Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Kurzzeitig senkte ich meinen Teller.


    „Zunächst ... ich möchte alle deine Anliegen kennenlernen. Nichts ist für mich so existentiell, wie Offenheit. Also sprich dich aus und halte nichts zurück.“


    Nun ließ ich die Augen entscheiden, welches Köstlichkeit als nächstes verprobt werden sollte. Währendessen ging mir Metellus’ Anliegen durch den Kopf.


    „Diese, deine Reaktion auf die Wahlniederlage deines Vaters halte ich für gut. Der politische Weg steht allen offen. Ich habe erfahren, dass du den Einführungskurs an der Schola mit Auszeichnung bestanden hast und du bist ein agiler Mensch. Fast bin ich mir sicher, dass du erfolgreich sein wirst. Ich werde dich auf diesem Weg unterstützen, denn du hast zudem die richtige politische Ausrichtung. Es liegt in meinem und dem Interesse meiner Familie allgemein, die konservativen Kräfte zu stärken. Du wirst den einen oder anderen Rat und etwas Startgeld brauchen.


    Zunächst den Rat. Normalerweise ist sehr schwer, mit einem kleinen militärischen Rang erfolgreich eine Wahl zu absolvieren. Das mindeste, was ich als Voraussetzung erachte, ist ein Optiorang. Hinzu kommt der Bekanntheitsgrad eines Kandidaten und die Sympathien, die er beim Volk genießt. Arbeite an all diesen Dingen, dann wird es dir womöglich schon zur nächsten Wahlperiode vergönnt sein, als Kandidat auf die Rostra zu treten.“


    Während einer Redepause ließ ich mir noch ein paar Happen nachlegen.


    „Bildung ist gut und richtig. Obwohl du für die Kandidatur zu einem Quaestorenamt keinen weiterführenden Kurs brauchst, kannst du natürlich aktiv die nächsten zwei Monate nutzen. Melde dich in der Schola an, bei den Kosten werde ich dir behilflich sein, und belege einen oder gern auch mehrere Kurse. Es macht sich gut im Lebenslauf, wenn einige bestandene Prüfungen vorzeigbar sind.“


    Mein Saft ging zur Neige. Ein Blick meinerseits reichte und eine Sklavin füllte den Becher auf.

    „Eine schöne Definition unseres Verhältnisses. So habe ich mir das auch vorgestellt.“


    Mein Lächeln, was sich annähernd beständig auf meinen Lippen hielt, wenn ich mich in netter Gesellschaft befand, vertiefte sich.


    „Ich bin sehr glücklich über die Tatsache, dass ich in der unmittelbaren Vergangenheit ehrvolle und aufrichtige Römer kennen lernen durfte. Zeitweise war mein Vertrauen in die Menschheit stark erschüttert. Danken wir den Göttern, dass sie dich just in jenem Moment meinen Weg haben kreuzen lassen, als du auf der Suche nach einer Familie warst. Man könnte Florus als Bindeglied bezeichnen.


    Nun jedoch möchte ich deine Wünsche erfahren dürfen.“


    Gespannt schaute ich. Den dargebotenen Teller mit kleinen Happen aus Flamingo-, Papagei- und Straußenfleisch nahm ich nebenbei entgegen. Auf einem zweiten befanden sich in optisch ansprechender Weise Röschen verschiedener Kohlsorten. Ich pickte ein Stückchen an und ließ es mir auf der Zunge zergehen. Die Speisen waren zart und gut gegart, alles andere hätte ich zurückgehen lassen.

    Was ich vorhin wegen der für mich höchst wichtigen Thematik gar nicht wahrgenommen hatte, schlich sich nun bei Metellus erneuter Annäherung über meine Nase in mein Bewusstsein. Ich nahm einen tiefen Atemzug und lächelte. Offenbar hielt Metellus große Stücke auf Körperpflege, das war nicht selbstverständlich für einen Mann.
    Bestimmte Düfte wirkten fesselnd, andere weniger, auf jeden Fall durfte Mann nicht zu viel auflegen, wenn er Frau gefallen wollte. Ich inhalierte den Duft, während ich das Geschenk entgegennahm. Es wurde mit so viel Nachdruck überreicht, dass ich nicht ablehnen konnte. ;)


    „Herzlichen Dank, Metellus! Nun ist es aber wirklich an der Zeit, dass du mir deine Wünsche nennst. Ich gerate sonst in eine unangenehme Situation.“


    Erneut lächelte ich. Er war charmant, mein Besucher. Und wieder stellte ich fest, wie unterschiedlich Männer doch sein konnten. Erwartungsvoll blickte ich ihn an, während ich meinem Sklaven mit einem Wink bat, näher zu treten.


    „Ich habe nachher noch ein Anliegen, was ich mit dir jetzt, heute und hier besprechen möchte. Ich habe eine spontane Entscheidung getroffen“, sagte ich zu Assindius und wandte mich sogleich wieder Metellus zu. In der Zwischenzeit wurden die Speisen hereingetragen ...

    Es war zu erwarten, dass der Wortwechsel interessant werden würde, wenn diese beiden Männer aufeinander trafen. Ich schmunzelte in mich hinein, bevor ich Metellus antwortete.


    „Oh, ich wollte nichts unterstellen.“ Abwehrend hob ich meine Hände, aber ich musste herzhaft dabei lachen. „Es war eine Frage, mehr nicht, wobei ich mir durchaus vorstellen, kann, dass er …“ Ich räusperte mich. Hmm, wie sollte ich mich ausdrücken? „Nun, dass er … Wie soll ich sagen? Also, er ist ja interessant, findest du nicht?“


    Der Gedanke an eine solche Situation belustigte mich, aber es war nur ein Gedanke. Ganz klar, ich würde Assindius niemandem geben, weder für Erziehungsmaßnahmen, noch für irgendwelche Spielchen.

    Und wie beim letzten Mal … die Ablenkung von der Opferung ist zur Stelle.


    Ohne den Blick von der Ziege zu wenden, lächelte ich fein, fast unscheinbar. War es Frevel an den Göttern, wenn ich mich ablenken ließ? Oder konnte es gar möglich sein, dass sie, weil sie mein mitfühlendes Herz kannten, mir just in diesen schweren Augenblicken stets jene Ablenkung schickten? Sollte ich mich gar den Göttern für diese Hilfe in irgendeiner Form erkenntlich erweisen? Ihnen meinen Dank aussprechen? Wer würde mir diese Fragen beantworten können?

    "Ein herrlicher Tag für ein Wiedersehen", flüsterte ich von hinten in Maxentius' Ohr. Ein Strahlen lag auf meinem Gesicht, wir hatten uns wochenlang nicht gesehen. Kurz drückte ich die Hand meines Bruders, bevor ich den anderen Anwesenden zur Begrüßung zunickte. Schließlich richteten sich meine Augen auf die Ziege.


    'Ein schönes Tier, makellos. Es wird der Göttin gefallen', dachte ich im Stillen. Ich selbst würde wieder die Zähne zusammenbeißen müssen.

    „Nur ein Lächeln und keine Frage?“


    Obwohl ich seine Worte sehr ernst nahm, lächelte ich.


    „Deine bescheidene Meinung hat mir heute wertvolle Denkanstöße gegeben. Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet. Was du mir rätst, werde ich tun. Allerdings vier Monate habe ich ihn schon nicht gesehen, wir standen nur in Briefkontakt. Ich werde auf jeden Fall versuchen, nicht mehr an dieses Thema zu rühren, hoffentlich gelingt mir das.“


    Gerade merkte ich, wie sehr das Treffen entgegen der ursprünglich geplanten Richtung verlief. Ich stand im Mittelpunkt und das musste sich schnellstens ändern. Eilig gab ich den Sklavinnen das Zeichen, mit dem Auftragen der Hauptspeise zu beginnen. Und ein Themenwechsel musste her.


    „Du hast vorhin meinen Sklaven auffallend gemustert. Ich weiß, er ist inzwischen annähernd stadtbekannt. Interessiert er dich?“

    Eigentlich beschäftigte mich nur eine Frage: „Kann ich ihm helfen?“


    Ich wusste nicht einzuschätzen, mit was ich ihn belaste und was hilfreich wäre. Oje, ich hatte ihn einen Monat danach praktisch gezwungen, nach Hause zu kommen. Ich wollte wissen, wie es weiter geht. Ein Fehler, wie ich gerade merkte.


    Dennoch, bei solchen furchtbaren Ereignissen sind Frauen tatsächlich anders. Ich hatte eine Ziel, nichts würde mich davon abbringen. Gut, er hatte auch eines - Rache. Meins ging in Richtung Gesundung, seines war zerstörerisch. Tja, wie konnte ich seinen Blick - wenigstens nebenher - in die Zukunft richten? Meinetwegen sollte er seine Rache zusätzlich haben. Ich konnte ihn voll und ganz verstehen.


    Die Unterhaltung nahm mich derart gefangen, dass ich das Essen vergessen hatte. Bald würde die Prima mensa aufgetragen werden.

    Ich begrüßte Assindius mit einem freundlichen Nicken, gedanklich war ich allerdings abwesend. Mich hatten Metellus’ Worte gefangen. Wieder und wieder ließ ich sie mir durch den Kopf gehen. Ich verstand ihren Sinn, hatte nur noch nie diese Seite der Medaille gesehen. Wie auch? Ich sah alles aus Sicht einer Frau. Ich bemerkte Sophus’ Rückzug, spürte seine Verschlossenheit und stand ganz allein mit der grausamen Wahrheit, eine zerbrochene Familie zu haben. Und als ob das nicht genug war, versagte er mir den Rückhalt, den ich bislang immer durch ihn hatte.


    Wie Schuppen fiel es mir von den Augen. Es war offensichtlich, er lebte seither in einer Welt bestehend aus Scham und Selbstvorwürfen. Wie unnötig aus meiner Sicht! Ich war wie er auf Commodus hereingefallen und ... ich musste schlucken ... hatte Sophus gegenüber sogar meine Bedenkenlosigkeit bezüglich der Teilung geäußert.


    „Metellus?“ Es klang hilflos und hoffnungsvoll zugleich. Vielleicht hatte er eine Antwort für mich. „Wie findet ein Mann aus dieser Grube voll Scham und Selbstvorwürfen heraus? Findet er jemals heraus? Ist es umso schwerer, weil ich ihn bis zu jenem Ereignis als Bilderbuchpater in den Himmel gehoben hatte? Das war er auch und wäre es auch noch jetzt. Ein Fehler ändert doch nicht gleich alles! Zumindest nicht in meinen Augen.“


    Praktisch war es ein Gehheimrezept, was ich von Metellus erfahren wollte. Nie hätte ich gedacht, wohin uns die Unterhaltung führt. Bereits durch Assindius hatte ich erstaunliche Einblicke in die Seele eines Mannes erhalten. Das wusste niemand und das ging auch niemand etwas an. Jetzt erwies sich Metellus als ebenso wertvoll. Ich konnte mich glücklich schätzen, die beiden zu kennen und ich war es auch.

    Gespannt hörte ich zu, war ich doch der Hoffnung, etwas lernen zu können. Was Metellus sagte, traf aber auf jeden Menschen zu. Sicher, Verletzungen und schlechte Erfahrungen prägten einen Menschen mitunter für alle Zeit. Das wusste ich und doch ... Sophus war schon immer ein sehr ernster Typ. Wie Assindius vor seiner Versklavung war, wusste ich nicht zu sagen. Eines jedoch fand ich höchst interessant ...


    „Verletzungen, Erfahrungen - das ist mir klar. Du sagt ein Mann verändert sich auch durch seine Ängste? Was meinst du damit? Vor was fürchtet sich ein Mann und wieso ändert ihn das?“


    Das war ein Rätsel, was ich nie würde lösen können. Es war mitunter sehr schwer, Handlungs- und Denkweisen der Männer zu verstehen. Nachvollziehen konnte ich vor allem eines nicht:


    „Ist ein Mann dann aufgrund seiner Verletzungen so blind, dass er nicht bemerkt, dass neben ihm Menschen existieren, die – wie er selbst – schwer an denselben Verletzungen tragen und die er nun durch seine Rückzugs-Reaktion doppelt straft? Ist ihm das alles völlig egal? Wo bleibt in dieser Sache sein Verantwortungsgefühl? ...“


    Mitten in den Überlegungen stockte ich. Mir wurde bewusst, dass meine Worte Vorwürfe gegen Sophus’ Handlungsweise waren. Monatelang hatte ich diese Gedanken zurückgehalten. Heute verließen sie erstmalig meinen Mund. Ich erschrak darüber, legte meine Finger auf die Lippen und sah mich mit großen Augen um. Was tun? Wie die Situation wenden? ... Ich griff nach der erstbesten Ablenkung. Da waren Geräusche.


    „Das wird mein Leibsklave sein. Ich habe ihn kurz nach dem Bruch meiner Gens erworben. Er ist um mich wie ein Schatten, was sehr beruhigend ist.
    Assindius? Du kannst reinkommen.“

    Groß wurden meine Augen, eine solche Handlungsweise war ich nicht gewohnt. Ich bedankte mich mit einem Lächeln.


    „Bei allen unerfreulichen Entwicklungen der Vergangenheit kann ich mich glücklich schätzen, von sehr lieben Menschen umgeben zu sein. Was mich gerade erstaunt, ist die Tatsache, wie extrem unterschiedlich Männer sein können. Zugegeben – ihr seid Angehörige verschiedener Stände – Sophus, Assindius und du, aber das allein kann es nicht sein. Assindius, mein Sklave, ist ein harter Kerl, Sophus ist ernst, zurückgezogen, mitunter von fast schneidender Kälte, du strahlst eine gewisse Güte, mehr Wärme als die anderen aus. Auf euch alle drei ist aber Verlass.“


    Gut, Sophus hatte die Familie annähernd aufgegeben, als die furchtbaren Ereignisse passiert sind. Er zog sich zurück, lebte fast nur noch für die Legion. Ich hörte viele Versprechungen, wenige, sehr wenige hat er umgesetzt. Ich riss mich aus den Gedanken los und blickte auf.


    „Wie geht das? Wieso können Männer so unterschiedlich sein?“

    Ich bemerkte Metellus' Missgeschick nicht. Schweigend wies ich auf eine Dattel, bei der die Kerne nicht ordnungsgemäß entfernt waren. Mit gesenkten Augen nahm die Sklavin die Frucht zurück, hauchte eine Entschuldigung und überreichte mir hastig eine neue.


    „Wo waren wir noch stehen geblieben?“ Kurz zeigte mein Gesicht einen nachdenklichen Ausdruck, dann jedoch kam die Erleuchtung. „Richtig, eine bleierne Götterstatue. Ein schönes Andenken.“


    Was habe ich Göttergeschichten geliebt. Heute war mir danach, Metellus davon zu berichten.
    „Immer, wenn mir jemand Geschichten über unsere Götter erzählt hat, habe ich fasziniert zugehört. Ich habe damit manch schöne Stunde, vor allem in Gemeinschaft mit Sophus verbracht. Es ist noch nicht lange her, da versprach er mir weitere solcher Erzählstunden. Nach seiner Beförderung wollte er einige Tage bei seiner Familie verbringen. Leider ist daraus nichts geworden, denn er ist derzeit unabkömmlich. Ich verstehe das, aber ich vermisse ihn und seine Gesellschaft sehr. Du solltest ihn auch kennen lernen. Er ist das Familienoberhaupt und im Grunde ist er dein Patron.“


    Für Momente vergas ich die Anwesenheit meines Besuchers. Ich versank in Erinnerungen. Es war alles andere als leicht, einem Mann, der mit Leib und Seele Soldat war, versprochen zu sein. Was hatte ich bereits für Zugeständnisse gemacht … Ich seufzte und versuchte ein Lächeln.


    „So lange Sophus nicht für seine Familienmitglieder da sein kann, werde ich mich um alles kümmern. Hast du Wünsche, Metellus? Wie kann ich dir behilflich sein?“

    „Nun es ist die Aufgabe eines Patrons, hilfreich dem Klienten unter die Arme zu greifen. Kein Grund, dies in besonderer Weise hervorzutun. Der Abend ist noch lang und ich bin ganz Ohr für deine Wünsche und deine Sorgen.“


    Annähernd lautlos näherten sich zwei Sklavinnen. Man legte bei den Aureliern Wert auf ein unscheinbares Auftreten der Haussklaven. Dadurch herrschte in den aurelischen Villen immer eine noble Stille trotz Betriebsamkeit.
    Der Ziegenkäse und die Datteln wurden zusammen mit dem Brot abgestellt. Während eine Sklavin der Küche zueilte, schnitt die andere Datteln auf, füllte diese mit dem Käse und reichte sie der Hausherrin und ihrem Besucher dar.


    Ich nahm den Teller mit den Dattel entgegen und verkostete eine Frucht. Der Käse nahm die übertriebene Süße, es schmeckte lecker. Ob wohl Metellus in dieser Art schon einmal Datteln verspeist hatte?


    „Du hast vorhin die Bepflanzung des Atriums angesprochen. Ja, ich liebe exotische Pflanzen. Meine Lieferanten stammen aus Asien und ähnlich fernen Ländern. Außerdem halte ich es für Frevel, eine Blüte von ihrem Stiel zu trennen. Ihr Leben ist in Kürze dahin. Ich bin mir annähernd sicher, dies gefällt den Götter ebensowenig.“


    Wieder griff ich nach einer Dattel, kaute genüsslich und schluckte bevor ich sprach.


    „Du kennst dich sehr gut mit Göttern aus. Während du deine Wünsche an mich äußerst, freue ich mich, gleichzeitig über dieses Thema von dir unterhalten zu werden.“


    Meine Aufforderung verpackte ich in ein charmantes Lächeln.

    Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    Salvete, ich sehe nur kurz hier rein, um noch mal zu sagen, dass ich das IR nicht vergessen habe. Unglücklicherweise zeichnet sich eine Lösung meines technischen "Problems" nicht ab und Zeit für tiefgreifende Wiederherstellungsmaßnahmen finde ich aus zahlreichen Gründen nicht.
    Somit bleibt, meine Rückkehr wohl auf unbestimmte Zeit verschoben (nach aktuellem Stand der Dinge wird mit mehreren Monaten zu rechnen sein, im günstigsten Falle gelingt eine Lösung in den Wochen nach Weihnachten).


    Daher ein Gruß an die Legio I und das IR!
    Adieu.


    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    Nach wie vor habe ich zeitweise Schwierigkeiten, beim Anmelden in diesem Forum. Das ist einer der Gründe, weswegen ich nicht mehr so aktiv bin. Man verliert die Lust nach zahlreichen sinnlosen Versuchen. Selbst nach dem Einloggen werde ich mitunter aus meiner ID geworfen. Gerade vorhin passiert. Zwei Post gingen, beim dritten war ich draußen. Ein Löschen der Cookies bringt auch keinen sofortigen Zugriff auf die ID.



    Kann also sein, dass ich zeitweise länger fehle. Marcus Aurelius Antoninus.


    Männer und Technik. Ach ne, das hieß ja: Die Frauen und die Technik. :D



    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    Zusatz: So, der Text war bereits geschrieben, da geht die Anmeldung wieder. :patsch: :p: X( Nach bestimmt 10 Versuchen. Ich habe dennoch den Kanal voll. Dragonum, rechne nicht mit meiner ständigen Anwesenheit.


    Sorry, Toni, ich kenne seit längerem deinen Ärger. Trotzdem habe ich jetzt gelacht. ;)

    „Oh ja, Metellus, Diplomatie ist mir nicht gegeben.“


    Ein helles Lachen erklang, bevor ich der Sklavin meine Wünsche mitteilte.


    „Bring uns eine Amphore Wein der besonderen Art, eine Amphore frisch Gepressten und trage sodann die Vorspeise auf.“
    Mein Blick richtete sich wieder auf Metellus, automatisch musste ich lächeln.


    „Ich liebe den Umgang mit geistreichen Personen und du scheinst ganz besonders begabt zu sein … Ist es dir doch möglich, so viele Dinge zu erraten und bist du doch zusätzlich geschickt im Umgang mit Worten.“


    Kurz senkte ich die Augen, bevor ich weitersprach.
    „Eine Kostprobe fehlender Diplomatie kann ich dir sofort geben. Es ist eine Schwäche meinerseits, die Worte ungeschminkt zu versenden. Hinzu kommt, dass ich durchaus mit dem Kopf durch die Wand gehen kann. Eine gesamtaurelische Schwäche wie mir scheint. Zurück zur Kostprobe…“


    Gerade kam die Sklavin zurück und stellte die verzierten Amphoren und edle Trinkgefäße an. Ich ließ mir ein Glas mit Zitrussaft einschenken und nahm einen kleinen Schluck.


    „… Selbstverständlich hört eine Frau solche Worte gern, doch ist auf diesem Wege meine Zuneigung nicht erwerbbar. Jene ist weder käuflich noch kann sie erschmeichelt werden. Meine Sympathie, die ich nur sehr sporadisch verteile, kann man sich durch Aufrichtigkeit, Loyalität und bedingungslose Treue erwerben.“


    Eine Kunstpause schien mir angebracht, in der ich bedachtsam mein Glas abstellte, bevor ich erneut aufsah.


    „Du hast all diese Eigenschaften bereits bewiesen, weswegen ich deine Aufnahme als Klient befürwortet habe.“

    Schmunzelnd schaute ich zu, wie sich Metellus verbeugte. Bis in sein Genick konnte ich dabei sehen. Er war ganz anders, als bei der ersten Begegnung, doch beide Male entsprach er nicht jenen Leuten, mit denen ich sonst Umgang pflegte. Alles an ihm war auf eine interessante Weise anders, bis … ja bis seine Augen eine Rundumuntersuchung auf meinem Körper starteten. Verwundert und belustigt zugleich erwiderte ich den Blick in die Augen.


    „Hattest du bei unserer ersten Begegnung deine Zunge nicht unter Kontrolle, so sind es heute deine Augen. Wo genau kommst du her, dass du so unkonventionelle Dinge tust?“


    Mein Lächeln nahm den Worten den Ernst, aber ich wartete gespannt auf seine Antwort. Ich konnte mir gut vorstellen, dass Florus den Vigilus nochmals vorbeugend ermahnt hatte.


    „Und ja, ich stehe mit vielen Göttern in einem Pakt“, sagte ich scherzend. „Nicht nur mit der der Schönheit und Jugend. Welche Gottheit würde sich wohl mit dir verbünden? Du scheint mir ein pfiffiger Zeitgenosse zu sein."


    Mit der Hand wies ich auf eine Liege.
    „Bitte, mach es dir bequem. Ich nehme an du bevorzugst Wein?“Während ich auf die Antwort wartete, nahm ich ebenfalls Platz. Ein Wink beorderte eine Sklavin herbei.

    Mit einem Lächeln erhob ich mich aus dem Korbsessel und ging Metellus entgegen - entlang des Perestylium und den angrenzenden Pflanzbeeten, vorbei an den Fresken, die das Atrium zierten.
    Einem Gast ging ich nie entgegen, das verbot mein Stolz. Auf diese Art begrüßte ich einzig Familienmitglieder. Metellus war kein Gast, er gehörte seit kurzem zum Gefolge meines Paters.


    „Salve, Metellus. Ich freue mich, dich zu sehen.“
    Lächelnd bot ich ihm an, mich zu den Korbsesseln und Clinen zu begleiten.


    „Wir kennen uns gut und doch wiederum auch nicht.“
    Mein Blick streifte den Mann neben mir. Wie alt mochte er wohl sein?


    „Bitte nimm Platz. Ich habe ein Essen vorbereiten lassen und hoffe, du hast guten Appetit mitgebracht.“



    edit: Rechtschreibung