    Siehste, Hungaricus, ein Erfolgserlebnis ist eine feine Sache und wenigstens ein kleines braucht jeder, um für sich den Sinn seines (IR-) Daseins zu erkennen und ich kann nicht nachvollziehen, dass man die Desillusionierung eines Urgesteins, wie es Curio nun einmal war, in Kauf genommen hat.



    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Was dieses leidige Thema von Senatorinnen angeht: [...] da wehre ich mich vehement dagegen, die auszuschließen. Erstens aus juristischen Gründen (keine Rückwirkung von Gesetzen und Spielregeln) und zweitens aus persönlichen.


    Zählt man nach, wie viele Leute hier schon große Lustanteile verloren oder gar das IR aus eben jenen Gründen verlassen haben, weil es nicht das klitzekleinste Erfolgserlebnis gab, ist das Ergebnis in meinen Augen erschreckend, denn das Gegengewicht zu jenen Verlusten bilden Messalina, die ohnehin gesperrt wurde, Livia, die sicherlich nicht das IR verlassen würde, wenn der Senat frauenfrei gehalten werden würde, und Adria, die - meine Hochachtung - Curio sogar unterstützt hätte.


    Er hatte die Frauenfrage übrigens in den Senat eingebracht, bevor Livia ernannt wurde.


    Keine Sorge, ich werde nichts mehr in diese Diskussion einbringen, denn sie führt ja ohnehin zu nichts.



    edit: Rechtschreibung

    Mir geht es einzig um die Tatsache, dass (wieder einmal) vergebliches Anlaufen und nachfolgende Frustration zu oben angesprochenem Punkt einen entscheidenden Ausschlag beim Entschluss, aus dem IR auszusteigen, geleistet hat. Ich finde es durchaus angebracht, darüber einmal nachzudenken.

    Weil wir einmal einen aktuellen Kritik-Thread haben und ich gestern einen für mich wichtigen Spieler verloren habe, erlaube ich mir die Nachfrage, ob es denn möglich wäre, wenigstens ansatzweise darüber nachzudenken, ob es fair ist, den Spielern, die sich an der Frauen- bzw. Gleichberechtigungsregelung stören, nicht ein einziges Zugeständnis zu machen.


    Diese Nachfrage richtet sich nicht explizit an die SL. Es gibt Elitespieler mit immensem Einfluss auf das Geschehen im IR, die ich persönlich für viel entscheidender bei der erfolglosen Kompromissfindung halte, als es die SL allein jemals sein könnte.


    Der SL selbst spreche ich eine überwiegend neutrale Haltung zu.
    Die Götter sind für mich eine schöne Bereicherung. Ich sehe in ihnen nichts "Unhistorisches". Dass es nicht leicht ist, ihnen als Mensch stets passgerechte Aussagen in den Mund zu legen, erklärt sich von selbst.

    Zunächst musste ich die junge Stute zur Rasson bringen. Mit zwei schnellen Schritten stand ich plötzlich vor ihr und versperrte den Weg.


    „So ja nun nicht, meine Liebe. Ich gebe das Tempo vor und keineswegs du“, rügte ich streng. Ich ließ sie eine Weile stehen, bevor ich zur Seite trat und den Spaziergang fortsetzte. Sobald die Stute Anstalten machte, an mir vorbeizuziehen, hob ich warnend die Hand mit dem Führstrick und machte ihr die untergeordnete Stellung klar. Zwar versuchte sie diesen Wink einige Male zu ignorieren, aber mein Wille war seit jeher hart und Konsequenz kein bloßes Wort. Immer wieder wies ich sie in die Schranken, bis sie endlich aufgab, ihre Stärke an mir zu testen. Erst danach wandte ich mich konzentrierter meinem Onkel zu.


    Die Aktion mit der Stute hatte mich wieder ernsthafter werden lassen. Dennoch warf ich ihm einen Blick zu, der nicht ganz den Anflug eines Lächelns verbarg. Er versuchte immer, streng zu sein, aber ich hatte bereits als kleines Mädchen herausgefunden, dass er dazu bei mir nicht in der Lage war. Allerdings wusste ich nicht, ob ihm diese Tatsache klar war. Wohlweislich sagte ich ihm das nie, sondern war bemüht, ihn nicht allzu sehr herauszufordern, denn ich wollte ihn ja nicht verärgern. Auf Onkel Cicero war immer Verlass. Er war da, wenn man ihn brauchte und er setzte sich immer für das ein, was mir richtig erschien.


    „Wo wollen wir langgehen?“, fragte ich interessiert und blickte mich bereits nach einer Herausforderung um.

    Ich wandte den Blick in die Richtung, aus der die Stimme kam. Sogleich erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht und nun lief auch ich Agrippina entgegen.


    „Salve, meine liebe Freundin. Lange haben wir uns nicht gesehen, viel zu lange!“


    Ich umarmte sie kurz, bevor ich sie mit einem Bedauern im Gesicht anblickte.


    „Es liegt an mir, ich weiß. Du hältst dich schließlich immer hier auf, aber ich reise andauernd durch die Gegend. Sag, wie ist es dir in den vergangenen Wochen, ich muss fast „Monaten“ sagen, ergangen?“

    Amüsiert verfolgte ich die Befreiungsversuche meines Onkels. Natürlich half ich ihm kein bisschen, ich hätte mich ja sonst um das Vergnügen gebracht. :D Die Lippen fest aufeinander gepresst, die Augen vor Anstrengung aufgerissen, versuchte ich vergeblich mein Lachen zu unterdrücken, doch leider zuckten die Schultern verdächtig. Der Spaziergang würde sicher lustig werden.


    „Ich habe mich verschluckt“, sagte ich zu meiner Entschuldigung. Mit einem auffordernden Zungenschnalzer lockte ich die Stute, die es sogleich gut meinte und lostrabte …


    Sim-Off:

    Speichelfäden? Das ist ein Pferd und kein Bullmastiff. :D

    8o Bis jetzt habe ich es nicht glauben wollen ... Habe es als Gerüchte abgetan, denn bisher hatten wir doch ein auffallend gutes Vertrauensverhältnis, aber trotz allem stellst du mich nun einfach vor vollendete Tatsachen. ;(


    Ich kann mich noch gut an deine Überredungskünste erinnern, die du damals bei Crassus angewendet hast, denn ich lese weit länger im IR mit als ich mitspiele. Nun lässt du mir nicht einmal dazu die Chance. :(


    Auch verstehe ich diesen Schritt nicht im Geringsten und hoffe nun wenigstens auf eine Chaterklärung.

    "Oh!", rief ich erfreut aus. "Wundervoll! Jetzt müssen uns nur noch die Götter hold sein."


    Mit einem Lächeln nahm ich den dicken Beutel entgegen. Zunächst unterschätzte ich das Gewicht und die Münzen zogen meine Arme nach unten. "Ups." Ein Lachen begleitete die Bemühung, den Beutel in ruhiger Position zu halten.
    'Eine gute Übung zur Stärkung der Armmuskeln', dachte ich.


    "Sag deinem Herrn, ich habe mich sehr gefreut. Alles Weitere werde ich in ein paar Zeilen fassen, so bald ich dazu komme. Ach, und richte deinem Herrn doch schon einmal vorab aus, dass ein Factiotreffen in Planung ist und ich mich sehr freuen würde, wenn er daran teilnimmt. Eine Einladung geht selbstverständlich noch raus."

    Ich nahm den Brief interessiert entgegen und zweifelte keine Sekunde daran, dass er wieder einmal eine der vielen erfreulichen Mitteilungen in der letzten Zeit sein würde. Wie zur Bestätigung nickte ich schließlich auch.

    "Der Getreideanbau stellt eine noble Einnahmequelle für Patrizier dar. Das hat er wieder einmal gut geplant und hinbekommen, der Onkel"
    , murmelte ich vor mich hin.


    Für meinen Onkel schien alles machbar zu sein. Ich war höchst gespannt, wohin ihn seine Schritte noch lenken würden, wohin er den Namen "Aurelius" noch hintransportieren würde. Da kamen wohl spannende Zeiten auf meine Familie zu. Ich schmunzelte, steckte den Brief sogleich ein und machte mich auf den Weg ins Gestüt. Die Vorbereitungen auf das Rennen liefen auf Hochtouren.

    „Das war ein Scherz, oder?“


    Ich blickte meinen Onkel an und war dabei in Teilen irritiert und dann wieder erschrocken.


    „Dies Stutchen ist nicht zugeritten. Und einmal ganz abgesehen davon, es ist auch noch viel zu jung, um seinen Rücken mit einem Gewicht zu belasten. Ich trete dafür ein, Pferde erst mit vier Jahren einzureiten. Alles andere zählt für mich unter „pure Ausbeutung der Geschöpfe“, die uns die Götter anvertraut haben.“


    Während der Unterhaltung tänzelte die junge Stute munter um uns herum. Es war ihr wohl langweilig, hier zu warten bis sich die Menschen geeinigt hatten. Wollten die beiden nicht vom Führstrick eingewickelt werden, würden sie sich bücken müssen oder zurücktreten oder wie auch immer der Situation entgehen.

    Ich hörte zunächst Maior zu, ehe ich meine Aufmerksamkeit dem Hinzugetretenen schenkte.


    „Das klingt gut in meinen Ohren. Damit haben wir eine Verbindungsstelle, sehr schön. Die Aurata würde an Kraft und Einfluss verlieren, wenn wir uns zersplitten.“


    Ich nickte zufrieden.


    „Über Meridius’ Pferde weiß ich nicht Bescheid und ebenso wenig über seinen Lenker. Ich sehe mich allein als Managerin für die beiden italienischen Gespanne, wobei ich sehr bestrebt bin, einen weiteren und zwar eben besseren Lenker einzukaufen. Mein Onkel ist diesbezüglich auch bereits am recherchieren. Er hat sein Augenmerk auf die Purpurea gelenkt, die nach der Praesina zweifellos der größte Konkurrent und zwar für alle anderen Parteien nicht nur für unsere ist.“


    Sodann wandte ich mich dem Hinzugetretenen zu.


    „Wohl erzogen’, dachte ich. ‚Wenn ich da an meinen Sklaven Assindius dachte … Hatte der sich eigentlich je vor mir verneigt?’


    „Die gewisse Aurelia steht vor dir“, erwiderte ich schmunzelnd.

    "Ja, aber hoffentlich, und genau das wäre meine Sorge, entsteht dann nicht ein interner Wettstreit."


    Sorgenvoll kräuselte sich meine Stirn.


    "Das vor allem müssen wir vermeiden. Ich werde es auf unserem Treffen ansprechen, um bereits den Anfängen zu wehren."


    Sodann fiel mir ein Mann ins Auge, der über das Gelände strich und offenkundig auf der Suche nach jemandem oder irgendetwas war. Kurz entschlossen winkte ich ihn heran und sprach ihn an.


    "Du hast doch sicher ein Anliegen. Worum geht es dir?"

    Beim Gestüt angelangt, beauftragte ich sofort einen Stallknecht, mir ein Pferd zu holen.


    "Ich möchte die junge Stute, die wir erst kürzlich aus Ägypten erworben haben."


    Lächelnd drehte ich mich meinem Onkel zu.


    "Sie ist vielleicht noch etwas unbändig. Ein junges Tier, sehr edel, sanft und feurig zugleich. Wenn mich nicht alles täuscht, ist sie knapp dreijährig."


    Alsbald traf der Stallknecht mit besagter Stute ein. Ich ließ mir die Zügel geben, wohl wissend, dass mich - und nicht nur mich - jedes Pferd, wenn es das wollte, mit Leichtigkeit davon schleifen könnte, aber nicht der kräftigere Körper führte in einer Pferdeherde, sondern der stärkere Charakter, die größere Klugheit, die bedeutendere Dominanz.


    Meiner Stärken bewusst, tätschelte ich dem schönen Tier den weißen Hals.


    http://home.arcor.de/de_la_cha…orum/stute%20schimmel.jpg

    "Mir wurde zugetragen, dass es anderen Parteien nicht viel anders geht. Es scheint eine allgemeine Verdrossenheit eingetreten zu sein, seit die Sitzungsräume geschlossen wurden. Auch habe ich die Befürchtung, dass sich gerade die Aurata aufsplitten wird und zwar in ihre Provinzbestandteile. Sollte dem so sein, das bevorstehende Treffen wird es deutlich machen, müssen wir eine Lösung für Italia suchen. Ich wäre erfreut, wenn du mir dabei behilflich wärst."


    Nachdenklich rieb ich mir die Stirn.


    "Was die Rennen betrifft, da kenne ich mich bestens aus, aber Unterstützung bei allem Organisatorischen wäre nicht zu verachten."


    Sim-Off:

    Jup, danke.

    Lange hatten wir uns nicht mehr gesehen, ein Besuch war förmlich überfällig. Also schlenderte ich Richtung Tempel der Vesta und sah mich nach Agrippina um. Da ich sie nicht auf Anhieb erspähen konnte, rief ich mit gesenkter Stimme einfach ihren Namen.


    "Agrippina?"

    "Super, am besten erledige ich das gleich. Sonst wird es wieder nichts."


    Es musste furchtbar klingen, dabei sollte es ein Besuch und keine Abarbeitung einer Pflicht sein. Ich seufzte, schnappte mir die Palla und befand mich auch schon auf dem Weg Richtung Tempelbezirk.

    Ah ja. Spät kam sie, die Erleuchtung, aber immerhin kam sie noch. Ich dachte mehrfach über seine Worte nach und folgte seinem aufzeigenden Blick, dann war ich im Bilde.


    "Natürlich, wie konnte ich nur", mumelte ich. Andererseits ... eine Person nicht zu Gesicht zu bekommen, empfand ich zumindest als schwieriger. Aber ich wollte nicht werten. Niemand konnte ein Urteil über das Empfinden eines anderen Menschen fällen, weil er eben jenes Empfinden nicht nachvollziehen konnte.


    "Dann lasst uns zum Gestüt gehen", schlug ich kleinlaut vor. Eine Sklavin öffnete die Tür und ich zog es vor, schnell nach draußen zu gehen.