Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Mit Besorgnis, aber keineswegs mit Verwunderung, nahm ich den abgleitenden Rauch zur Kenntnis. Bei der Schwere des Vorfalls mussten die Götter einfach zürnen.


    Ich murmelte mit: "Ihr Götter des Himmels, der Erde, der Luft und der Unterwelt ..."


    Sorgenvoll suchte mein Blick den des Königs und meines Onkels. Wir mussten unseren Glauben an die Götter bekräftigen, unseren Einsatz gegen diese Verfehlungen zusichern und verstärkt Opferungen darbringen, bis die Götter wieder gnädig gestimmt sein würden.


    "Gebt uns ein Zeichen. Was können wir tun?", bat ich flüsternd.

    So einfach war das also? Man musste Opfer bringen und gut? Alles Ärgernis, aller Kummer, aller Verzagtheit war damit fort? Also, bei mir war es das nicht.


    Zweifelnd fragte ich: "Hast du denn schon einmal Opfer bringen müssen? Weißt du, wie das ist?"


    Vielleicht war ich ja auch zu uneinsichtig, kann schon sein.
    Zögerlich bewegte ich mich in Richtung Porta. Eine Antwort wollte ich schon noch haben.

    Ich schmunzelte. Ja, bisher hatte ich keine Unterstützung erfahren. Das bedauerte ich auf eine Weise, aber ich bemitleidete mich selbst dabei nicht.


    "Den Rennbetrieb leite ich ja ohnehin, ich mache das seit über einem Jahr. Auch die Rennen, die ich bisher ausgerichtet habe, lasteten allein auf meinen Schultern. Ich kann also behaupten, ich bin es so gewöhnt. Bedauerlich finde ich nur, dass der Factiozusammenhalt scheinbar verloren geht. Eine Versammlung wäre hilfreich, dem entgegenzuwirken. Meines Wissens plant Meridius sogar etwas Derartiges."


    Ich sah mich nach der Liste mit den aktiven Lenkern um. Wo war die bloß?


    „Wenn es bei der Praesina nicht klappt, könnten wir möglicherweise nach einem anderen Lenker suchen.“


    Wieder wühlte ich nach der Liste.


    „AULUS! Wo ist die Liste mit den Lenkern und deren Erfahrungswerten?“


    Sim-Off:

    Hä? Bin ich blind? Oder wo ist diese Liste hinverschoben worden?

    Erstaunt hob ich die Augenbrauen. Diese Germanen waren doch wirklich ein recht merkwürdiges Volk. Jedes Kind kannte doch Backwaren und die Götter benötigten sie als Speise. Na ja, den Gesundfaktor hatte wohl nur ich mir ausgedacht, nachdem ich gesehen habe, welche Essgewohnheiten zu welchen Verformungen der Figur führen konnten.


    Schweigend aß ich den gemischten Becher leer und übergab ihn einer Sklavin.


    „Wir sollten in die Curia gehen, damit ich endlich klären kann, wo wir hier einen Barbier finden, der Hausbesuche macht.“


    Ich ließ mir die Palla geben und forderte Assindius auf, mir zu folgen.

    "Oh, das sehe ich etwas kritischer. Der Kontostand ist besorgniserregend. Da werden viele private Investoren gefragt sein, aber noch habe ich auch keinen Bescheid der Praesina. Weder darüber, ob sie der Sache abschließend offen gegenüberstehen noch in irgendeiner Preiskategorie. Wir müssen also zunächst abwarten. Allerdings ist die Meldefrist für das bevorstehende Rennen abgelaufen. Genau das wollte ich eigentlich verhindern. Schade."

    „Du willst mir weismachen, Met ist lecker?“ Ich blickte meinen Leibsklaven ungläubig an. Einmal hatte ich dieses Zeugs auf dem Markt in die Nase bekommen und schon allein vom Riechen war mir fast schlecht geworden. In Erinnerung an damals rümpfte ich die Nase.


    „Ja, Obst, teils gesüßt, ist auf jeden Fall lecker und es ist noch dazu gesund.“ Ich lächelte. „Und was essen die Germanen, wenn sie einmal etwas ungesund Leckeres zu sich nehmen wollen? Gibt es bei euch Backwaren, Plätzchen oder etwas in der Art?“


    Gespannt blickte ich zu Assindius, während ein voller Löffel des Eises mit einer dicken Waldbeere obendrauf in meinem Mund verschwand.

    „Hm, Honig also. Gibt es in Italia nicht etwas, das weniger süß als Karamell oder Honig ist? Ohne die Kombination mit dem Eis könnte ich das niemals essen.“


    Ich kratzte an den Zutaten und nahm schließlich eine Kostprobe. Zusammen mit den Früchten schmeckte es gut. Genüsslich kaute ich auf den Beeren, die eher herb als süßlich waren, als mir die Haarpracht meines Sklaven wieder ins Auge fiel. Ich würde mich also schleunigst um einen Barbier kümmern müssen.


    „Was nascht man eigentlich in Germania, wenn man dort Appetit auf etwas Leckeres bekommt?“

    „Stimmt. Irgendwie habe ich nie Zeit. Seit langem wollte ich auch Agrippina besuchen, aber ständig kommt etwas dazwischen. Wie geht es ihr?“


    Das schlechte Gewissen schlug gerade zu, denn ich hatte die befreundete Vestalin schon zu lange vertröstet. Vielleicht sollte ich sie umgehend besuchen, denn mich zog es auch schon wieder nach Mantua. Man müsste sich zweiteilen oder besser noch vierteln können. Es hätte in vielerlei Hinsicht Vorteile gehabt.


    „Hast du Lust, mich zu Agrippina zu begleiten?“

    Eigentlich war ich nur im Vorbeiflug - ich musste mich gleichzeitig um die Factio und um Mantua kümmern, da entdeckte ich Verina.


    "Oh, Verina. Suchst du wen?"


    Abwartend blieb ich stehen und lächelte meine Cousine an.

    „Ah! Mein Eis kommt.“ Mit einem Lächeln empfing ich Assindius und den Eisbecher. Gespannt besah ich mir das Kunstwerk und stellte verblüfft eine neue Soße fest. Neugierig roch ich daran und schaute anschließend fragend zu meinem Leibsklaven.


    „Was ist das?“


    Die Beeren waren ansonsten vielversprechend, wobei ich mich fragte, wie unsere Haushälter die Früchte um diese Jahreszeit hatten auftreiben können.

    Zitat

    Original von Gaius Decimus Maior
    Danke für die freundliche Begrüßung!
    Es ist mir besonders wichtig die Projekte die ich unterstütze auch einmal selbst zu begutachten. Somahl dieses ja für die Aurata ist. Jetzt nachdem nur noch Wagenrennen angesagt sind, müssen wir sehen, dass wir es anderweitig zu Ansehen bringen. Und ich würde sagen unsere Chanzen stehen nicht schlecht.
    Wie weit stehen die Verhandlungen denn schon?, fragte ich wieder zu Arelia Deandra gewandt.


    "Mit den derzeitigen Lenkern, Maior, können wir kaum einen Blumentopf gewinnen. Ich habe bereits zwei Rennen oder besser zwei Ludi ausgerichtet und eine lange Praxis im Training von Wagenpferden vorzuweisen. Glaub mir, wir müssen einen besseren Lenker aufbringen, wollen wir jemals auch nur platziert sein."


    Ein besorgter Blick unterstrich meine Aussage. Es machte keinen Sinn, sich Illusionen hinzugeben.


    "Am liebsten hätte ich Lupus aus der Praesina erworben, aber ich fürchte, dafür reichen weder unsere Mittel noch wird sich die Factio von ihm trennen wollen, also richten sich meine Bestrebungen auf Plinius, der immer noch um einiges besser ist als unsere Lenker.
    In wenigen Tagen trifft sich die Praesina, um darüber zu beratschlagen. Über das Ergebnis erhalte ich eine Nachricht. Zwei Personen stehen meiner Anfrage offen gegenüber, aber eben zunächst nur zwei und über das Finanzielle habe ich noch gar keine Auskunft erhalten."


    Bedauernd zuckte ich mit den Schultern.

    Ich nickte, das habe ich auch stets so empfunden. Titus hatte sich stets um mich gekümmert, mir geholfen, mich unterstützt. Er war in der Tat fast wie ein zweiter Vater und da meiner lange Jahre in Syria war, gab es somit für mich einen Ausgleich bis es auch ihn schließlich in die Fremde zog.


    "Ja, und du warst stets der Vaterersatz und bist es selbst jetzt, denn Antoninus ist fast genauso lange fort wie Sophus. Echt schlimm! Wie soll man denn damit ein Familienleben führen oder es als solches empfinden?"


    Ich lächelte Licina zu. Wie leicht es doch war, Titus zufrieden zu sehen.


    "Natürlich kümmere ich mich um das Pferd, aber wir könnten ja direkt am Gestüt vorbeilaufen, es uns bringen lassen und von dort aus den Spaziergang beginnen."


    Fragend blickte ich die beiden an.

    „Ich muss gestehen, im Cultus Deorum kenne ich mich nicht sonderlich gut aus. Weder pflege ich Kontakt zu bestimmten Personen noch sind mir die Ränge vertraut. Es gab etliche Umstürze und ich habe es für unnötig befunden, mich auf dem Laufenden zu halten. Meine Religion spielt sich zuallererst in der Familie und dann in Mantua ab.“


    Ich zuckte mit den Achseln, Rom hatte viel von seiner Bedeutung für mich verloren, seit es die „Insel“ Mantua inmitten der Verkommenheit gab. Sodann ging ich auf den nächsten von ihm angesprochenen Punkt ein.


    „Dein Bruder? Mit seinen Legionären? Da wirst du wohl deinen Neffen fragen müssen. Mein Vater kann nicht selbständig über seine Einheit verfügen. In der Legion hat Sophus das Sagen.“


    Ich lächelte, so ein bisschen stolz war ich schon auf meinen Cousin, auch wenn gerade sein Dienstrang einer der Gründe war, warum er sich so gut wie nie zu Hause blicken ließ, aber eben nur einer, es gab weitere.


    „Ansonsten halte ich die Präsenz der Legion bei jedem Fest für angebracht und nicht nur das – ich finde sie gut. Die Legion und Mantua gehören einfach zusammen.


    Und ein Hündchen? Mal sehen, wo wir eines herbekommen. Ich möchte ein besonderes.“



    edit: Rechtschreibung

    "Einfältig sicher nicht, nein. Dann schon eher vielfältig", sagte ich schmunzelnd.


    Interessiert nahm ich das chreiben zur Hand und las es mir durch. Mit einem beifälligen "Hm" und erstauntem Gesichtsausdruck nahm ich den Inhalt zur Kenntnis.


    "Der Anlass verspricht interessant zu werden. Das Thema vor allem spricht mich an. Ich liebe die Natur, die Tiere und die Pflanzen. Dabei fällt mir ein, dass ich schon lange einmal ein kleines Hündchen mein eigen nennen wollte.


    Hast du bereits konkrete Vorstellungen oder befindet sich noch alles in der Planungsphase?"


    Interessiert blickte ich zu meinem Onkel.

    Ich winkte sogleich nach Betreten des Tempelbezirks einen Opferdiener heran, der uns einen tragbaren Altar bringen sollte. Sofort nach der Aufstellung des Focolus legte ich den Weihrauch hinein. Anschließend blickte ich zum König, der sicherlich die rechten Worte für das gebet finden würde. Ich legte mir die Palla über die Haare, um nicht unbedeckt die Götter anzurufen. Langsam stieg erster Rauch auf, der die Luft mit einem eigentümlichen Duft schwängerte. Wieder fühlte ich mich den Ahnen nahe und spürte diese innere Ruhe und Sicherheit, die mir nur Mantua bieten könnte.

    „Eins?“ Überraschung lag in meiner Stimme. Also ich hatte ja schon einige Spaziergänge mit Pferd gemacht, aber stets hatte jeder meiner Begleiter eines dabei. „Na gut, wenn du dir nicht zutraust, eins der feurigen Wesen zu händeln … Das eine nehme dann selbstverständlich ich“, erwiderte ich mit einem belustigten Lachen.


    „Decke und Proviant lassen wir aber dann lieber von einem Sklaven tragen, ich werde nämlich einen Jährling auswählen und der ist solcherlei Gepäck nicht gewohnt.“


    Ich ließ die Worte meines Onkels nachklingen. Neugierig blickte ich ihn an.


    „Du benutzt den Begriff „Asile“, das höre ich selten, weil die meisten Menschen sich nicht mit dieser Zuchtrichtung auskennen. Dabei sind die Ägypter einzigartige Pferde. Nur Dichtern gelingt es, ihren Zauber einzufangen. Der Bildnerdaumen der Götter, die es schufen, ist noch entlang der Linie zwischen Auge und Nüstern zu spüren.“


    Verträumt schaute ich in eine unbestimmte Ferne.

    Es bedurfte also erst ein paar Worte von Licinia, bis mein Onkel aus seiner Erstarrung erwachte. Ich hatte bereits angenommen, aus dem Spaziergang würde nie was werden.


    "Gehen wir nun mit oder ohne Pferde?"


    Ich warf Licinia einen belustigten Blick zu und hoffte, mein Onkel würde dieses Mal etwas entschlussfreudiger sein.

    „Ah, Decimus Maior, vom Namen nach kennen wir uns, nun auch von Angesicht.“


    Ich schritt freudig auf Decimus zu und überlegte derweil, wieso mir kein Brief in Erinnerung lag.


    „Hm, ein Brief sagst du. Ah, da fällt mir ein, dass während unseres Gespräches“, ich schaute zu meinem Onkel, „eine Sklavin aus der Villa Aurelia kam und stillschweigend Briefe überreicht hat. Ich bin noch gar nicht dazugekommen …“ Eifrig durchsuchte ich die Post und siehe da, besagter Brief befand sich darunter.


    „Hier ist er ja“, sagte ich schmunzelnd und entrollte sogleich das Schreiben. Ich überflog die Zeilen und nickte Decimus als Bestätigung zu. „Ja, mir geht es um einen neuen Wagenlenker, der nach Möglichkeit um einiges besser als unsere ist. Natürlich soll er auch bezahlbar sein, weswegen ich um die Hilfe der Factionmitglieder gebeten habe. Ich freue mich, dass du den Weg in den Rennstall gefunden hast. Hier kommen viel zu wenige Mitglieder vorbei.“


    Ich schaute kurz zu meinem Onkel. Er kannte den Besucher inzwischen, aber es wurde Zeit, dass ich ihn vorstellte.


    „Decimus Maior, das ist mein Onkel Aurelius Cicero. Mit ihm gemeinsam wollte ich mein Vorhaben angehen, aber sehr gern nehme ich auch deine Unterstützung in Form von Verhandlungshilfe in Anspruch. Meines Wissens wird augenblicklich in der Factio Praesina über unsere Anfrage abgestimmt.“

    Also, wenn ich Geld für einen neuen Wagenlenker der Aurata zusammentrage, möchte ich auch selbst Zugriff auf diese Spenden haben und nicht darum bitten müssen. Mit dir hat die Aurata doch dann zwei Konten. Bekommen wir denn da keinen Dreh rein?


    Rest per PN.