Die patrizische Flavia bestand aus zwei aktiven Familien mit einmal 6 (Flavia Catus) und einmal 3 (Flavia Felix) Mitgliedern. Die Ulpia wurde auch zusammengelegt. Beide unter der Führung ihres jeweiligen bisherigen Pater gentis.
Beiträge von Claudia Aureliana Deandra
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Ich wüsste gerne einmal, ob es gerade ein Zwischenstand ist oder Absicht, dass alle Patriziergentes zusammengeführt wurden - mit Ausnahme der Aurelia und Commodus sogar als (2.) Pater Gentis ausgewiesen wird.
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Ich musste lachen. Der Bogen war geschickt gezogen, das musste ich anerkennend zugeben. Mir gefiel aber diese Spielerei, die er angestoßen hatte, und ich war noch nicht bereit, sie schon jetzt aufzugeben.
„Nein, das würde ich nie verlangen! Ich bin ein großer Tierfreund. Stell dir vor, Assindius wollte doch tatsächlich in Germanien VOR MEINEN AUGEN einen Hirsch erlegen. Glücklicherweise gelang es mir, das Tier zum Weglaufen zu bewegen.“
Unschuldig lächelte ich Metellus an.
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An einem wolkenverhangenen Wintertag wurde der Leichnam des jungen Aurelius von Misenum nach Rom überführt. Die Bestattung und die Trauerfeierlichkeiten sollten in der Stadtvilla, dem Hauptwohnsitz der Aurelier, stattfinden.
Maxentius wurde aufgebahrt, gewaschen, festlich eingekleidet und gesalbt. Ich legte ihm die Münze für den Fährmann in den Mund.
An den darauffolgenden Tage konnten Verwandte, Freunde und Kollegen von ihm Abschied nehmen. Ich bestellte Musikanten und Klageweiber, die zu Flöten und Saitenspiel den Toten preisen und sein Hinscheiden beklagen sollten.Eine Sklavin erhielt den Auftrag, an die Tür der Villa immergrüne Zweige zu hängen. Sie kündeten von dem Todesfall und der damit verbundenen Unreinheit dieses Hauses.
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Erleichtert über die zurückgekehrte Zimmerlautstärke nahm ich die Hand wieder vom Ohr.
„Hast du schon einmal Wasserratten in der Natur gesehen? In Mantua gibt es eine ganze Anzahl davon. Sie leben am Uferrand des Mincio. Du musst unbedingt einmal mit nach Mantua kommen. Ich bestehe darauf. “
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Original von Gaius Scribonius Curio
Ganz entgegen dem momentanen Trend in diesem Thread, meldet sich Curio wieder zurück;).
Das Willkommen gilt dem Spieler. Deandra und Curio kennen sich ja noch nicht einmal.
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Original von Manius Flavius Gracchus
Schließlich nickte er.
"Es ist wahr, ich sollte noch ein paar Gäste begrüßen und mich wieder meiner Verlobten anschließen. Nachdem mir die Parzen eine solche Augenweide an die Hand gegeben haben, sollte ich dafür sorgen, dass sie mir nicht wieder verloren geht. Ich hoffe, du wirst das weitere Fest genießen."
Mit einem feinen Lächeln verabschiedete er sich von ihr und ging hinüber zu seiner Verlobten, welche sich mit dem Sohn seines Vetters unterhielt.
Mit einem versonnenen Lächeln verabschiedete ich mich von Gracchus. Ich hatte die Unterhaltung genossen, wenngleich ich nun in Nachdenklichkeit gefangen war.Mit einem Glas Wasser suchte ich eine geschützte Ecke, grüßte den einen oder anderen bekannten Gast - Quarto besonders freundlich - und hing meinen Gedanken nach. Zu was für erstaunlichen Erkenntnissen ich heute gelangt war ...
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Unwillkürlich griff ich mir an das Ohr, was Metellus zugewandt war. Seine Stimme wurde in meinem Gehörgang mehrfach laut zurückgeworfen. Zerknirscht kniff ich weiterhin mein Auge zusammen, lächelte aber anderseits.
„Entschuldige, bitte. Was hast du gesagt?“
Ne, mein Lieber, so nicht. Da stelle ich mich doch mal taub. -
Metellus’ Herumeiern war nicht zu übersehen. Es machte jedoch Spaß, sich einmal begriffsstutzig zu stellen. Er musste ja nur die Dinge beim Namen nennen, ganz einfach.
Auffallend lange überlegte ich. Meine Stirn lag dabei kraus. Suchend wanderten mein Blick durch das Atrium. Konnte man die Katze noch toppen?
„Doch! Zuletzt war mein Badewasser zu kalt. Meinst du so was?“
Ich kniff ein Auge zusammen und versuchte Metellus’ Gedanken zu erraten.
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Ich sitze derzeit am Arbeitsplatz und dürfte im Grunde nicht ins Internet gehen. Da ich alles andere aber kein DV-Genie bin, wollte ich mal die Größen im IR fragen, wie man sicher die Spuren vernichten kann, die einen Besuch im IR (ich gehe nur deswegen ins Internet) verraten.
Ich möchte jetzt nicht hören: Bleib einfach draußen. Ich habe meine Besuche um diese Tageszeit schon drastisch reduziert. Derzeit lösche ich am Abend die Cookies, die Dateien und den Verlauf. Reicht das? Kann ein Admin aktuelle Internetgänge von Mitarbeitern feststellen? Meine Kollegen fragen sich das auch. Die aber vor allem wegen ebay.
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Sim-Off: Extra wegen dir. Das schlechte Gewissen ...
Grüblerisch fasste ich mir an das Kinn und überlegte. Schadensfälle, warum die wohl Metellus interessierten? Ob er beim Schadensersatz angestellt war?
„Hm, Samira hat letztens eine wertvolle Bodenvase umgeworfen, weil sie beim Staubwischen ungeschickt hantiert hatte. Tja, sonst wurde mir nichts zugetragen. Ach doch!“ Ich fasste mir an den Kopf. Wie konnte ich das nur vergessen! „Die Katze des Nachbarn hat wertvolle Pflanzen im Garten zertreten, als sie wohl irgendwelche Notdurfte verscharrt hat. Meintest du so was?“
Fragend blickte ich Metellus an. Ah! Da kam die Erklärung hinterher. Na ja, mit Brandschutz hatte das alles wenig zu tun. Ob bei mir alles in Ordnung ist? Meine er jetzt mein Oberstübchen?
Kritisch musterte ich meinen Klienten. „Wie meinst du das?“
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Fassungslos hörte ich Severinas Worte.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein!“
Bestürzt drückte ich die Hände gegen den Kopf. Als das Reiben der Finger über die schmerzende Stirn nichts brachte, blickte ich auf.
Wieder erhob ich mich und legte im Eiltempo mehrere Durchquerungen des Raumes zurück. Ja, ich besaß gute Ratgeber - sogar einige außerhalb der Gens. Die einen rieten mir zu verdeckten Handlungen, andere bestärkten mich mit der Aussage, dass der Sturz dieses Individuums auch deren Fernziel war, wieder andere boten mir jegliche Unterstützung an, ich müsste sie nur einweisen.
Ja, war ich denn ein Heerführer? Und selbst der besaß einen Stab. Ich brauchte wenigstens jemand zum Planen. Vor allem, wo ich doch in aller Regel impulsiv und nicht taktisch klug handelte.An diesem Punkt angelangt setzte ich mich erneut zu Severina.
„Mutter, ich brauche dich! Du weißt wie ich, dass die Männer der Familie viel zu verlieren haben. Vor allem um Sophus habe ich Angst. Ich weiß aus seinem Mund, dass er seine Person hinter das Wohl der Familie stellt.“
Flehentlich blickte ich Severina an. Sie war mir die zuverlässigste Mitstreiterin, die engste Verbündete, die liebste Vertraute in dieser schweren Zeit.
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"Das klingt hervorragend."
Das Mahl nahm nach Stunden ein Ende. Wir verließen den Tempelbezirk Richtung der aurelischen Villen. Unterwegs zeigte ich Aulus, welche Ländereien zum Familienbesitz gehörten. Nach einem kurzen Aufenthalt brachen meine Eltern und ich Richtung Rom auf. Ich plante allerdings, so schnell wie möglich zurückzukehren.
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"Lass mich über deine Frage, ob du mir etwas Gutes tun kannst, kurze Zeit nachdenken. Davon einmal abgesehen wäre es natürlich schön, wenn du den Kurs bestehst. Sollte das aber nicht der Fall sein, wäre das Geld dennoch gut angelegt, denn damit kannst du fortan kostenlos weitere Kurse besuchen."
Verwundert bemerkte ich die Unruhe meines Klienten. Ich schaute ebenfalls zum Eingang der Halle, konnte aber nicht entdecken, was ihn zu beunruhigen schien. Ich konnte es mir beim besten Willen nicht denken.
"Fühlst du dich verfolgt?", fragte ich mit spaßigem Unterton. "Ja, bei mir ist alles in Ordnung, alles bestens, wenn man einmal davon absieht, dass natürlich etwas ganz Grundsätzliches nicht stimmt, worauf ich jetzt aber nicht näher eingehen will."
Viel zu häufig fiel in der letzten Zeit der Name Commodus. Mich wunderte, dass ich nicht bereits von ihm träumte. -
Zitat
Original von Manius Flavius Gracchus
"Ich fürchte, ich muss dieser Theorie vehement widersprechen."
Noch immer in den eigenen Grübeleien gefangen, bemerkte ich gar nicht, wie vehement Gracchus widersprach. Es war nun einmal eine Tatsache, dass genannte Personen ehemalige Tiberier waren. Daran konnte niemand etwas ändern.„Bei diesem Thema gibt es keinerlei gute Richtung, egal wie man es wendet.“
Mit einem Schulterzucken drückte ich mein Bedauern aus.„Ich bin ebenfalls sehr dafür, dass wir uns neuen Themen zuwenden. Wobei … so langsam bekomme ich auch ein schlechtes Gewissen, weil ich dich so lange deinen Gästen und deiner Verlobten vorenthalte. Das eine oder andere Mal hat sie schon herübergesehen.
Was den Valerier betrifft“, ich musste schmunzeln, als ich an die letzte Begegnung mit ihm dachte, „er ist gewiss nicht vom anderen Ufer. Allerdings besitzt er nach seiner Aussage drei Mäntel, die er je nach Publikum anlegt. Der Mantel, den er mir gegenüber stets trägt, ist ein sehr gepflegter, aber er sagt selbst, dass seine anderen Mäntel davon abweichen.“Ich wusste nicht, ob Gracchus mir folgen konnte, auf jeden Fall folgte mein Blick dem seinen. Mit einem wissenden Lächeln schaute ich ihn wieder an.
„Du möchtest sicher noch weitere Gäste begrüßen und dich mit ihnen austauschen. Lass dich nicht davon abhalten, ich bin bei Arbiter in besten Händen.“
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Sim-Off: Sorry, du lieferst zu viel Input.
ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
"Du sagst, er wurde in die Gens aufgenommen, doch weder adoptiert, noch hat er eingeheiratet. Wie ist dies möglich?"
Bei den Göttern, ich hatte nicht vor, auf diesem Fest über Commodus zu sprechen. Es ergab sich einfach und es wollte kein Ende nehmen und dabei fühlte ich mich auch noch wohl. Normalerweise ein Ding der Unmöglichkeit, es musste an meinem Gesprächspartner liegen. Ob es daran lag, dass er den Göttern näher als andere stand?„Was Commodus betrifft, er machte dem Pater gentis der Aurelier Glauben, er wäre bei seiner Geburt entführt worden und die Tiberier hätten ihn anstelle der Aurelier aufgezogen. Er gab sich als mein Bruder aus.“
Ich lachte einmal bitter auf.
„Keiner hat darüber nachgedacht, warum ihm das wohl ausgerechnet einen Tag nach seiner Absetzung als Pater gentis der Tiberier eingefallen ist. Wir haben ihn mit offenen Armen aufgenommen. Er kann aber kein Aurelier sein, denn er tritt die Familientraditionen und die Ehre der Aurelier mit Füßen. Nicht einmal in den Verwandtschaftsgraden kennt er sich aus. Der Stammbaum, den er zurechtzimmerte, wies mich selbst als Kind eines falschen Vaters aus. Crassus – das ist der Gensbegründer – hat Aufzeichnungen hinterlassen, die ich inzwischen gefunden habe.“
ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
"Im Falle der Flavia vermutete ich anfangs einen geographischen Zusammenhang. Doch wäre Hispania der Dignitas abträglich, so müssten sich ähnliche Fälle auch bei anderen Familien zeigen. Jedoch war keinerlei Kongruenz zu finden. Der Familienzweig als Impetus fällt ebenfalls weg, wie du schon angedeutet hast, war Catus ein aufrichtiger Patrizier, so dass auch für diese Theorie kein Anlass gegeben ist. Was bleibt sind Spekulationen, doch diese sind nicht wirklich befriedigend."
Interessiert folgte ich Gracchus’ Überlegungen. Da waren interessante Ansätze dabei. Plötzlich wurden meine Augen groß und ich fasste Halt suchend nach Graccchus Arm.„Mir … puh, ich fasse es selbst nicht … mir kommt da eben so ein Gedanke …“ Ich musste schlucken. „Flavius Vibullius, Flavia Messalina und Aurelius Commodus sind miteinander verwandt!“
Suchend sah ich mich nun nach einem Sklaven mit Getränken um. Nun brauchte ich auch eine Stärkung. In fliegender Eile lotete ich gedanklich die Tragweite dieser Erkenntnis aus.
„Flavius Vibullius – ein ehemaliger Tiberier – stand wegen Hochverrats vor Gericht. Flavia Messalina – eine ehemalige Tiberia – wurde erst kürzlich vom Kaiser verbannt. Wir wissen warum. Aurelius Commodus – ein ehemaliger Tiberier – hat meinen Pater auf das schädlichste betrogen." Ich machte eine bedeutsame Pause. „Die Zusammenhänge liegen für mich auf der Hand.“
Zufrieden, endlich selbst eine Erklärung für das schädliche Verhalten dieses Mannes gefunden zu haben, nahm ich ein Glas Wasser entgegen und löschte zunächst meinen Durst. Mir war völlig klar, warum die Tiberier Messalina, als die der Flavia verstoßen war, nicht mehr aufnehmen wollten. Bestimmt wollten sie auch diesen Commodus nicht mehr und würde Vibullius noch leben, den sicher ebenso wenig.
Weiter überlegte ich, das Thema Abstammung hatte mich gepackt.„Die gesamte Flavia Catus geht auf einen anderen Stammvater als den deinen oder den von Felix zurück. Moment, Catus selbst war adoptiert. Er ist mit diesen Flaviern nicht verwandt, weder mit denen, die blutsverwandt mit diesem Ahnherr sind noch denen, die eingeheiratet haben oder adoptiert wurden. Daher vermutlich seine edlere Gesinnung. Das Fehlverhalten ist in den Genen begründet – auch das liegt klar auf der Hand.“
ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
Über die Äußerungen zu seinem Lehrer konnte Gracchus nur verwundert die Augenbrauen heben.
"Valerius war bei der Ala? Merkwürdig, müsste er dort doch gelernt haben zu strukturieren. Sein Unterricht indes scheint mir meist etwas desorganisiert. Amüsant und sympathisch ist er während des Unterrichtes nicht unbedingt, doch dies mag vermutlich daran liegen, dass wir Discipuli lange nicht so charmant und ansehnlich sind, wie du es bist."
Ich seufzte. Es fiel mir schwer, nun das Thema zu wechseln, wenngleich ich auch über Gracchus’ Worte bezüglich Victor schmunzeln musste.„Sind denn alle Discipuli männlich? Sonst wäre es aufschlussreich, wenn er sich den Geschlechtern gegenüber unterschiedlich verhalten würde.“
Flüchtig schaute ich nach unten.
„Danke für die netten Worte. Du bist sehr charmant.“ Ich lächelte.
edit: Umsortiert und Rechtschreibung.
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Zitat
Original von Manius Flavius Gracchus
Gracchus bemerkte, dass er sie ein wenig in Verlegenheit gebracht haben zu schien.
"Verzeih, diese Information lag mir nicht vor. Ich verstehe es jedoch sehr gut. Ich fürchte, die Negierung gewisser Familienverhältnisse ist leider unmöglich, doch das Verschweigen dieser sehr wohl. Wir Flavier haben... ähnlich verhängnisvolle Relationen, wie dir sicherlich bekannt ist."
Augenscheinlich kam soetwas in den besten Familien vor.
Fast ungläubig schaute ich meinen Gesprächspartner an. Im Grunde war ich kein Freund solch großer Empfänge, weil mich die oft banalen Reden langweilten. Gerade stellte ich fest, dass ich mich lange nicht so gut unterhalten hatte. Die Flavier waren schon ein tolles Völkchen, aber Gracchus hatte Recht - gerade in seiner Gens trennt ich höchst strickt zwischen den beiden Familien.„Ich muss zunächst einmal bewundernd feststellen, dass ich mich ausgezeichnet unterhalten fühle und zudem durchaus ähnliche Ansichten und Erfahrungen bei meinem sympathischen Gesprächspartner feststellen kann.“
Überaus erfreut lächelte ich. Wer hatte eine solche Begegnung vorher ahnen können? Es ermutigte mich, nun doch noch einmal auf jenes unliebsame Thema einzugehen.
„Im Falle der Aurelier ist eine Negierung durchaus möglich, weil jener Mann erst zwei Monate vor seiner schädlichen Tat in die Gens aufgenommen wurde. Was ich damit sagen will, er ist bis dahin Angehöriger einer anderen Familie gewesen, hat weder in die Aurelia eingeheiratet noch wurde er adoptiert. Die Großherzigkeit des Pater Gentis der Aurelier war es, die ihn aufnahm, als er von den Tiberiern als deren Pater abgesetzt worden war. Jene Großherzigkeit wurde verraten, daher der Streit.“
Weil ich einen ähnlich Betroffenen vor mir hatte, fiel es mir diesmal nicht so schwer, über diese Angelegenheit zu sprechen.
Ich nickte verständnisvoll.„Die Situation der Flavier ist eine etwas andere und doch lassen sich Vergleiche ziehen. Ja, sie ist mir bestens bekannt und ich scheue mich nicht zu äußern, dass ich, so sehr ich die Flavia Felix achte, die Flavia Catus ablehne, was sich wiederum nicht auf den ehemaligen Pater familias bezieht. Catus war ein ehrbarer Mensch. Ach, es ist kompliziert.“
Ich winkte ab und lachte dabei. Innerhalb der adligen Familiensituationen würden sich wohl nur Insider zurechtfinden. Schließlich kam die Rede auf Victor. Ich nickte.
„Ja, ich kenne ihn. Schon lange sogar. Bei meiner ersten Begegnung mit ihm war er noch Eques oder jedenfalls ein unbedeutender Mann bei der Ala. Ich treffe ihn immer wieder im Tempelbezirk, wenn Opferhandlungen oder religiöse Feste stattfinden. Allerdings kann ich ihn bestenfalls aus der Sicht einer Frau beurteilen, für die er offenbar eine Schwäche hat. In dieser Sache ist er sehr amüsant und sympathisch. Du wirst andere Erfahrungen mit ihm gemacht haben.“
Mit einem gespannten Gesichtsausdruck sah ich Gracchus an.
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„Oh, ich bin ein Befürworter guter Bildung!“
Um es zu bekräftigen, nickte ich. Im nächsten Moment verstand ich auch, warum er das erzählte. Ich lächelte.
„Du musst dich nicht genieren, wenn du mit Wünschen zu mir kommst. Dafür bin ich deine Patronin. Je mehr du dich bildest, je höhere Ämter du anstrebst, je einflussreicher du wirst umso bedeutsamer bist du als Klient. Es ist also eine Beziehung, die uns beiden nützt. Ich komme gern für die Gebühren an der Schola auf, denn das ist doch dein Anliegen, oder?“
Lächelnd nickte ich ihm zu, während ich nach dem Saft griff.
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Original von Manius Flavius Gracchus
"Ich bin sicher, es wird eine sehr interessante Wahl werden. Der Sohn meines Vetters, Furianus, kandidiert ebenfalls für ein Quästorenamt. Außerdem hörte ich, dass sich noch zwei weitere Patrizier haben aufstellen lassen. Nun, dein Vater wird wohl einer davon sein. Dazu soll ein fähiger Mann zum Aedilis Curulis kandidieren. Mein Vetter hält große Stücke auf ihn."
Er blickte Deandra einen Moment lang irritiert an, während er mit der Hand seine Unterlippe knetete.
"Ist es möglich, dass in diesem Zusammenhang der Name Aurelius fiel? Oder trügt mich mein Gedächtnis nun?
Im Verlauf des Gespräches fuhr ich mit dem Zeigefinger die Braue entlang. Selbige war leicht erhoben. Mein Gesichtsausdruck glich dem, wenn man in eine Zitrone beißt.„Ich weiß, dass dein Vetter große Stücke auf ihn hält. Ich habe Felix in besonderem Maße schätzen gelernt, daher respektiere ich ...“ Angestrengt blies ich Luft durch die Lippen. „Du sprichst von Commodus ...“ Tief atmete ich ein, hielt aber vor Anspannung längere Zeit die Luft ab, bevor ich wieder ausatmete. „Wir Uraurelier negieren diesen Mann. Er ...“ Ich schüttelte ratlos den Kopf, befand ich mich doch auf einer Verlobungsfeier. Ein freudiger Anlass und ich sprach zudem mit dem Bräutigam. Wenig glücklich schaute ich ihn an.
„Nimm bitte die Information hin, dass die Aurelier stark zerstritten sind. Für jeden Uraurelier kommt es einer Beleidigung gleich, würde man ihn mit jenem Mann in einem Atemzug nennen.“
Sorgenvoll senkte ich meinen Blick und sah erst dann wieder auf, als er über seine Stimmabgabe sprach. Zustimmend nickte ich.
„Der Wert eines Menschen offenbart sich nicht unbedingt in Namen oder Ständen, da gebe ich dir Recht.“ Als er fortfuhr, musste ich unvermittelt lächeln.
„Valerius Victor?“
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Original von Manius Flavius Gracchus
"Die aktuelle Politik ist mitnichten ein langweiliges Thema. Ich bedaure um so mehr, dass mir die Zeit fehlte, um die Kandidaturen zu verfolgen. Selbst dazu, die Mitschriften meines Sklaven zu lesen, bin ich noch nicht gekommen. Doch immerhin ist deine Vermutung damit widerlegt, denn ich kannte deinen Vater nicht, bis du ihn erwähntest. Ob es sich für ihn nachteilig auf die Wahl auswirken wird, das mag ich nicht beurteilen, solange ich die Ereignisse der Rostra nicht genau kenne."
Erstaunt wiegte ich den Kopf, als offenkundig wurde, dass scheinbar doch nicht alle Bürger von diesem Vorfall Kenntnis hatten, aber diejenigen, die es nicht wussten, so wie Gracchus, interessierten sich nicht für Politik und würden wohl auch nicht wählen gehen. Die Wahlinteressierten würden es sicher wissen und diejenigen würden für die Konsequenzen dieser fatalen Geschichte sorgen. Ich seufzte leicht, ließ mich aber zu gern von einem anderen Thema ablenken.Flüchtig sah ich mich nach Arbiter um, aber er stand hier und hörte scheinbar interessiert zu.
ZitatOriginal von Manius Flavius Gracchus
"Das Militär ist eine Welt für sich. Doch lass dir gesagt sein, im Cultus Deorum sieht es nicht besser aus, dort weiß auch der eine nicht, was der andere tut. Ich fürchte es ist diesertage nirgends anders im Imperium."
Als Gracchus geendet hatte, schmunzelte ich wegen der Bemerkung, im Cultus Deorum sähe es nicht anders aus.„Ich muss gestehen“, verlegen senkte ich kurz den Kopf, es war unrühmlich, aber … „Im Cultus Deorum kenne ich mich wiederum nicht besonders aus. Gern jedoch würde ich etwas dazulernen.“
Freundlich blickte ich Gracchus an. Ich bekam schon ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn derart lange mit Gesprächen an mich band. Allerdings musste ich zugeben, er war ein sehr angenehmer und gebildeter Mann - ein hervorragender Gesprächspartner. Leider konnte man das längst nicht mehr von allen Patriziern behaupten, vom Plebs mal ganz abgesehen, doch auch hier gab es Ausnahmen.