Erfreut stellte ich die sofortige Umsetzung meiner Ratschläge fest. Sogleich stellten sich Erfolge ein. Metellus hatte also doch Vorerfahrung. Eine Tatsache, die ich ihm fast schon in Abrede gestellt habe.
„Sehr schön und nun überlege genau, was du vorhast, denn der Reiter gibt Tempo und Richtung vor nicht das Ross. Willst du anhalten, dann verlagere dein Gewicht nun zurück. Sofort muss dein Ross ebenfalls bremsen, wenn es nicht aus dem Gleichgewicht geraten will. Planst du jedoch die Kurve zunehmen, dann erkläre ich dir jetzt, wie das ohne Reißen am Zügel funktioniert.
Voraussetzung ist, dass dein Pferd stets den Kontakt zu dir über das Gebiss, die Zügel zu deinen Händen sucht. Bist du zu grob, wird es nicht mehr reagieren, weil du ihm im weichen Maul wehtust. Im schlimmsten Fall beißt dein Pferd auf sein Gebiss. Dann hast du keinerlei Einwirkmöglichkeit mehr. Lehnt es sich aber vertrauensvoll an und hält den Kontakt zu deiner weichen Hand, dann behalte den Zügel der Innenseite, also den, in welche Richtung zu schwenken willst, in genau derselben Länge bei. Den äußeren Zügel verlängere nun. Du siehst ein, eine Verlängerung bringt einem Pferdemaul keinerlei Unbehagen. Um weiterhin mit dir in gutem Kontakt zu bleiben, muss das Pferd nun den Kopf analog der verlängerten Zügelhaltung drehen. Erst dann ist der Halt wieder auf beiden Seiten gleich gegeben. Nun jedoch steht sein Kopf schief zum Körper. Der Kopf weist bereits in die von dir gewünschte Richtung, was automatisch zur Folge hat, dass der Körper folgt. Erst nach dem Abschluss der Kurve nimmst du sanft den verlängerten Zügel zurück und zwar so weit, dass Kopf und Körper des Pferdes wieder eine Linie bilden.
War das verständlich?“
Gespannt blickte ich auf meinen Reitschüler und wartete darauf, für welche Forderung an sein Pferd er sich entscheiden würde.