Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    "Agrippina und ich sind langjährige Freundinnen. Uns verbinden viele gemeinsame Erlebnisse und wir teilen dieselben Ansichten und Werte. Beide sind wir sehr traditionell eingestellt, wie es sich eben für eine Patrizierin gehört."


    Lächelnd schaute ich Verina an, folgte dann aber Metellus' Hinweis und erblickte einen Miles. Da ich ihn nicht kannte, fesselte er nicht lange meinen Blick. Witzig war allerdings der Zufall. Der Götter Wege waren oft unvorhersehbar. Daher schmunzelte ich in mich hinein.


    "Agrippina, Verina, Metellus, ich werde nun meinen Weg fortsetzen. Euch beide treffe ich ja bereits auf diesem Fest wieder, was in Kürze stattfinden wird. Agrippina, wir zwei laufen uns sicher auch wieder über den Weg. Valete."

    Florus, ihr habt an mir nichts verloren. Deandra war noch nie Mitglied der Albata. Du weißt, dass mein Herz für eure Gesinnung schlägt. Ebenso weißt du aber auch, dass mir die Aurelia über alles geht. Ein Zerbröckeln kommt für mich nicht in Frage, also bleibt alles beim Alten. Die Politik ist eh bei den Parteien draußen und wenn es danach geht, bist du ja sogar mit Meridius verbandelt. :)



    Hier ist der Rennstall der Aurata mit Sitz in Rom.



    edit: Ach ja, was man nicht im Kopf hat ...
    War nicht einmal gesagt, dass die Parteien ab einer bestimmten Mitgliederzahl ein Board bekommen? Die Aurata muss sich dann mal festlegen, ob das nach Rom oder Hispania kommt. Falls nach Rom, muss der obige Thread dort wohl eingebaut werden. Ich bestehe aber auf diesen Boardnamen. ;) Ist schließlich mein Gestüt. :D

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    Aurelia – Rennstall, Gestüt und Hengststation


    Ein Zuchtbetrieb mit Visionen



    Der renommierte Zuchtbetrieb der Gens Aurelia expandiert weiter. Seiner Gründung in Ostia, folgte im Frühjahr diesen Jahres die Eröffnung des Teilgestüts in Mantua. Um den Reitsport-Interessenten aus Rom entgegenzukommen und einen langen Transportweg der Rösser zu den Rennen zu vermeiden, eröffnet am heutigen Tage dieser große Betrieb – Rennstall und Zuchtstätte in einem – seine Pforten.


    Im Asil Club Aurelia werden die besten Stutenbestände Roms mit dem Blut ägyptischer Vollblutpferden veredelt. Dadurch gewinnen sie an Ausdauer und Gesundheit bei gleichzeitiger Genügsamkeit. Als nicht unerwünschter Nebeneffekt stellt sich die äußerliche Aufwertung unserer ohnehin edlen Tier durch die unübertroffene Schönheit der ägyptischen Hengste ein. Kein Pferd Roms wird je den Rössern des Gestüts Aurelia an Schönheit gleichen, keines wird je anspruchsloser sein und dabei unübertroffene Ausdauer in Kriegseinsätzen, sowie größte Schnelligkeit bei Wagenrennen zeigen.


    Dann wird der Zuchtbetrieb Aurelia einen Rennstall in Rom gründen. Ist eh naheliegend, denn bisher müssen Reitwillige bis nach Mantua oder im günstigen Fall bis Ostia reisen.


    edit: Ach ja, dann müsste ich mich wohl doch für eine Factio entscheiden? Oder reicht es, wenn Soph in der Aurata ist?
    Die Albata bekommt ja ihre Pferde aus Tylus.

    Mit ebenso nachdenklichem Blick musterte ich Victor. Eigentlich war ich eine Expertin im Augen niederschlagen, hier hielt ich dem Blick stand. Eine Menge Gedanken flogen währenddessen hin und her, es war annähernd spürbar.
    Dankbar lächelte ich bei seiner Zusage der Hilfe. Meine Opferung war bereits geplant, sogar bis ins letzte Detail, aber ich war terminlich abhängig und ich hatte leider keinen Einfluss darauf. In vielerlei Hinsicht – das stellte ich gerade fest – war ich von anderen abhängig.


    Ich folgte seinem Blick und betrachtete die Anwesenden.
    „Wenn nun nichts weiter als das allgemeine …“, gerade noch konnte ich mir ein unflätiges Wort verkneifen, „äh, die allgemeine Huldigung Bacchus’ erfolgt, ist für mich wohl das Fest beendet.“


    Möglicherweise war dem ja nicht so. Ich schaute Victor an. Meine Aussage war einer Mischung aus Frage und Feststellung.

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Muss mal mit Deandra reden....vielleicht macht sie mir ja ein schönes Weihnachtsgeschenk, "Made in Germania" 8)


    Ne ne, Metelle. So weit reicht die Freundschaft nicht, dass ich einen anderen Freund an dich weiterreiche. ;)




    Zitat

    Original von Assindius
    :D:D:D Ja, das wollte ich doch nur hören/ lesen.
    Wo wir grade von Geld reden; ihr müßt mir Eure Kontonummern noch einmal schicken, damit ich Euch die Bestechungsgelder überweisen kann. ;)


    Hey, Assindius. Schön, dass ich dich hier getroffen habe – Deandras verlässlicher Sklave, mein humorvoller Schreibpartner, mein Freund. :)



    Die Sklaven und Klienten der Aurelia sind verlässlicher als manches Familienmitglied und wenn dieser Thread auch dafür geeignet ist, sich als Herrin/Patronin für die Dienste zu bedanken, dann möchte ich das hiermit tun. :)
    Es sieht übrigens ganz danach aus, als würde sich bald ein weiterer Sklave einfinden. Einen, für den ich mal nix bezahlen muss, der aber nicht minder treu ergeben ist.

    Die Antwort fiel nüchtern aus. Wäre ich nicht durch meine Situation ernüchtert genug gewesen, hätten die Worte sicherlich nachgeholfen. Victor war eben ein Mann. Wie konnte ich erwarten, dass er verstand. Gern hätte ich geantwortet: Liebe, Glück und Zufriedenheit können nur wachsen, wenn man sie pflegt, aber ich biss mir auf die Lippen. Meine private Situation war einfach kein Thema für die Öffentlichkeit. Ich war nicht verheiratet, vielleicht würde ich es niemals sein. Der Themenwechsel kam abrupt.


    „Wenn ich einmal ein privates Opfer für meine Laren und Penaten abhalte möchte, würdest du mir dabei helfen? Ich meine nicht die tägliche Opferung am Hausaltar, sondern wenn ich ein großes Opfer darbringen möchte. Eines, bei dem ich zusätzlich noch die allgemeinen Götter anrufen möchte. Ich weiß, als Frau darf ich den Schnitt nicht setzen und davon abgesehen, würde ich das auch nicht fertig bringen.“

    Zurück aus Achaya, der Villa Flavia Felix und der Casa der plebeischen Flavier in Ostia machte ich es mir im Atrium bequem. Ich war einem Zusammentreffen mit Messalina vorerst entgangen, aber mir war klar, dass es nur ein Aufschub war.


    Während ich roten Traubensaft trank, schweiften meine Gedanken zu der Unterredung mit Felix zurück. Noch nie hatte ich erlebt, dass sich ein Mensch in meinen Augen derart wandeln konnte. Von einem Mann, dessen Name ich im selben Atemzug mit Stress verband, zu einem Mann, der entgegenkommend, ja sogar ... Ja, wie war Felix überhaupt? Er hatte Worte geäußert, von denen ich inzwischen annahm, ich musste sie mir eingebildet haben, derart erstaunt hatten sie mich.


    Nachdenklich nippte ich an meinem Becher. Woran lag es, dass sich distanzierte Männer plötzlich offenbarten? Bereits in Achaya hatte mir Catus Einblicke in sein Inneres gewährt. Felix war in seiner Villa auch nicht der gewesen, den ich aus dem öffentlichen Leben kannte. Lag es an der privaten Umgebung oder an meiner schlechten Nachricht? Bestimmt würde ich nie wieder genau diesen Felix treffen. Von ihm ging etwas Beschützendes aus, was ich seit langem vermisste.


    Um mich abzulenken, stellte ich meinen Becher ab und begann einen Rundgang durch das Atrium. Bei den Lilien, von denen ich eine für Catus mitgenommen hatte, blieb ich stehen. Diese Sorte würde ich weiterhin pflegen und vermehren, denn an ihre Kraft spendenden Fähigkeiten glaubte ich seit Achaya fest.

    "Hm, zuletzt, lass mich überlegen." Ich musste lachen, natürlich wusste ich, woher ich gerade kam, aber bei den vielen Vorhaben konnte man schon einmal durcheinander kommen.


    "Ich komme aus Germania. Eigentlich dachte ich, das würden alle wissen, weil meine Reise ja selbst in der Acta Erwähnung gefunden hat."

    Müde von der langen Reise und des Wartens überdrüssig ließ ich mir von einem Sklaven eine Wachstafel bringen. Mit flüchtiger Schrift hinterließ ich eine Nachricht. Die Tafel wurde nahe dem Eingang zwischen zwei Steine geklemmt und ich kehrte zur Kutsche zurück.


    „Zur Villa in Rom, möglichst schnell“, gab ich als nächstes Ziel an. Kam hatte ich Platz genommen, brausten die Pferde los.



    An die Bewohner der Casa Flavia Fimbria


    Wie mir mitgeteilt worden ist, soll sich Flavia Messalina Oryxa hier zuweilen aufhalten. Ich habe ihr eine Nachricht von ihrem Ehemann zu überbringen und bin zwecks Auskunft darüber für kurze Zeit in der Villa Aurelia zu Rom erreichbar.


    Aurelia Deandra

    Hatte gerade ich noch einen Punktgewinn verbuchen können, gab ich postwendend einen ab. Puh, der Mann hatte es in sich. Ich senkte die Augen, lächelte und hob erneut den Blick.


    „Ich bin beeindruckt und ich sage das nicht oft.“ Gleichermaßen verblüfft musste ich jetzt aussehen. Langsam ging ich in Gedanken noch einmal das von ihm Gesagte durch.


    Die erste Bemerkung war frech und witzig zugleich. Ich musste mich zusammenreißen, nicht zu offensichtlich zu lachen. Dann kamen die verschiedenen Mäntel ins Spiel und ich überlegte, ob ich wohl mehrere besaß


    „Auf mich trifft deine Manteltheorie, so schön und so glaubhaft sie klingt, vermutlich nicht zu. Auf jeden Fall lege ich mir nie ein Mäntelchen um, was meinen wahren Charakter verbirgt. Wenn überhaupt, dann habe ich höchstens drei Mäntel - einen, den meine Freunde sehen, einen für die neutrale Masse und einen, den ich meinen Feinden präsentiere. Diese Art der Mäntel meinst du aber offenbar nicht.


    Hm, welcher Mantel bestimmt unser Wesen? Meine sind immer transparent. Sowohl Freunde als auch Feinde wissen stets, was sie von mir zu halten haben. Ansonsten verkleide ich mich nicht. Ich bin wie ich bin, kann und will mich nicht verbiegen, nicht verstecken und auch nicht verwandeln. Trotzdem glaube ich an deine Mantelerklärung, was Männer in der Phase der Werbung betrifft. Das ist wie im Tierreich die Balz, findest du nicht?“


    Der Vergleich kam spontan, ich fand ihn treffend und lustig zugleich.
    Vieles, was er anschließend sagte, klang nett, aber ich ging nicht näher darauf ein. Nachdenklich wurde ich bei seinen letzten Worten.


    „Selbstverständlich empfindet jede Frau - so auch ich - Bedauern, wenn sich der Mann ihrer Träume plötzlich entzaubert. Doch ich bin nicht so dumm zu glauben, dass dies nur auf Seiten des Mannes geschieht. Bestimmt stellt sich eine Frau nach der Werbungsphase auch anders dar. War sie zuvor nicht im Besitz des Mannes und damit Objekt der Begierde, wird sie zunehmend anhänglicher, wenn sie sich einmal entschieden hat.
    Aber das ist gar nicht das Eigentliche, was ich auf deinen Einwand erwidern möchte.“


    Ich dachte daran zurück, dass ich vor etwa zehn Monaten gefragt wurde, ob ich die Frau jenes Mannes werden wollte, der mich damals von allen am meisten beeindruckt hatte. Mir fielen die schönen Stunden mit ihm ein und gleichzeitig die vielen Tränen. Einen Teil davon hatte sogar Victor im Frühjahr mitbekommen. Die Entzauberung war überdimensional. Mir kam in den Sinn, dass ich seit fünf Monaten eben jenen Mann nicht mehr gesehen hatte und doch als die ihm versprochene Frau galt. Und Victor bedauerte allen Ernstes den Mann?


    Mein Lachen war wie fort geblasen, als ich antwortete: „Es wäre kinderleicht, mich im Alltag zufrieden zustellen, wenn man mein Herz erst einmal hat. Genau das ist aber die große Hürde. Zu allem Übel bin ich nach dem Nehmen dieser Hürde auch noch treu.“


    Die Frage war, wie lange noch. Ernst blickte ich in die Menschenmenge und suchte mich abzulenken. Ich war einem mir Fremden gegenüber sehr offen gewesen und ich verstand nicht einmal wieso. Es war sonst ganz und gar nicht meine Art. Und irgendwie war die lustige Stimmung fort.

    „Du bist witzig und gescheit, ein sehr angenehmer Gesprächspartner. In der Hinsicht, das gebe ich zu, bin ich anspruchsvoll. Mein lieber Vic, heute darf ich dich einmal so nennen, ich bin allerdings ebenfalls nicht auf den Kopf gefallen. Gerade habe ich einen Blick auf deinen Alltagsmantel werfen können.“


    Die Freude war groß, ebenso das Glitzern in meinen Augen. Ich war gespannt, wie er dagegenhalten wollte.


    „Sagen wir, es kommt auf die Frau und nicht auf den Gedanken dahinter an. Ich würde niemanden für eine Nacht in seine Casa oder Villa begleiten, ob nun mit oder ohne Taktik.“


    Natürlich machte ich mir Gedanken um sein „Geständnis“. Ich hätte auch sofort eine sehr passende Antwort parat gehabt, wäre da nicht meine gute Erziehung … Keine Zurechtweisung, sondern eine Schlagfertigkeit und doch unziemlich für mich - selbst an diesem Tag.


    „Vermutlich hast du Recht, wir Frauen und insbesondere ich sind anspruchsvoll. Es müsste schon eine ganz herausragende Taktik sein, wenn sie mich beeindrucken sollte. Das zwingt euch Männer zu Höchstleistungen, die niemand auf Dauer durchhalten kann. Ich habe es verstanden. Ein sehr lehrreiches Gespräch.“


    Interessant war auch, dass selbst im Cultus Deorum die Ständezugehörigkeit griff. Eine Tatsache, die ich schön fand, aber das sagte ich nicht.

    „Oh, das ist sicher sehr beeindruckend, auch wenn ich mir unter eine Balista nicht wirklich etwas vorstellen kann.“ Ich lachte amüsiert. Das gehörte ja auch nicht zur Allgemeinbildung. Nicht einmal, wenn man in einer militärisch geprägten Familie groß geworden war.


    „Du weißt, Metellus, dass ich horrende Unterschiede zwischen den Mitgliedern meiner Familie mache. Die damals Beteiligten - du weißt, was ich meine - negiere ich als Aurelier. Sie sind nicht existent, zumindest in meiner Anerkennung nicht. Existent genug, dass ich sie, wo ich kann bekämpfe, sind sie allemal. Verina und Corus gehören nicht dazu. Ich werde auf diesem Fest ganz sicher Verbindungen knüpfen. Deine Idee ist also gar nicht abwegig. Du kommst doch auch dorthin, Verina, oder?“


    Fragend blickte ich auf die kleine Vestalin neben mir.

    Entweder war niemand zu Hause oder die Sklaven – sofern diese Familie überhaupt über welche verfügte – nahmen die arbeitsfreie Zeit wörtlich. Wurzeln schlagen wollte ich hier nicht. Mit wenigen Schritten war ich an der Tür und klopfte energisch, noch bevor einer meiner Reisebegleiter dazu kam.

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Nachdem seine Patronin so zu Scherzen aufgelegt war, da traute er sich auch, etwas lockerer zu reden.


    Ja, es scheint, als wenn die sieben Hügel Roms fast nur von Aureliern belegt sein würden.


    Ein Grund zum Lachen und ich kostete den Satz aus.


    „Ja, die Aurelier zeigen Präsenz. Niemand kommt so schnell an ihnen vorbei.“ Stolz sprach aus meiner Stimme. Ich liebte meine Familie über alles. In der Folgte lauschte ich schweigend dem Wortwechsel zwischen Metellus und Verina. Vor allem belustigte mich die Erzählung von den nächtlichen Ereignissen. Mir gefielen Männer, die sich etwas trauten und nicht alles gefallen ließen. Beeindruckend, wenn dies sogar ein Optio sich gegenüber einem Centurio erlaubte.


    „Er muss ein toller Mann sein. Gern würde ich ihn einmal treffen. Sicher ergibt sich das irgendwann. Wann war noch mal eurer Fest in der Kaserne?“


    Fragend sah ich zu Metellus. Ich fand es sehr sympathisch, dass er ohne weiteres andere loben konnte, ohne sich selbst hervorzuheben. Prahler waren oft nicht die wahren Helden. Die verbargen sich mehr im Untergrund.