Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Welche Auswahl meinst du? Die Frauen, die dir aufgrund deines neuen Avas nun zu Füßen liegen? ;) Oder meine Auswahl aus einer Palette von Avataren, wo ich einen nach meinem Geschmack für dich raussuchen kann? ;)


    Schon gut, schon gut. :D Du meinst ersteres. :)

    Geschmäcker sind zum Glück verschieden. Meinen trifft der neue Ava auch nicht so wirklich. ;)


    Weil man sich in solchen Sachen eh nicht einigen kann ... mach es einfach so, wie du dir gefällst. Das ist die Hauptsache. :)

    Ich war beim Abtransport einfach hinterher marschiert. Heute war ein Tag der offenen Tür und da durfte ich sicher auch das Lazarett betreten.


    "Metellus, das war in der Tat nicht die beste deine Ideen", rügte ich besorgt. "Kann ich irgendetwas tun, was dein Befinden verbessern würde?"


    Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte man nur auf eine so aberwitzige Idee kommen und gegen einen Gladiator antreten. :no:

    Lange Sekunden betrachtete ich meinen Gast. Er hätte gar nichts sagen müssen, ich konnte ihm die Antwort vom Gesicht ablesen. Mehrmals blinzelte ich, um die durch Ansteckung aufsteigenden Tränen rechtzeitig wegzudrücken. Feucht schimmernde Augen bei einem Mann – puh, das berührte mich immer tief. Leise schniefte ich, bevor ich Samira auftrug, köstliche Happen für mich und meinen Gast auf einem Teller anzurichten.


    „Lass uns das Essen genießen und währenddessen über unsere zukünftige Zusammenarbeit plaudern. Ich bin an deiner Einstellung sehr interessiert.“


    Freundlich nickte ich Metellus zu und forderte ihn auf, den zugereichten Teller zu ergreifen.

    Was soll man auf so eine Frage erwidern? Sein Zweifel basierte offensichtlich auf Verblüffung weniger auf begründetem Mistrauen. Mir war nicht möglich, sie übel zu nehmen.


    „Metellus, gestatte mir eine persönliche Frage.“ Meine Stimme war leise, fast sanft zu nennen. „Gibt es einen Menschen, den du als deinen Freund bezeichnen könntest? War es dir je möglich, einem anderem zu vertrauen? Oder ist es vielmehr so, dass du außer deinem Bruder niemandem auf der Welt begegnet bist, dem du dich hättest blind anvertrauen können? Fast scheint es mir, als trifft Letzteres zu. Deine Worte machen auf mich einen desillusionierten Eindruck. Selbstverständlich lüge ich nicht. Ich verabscheue Menschen, die derlei Angewohnheiten haben.“

    Während seiner Rede entspannte ich mich, schließlich lehnte ich mich sogar bequem zurück. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht – hoffentlich würde er es nicht falsch deuten. Er war ein seeehr einfacher Mann, besaß sicher wenig Bildung, hatte vermutlich wenig Erfreuliches in seinem Leben erlebt, seine Denkmuster entsprachen denen der einfachen Volksmasse. Eines jedoch stellte ich zusätzlich fest – sein Herz saß offenbar auf dem rechten Fleck. Sehr sympathisch, wobei ich leider immer viel zu vorschnell mein Vertrauen schenkte. Aufrichtigkeit zeigte sich im Verhalten einer Person und nicht in ihren Worten, seine jedoch klangen zunächst gut in meinen Ohren.


    „Samira, wir möchten speisen. Trage den guten Wein und die feinen Spezialitäten aus Syria auf.“


    Schließlich wandte ich mich wieder meinem Gesprächspartner zu.
    „Patrizier der unaufrichtigen Art gibt es in der Tat zur Genüge. Doch derlei Menschen finden sich in jedem Stand. Es ist löblich, eigene Wünsche an das Leben für den kleinen Bruder zurückzustellen. Das verdient meine Achtung. Mit einer ehrlichen Grundeinstellung und dem offensichtlich vorhandenen Geschäftsgeschick hast du mit ziemlicher Sicherheit eine gute Zukunft als mein Angestellter vor dir. Möglicherweise könnte ich ja eines Tages auch dich wie deinen Bruder fördern. Das jedoch steht derzeit nicht zur Diskussion. Dafür müsstest du dich erst bewähren.


    Welche Vorstellungen, Metellus, hast du, was unsere Zusammenarbeit anbeträfe? Denke nicht, ich sei ohne konkrete Absichten. Betrachtes es als Ausdruck von unüblicher Höflichkeit und Respekt, wenn ich dich nach deinen Wünschen befrage.“

    Sim-Off:

    Sag jetzt nicht, das sind authentisch männliche Gedanken. 8o


    Wie sollte ich dieses Lächeln deuten? Glaubte er, es würde charmant wirken? Dummerweise kam ich mir soeben wie ein Objekt vor, dass man auf seine Tauglichkeit begutachtete.


    „Samira, eine Palla.“ Flugs kam die Sklavin und legte mir den feinen Stoff um die Schultern. Geschützt, weniger vor der Kälte als vielmehr vor den Blicken, fühlte ich mich sogleich wohler. Ich konzentrierte mich darauf, wo wir im Gespräch stehen geblieben waren.


    „Dein aktuelles Auftreten überzeugt mich durchaus von deiner Verhandlungs- und Geschäftstüchtigkeit, aber reden wir nicht um den heißen Brei herum, gehört zu der ‚größeren Anzahl an Betrieben’ ein ...“ Hüstel. „... äh, Betrieb im horizontalen Gewerbe?“ Mein Blick wurde eindringlich und streng. Sacht beugte ich meinen Kopf vor. Hoffentlich verstand er sofort und ersparte mir nähere Ausführungen zu besagtem Etablissement.

    Samira schenkte auf Wunsch Wein und Wasser in einem Mischungsverhältnis ein, wie sie es von den Herrschaften für diese frühe Stunde gelernt hatte, wobei die Familie Aurelia selbst oft erst dann und zwar mit unverdünntem Wein begann, wenn der Tag weiter fortgeschritten war. Bis zum Mittag bevorzugte man Quellwasser. Ihrer Herrin schenkte Samira frisch gepressten Citrussaft ein. Durstig nahm ich einen Schluck.



    Hoffentlich deutete Aulus Metellus meinen Blick nicht falsch. Er verhielt sich so merkwürdig, fast geschmeichelt.
    Irritiert blickte ich zur Seite. Männer älteren Semesters standen weniger auf meiner Hitliste.
    Seinen Ausführungen lauschte ich gespannt. Glücklicher Weise waren die Fittiche Aulus’ bei Marcus nicht umfänglich erfolgreich gewesen. Ich lächelte bei diesem Gedanken.


    „Deine Schilderung, die ausgeführten Tätigkeiten betreffend, klingt vielversprechend in meinen Ohren. Kannst du deine Worte auch belegen? Die Organisation der Gladiatorenwettkämpfe anlässlich des Vigilusfestes ist mir bereits bekannt, doch wie steht es mit den anderen Unternehmungen?“


    Entschlossen, den Tatsachen - vornehmlich in Bezug auf den Bordellbetrieb - auf den Grund zu gehen, nahm mein Blick den Ausdruck entschiedener Skepsis an.

    Sim-Off:

    Das sagst du. ;)


    Während er undurchsichtig lächelte, taste ich ihn mit den Augen ab. Etwas korpulent der Gute. Mein prüfender Blick registrierte Schwimmringe um den Bauch herum. Seiner Figur zuliebe würde ich die Bewirtung eher schmal ausfallen lassen. :)


    „Ein Schreiben deines Bruders?“ Überrascht nahm ich den Brief entgegen und las. Zwischenzeitlich blickte ich hoch. Das Herz war natürlich nicht zu erkennen, die Schale schon eher.
    Unvermittelt lachte ich. Die Vorstellung des stehenden Marcus war doch zu amüsant. Schmunzelnd legte ich den Brief zur Seite.


    „Nun, Aulus Metellus, berichte mir von dir, damit ich mir ein Bild machen kann.“


    Samira brachte indes die Tischamphoren und die Trinkgefäße. Wein, Wasser, Citrussaft standen zu Auswahl. Mit einer Geste wies ich den Gast darauf hin, er möge Samira gegenüber seine Wünsche äußern.

    Sim-Off:

    Oh, mit dir alleine bekomme ich Angst. 8o


    Leider sah ich mich getäuscht - Metellus, mein Klient, kam trotz Samiras’ Ankündigung nicht mit herein. Bei meinem Kenntnisstand den Bruder betreffend, schluckte ich zunächst und atmete einmal tief durch. Neugierig betrachtete ich ihn. Er hatte höchst wenig Ähnlichkeit mit Marcus.


    „Ich weiß, er nannte mir deinen Namen. Ebenso nehme ich an, er hat dich bezüglich meiner Gedanken aufgeklärt?“
    Die Verbeugung hatte die beiden gleichermaßen gut gelernt. Schließlich bot ich ihm mit einer Geste Platz in einem Korbsessel an. Ein Wink verständigte meine Sklavin, das übliche an Bewirtung für solcherlei Gespräche heranzuschaffen.


    Ich ließ mich gegenüber Metellus nieder. „Gern wüsste ich zunächst etwas mehr über dich und vor allem, wie du dich selber siehst. Bisher kenne ich die Ausführung deines Bruders.“

    Samira meldete mir den erwarteten Besuch. Mit gemischten Gefühlen sah ich dem Treffen entgegen. Ob Metellus' Bruder wohl inzwischen sein Bordell verkauft hatte? Sonst würde für mich kein Weg in ein Mitarbeiterverhältnis führen. Wie er wohl war? Ich machte mir kurzfristig Sorgen. Hoffentlich sah er mir die nicht an.


    "Salvete, Metellus in zweifacher Ausführung." 'Gut abgekürzt', dachte ich.



    edit: Rechtschreibung

    Während ich der Stute über die weichen Nüstern strich, lauschte ich Metellus’ Worten. Ich verabschiedete mich ebenfalls mit einem Lächeln. Bei seinem Gang allerdings musste ich ein lautes Lachen unterdrücken. Zu köstlich, immer wieder aufs Neue. Er wird die nächste Zeit schlecht sitzen können und das morgendliche Aufstehen wird zur Qual werden. Bisher jedoch hatte es jeder überlebt.


    Ich nahm höchstselbst die Zügel der Fuchsstute und führte sie dem Ausgang entgegen. Dort übergab ich sie Leone. Auf mich wartete Schreibtischarbeit, seufzend schlenderte ich zu meinem Officium. Da lagen Unmengen an Einkaufslisten, Vorratsbelegen, Rechnungen, Schadenmeldungen, Anfragen von Kaufinteressierten, Rennsportnachrichten …

    Ich musste lachen. Um Erklärungen war er nie verlegen.


    „Fast könnte man annehmen, der Abgang war gewollt, aber nur fast.“
    Ich zwinkerte meinem Reitschüler zu. Gleichzeitig lockte ich die Stute mit einem Ton durch gespitzte Lippen zu mir.


    „Ich würde vorschlagen, du kurierst zwei oder drei Tage deinen Muskelkater und deine aufgeriebenen Stellen an den Innenschenkeln aus.“
    Ich wusste, wovon ich sprach. Jeder Reitanfänger durfte damit Bekanntschaft machen.


    „Solltest du deinen Bruder treffen und für den Fall, dass er sich von seinem Etablissement trennen kann, würde ich mich sehr über seinen Besuch freuen. Wir haben gesehen, wie nötig ich eine Schreib- und Organisationshilfe benötige.“


    Lobend tätschelte ich meinem Schulpferd den Hals. Es hatte sich wacker geschlagen.


    „Für die erste Reitstunde hast du dich auch wacker geschlagen“, lobte ich Metellus. „Hat dir der Unterricht aus deiner Sicht etwas gebracht?“

    Ich sah, dass die Kräfte des Reitschülers schwanden und entschloss mich, den Unterricht für heute zu beenden.


    „Metellus, bring die Stute zunächst in einen ruhigen Schritt. Zum Anschluss der heutigen Stunde habe ich vor, deinen Gleichgewichtssinn zu schulen. Du wirst sehen, wenn diese Hürde einmal genommen ist, wirst du auf annähernd jedem Pferderücken wie angewachsen sitzen. Dazu lass die Zügel einmal los und sitze frei. Allein deine Beine halten dich. Ziel ist es, dass du dich auf dem Pferderücken einmal um dich selbst drehst. Suche dir den geeigneten Zeitpunkt aus, bei dem du zunächst beide Beine auf eine Seite des Pferdes nimmst. Erst wenn du dich sicher fühlst, wechsele eines der Beine wieder über den Pferderücken, sodass du schließlich rücklings sitzt.


    Diese Übung hat den Zweck, dass du vermehrt die Bewegungen des Pferdes spürst und deine Anpassung daran findest. Wage einen Versuch, auch wenn es schwierig erscheint.“


    Aufmunternd nickte ich Metellus zu. Ein Lächeln begleitete diese Geste.


    Aufmerksam lauschte ich der Rede und ich fand, sie war sehr gelungen. Als mein Klient derart öffentlich gelobt wurde, applaudierte ich voller Stolz. Er hatte es auch verdient, wusste ich doch um seine wochenlangen Bemühungen um dieses Fest.


    Schließlich wurden Gladiatorenwettkämpfe angekündigt. Noch nie zuvor hatte ich solchen beigewohnt. Das war für mich eine Premiere. Neugierig reckte ich den Hals, um die ersten Kämpfer zu bestaunen. Eine aufregende Sache, meine Hände wurden ganz kalt. Wie würde der Kampf bloß ausgehen? Ein Vigilus gegen einen ausgebildeten Gladiator? Wo gab es je solch ein Schauspiel?

    Ich musste lachen, auch wenn mir gleichzeitig meine Stute oder besser ihr Rücken leid tat.


    „Metellus, nicht so plumpsen! Die Kunst des Reitens ist es, in den Hüften derart beweglich zu sein, dass sie alles abfangen. Sie fungieren wie eine Wagenfeder, wenn der Reiter gut geschult ist. Sanft gehen sie jede Bewegung des Pferdes mit, während der Oberkörper aufrecht und annähernd ohne Erschütterungen bleibt. Versuche einmal, geschmeidig auszusitzen. Ich weiß, dass dies nicht sofort gelingt, aber Übung macht den Meister und ein solcher willst du doch sicher einmal werden.“

    Zitat

    Original von Caius Aurelius Corus
    Mit pochendem Herzen bemerkte Corus ihr Lächeln. Er bot beiden Damen jeweils einen Arm an und führte sie zum aufgebauten Bankett.


    "Was das Herz begehrt." Sein Blick war eine Einladung zum schmausen. Hätten sich die Vorarbeiten zu diesem Fest nicht schon wegen dem Prestigegewinn für die Vigiles gelohnt, dann spätestens jetzt, wo er dieser wunderschönen Frau begegnete.


    Verlegen lächelte ich. Gerade hatte ich noch überlegt, ob es richtig war, den Kontakt einzugehen, befand ich mich in der Begleitung von Corus. Er wirkte sehr nett auf mich, das machte es einfach. Ich folgte seiner Einladung und bediente mich von dem reichhaltigen Buffet.


    Zwischendurch schaute ich immer einmal wieder zu ihm. Etwas machte mich verlegen. Vielleicht, weil er ein Aurelier war? Mitglied meiner Familie und auch wieder nicht? Sicherlich deswegen, weil ich überhaupt nicht wusste, wie ich ihm begegnen sollte.


    „Erzählst du mir von dir?“, fragte ich leise, kaum dass die Worte über die Lippen kamen.

    Zufrieden klatschte ich Beifall. Diesem Reitschüler musste ich nicht einmal erklären, wie er das Tempo innerhalb einer Kurve erhöht. Indem man nämlich zusätzlich sein Gewicht seitlich nach vorn verlagert, ist das Pferd gezwungen schneller in genau dieselbe Richtung zu treten.


    „Im Grunde muss ich es dir kaum noch etwas erklären. Du besitzt Reiterfahrung, ohne Zweifel, denn du machst vieles bereits von selbst. Wenn ich dich zu einer noch schonenderen Reitweise bewegen kann, will ich dennoch einen weiteren Vergleich wagen.“


    Ich räusperte mich zuvor. Wenn ich etwas verabscheute, dann Gewalt in Form von Peitschen, besonderen Gebisstücken oder scharfkantige Metallauswüchse an den Fersen der Reiter.


    „Ich bitte meine Schülern immer, sie mögen sich vorstellen, selbst einen Menschen – sagen wir auf den Schultern zu tragen. So lange dieser still hält, steht auch der Träger ruhig. Beugt sich derjenige jedoch nach vorn, hilft dem Träger nur ein Schritt in die gleiche Richtung, um dem Umstürzen entgegen zu wirken. Genauso verhält es sich seitlich oder zurück. Keine Gewalt ist für solch eine Reaktion des Trägers nötig. Einzig eine Veränderung der Gleichgewichtsverhältnisse. Hast du das je unter diesem Gesichtspunkt betrachtet?“


    Gespannt wartete ich auf die Antwort meines Reitschülers. Jemand anderer musste ihm ja auch bereits Lehren erteilt haben und ich war gespannt welche.

    Grübelnd rieb ich meine Strin. "Ich sag's ja, ich brauche unbedingt einen Mitarbeiter für solche Dienste", murmelte ich vor mich hin.


    Lauter sagte ich : "Am besten sie hinterlassen eine Notiz auf meinem Schreibtisch, woraus der Grund des Besuches, der Name und der Ort, wo ich denjenigen erreichen kann, hervorgeht. Ich melde mich dann so schnell ich kann."


    Hoffentlich hatte der Interessent Verständnis.

    "Bitte seid so nett und wartet vor der Halle. Möglich wäre auch mein Officium. Sicherlich bringt euch Leone Getränke und Essen zum Zeitvertreib."


    Bittend blickte ich meinen Vater und Claudius an.

    Erfreut stellte ich die sofortige Umsetzung meiner Ratschläge fest. Sogleich stellten sich Erfolge ein. Metellus hatte also doch Vorerfahrung. Eine Tatsache, die ich ihm fast schon in Abrede gestellt habe.


    „Sehr schön und nun überlege genau, was du vorhast, denn der Reiter gibt Tempo und Richtung vor nicht das Ross. Willst du anhalten, dann verlagere dein Gewicht nun zurück. Sofort muss dein Ross ebenfalls bremsen, wenn es nicht aus dem Gleichgewicht geraten will. Planst du jedoch die Kurve zunehmen, dann erkläre ich dir jetzt, wie das ohne Reißen am Zügel funktioniert.


    Voraussetzung ist, dass dein Pferd stets den Kontakt zu dir über das Gebiss, die Zügel zu deinen Händen sucht. Bist du zu grob, wird es nicht mehr reagieren, weil du ihm im weichen Maul wehtust. Im schlimmsten Fall beißt dein Pferd auf sein Gebiss. Dann hast du keinerlei Einwirkmöglichkeit mehr. Lehnt es sich aber vertrauensvoll an und hält den Kontakt zu deiner weichen Hand, dann behalte den Zügel der Innenseite, also den, in welche Richtung zu schwenken willst, in genau derselben Länge bei. Den äußeren Zügel verlängere nun. Du siehst ein, eine Verlängerung bringt einem Pferdemaul keinerlei Unbehagen. Um weiterhin mit dir in gutem Kontakt zu bleiben, muss das Pferd nun den Kopf analog der verlängerten Zügelhaltung drehen. Erst dann ist der Halt wieder auf beiden Seiten gleich gegeben. Nun jedoch steht sein Kopf schief zum Körper. Der Kopf weist bereits in die von dir gewünschte Richtung, was automatisch zur Folge hat, dass der Körper folgt. Erst nach dem Abschluss der Kurve nimmst du sanft den verlängerten Zügel zurück und zwar so weit, dass Kopf und Körper des Pferdes wieder eine Linie bilden.


    War das verständlich?“


    Gespannt blickte ich auf meinen Reitschüler und wartete darauf, für welche Forderung an sein Pferd er sich entscheiden würde.