Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    „Oh, keine unnötige Zurückhaltung, Metellus. Ich habe Zeit, alle Termine sind auf später verlegt.“


    Freundlich zwinkerte ich Metellus zu, als ich mich vom Platz erhob. Ich verließ ohne weitere Verzögerung das Officium und trat auf den geräumigen Vorplatz des Verwaltungsgebäudes. Von weitem sah ich Leone, auf ihn steuerte ich zu.


    „Zäume das Schuldpferd auf und bring es zu mir in die Halle“, wies ich den im Gestüt aushelfenden Sklaven an. Eilig machte sich Leone auf den Weg. Er wusste, ich wartete nicht gerne. Während ich mit Metellus zur Halle schlenderte, bewegten mich noch einige Fragen.


    „Für das effektive Training benötige eine Auskunft darüber, wie weit dein Ausbildungsstand ist, Metellus. Was beherrschst du bereits und wo liegen deine Schwachstellen?“

    „Nun, mit den fünf Gläsern hast du bereits drei weitere Reitstunden außer der heutigen bezahlt.“


    Ich schickte mein bezauberndes Lächeln zu meinem mutigen Reitschüler und konnte nicht umhin, mich zu amüsieren. Vier Reitstunden mit Metellus – ich würde Lachklammern benötigen, das ahnte ich bereits. Wieder ein erhöhtes Risiko, eines frühen Tages erste Lachfältchen beklagen zu müssen.


    Sorgfältig legte ich die Papiere beiseite. Unternehmungsfroh blickte ich schließlich Metellus an.


    „Also, meinetwegen können wir beginnen. Bist du so weit?“

    „Öh, ja …“ Ich stand noch völlig neben mir, schließlich kam aber die Geschäftsfrau wieder durch. „Da sind einige Papiere, die du dir durchlesen und danach unterschreiben musst.“


    Vorerst legte ich die Wachstafel mit der Gesprächsnotiz von eben weit fort und zog besagte Papiere heran.


    „Im Groben steht dort drin, dass der Rennbetrieb nicht für irgendwelche Schäden aufkommt, die Besucher und Nutzer dieser Einrichtungen eventuell erleiden. Die Kenntnisnahme und Akzeptanz dieser Vereinbarung ist bei mir Standard, sie betrifft jeden - ohne Ausnahme. Du kannst es wie eine Vorsichtsmaßnahme sehen. Manch pfiffiges Bürschchen glaubte bereits, sich auf diese Art eine leichte Einnahmequelle zu verschaffen. Die Aurelier sind nicht gerade unvermögend zu nennen.“


    Mein Finger wies auf die Stelle, an die Metellus nach dem Durchlesen seine Unterschrift setzen sollte.


    „Ein Kürzel reicht mir, aber lies dir die Vereinbarung erst in Ruhe durch.“

    „Na ja, zu seiner Qualifikation weniger, aber vielleicht zu seiner Entwicklung.“
    Nachdenklich runzelte ich die Stirn.


    „Meinst du wirklich, er könnte sich von diesem Etablissement trennen?“ Ich sprach das Wort angewidert aus. „In dieser Beziehung könnte ich nicht über meinen Schatten springen. Ich weiß, viele Männer besuchen diese Einrichtungen und so lange es für mich fremde Männer sind, ist es auch völlig egal …“


    Sorgenvoll rieb ich mir die Stirn. Schon wieder überkam mich ein Schüttelanfall. Hoffentlich konnten wir recht bald das Thema wechseln.



    edit: Formatierung

    Na, das klang doch nicht schlecht. Ich griff zu einer Wachstafel und notierte mir als Stichwort „älterer Bruder“. Den Namen musste ich noch erfragen. Schließlich blickte ich hoch und nickte zufrieden über den Vorschlag, dass Metellus ihn instruieren wollte. Dann jedoch fiel der Name des besagten Geschäftszweiges und mit ihm meine Kinnlade und der Griffel. Der Knochen klimperte zu Boden, ich achtete gar nicht darauf. Mit irritiert klappernden Augenlidern beugte ich mich vor.


    „Habe ich richtig verstanden? Ein Bordell?“


    Fassungslos starrte ich Metellus an. Boah, ich hasste förmlich solche Einrichtungen und verachtete jeden Mann, der eines besuchte. Als ob man das nicht auch zu Hause bekommen könnte, was man dort suchte. Ein Schütteln lief durch meinen Körper. Igitt.


    „ Puh, ich kann auf Anhieb nicht sagen, ob ich das bei einem Angestellten tolerieren kann. Für manche mag es ein Gewerbe wie jedes andere sein, für mich ist es so ziemlich das Letzte. Wo ist dieses Teil ansässig, Metellus?“


    Anstatt mich auf die Antwort zu konzentrieren, malte ich mir soeben aus, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn Soph Gespräche mit diesem zukünftigen Scriba führen würde. Wieder schüttelte ich mich.


    „Metellus, ich glaube, ich kann das nicht. Ein Scriba mit Lupanar, damit komme ich nicht klar.“

    Vorgebeugt lauschte ich gespannt den Ausführungen über diesen ominösen Bruder. Die Angelegenheit versprach spannend zu werden. Mit einem Lächeln lehnte ich mich schließlich zurück.


    „Was genau heißt jetzt wieder „gastronomischer Betrieb mit Sondereinlagen“? Wenn er sich mit dem niederen Volk abgibt … hm, würde ich mich denn an seiner Art stören?“


    Abwartend blickte ich Metellus an. Natürlich legte ich gesteigerten Wert auf gutes Benehmen und nicht nur ich. Wenn Soph wirklich in Italia den Vorsitz machen würde, oje, auf die Unterhaltungen zwischen den beiden wäre ich ja gespannt.


    „So lange er zuverlässig arbeitet, bin ich gern bereit, ihm einen zusätzlichen Verdienst zu verschaffen. Der Factio gehören unterschiedliche Stände an, gleichwohl wird sie allem Anschein nach von Patriziern geleitet. Eine gewisse Umgangsart muss ich schon voraussetzen, wenn dein Bruder den Posten übernehmen möchte. Er wäre zeitweise und je nach Auftrag durchaus so etwas wie ein Aushängeschild, könnte andererseits auch die entstehenden Kontakte für seinen Geschäftszweig nutzen. Was war das noch einmal für ein Gewerbe?“

    Natürlich entging mir nicht das Schreckgesicht meines Klienten, als die Rede auf seinen Bruder kam. Ich stutzte und legte die soeben ergriffenen Bögen wieder beiseite. Mein fragender Gesichtsausdruck wechselte in einen verwunderten als ich die Erklärung hörte.


    "Eifrig und geschäftig klingt gut in meinen Ohren. Was aber bedeutet eigen und sehr direkt?“


    Meine Phantasie malte gerade alle möglichen Szenarien aus, während ich nach dem Geschenk griff. Oje, wie sollte Sophus da jemals mithalten können, wenn mich Metellus andauernd so verwöhnte. Inzwischen hatte ich sogar gelernt, Geschenke ohne schlechtes Gewissen anzunehmen. Eine blöde Hemmschwelle, die außer mir bestimmt sonst keine Frau besaß.


    Nach und nach entwickelte ich fünf kunstvoll verzierte Glasbecher. Beim nächsten Familientreffen würden sie sicherlich zum Einsatz kommen. Ich würde sie an die fünf mir wertvollsten oder liebsten Mitglieder der Aurelia verteilen, das nahm ich mir in diesem Augenblick vor. Ich überlegte bereits, wer dafür in Frage käme. Der Haushalt war groß, er bestand beileibe nicht nur aus Verwandten. Soph und meine Mutter würden auf jeden Fall einen bekommen. Metellus, vielleicht sogar einer der Sklaven ... hm, mal sehen wer alles noch.


    "Herzlichen Dank. Du verwöhnst mich!"
    Schmunzeld verpackte ich die Kritik, die im Grunde keine war. Ich war dankbar für die liebe Art der Umsorgung, die mir zuteil wurde.


    Sim-Off:

    8o Ich packe nichts ahnend aus und dann diese Werte!

    Metellus gab mir oft das Gefühl, als wäre ich die Kaiserin persönlich. Das schmeichelte mir natürlich, aber ich musste auch darüber schmunzeln. Es war schon erstaunlich, wie manche Leute freizügig und andere wiederum äußerst knapp mit sicht- und spürbarer Wertschätzung umgingen.


    „Was mein Äußeres betrifft, habe ich ein einfaches Rezept. Ich meide Alkohol und Rauch, ebenso die Sonne und schlafe reichlich. Natürlich benutze ich täglich morgens und abends eine Pflegecreme und schon strahlt die gesamte Frau.“ Was ein anschließendes Lachen bewies.


    Ich bot Metellus einen Platz an, denn zunächst gab es einiges zu besprechen.


    „Was den Scriba betrifft, wäre dein Bruder nicht ein geeigneter Mann für diesen Posten? Er müsste nicht rund um die Uhr hier arbeiten, eine zeitweise Anstellung würde mir auch schon nützen. Urlaub für Reisen könnte er selbstverständlich auch erhalten. Ich habe an ihn gedacht, weil sich bei Brüdern vermuten lässt, dass er ähnlich eifrig und zuverlässig wie du arbeitet.“


    Fragend schaute ich zu meinem Klienten. Während ich auf eine Antwort wartete, zog ich mir bereits die Unterlagen heran, in denen Metellus bestätigen würde, dass er auf eigene Gefahr Reitunterricht nimmt. ;) :D

    Geschäftig in den Papieren zur Planung des Rennbetreibs wühlend, horchte ich auf, als ich die Stimme vernahm. ‚Ah, mein Reitschüler.’ An den Scriba zu meiner Seite gewandt, hinterließ ich einige Anweisung, bevor ich Metellus entgegen trat.


    „Ich benötige eine Auflistung der bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Renntermine. Des Weiteren erwarte ich bis morgen einen detaillierten Bericht über den jeweiligen Trainingszustand der Pferde. Ich muss die Gespanne zusammenstellen. Möglicherweise bekommen die Außenpferde andere Rösser zur Seite.“


    Mit einem Lächeln kam ich schließlich auf Metellus zu.


    „Salve, Metellus – Freund, Klient und nun auch noch mutiger Reitschüler.“


    Ich lachte, sicherlich würde diese Reitstunde besonderen Spaß geben. Zunächst kam mir jedoch ein anderer Gedanke.


    „Sag mal, Metellus. Weißt du vielleicht jemanden, der mir als Scriba zur Seite stehen könnte? Sicherlich würde die Factio auch das übliche Gehalt bezahlen. Es gibt so viel zu tun und derzeit fehlt mir noch ein zuverlässiger Schreiber und Gehilfe.“

    Ein Bote des Gestüts Aurelia kam nach Tagen erneut bei der Vigiluskaserne vorbei.


    "Das Schreiben ist dem Optio Annaeus Metellus persönlich auszuhändigen", betonte er.



    Salve, Metellus,


    es freut mich, dir mitteilen zu können, dass du umgehend deine erste Reitstunde antreten kannst. Da ich zunächst Einzelunterricht erteilen möchte, wäre es angebracht, wenn der von dir erwähnte zweite Bewerber nicht zeitgleich kommt. Im Fortgeschrittenenstadium können wir dann gern Gruppenarbeit machen, sofern gewünscht.


    Vale
    Deandra

    Mit den ersten Tieren aus Mantua traf auch mein Schulpferd ein. Ich ließ es sofort in die Boxen nahe der Reithalle bringen.


    "Mit Wasser versorgen und anschließend zum leichten Training in die Halle bringen. Ich erwarte in Kürze Reitschüler."


    Nachdem ich mich von der ausreichenden Versorgung und der Güte des Trainings überzeugt hatte, begab ich mich zu meinem Büro. Rasch setzte ich ein Schreiben auf und ließ es in die Vigileskaserne bringen.

    Soph besaß eine gute Bildung, das war mir nicht neu. Seine Worte überraschten mich dennoch. Vielleicht lag es daran, weil ich vergessen hatte, wie er war. Möglicherweise lag es auch daran, dass ich in der Vergangenheit zwar viele witzige Unterhaltungen, aber zumeist weniger anspruchsvolle geführt hatte. Oder lag es am Wein? Hatte diese im Grunde scheußlich schmeckende Flüssigkeit die Macht, alles in einem lieblicheren Licht sehen zu können?


    „Germanien?“ Wie erkläre ich Soph am besten meine Einfälle? „Hm, Macers Umzug nach Germanien hatte mich sehr getroffen. Du warst nicht für mich da und dann ging auch noch er. Mir fehlten die beiden wichtigsten Menschen in Mantua. Ich wollte ihn sehen und habe - da bin ich ehrlich - eine bereits in Mantua gerichtete Bitte um ein Gespräch zum Anlass genommen und bin ihm hinterher gereist.“


    Verlegen schaute ich zur Seite. Es war wirklich eine verrückte Idee, die ich allerdings mit dem praktischen Besuch bei Florus kombiniert hatte. Mir fehlten damals der Halt und die Orientierung.


    Der Wein produzierte soeben einen Geistesblitz.


    „Bei seinem Fortgang bist du Praefectus geworden, ich habe es in der Acta gelesen. Herzlichen Glückwunsch nachträglich!“ Zunächst ein Schmunzeln … „Das ändert aber nichts daran, dass ich bei uns der Praefectus bin. Du selbst hast mich einmal dazu ernannt.“ Meine Augen blitzten vor Vergnügen, bevor ich zum Thema Catus kam.


    „Was Catus betrifft … ich habe nie gelernt, andere Schicksale spurlos an mir vorüberziehen zu lassen. Mich bestürzt vor allem, dass so viele starke Männer in meinem Umfeld brechen. Ich bin im Grunde schwach, auch wenn ich stark erscheine. Ich suche Anlehnung und doch … bei Catus ist mir klar geworden, dass ich mehr Kraft besitze, als mir bewusst ist und dass ich sogar welche abgeben kann. Und noch etwas ist geschehen. Du weißt, dass Felix und ich oft sehr viel Stress miteinander hatten? Ich kenne ihn nun besser, er ist vollkommen anders als ich dachte. Wir haben nun ein fast freundschaftliches Verhältnis.“


    Nachdenklich sah ich Sophus an.


    „Es ist so ungewohnt, dass du hier sitzt. Ich habe mir oft gewünscht, dich zu treffen, aber irgendwann habe ich aufgegeben zu hoffen und mir sogar Mühe gegeben, dich zu vergessen.“


    Ich sagte es leise, denn ich wollte ihn nicht verletzen. Ihn zu vergessen war mir ohnehin nicht gelungen. Er stand bei jeder Begegnung mit einem anderen dazwischen.

    Verwundert blickte ich in den soeben geleerten Weinbecher. Das Zeug hatte vielleicht eine prompte Wirkung, schlagartig war mir heiß geworden. Oder lag es vielleicht doch eher an ihm? Erhitzt pustete ich eine Haarsträne aus der Stirn. Dabei war ich mir so sicher gewesen, dass er seine Wirkung auf mich verloren hatte. Dankbar griff ich die sachliche Frage auf. Während sich meine Hand am Becher und mein Blick am Tisch festhielten – ihn ansehen war einfach nicht möglich – begann ich zu erklären.


    „In den letzten Monaten war ich nirgends ansässig. Nachdem ich Florus und Macer in Germania besucht hatte und von dem Sterbelager des Flavius Catus gehört hatte, reiste ich kurzentschlossen nach Achaia. Der Aufenthalt bei Catus hat mich sehr aufgewühlt. Sofort nach meiner Rückkehr habe ich deswegen meinen offiziellen Wohnsitz wieder nach Mantua gelegt. Das Unversehrte, das Reine in dieser Stadt habe ich zur Regeneration benötigt, aber noch musste ich Wege in Rom erledigen.“


    Ich erinnerte mich an meine Stimmung vor knapp zwei Wochen, die aktuelle überlagerte sie jedoch. Unwillkürlich legte ich die kühlen Hände auf die heißen Wangen.


    „Catus hatte mich gebeten, Felix aufzusuchen, was ich umgehend getan habe. Die Unterredung mit Felix gehört wohl zu den beeindruckendsten in meinem gesamten Leben. Ja, eigentlich sollte ich auch noch Messalina aufsuchen, aber zu meiner Erleichterung traf ich sie weder in der von Felix angegebenen Casa noch kam sie in Rom vorbei. Wie versprochen habe ich einige Tage gewartet und bin anschließend wie beabsichtigt nach Mantua gereist.


    Um ehrlich zu sein, du siehst mich nicht minder überrascht, dass du hier weilst.“


    Metellus gab mir den guten Rat, nicht zu fragen was war, sondern nur ein Lächeln zu schenken. Das Lächeln kam ohnehin automatisch, jedwede Frage schenkte ich mir.

    Hatte ich bisher angenommen, das Herzklopfen ausgelöst durch ihn wäre auf nimmer Wiedersehen verschwunden, wurde ich nun eines besseren belehrt. Die wenigen Schritte bis zum Tisch fluchte ich innerlich über diese Tatsache. Hoffentlich würde ich die Tinte nicht verschütten.


    ‚Erst absetzen, dann reden’, dachte ich. Anders herum wäre es bestimmt schief gegangen. Ich lächelte verlegen und schob ihm die Sachen zu. Sicherheitshalber noch setzen … so, jetzt ging es. Ich lächelte erneut.


    „Grüß dich, Flavius.“


    Eilig suchte ich den Blick meiner Sklavin.


    „Samira, ich brauche heute auch ein Trinkgefäß.“

    Ausgerüstet mit einem Schreiben an Metellus schickte ich eine Haussklavin der Aurelier bei der Kaserne vorbei.


    Salve, Metellus,


    sobald ich aus Mantua zurück bin, kann ich das von dir gewünschte Reittraining und ab sofort sogar in Rom anbieten. Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Zuchtbetrieb auf die Hauptstadt auszudehnen, damit die Soldaten bessere Möglichkeiten haben und nicht in entlegene Provinzstädte reisen müssen.


    Die Umsiedlung der dafür vorgesehenen Pferde wird noch einige Tage, vielleicht Wochen in Anspruch nehmen. Noch vor dem Beginn des Renntrainings für die Wagenpferde, werde ich jedoch den Reitbetrieb aufnehmen. Zu gegebener Zeit erhältst du dann die Einladung.


    Herzliche Grüße
    Deandra

    Als viele Nägel zweier Militärsandalen die Stille der Villa durchbrachen, hielt ich für den Moment die Luft an. Einerseits ein Treffen herbeisehnend, fürchtete ich auch dessen mögliche Kälte. Die letzten lagen mir als solche in Erinnerung .Zögerlich ging ich Richtung Speisezimmer. Viele Gedanken stürzten in der Zwischenzeit durch meinen Kopf.


    Bei Erreichen der Tür, lehnte ich mich an dem Rahmen. War es Halt, den ich suchte? Die Hand auf das Holz gelegt, lehnte ich den Kopf daran und betrachtete ihn aus der Entfernung.

    Erste Pferde zogen in die neu errichteten Stallungen ein. Bald schon würde der Trainingsbetrieb aufgenommen werden können. Parallel dazu würde die Rennstallbesitzerin die Reitkurse weiterlaufen lassen. Erste Anmeldungen lagen bereits vor. Vornehmlich Soldaten, oft von den Vigiles waren Kunden des Gestüts.


    Es herrschte an diesem Sonntagmorgen ein emsiges Treiben vor. Wiehern hallte über die weiträumige Anlage, Futterbehälter klapperten und Wassereimer wurden vom reichlich vorhandenen Personal geschleppt. Erhitzte Rösser dampften in der Wintersonne, manch ein unerfahrener Stallbursche schwitzte gleich mit. Doch weit waren die erfahrenen Hände nie. Hilfreich griffen sie dem neuen Personal unter die Arme. Vieles musste erst gelernt werden, Erfahrungen wollten gesammelt sein. Ein aurelisches Ross konnte man nicht mit einem lahmen Zugtier vergleichen. Den Unterschied merkten die Neuen recht schnell.


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    Lächelnd nahm ich den Brief entgegen, als mir der Absender ins Auge fiel. Ich setzte mich mit dem Schreiben ins Atrium, eingewickelt in eine warme Decke und ließ mir ein heißes Getränk servieren.
    Es waren liebe Zeilen, die mich erreicht hatten. Ja, Metellus war ein unschätzbarer Freund der Familie geworden.


    Versonnen ließ ich das Schreiben sinken. Meine Familie - sie sollte, wenn es nach mir ginge, noch näher zusammenrücken. Für das neue Jahr nahm ich mir einiges vor. Mal sehen, was sich umsetzen lassen würde.

    "Ja, wegen der Opferung wende ich mich gerne an dich. Du bist mir von allen Priestern am besten bekannt und ich finde es auch wichtig, dass mir der jeweilige Priester sympathisch ist. Am Ende beeinflussen noch merkwürdige Strömungen das Gelingen der Opferung, nur weil mir ein anderer Priester nicht geheuer ist."


    Belustigt über den eigenen Gedanken lachte ich. Immerhin gab es einen Priester, den ich gar nicht mochte.


    "Dir auch schöne Saturnalientage, Valerius Victor. Bestimmt ist Mars mit mir, ich glaube fest an ihn und seine Macht. Auf jeden Fall wünsche ich auch für dich das Wohlwollen der Götter. Ich bin mir sicher, sie leiten unsere Wege immer einmal wieder zueinander. Vale, Victor."


    Ein letztes Lächeln noch, dann verließ ich die Tempelanlage.


    Sim-Off:

    Deandra ist höchst geizig mit Küssen. ;)