Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Ich mache mir Sorgen wegen Felix' Aussage. :(
    Wenn mir jemand zusichern würde, die Aurelia wird wie die anderen Patriziergentes ohne Sonderegelung zusammengelegt (also Sophus regelt die Neuaufnahmen für die gesamte Gens und Commodus ist Mitglied wie jedes andere - in seinem Fall eine Patria potestas) könnte ich wieder ruhig schlafen. :(

    Liebe Spielleitung,


    seit Tagen beschäftigt mich eure Neuregelung. Ich schaue doch tatsächlich täglich in das Tabularium und hoffe darauf, dass auch die Aurelia zusammengeführt wurde. :) Nicht etwa, weil ich ungeduldig bin, sonder vielmehr deswegen, weil ich mir ernsthaft Sorgen mache, dass für uns ein Pferdefuß dran hängt.


    Vor allem habe ich Bauchschmerzen wegen Felix’ Aussage:

    Zitat

    Original von Secundus Flavius Felix
    (Für Familien die aufgrund interner Streitereien geteilt wurden lassen wir uns sicher noch was besonderes einfallen um das neue Machtgefälle zwischen den Parteien zu dämpfen.)


    Es ist mir wichtig zu betonen - bevor ihr euch irgendetwas ausdenkt -, dass die Aurelia NICHT wegen interner Streitigkeiten geteilt wurde, sondern weil Sophus vor der Wahl stand, entweder Commodus gegen seinen Willen in die Aurata mitzunehmen oder ihm aus Freundschaft und Respekt seiner Abneigung gegen diese Partei zwei Gensplätze abzutreten. Es war eine Teilung im Einvernehmen, der Bruch kam genau einen Monat später. (Kann man SimOn nachlesen.) Wären die beiden zerstritten gewesen, hätte Sophus die Gens um nichts in der Welt geteilt.


    Bei Anwendung der Spielregeln war Sophus bisher immer der Verlierer. Bedenkt man, dass er aus einer Online-Freundschaft zu Commodus heraus seine Gens geteilt hat, ist es nach meiner Ansicht höchst überfällig, durch eine Spielregelanwendung auch mal Sophus zum Gewinner zu machen. Hier die bisherige Rechung:



    1. Commodus weigert sich, in die Aurata mitzugehen, Sophus kommt ihm entgegen -> Anwendung der Spielregel: Gensteilung.
    Sophus – Verlierer (gibt zwei Gensplätze ab), Commodus – Gewinner (wird zum Pater familias über zwei Gensplätze)


    2. Commodus bricht die Vereinbarung mit Sophus -> Anwendung der Spielregel: beide Pater sind gleichberechtigt.
    Sophus – Verlierer (muss dauerhaft 50 % der Gensplätze abgeben), Commodus – Gewinner (erhält regulär 50 % der Gensplätze)



    Meine Bitte also: Behandelt die Aurelia wie alle anderen Gentes und damit fair. Macht keine Sonderregelung wegen Commodus, der im Nachhinein die Absprachen mit Sophus gebrochen hat. Er hat sich SimOn in diese Situation gespielt, also soll er auch sehen, wie er SimOn damit klar kommt.

    Er hatte sich also noch nicht endgültig versichert, wie ein vom Vater vererbter Ordo einzuschätzen ist.


    „Lass es mich bitte wissen, wenn du genaue Auskünfte des Aedilen hast. Mich interessiert selbst, wie die neuen Einstufungen zu betrachten sind.“


    Schließlich kam die Rede auf Mantua.


    „Oh, natürlich gibt es Nennenswertes aus Mantua zu berichten.“ Ich strahlte ihn an. „Ich habe aufgrund des Hinwegscheidens diverser Commodusbrüder ein großes Opfer zelebrieren lassen. Es war ein herausragendes Gefühl.“ :)

    Er nagelte mich mitunter gut fest, lieferte aber gleichsam immer einen Krümel, den ich verwenden konnte.


    „Bist du sicher, dass du Betriebe führen kannst? Ich bin da im Zweifel, weil du nur aufgrund deines Vaters in diesem Ordo bist, aber selbst keine entsprechende Ehrung erhalten hast.“


    Das war eine wirklich spannende Frage. Möglicherweise hatte sich Metellus bereits erkundigt und gern würde ich dazulernen, aber vielleicht war dem auch nicht so.


    Gespannt schaute ich meinen Gesprächspartner an.

    Ich blickte auf, betrachtete für lange Augenblicke sein Gesicht und lächelte alsbald.


    Das ist keine Antwort auf einen Brief eines meiner vielen Verehrer.“


    Leugnen hätte nichts gebracht … ich freute mich diebisch, ihm diese Antwort geben zu können. Ein schlechtes Gewissen musste ich nicht haben, niemand hatte bisher bei mir eine Chance. Da er sich aber kaum um mich kümmerte, nahmen viele an, ich sei zu erobern und diejenigen, die irgendwann einmal von seiner Werbung gehört hatten, nahmen sie nicht ernst oder sahen sie als übertreffbar an.


    Noch immer schmunzelnd, erklärte ich wenig später: „Der Brief ist an Messalina gerichtet. Ich wurde aufgefordert, sie vom Tod ihres Mannes Catus zu unterrichten, von dem sie noch nichts ahnt, dem ich aber mehr oder weniger beigewohnt habe.“

    Entspannt nahm ich wieder Platz und folgte seinen Ausführungen.


    „Hm, meine Meinung dazu ist klar. Ein Soldat sollte eine militärische Karriere anstreben und dafür benötigst du unbedingt die Ablegung diverser Examen auf der Militärakademie. Bereits für den nächsten Rang brauchst du das Examen Secundum.
    Solltest du irgendwann mit dem Gedanken spielen, das Kommando der Vigiles zu erlangen, brauchst du ebenfalls nur diese Examen und zwar bis zum letzten, da die Vigiles eine Stammeinheit Roms ist. Weder ist dafür ein Kurs an der Schola noch ein absolviertes Amt des Cursus Honorum geschweige denn der Ordo Senatus vonnöten. Den Ordo Ritter musst du allerdings erreichen, doch wer derart hoch im Militär aufsteigt, erhält ihn aufgrund dieser Dienste fast schon mit Selbstverständlichkeit. Du solltest langsam auf dieses Geld sparen. Dafür kann ich nicht in Gänze aufkommen.


    Wenn du mich fragst, solltest du Prioritäten setzen, dich für ein Ziel entschieden und nicht alles querbeet durchforsten.“

    Eine Sklavin brachte mir das Schreiben. Ich legte es neben Maxentius’ Bahre. Erfreut stellte ich fest, dass berufliche Kontaktpersonen seiner gedachten. Der alte Sophus, ich mochte ihn gern leiden. Allerdings wusste er offenbar nicht, dass Maxentius keineswegs ein gutes Verhältnis zu Commodus hatte. Keiner hatte das von uns, niemand wollte ihn hier haben, keiner wollte seine Trauer, deren er sicher auch nicht fähig war.


    Alle anderen Mitglieder der Gens würden stets willkommen sein, ob nun während der Trauerzeit oder später.

    Stimmt, es wurde eng. Nachdenklich schlenderte ich weiter. Sogleich fielen mir mehrere Ablenkungsmanöver ein, aber keins, was ich herausragend gefunden hätte. Schmollend blickte ich zu Metellus.
    Ich erinnerte mich an diese Fahrt zurück. Sie war lustig gewesen, aber ich war damals einem Trugbild aufgesessen. Die fröhliche Stimmung bekam einen Knick.


    „Hermes trifft es nicht. Ich wollte mich wohl eher wie Libertas, der Göttin der Freiheit, fühlen. Einmal alle Sorgen vergessen und das Gefühl genießen, alles hinter sich lassen zu können. Na ja, es hat nicht lange angehalten.“

    Die Antwort klang positiv in meinen Ohren. Mein Lächeln wurde stärker. Flüchtig umarmte ich Mutter und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange.


    „Trink meinetwegen, wenn es dir heute hilft. Ich hoffe trotzdem, du bist noch aufnahmefähig.“


    Wie also würde mein Plan aussehen? Ich könnte zunächst den engsten Verwandten des Commodus die Augen über ihren Pater öffnen. Sicher kannten sie seine Taten der Vergangenheit nicht. Er, der großmütig nach seinem Sturz als Pater der Tiberier in die Aurelia aufgenommen wurde, hatte Sophus die Gefolgschaft verweigert, als es um den Factiowechsel ging. Eine Handlungsweise, die mir nicht mal im Traum in den Sinn gekommen wäre.


    Sophus stand damals vor der Wahl, Commodus gegen seinen Willen in die Aurata zu zwingen oder den damaligen Gesetzen zu folgen und ihm großzügigerweise einen Teil seines Erbes anzuvertrauen. Soph entschied sich für letzteres, denn er vertraute dem Waffenbruder – ein fataler Fehler, wie sich herausstellte.


    „Ich möchte die andere Familie einladen und ihnen die Geschichte des Commodus erzählen. Was hältst du davon?“


    Ich fand die Idee gut. Es war nicht mein Problem, dass es wenig Gutes über Commodus zu berichten gab. Unternehmungslustig blitzten meine Augen, als ich den Kopf neigte und versuchte, einen seitlichen Blick meiner Mutter zu erhaschen.


    „Hm?“

    … und augenblicklich zog ich die Hände fort. In sicherer Entfernung – auf dem Rücken – legte ich sie übereinander.


    „Nö, das möchte ich jetzt nicht“, sagte ich lachend. „Wer weiß, was du im Schilde führst.“ Ich traute dem Frieden kein bisschen. Irgendwie war mir das auch zu intim. Metellus war nicht fremd, aber er war kein Familienmitglied und ich ließ mich nur von meinen Brüdern und meinen Eltern berühren. Na gut, von noch einem. War ich jetzt eine eiserne Jungfrau? Vielleicht, es war mir egal. Ich hatte eben meine Grenzen, auch wenn mein Mundwerk anderes erwarten ließ.


    Mit einem kecken Lächeln spazierte ich, die Hände noch immer hinter dem Rücken versteckt, um Metellus herum.


    „Wo waren wir noch einmal stehen geblieben?“ :)

    Sim-Off:

    Ich meine nicht den Händedruck beim Mann, sondern z.B. wenn er zu einem Buch greift. Es hat auch nichts damit zu tun, ob die Hände schlank, mittel oder kräftig sind. Es ist einfach die Art. Vermutlich sehe die nur ich. :D


    „Genau das.“ Ich quiekte kurz. Gleichzeitig sprang ich auf und trat ein Stück bei Seite. In der Hinsicht verstand ich nicht einmal Spaß.


    Aus sicherer Entfernung überlegte ich mir eine Antwort auf seine Frage. Schließlich schüttelte ich den Kopf.


    „Der Gedanke an eine Spinne überlagert bei mir einfach alles“, stellte ich resigniert fest.


    Nachdenklich betrachtete ich meine Hände. Sie waren schlank. Einen passenden Ring zu finden, war nicht leicht. Auf jeden Fall erinnerten mich die Finger nicht an Spinnenbeine, denn sie waren nicht übertrieben lang. Ich wusste, dass ich es nie fertig bringen würde, derb zuzufassen. Alles, was ich in die Hand nahm, sah eher grazil aus. Deswegen unterschätzten mich auch so viele Menschen, vor allem Männer. Auch in einer zarten Frau konnte ein eiserner Wille stecken. Gesellt sich dazu noch ein reger Geist und ein unschuldiges Aussehen, konnte man ziemlich viele Männer aufs Kreuz legen, die sich zu zeitig als Verhandlungssieger gefühlt haben.

    Die Assoziation war sofort da. Hoffentlich verstand Metellus Spaß. Vorsichtig antwortete ich:
    „Kommt darauf an, wie du sie hältst.“ Eine Gänsehaut lief mir inzwischen über den Rücken. Ob er das Tier wohl erraten würde?



    „Ich finde übrigens Männerhände sehr interessant. Da gibt es welche, die können hart zufassen, sicher auch etwas plump und gefühllos. Dann gibt es welche, die haben … hm, ich nenne das den typisch männlichen Griff“, gleichzeitig schüttelte ich lachend den Kopf. So was dachte sich sonst bestimmt niemand aus. „Also, keine Frau greift in dieser Art nach einem Gegenstand. Ich mag diesen Griff und kann es überhaupt nicht leiden, wenn Männer wie Frauen zufassen.“


    Bestimmt verstand Metellus kein Wort. Es war eben meine ureigenste Betrachtungsweise und ich konnte dieses Phänomen nicht in Worte fassen.


    „Es hat nichts mit Kraft zu tun. Es ist die Art und Weise.“ Ich lächelte. „Und dann gibt es noch Männer, die halten ihre Finger derart fein, dass ich ihnen am liebsten draufklopfen möchte, um sie davon zu heilen. Der Mann, der einen anderen liebt und dabei die weibliche Rolle übernimmt, hat oftmals diese weibliche Handhaltung.“


    Ich war gespannt, ob Metellus je über männliche Hände nachgedacht hatte.

    Eine wundervolle Demonstration, sie passte. Belustigt kicherte ich in mich hinein.


    „Nicht ich muss Grund zur Sorge haben sonder du, denn ich werde mir auch diesen Quatsch auf ewig merken.“ ‚Vielleicht berichte ich es sogar dem Aulus bei Gelegenheit’. :D Überhaupt wäre es interessant zu erleben, wie die beiden miteinander umgehen. Jetzt aber bloß schnell weg von diesem Thema.


    „Und welchem Tier ähneln deine Hände?“

    Eine Sklavin aus dem Hause Aurelia kam zur Vigileskaserne und gab der Wache jeweils einen Brief an Aurelius Corus und Aurelius Tutor ab.


    Liebe Cousinen, liebe Cousins, liebe Verwandtschaft!


    Die letzten Monate sind vergangen, ohne dass wir uns getroffen haben. Teile unserer Familien haben sich im Streit getrennt, mich eingeschlossen. Eine Beilegung des Konfliktes zwischen dem Pater gentis Sophus, mir und Commodus wird nicht möglich sein und liegt auch nicht in meinem Interesse. Euch aber, Antonia, Licinia, Verina, Corus und Tutor betrifft das Zerwürfnis nicht.


    Ich möchte euch in die Villa Aurelia, den Stammsitz unserer Gens in Rom, einladen. Kommt, wann immer ihr es euch einrichten könnt. Ich werde für euch da sein. Lasst uns neue Familienbande knüpfen. Mein größter Wunsch ist es, wieder eine geeinte Gens zu haben, stets habe ich meine ganze Kraft dafür eingesetzt. In tiefem Glauben an die Macht der Götter, deren Gerechtigkeit und mit eurer Hilfe schaffen wir das, denn nichts ist einem Blutaurelier wichtiger, nichts ist wertvoller als die Familie.


    Lasst uns einen Neuanfang wagen!


    Eure Cousine,
    Aurelia Deandra

    Eine Sklavin aus dem Hause Aurelia hatte den Auftrag, Verina und Licinia ausfindig zu machen, um ihnen eine Einladung zu übergeben. Auf dem Forum traf sie die beiden und händigte beiden einen auf edlem Papyrus geschriebene Brief aus.


    Liebe Cousinen, liebe Cousins, liebe Verwandtschaft!


    Die letzten Monate sind vergangen, ohne dass wir uns getroffen haben. Teile unserer Familien haben sich im Streit getrennt, mich eingeschlossen. Eine Beilegung des Konfliktes zwischen dem Pater gentis Sophus, mir und Commodus wird nicht möglich sein und liegt auch nicht in meinem Interesse. Euch aber, Antonia, Licinia, Verina, Corus und Tutor betrifft das Zerwürfnis nicht.


    Ich möchte euch in die Villa Aurelia, den Stammsitz unserer Gens in Rom, einladen. Kommt, wann immer ihr es euch einrichten könnt. Ich werde für euch da sein. Lasst uns neue Familienbande knüpfen. Mein größter Wunsch ist es, wieder eine geeinte Gens zu haben, stets habe ich meine ganze Kraft dafür eingesetzt. In tiefem Glauben an die Macht der Götter, deren Gerechtigkeit und mit eurer Hilfe schaffen wir das, denn nichts ist einem Blutaurelier wichtiger, nichts ist wertvoller als die Familie.


    Lasst uns einen Neuanfang wagen!


    Eure Cousine,
    Aurelia Deandra

    Sim-Off:

    Du bist als Sohn eines Ritters mit selbigem Ordo, aber ohne dieselben Rechte zu haben.


    Schmunzelnd verfolgte ich seine Ausführungen, immer gespannt, zu welcher Thematik wir nun wieder abdriften würden. Mein Lachen wurde hörbar, als er „Verwalter“ und „betrunken“ erwähnte.


    „Ich und vergesslich? Nein! Meine Lehrer haben immer behauptet, ich besäße ein Elefantenhirn. Ich kann Dinge herauskramen, die weiß der Betroffene oft selbst nicht mehr. Erst vor kurzem ist das geschehen.“


    Mit einem Lächeln im Gesicht erinnerte ich mich an die Begebenheit, bei der ich einem Freund den Grund seiner Kandidatur vor einem Jahr präsentierte. Es war ein unüblicher Grund und von ihm nur einmal in einer Andeutung geäußert worden, aber wie gesagt – ich speicherte viel ab, bis hin zur wörtlichen Rede, die ich Monate später noch haargenau wiedergeben konnte. :)


    „Im Übrigen … Blödsinn merke ich mir am aller längsten. Du musst dich also vorsehen.“

    Ich konnte nicht anders, immer, wenn so eine nicht zu überhörende Betonung kam, musste ich lachen. Längst war für alle offensichtlich, dass wir ein Spiel miteinander trieben.


    „Du kennst doch den Assindius“, stellte ich verblüfft fest. „An dem Tag, wo du Klient der Aurelia geworden bist, hast du ihn gesehen. Erinnerst du dich nicht? Ich hatte mich damals sehr über dein Interesse gewundert und es fast anders als gewünscht ausgelegt.“


    Eine lustige Begebenheit, die mich erneut schmunzeln ließ.
    Ich war auf den nächsten Bogen zum Endziel gespannt. :)

    Luci, diese Äußerung von mir war nebensächlich und nur auf Constantius' Beitrag bezogen.


    Was ich wissen möchte: Wird die Aurelia den anderen Patriziergentes angepasst oder soll der momentane Stand der Endstand sein, bei dem die Gens Aurelia zwei Pater Gentis hat und Sophus das letzte bischen Unterschied im Vergleich zu Commodus verliert?

    „Aber ich will von ihm ein solches Opfer nicht haben.“


    Ein Augenblick länger als sonst verstrich, in dem ich Mutter betrachtete, bevor ich leise weitersprach..


    „Ja, du hast Recht. Wir stellen alle die eigene Person hinter das Wohl der Familie.“


    Ich erinnerte mich daran zurück, wie ich sogar die Lösung meiner Adoption angeboten hatte, damit die Familie wieder zueinander fand. Jeder hätte so viel gegeben, jeder – nur dieser Commodus nicht. Wie auch? Er war im Herzen und in der Abstammung kein Aurelier.


    Minuten vergingen schweigend. Ich blickte dumpf auf den Boden, ohne das Mosaik wahrzunehmen. Schließlich kamen mir Severinas Worte wieder in den Sinn. Wie hatte sie das gemeint: ‚Tun wir das nicht alle?’. Diese Worte schlossen sie mit ein und sie hatte nicht in der Vergangenheit gesprochen. Ich versuchte, in ihren Augen zu lesen, was mir nicht gelang.


    „Heißt das, du stellst noch immer die Familie über dich selbst? Heißt das weiter, du wirst nicht aufgeben? Für mich in dieser Angelegenheit da sein? Mich unterstützen? Aktiv?“


    Noch nie hatte ich derart brennend auf eine Antwort gewartet.