Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

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    Original von Aurelia Licinia
    "Was muss ich tun, um dazuzugehören?"


    Noch immer grinste ich kampfesmutig Metellus entgegen, als mir klar wurde, was Licinia soeben gesagt oder besser gefragt hatte. Sie brachte mich aus dem Konzept, ich richtete mich auf, ging um die Liege herum und setzte mich neben sie. Einen flüchtigen Moment betrachtete ich ihr Gesicht.


    „Du bist eine Aurelia. Dem Namen nach gehörst du bereits zu uns und wenn du im Herzen Angehörige dieser Familie sein möchtest, kann von Rechts wegen niemand etwas dagegen tun. Mehrere Personen haben heute bereits geäußert, sie wollen euch gern als Bestandteil unserer Familie ansehen.“


    Liebevoll lächelte ich sie an. Sie war mir durchaus ähnlich. Nicht so in der Optik, dafür aber im Wesen. Ich reichte ihr einem Angebot gleich meine Hand. Wenn sie wollte, konnte sie ihre hineinlegen. Metellus war für den Augenblick vergessen.

    Kurz bevor er mich erreicht hatte, machte ich einen Schlenker nach rechts. Schließlich schlüpfte ich hinter die erste Liege. Drüberspringen ging für ihn nicht, denn da saß jemand. Ich schaute schnell hin, weil ich Licinia und Verina immer verwechselte. Es war Licinia. Richtig, Verina war ja auch bereits gegangen. Also, bei einer hübschen jungen Frau würde Metellus doch bestimmt Halt machen und nicht ungalant über die Liege springen ..., oder doch? Gespannt wartete ich auf sein Verhalten.


    Ich lachte ihm frech entgegen.

    „Damit steigst du nicht in meiner Sympathie, das ist dir doch klar, oder?“


    Mit zusammengezogenen Brauen linste ich zu seinen Fingern. Von denen würde ich mich nie anfassen lassen. Immer würde mich die Sorge begleiten, er könnte diesen Spaß, der für mich keiner war, wiederholen.
    Anstalten, das Pflanzgitter zu umrunden, machte er ebenfalls nicht. Nun gut, dann hatte er eben seine Chance vertan.


    Ich grinste ihn kurz an, ehe ich mich blitzschnell umwandte, die Kurve nahm und die nächste gerade Strecke hinter mich brachte. Immer die Tunika hoch haltend, musste ich beim Laufen lachen, was natürlich der Schnelligkeit und der optimalen Luftzufuhr abträglich war. Dennoch nahten die ersten Sitzgelegenheiten ...

    Die Schrecksekunde dauerte nicht lange, aber Wirkung hatten die Worte trotzdem. Es war ein Reflex, der mich zur Seite springen ließ. Schnell erkannte ich aber, die Taktik meines Klienten und lief geschwind weiter. Als Metellus näher rückte, brauchte ich eine zweckmäßige Lösung, denn natürlich war er im Grunde schneller als ich.


    Ein Spalier an dem sich Rankpflanzen in lockerer Folge empor hangelten, diente mir als Schutzgitter. Lachend holte ich erst einmal Luft. An Wendigkeit war ich ihm bestimmt überlegen. Ich konnte durch das drei Schritt lange Spalier hindurchsehen und war gespannt, wie sich Metellus verhalten würde. Er traf in diesem Moment ein ...

    :D


    ‚Wenn er so viel Zeit hat, sich umzusehen, dann fühlt er sich ja sehr überlegen’, dachte ich. Also raffte ich meine Tunika und spritzte bereits davon, bevor er noch sein „Also gut …“ auch nur gedacht hatte.


    Ich wählte zuerst die lange ungeschützte Strecke, um den Vorsprung entsprechend gut zu nutzen. Als es um die Kurve ging, ruderte ich mit dem freien Arm, um die Geschwindigkeit nicht drosseln zu müssen. Erste Pflanzschalen und Möbelstücke kamen in Sicht …

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    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Der Centurio bemühte sich, möglichst klein zu wirken, als er aufstand, um seine Beine mustern zu lassen. Wer weiß, vielleicht würde sie ihn unterschätzen und er hätte seinen Spaß bei einem Wettstreit. Das wäre ebenso lustig, als würde er ein Mädchen kitzeln ;)
    Dezent wanderte sein Blick wieder zum "Onkel", er wollte ja nicht als "Spielkind" dastehen, auch wenn sein Verhalten durchaus in diese Richtung ging.


    Ich wäre ein leichter Gegner für Dich...bluffte Metellus schmunzelnd.


    Was stellst Du Dir vor? Bockspringen über die Verwandschaft? Würstchenschnappen auf Zeit? oder ein lustiges Triclinium-Wettrennen?
    Hoffentlich hörten die anderen Gäste nicht zuviel von dem Gescherze.


    Das krumm hinstellen zog bei mir nicht. So ganz kurz war er nun doch nicht, aber egal. Die anderen im Raum würden mir bestimmt helfen.


    „Alle Einrichtungsgegenstände bleiben, wo sie sind. Wir umrunden einmal das Atrium. Wenn du mich nicht erwischst, habe ich etwas bei dir gut. Wenn du mich erwischst, hast du einfach gewonnen, mehr nicht. Einverstanden?“ :D

    „Na ja, du bist ja nicht mehr der Jüngste“, neckte ich Metellus. Hoffentlich verstand der Centurio Spaß, mir machte das Gewitzel jedenfalls welchen.


    „Nein, natürlich trainiere ich nicht mehr, aber auf einen Test würde ich mich durchaus einlassen." Ich schaute ebenfalls zu Onkel Eugenius. Wenn jemand das Verhalten ungebührlich finden würde, dann sicher er. Meine Eltern waren es seit langen Jahren gewöhnt. Licinia und Tutor schätzte ich tolerant ein.


    „Aber steh erst mal auf. Ich muss die Länge deiner Beine kontrollieren, um meine Chancen ausrechnen zu können.“

    „Oh, da unterschätzt du mich. Ich lasse so manchen Jungen stehen.“


    Mit gespielter Entrüstung, aufgrund der glatten Unterschätzung meiner Person, stemmte ich die Arme in die Hüften.


    „Na gut, aber auf jeden Fall fast alle Mädchen“, räumte ich schließlich ein. „Ich bin ehrgeizig - in fast allem. Diese Eigenschaft treibt mich in vielerlei Hinsicht recht weit. Wie gut warst du denn im Laufen?“, fragte ich herausfordernd.

    „Einen?“ Ich musste herzhaft lachen. „Meine Eltern haben für eine ganze Horde frecher Buben gesorgt. Deswegen bin ich wohl etwas aufmüpfiger als andere Mädchen geworden. Mädchenspiele haben mich zumeist nicht interessiert. Am liebsten habe ich mit meinen Brüdern dieses Spiel gespielt, worin eine Gruppe die andere verfolgt hat und am Ende fangen muss, also die einen waren Barbaren und die anderen Legionäre.“ :D


    „Und was war dein liebstes Spiel?“

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    Original von Aurelia Verina
    "Ich weiß nun alles, was ich wissen muss. Daher möchte ich gehen. Ich besuche meinen Bruder in Ostia. Seine Sichtweise interessiert mich natürlich auch. Danke für die Gastfreundschaft."


    Verina stand auf und verabschiedete sich von jedem Einzelnen.


    Ich ließ es mir nicht nehmen und begleitete Verina bis zur Tür.


    "Bitte lass mich wissen, was deine Unterredung gebracht hat. Vale."


    Ich schaute Verina eine Weile hinterher, bevor ich die Tür schloss. Alles in allem war ich mit dem Verlauf des Treffens zufrieden. Allerdings würde erst die Zukunft zeigen, wie eng die Aurelier zusammenrücken würden. Der Anfang war jedenfalls gemacht.

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    Original von Aurelia Verina
    "Danke. Eine letzte Frage habe ich noch. Gibt es irgendeine Möglichkeit oder ist die Aussöhnung mit meinem Bruder ausgeschlossen?"


    Auf Verinas Frage schüttelte ich den Kopf.


    „Er hatte stets die Möglichkeit, entweder sich nach den Vereinbarungen zu richten oder die Gens unter Sophs Führung zu vereinen. Beides wollte er nicht, nun will ich, wollen wir alle nicht mehr. Es gibt keine Chance der Aussöhnung. Das habe ich aber auch in meiner Einladung klar formuliert. Niemand will mehr etwas mit ihm zu tun haben. Kein einziges Mitglied der Uraurelier.“


    Ich zuckte mit den Schultern, aber Bedauern lag nicht in dieser Geste. Er hatte es so gewollt, er war und ist auf dem Kollisionskurs gefahren.

    Hoch erfreut las ich den Absender.


    „Der Brief ist von Cicero. Er trifft genau zur rechten Zeit ein - zum Familientreffen.“


    Interessiert las ich die Zeilen. Mein anfängliches Lächeln entwickelte sich zu einem Strahlen.


    Meine liebe Nichte Deandra,


    vor nunmehr vier langen Jahren machte ich mich auf, um eine Reise zu unternehmen, die mich um die gesamte Welt führte. Ich vermute, Du wirst Dir, wie auch unsere Familie, Sorgen um mich gemacht haben, da ich so wenig von mir hören ließ. Von Asia Minor aus hatte ich einen Brief geschickt, auch von Judaea...jedoch ich weiß nicht, ob sie Euch erreicht haben. Auf meiner Reise habe ich viele Eindrücke gesammelt, Menschen und Kulturen kennengelernt, auch widmete ich mich diversen Studien. Nun befinde ich mich kurz vor den Toren Roms. Ich werde also in Kürze wohlbehalten zurückkehren, um Euch alle endlich wieder in meine Arme schließen zu können.


    In familiärer Liebe


    Dein Onkel Titus



    „Er kommt nach Hause, mein Onkel kehrt heim. Ist das nicht wundervoll?“ =)


    Begeistert sprang ich auf und zeigte den Papyrusbogen meinen Eltern.

    Ein helles Lachen erklang, als ich Metellus’ Reaktion bemerkte. Meine Frage war offenbar ein Volltreffer gewesen.


    „Stimmt, die Leute heiraten auch um mich herum.“ Aber heute war das kein Grund zum traurig sein. „Hat sich dein Vater noch nicht nach einer geeigneten Braut umgesehen? Dann sollte ich ihn mal darauf ansprechen“, neckte ich weiter.


    Sicher, die Gens Aurelia verfügte über einige Frauen im heiratsfähigen Alter, aber die würden standesgemäß heiraten oder gar nicht. Das verlangte der gute Name und die Sitten der Vorfahren. Jedenfalls war das in Sophs’ Familie so. Vollkommen richtig, niemand sollte je auf die Aurelia mit dem Finger zeigen können.

    Ich bemerkte Metellus’ Blick. In ihm lagen unausgesprochene Worte. Während ich an einem Geflügelhappen knabberte, schweifte mein Blick interessiert zu Samira. Er wird doch nicht etwa Gefallen an meiner Sklavin gefunden haben? Hm, im Hause der Aurelier gab es weder Lustknaben noch Lustmädchen, dafür sorgte ich. Wie also könnte ich ihn ablenken? Oder ging ich direkt darauf zu?


    „Metellus, gibt es eigentlich bereits eine Dame deines Herzens?“ ;)

    „Im Grunde, Onkel, habe ich nichts gegen Antonia. Mein Groll richtet sich nur gegen einen. Und wieder muss ich dir Recht geben, lassen wir die Götter richten. Ich glaube wie du fest an deren Macht und vertraue auf ihren Einfluss. Alle Aurelier tun das in besonderem Maße und auch hier wieder alle bis auf einen. Weißt du, worüber ich mich immer in besonderem Maße freue? Wenn mir jemand bei der Verabschiedung das Wohlwollen der Götter wünscht. So selten hört man das heutzutage.“


    Ich gab Samira einen Wink, sie sollte mir ebenfalls einen Teller anrichten. Welche Speisen ich bevorzugte, wusste sie seit langem und so gelangten Geflügelstücke, Käse und Brot und kleiner Menge auf die Platte. Große Mengen verspeisen konnte ich noch nie. Außerdem legte ich Wert auf eine gute Linie.


    „Verina, nimm den Wohnsitz hier erst einmal an. Ich nehme die Verantwortung dafür auf meine Kappe. Ich wünsche mir ein friedliches Miteinander, ich wünsche mir Kontakt zu euch und ich möchte mit euch gemeinsam den Bruch kitten. Wenn diese Villa als Wohnsitz dafür dienen kann, wird sicher auch Sophus nichts gegen eine Nutzung haben.“


    Was der Metellus wohl gerade dachte ... ;)

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    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    "Mir gefällt der Vorschlag, gemeinsam zu den nächsten Spielen zu gehen. Jeder Spatz ruft inzwischen von den Dächern, dass die Gens Aurelia zerstritten ist. Damit könnten wir den Schwatzmäulern neue Nahrung geben. Mir persönlich liegt viel daran, den Ruf in der Öffentlichkeit zu wahren. Was sich hinter den Mauern abspielt, ist eine andere Sache. Ich befürworte weiter die Aussöhnung der Gensmitglieder, dort wo es möglich ist, und schlage zukünftig ein gemeinsames Handeln vor."


    An Verina, Licinia und Tutor gewandt:


    "Ich möchte aus diesem Grund diese Villa als Heimstätte für euch anbieten. Ich gehe davon aus, dass dies im Interesse des Paters liegt, der heute nicht anwesend ist.
    Das bedeutet weiterhin, dass ich euch als vollwertige Familienmitglieder anerkenne und es gestatte, mich bei meinem Vornamen zu nennen."


    Lange dachte ich über die Worte meines Vaters nach. Ohne Zweifel – eine Aussöhnung und ein gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit lagen auch in meinem Interesse. Ich nickte zu seinen Äußerungen. Allerdings war ich mir im Unklaren darüber, wie Sophus zu dem Vorschlag stand, die Villa als Wohnsitz für die geladenen Gäste anzubieten.


    Ernst blickte ich Verina, Licinia und Tutor an.


    „Es ist eine Eigenart meinerseits, alle Dinge direkt beim Namen zu nennen, nichts zu beschönigen und nichts zu verschweigen. Ich bin glücklich über die Tatsache, dass euch mein Vater offenbar als vollwertige Gensmitglieder unserer Familie anerkennt. Ob das für Sophus gleichermaßen zutrifft, kann ich beim besten Willen nicht sagen.


    Er hat mehrfach in der Vergangenheit zum Ausdruck gebracht, dass er sämtliche Mitglieder der "Aurelia" Commodus nicht als Bestandteil der Gens Aurelia betrachtet. Weder gehört ihr seiner, der Ursprungsfamilie, an noch tragt ihr das aurelische Wappen des Gensgründers. Diese Villa ist sein Besitz, ich weiß nicht einmal, ob er der Nutzung durch euch zustimmen würde, dabei kann ich behaupten, ihn von allen am besten zu kennen und einschätzen zu können.


    Guten Gewissens kann ich behaupten, dass auch ich es begrüßen würde, wenn ihr diese Villa als Heimstätte ansehen und nutzen würdet. Zusagen kann ich weiter, dass ich für euch ein gutes Wort bei ihm einlegen werde. Zwar hört er sich nur an, was ich zu sagen habe, Entscheidungen trifft er selbst, aber immerhin habe ich die leise Hoffnung, dass mein Wort nicht ganz ohne Bedeutung ist. Ein starkes Vertrauensband, das zwischen uns besteht, lässt es vermuten.


    Wenn ich aber bedenke, dass ihr ohne die Taten dieses ehrlosen Mannes, dessen Name ich nun doch nicht mehr aussprechen will, Mitglieder von Sophus’ Familie wärt, ist es paradox zu nennen, würde er euch die Vergehen dieses verräterischen Mannes spüren lassen. Ich werde Soph bitten, das zu bedenken. Fühlt euch solange in dieser Villa heimisch. Ich werde euch stets mit offenen Armen empfangen.“


    Erschreckt zuckte ich zusammen, als der Weinkelch zu Boden fiel und die scharfen Worte meines Onkels erklangen.


    „Du hast recht, Onkel. Ich hätte den Namen nicht erwähnen dürfen.“


    Schuldbewusst senkte ich den Blick. Mein Onkel war vollkommen anders als Sophus und doch hatten die beiden Gemeinsamkeiten. Soph sprach ebenfalls nur noch von „dem Subjekt“, nicht mehr von der Person, wenn es um den Unwürdigen ging.


    „Ich glaube nicht, dass Antonia von Bosheit beseelt ist, aber sie unterstützt Co…“ Erschrocken hielt ich die Hand vor den Mund. „… Ich habe von ihrer Seite keinerlei Interesse an einer Familienzusammenführung erfahren. Das macht mich nachdenklich. Ich hatte sie zu diesem Treffen eingeladen. Ihr Fernbleiben sagt mehr als Worte.“


    Sim-Off:

    SimOff bezieht sie klar Stellung gegen mich und für Commodus.


    „Mit gleichem Schicksal meinst du die Missachtung der Gens. Stimmts? Glaubst du wirklich, dass ehrlose Menschen diese Handlungsweise stört? Fehlt ihnen nicht vielmehr das Verständnis aufgrund des Nichtvorhandenseins römischer Tugenden und Werte? Sie ist übrigens eine Popa, dient einer Göttin. Andererseits gab es in der Vergangenheit Brüder, die klar auf der Seite des Unwürdigen standen. Alle – es waren drei – haben bereits ihr gerechtes Schicksal erfahren. Alle fuhren bereits in jungen Jahren über den Styx.“

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    Original von Manius Aurelius Eugenius
    "Um die Bande zwischen unserem Blut und Geist zu festigen wünsche ich mir eine gemeinsames Auftreten am gesellschaftlichen Leben; etwa an den Spielen im Circus Maximus beispielsweise. Es wird unser Zusammengehörigkeitsgefühl stärken, so mein Gedanke. Und es würde einen alten Mann wie mich glücklich zu den Göttern und seinen Ahnen übergehen lassen, zumindest einmal mit solch vortrefflicher Gesellschaft wie sie unsere Großen Familien hervorgebracht hat an einem öffentlichen Erlebnis teilzuhaben."


    Andächtig lauschte ich den Ausführungen meines Onkels. Er besaß Lebenserfahrung, deswegen besaßen seine Worte für mich Gewicht.


    „Dein Vorschlag, der Öffentlichkeit Einheit zu demonstrieren, gefällt mir sehr, Onkel. Meines Wissens befinden sich sogar Spiele in der Planung, wobei wir wiederum auf eine Ironie des Schicksals treffen. Diese Spiele werden vom amtierenden Aedil organisiert, der kein anderer als Aurelius Commodus ist. Er wurde erst kürzlich in das Amt gerufen, trotz der Anzeige gegen ihn in Germanien und der fehlenden Ehre, die seine Person ausmacht.


    Das wäre natürlich ein Paukenschlag, würde dort die komplette Aurelia gemeinsam auftreten. Über Aurelia Antonia weiß ich allerdings sicher zu sagen, dass sie sich der Wiedervereinigung nicht anschließt. Wie sollen wir ihr begegnen? Was würdest du vorschlagen?“


    Interessiert blickte ich zu Onkel Manius.
    Licinias Verhalten fiel mir zwar auf, aber ich wusste es nicht zu deuten. Sie sprach kein Wort.

    Mit einem glücklichen Lächeln folgte ich Eugenius’ Worten.


    "Du hast so Recht, Onkel. Den Göttern sei Dank! Sie haben deine Schritte zu genau der richtigen Zeit nach Rom geführt. Vertrauen wir ihrer Lenkung auch weiterhin – gleich, was sie mit uns allen vorhaben. Ich bin so froh, dich noch einmal getroffen zu haben!"


    Irgendwie klang das schon nach Abschied und mir traten plötzlich Tränen in die Augen. Angestrengt versuchte ich sie fortzublinzeln. Eilig trank ich einen Schluck – diesmal von dem Zitrussaft -, bevor ich mich Verina zuwandte.


    "Ich denke auch, du kannst getrost die vertrauliche Anrede benutzen. Zwar betrifft diese Wahlmöglichkeit nur die Männer, aber schau, Onkel Eugenius gab dir auch bereits seine Zustimmung. Ich könnte jetzt natürlich auch Onkel Manius sagen, aber ich habe mir die andere Anrede bereits angewöhnt. Wir könnten allerdings zusammen umdenken, Verina. Was meinst du? Ich fange mal gleich damit an."


    Lächelnd drehte ich mich zu meinem Onkel um.


    "Onkel Manius, hast du eine Idee, was die gesamte Familie demnächst einmal planen könnte, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken?"