Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Äh, ich mache mal einen Break, der Rest morgen. Ist anstrengend, wenn man nicht ins "Überfliegen" abdriften will.


    Alle Achtung, Venusia! Mit Macer zu diskutieren ist eine echte Herausforderung und ich finde, du machst das richtig gut. :) Ich fühle mich in mein allererstes Geschichtsforum zurückversetzt. ;)


    Eine Frage mal. Wir haben dort lang und breit über den "richtigen" Namen Arminius' diskutiert. Du schreibst: Ermanarestas, bei den Römern als Arminius bekannt. Wie lautet deine Quelle?


    @Valentin: Es wäre glatt schade, würden sie sich einigen. Einer müsste seine Überzeugungen dafür verraten.

    Zitat

    Original von Valentin Duccius Germanicus
    Nun, Meridius, Deandra, kennt Ihr den Inhalt der Posts? Weil die sind schon interessant, auch wenn ich mich manchmal über das Wissen wundere und wie es beide schaffen die beiden Seiten so stur zu vertreten. :D


    Hm, wenn du schon so fragst ... Da werde ich mir wohl den Inhalt einmal zu Gemüte führen. Wie gesagt, ich hatte anfangs mitgelesen, aber längst aufgegeben. Lange Posts, in denen die virtuelle Figur nur redet und nicht lebt ...


    Sicher kann ich was lernen, deswegen tue ich mir das jetzt an.



    edit: Zitat

    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Naja, ich denke eine gute Mischung macht es. Wenn ich als Legatus ein paar sachliche Dinge mit einem Offizier zu regeln habe, wo die Sache im Vordergrund steht, erspare ich mir und ihm das Schreiben und Lesen ausführlicher Texte in welchen Gefühle, Gedanken usw geschildert werden. Manchmal ist eine Minimalreduktion auch ganz gut. In anderen Situationen hingegen ist auch die Atmosphäre gefragt.


    Letztenedes ist es beim Schreiben jedoch so, dass in der prägnanten und präzisen Kürze die Würze liegt, auch bei Emotionen. Verknappung der Sprache ist das Zauberwort und da erkennt man einen wirklich guten Schreiber. Ein wirklich guter Schreiber benutzt nur so viele Wörter wie er braucht um die Situation stimmig zu erfassen und kein einzges mehr. Anfänger und Stümper erkennt man daran, dass sie schreiben und schreiben und schreiben und es noch gut meinen. Sie mögen talentiert sein, doch sie sind eben nur talentiert. So zumindest nach der Schreibdidaktik. :D


    Kein Widerspruch. :) Genauso ist es. Auf sämtliche Füllwörter sollte man verzichten. Ich weiß das, mache es aber auch nicht immer. ;)
    Klar ist es situationsbedingt, ob man mehr oder weniger schreibt, aber ich mag es persönlich halt gern, wenn Fleisch an den Beiträgen ist. :) Wörtliche Rede macht in unserer Kommunikation ja nur 15 % aus und ich hatte schon manch komische Situation, in der mein Gesprächspartner sich sitzend gesehen hat, weil er es aber nicht erwähnte, nahm ich ihn aufrecht stehend an. Da sind schon voll die Dinger passiert. :D Mal abgesehen davon, dass ein Satz ohne Drumherum, mal streng und mal scherzhaft und dann wieder ziemlich neutral ausgelegt werden kann.


    edit: Zitat

    Hauptsache den beiden macht es Spaß. ;) Das Mitlesen habe ich da auch längst aufgegeben.


    Mich schreckt aber nicht nur die Länge von Posts ab, sondern auch solche, die fast reine Dialoge sind. Eine Figur lebt viel mehr, wenn man neben der Wortwahl, Emotionen, Bewegungen, Mimik, Gestik, Klangfarbe der Stimme, Körperhaltungen und nicht zuletzt die Umgebung mitschildert. Wenn das nämlich nicht mitgeliefert wird, kommt es mal schnell zu Missverständnissen. Es gibt eine geringe Anzahl an Spielern, die das wirklich gut beherrschen. Solche Posts dürfen für mich dann auch lang sein. :)

    Kaum in Rom angelangt, traf ich erste Vorbereitungen für die zu erledigenden Gespräche und Wege. Zunächst stand ein Treffen mit unseren neuen Klienten Annaeus Metellus auf dem Programm. Ich setzte mich an den Schreibtisch und verfasste eine Einladung. Die überreichte ich einer Sklavin, die den Brief in die Vigileskaserne bringen sollte.


    In der Zwischenzeit wollte ich in der Villa Aurelia nach dem rechten sehen. Man wusste ja nie, ob die Sklaven in Abwesenheit der Herren auch ordnungsgemäß arbeiteten.



    Ach ja, edit: Themenwechsel vorgenommen

    Während dieser Reise schaute ich weniger aus dem Fenster als vielmehr in mich selbst. Offenbar hatte der Germanienaufenthalt ein Schlafdefizit zur Folge, was ich während der Fahrt aufzuholen suchte. Wie immer begleitete mich mein treuer Sklave. Germanien hatte uns beiden einige Schwierigkeiten beschert und gleichzeitig noch enger zusammengeschweißt.

    So eine große Villa und derart ungenutzt. Außer mir und einigen Sklaven weilte kein Mitglied der Familie hier. Für den kurzen Aufenthalt hatte mich das jedoch nicht gestört. Am nächsten Morgen bestieg ich die Kutsche erneut - sie war fast schon zu meinem zweiten Zuhause geworden - und reiste Richtung Rom.

    Vor einem knappen Monat war ich Richtung Germanien aufgebrochen, heute kehrte ich nach Mantua zurück - erleichtert, wie ich feststellen musste. Gut möglich, dass ich nochmals dorthin reisen würde, aber sicher mit einer Begeisterung, die sich in Grenzen halten würde. Germanien war nicht meine Traumregion.


    Nie fand ich die Anhöhen um Mantua so schön wie heute, nie berührte mich der Anblick des Mincio und die Ländereien um die aurelischen Villen so wie heute. Erschöpft aber glücklich entstieg ich der Kutsche und betrat die Villa Sospitas. Heute machte sie ihrem Namen alle Ehre.


    Ich genehmigte mir ein Bad und setzte mich eingehüllt in eine warme Decke ins Atrium. Auch in Italia waren die Tage kühler geworden. Immer wieder nach den bereitstehenden Früchten greifend, sann ich über die vergangenen Wochen nach und spürte stark wie nie, was mich mit Italia verband. Mir wurde klar, welchen Luxus ich hier genoss, welche guten Kontakte zu Freunde ich pflegen konnte und wie nah mir meine Familie war. Dinge, die ich bislang als selbstverständlich hingenommen hatte.


    Schon morgen würde ich nach Rom weiterreisen. Ich hatte viele Wege in der Stadt der Städte zu erledigen. Der Besuch der Absolventen der Militärakademie war dabei nur einer. Ich musste mich um unseren neuen Klienten kümmern und ich wollte eine alte Geschichte in Ordnung bringen. Ich beabsichtigte eine Bekannte aufzusuchen, zu der mir der Kontakt verloren gegangen war. Verloren als Folge der Ereignisse vor einem halben Jahr. Verloren, weil ich bislang jeden mied, der Kontakt … Fort mit dem Gedanken. Heute wollte ich mir die Stimmung nicht verderben lassen.

    Voller Vorfreude machte ich mich auf den Weg nach Italia. Ich hatte mein Rom und mein Mantua sehr vermisst. Mir fehlten meine Freunde und Bekannten und ich sehnte mich nach besseren klimatischen Verhältnissen.


    Wie gut, dass ich den Winter nicht hier verbringen musste. Wie würde es wohl meinem Sklaven gehen? Es war sein Landstrich, den wir gerade zurückließen. Ich schüttelte den Kopf. Es war eine blöde Angewohnheit, mir immer um andere und dann auch noch zu viele Gedanken zu machen. Zumindestens bei den Sklaven sollte ich das tunlichst bleiben lassen.


    Die endlosen Wälder Germaniens rauschten an meinem Fenster vorbei und für jeden Baum, den ich hinter mir ließ, war ich dankbar.

    Am späten Nachmittag fuhr die Reisekutsche mit dem goldenen Löwen vor die Stadtwache und hielt an. Erfreut schaute ich aus dem Fenster und dankte den Göttern, dass ich endlich diese beschwerliche Fahrt hinter mir hatte.


    Als die Wache nähertrat und nach meinem Begehr fragte, antwortete ich: "Mein Besuch gilt Annaeus Florus. Er erwartet mich bereits. Wo genau finde ich seine Casa?"


    Ich erhielt eine detailgenaue Ortsbeschreibung, die mich die Stirn runzeln ließ. Hoffentlich hatte sich der Kutscher die Angaben gemerkt.


    "Ich danke dir. Zur Einreise meldet sich demnach Aurelia Deandra in Begleitung ihres Sklaven Assindius und einem Kutscher."


    Damit hatte sich die Angelegenheit für mich erledigt. Ich lehnte mich zurück und erwartete, bald vor der Casa Annaea aussteigen zu können.

    Die Sonne stand hoch am Himmel, als ich geweckt wurde. Blinzelnd sah ich in das grelle Licht. Wenig begeistert stand ich auf, mir blieb ja nichts anderes übrig. Ich wollte noch heute in Colonia Claudia Ara Agrippinensium eintreffen. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass diese Germanienreise so lange dauern würde.


    Schweigend nahm ich mein Frühstück in der Station ein. Morgens - auch wenn es heute fast Mittag war – hatte ich selten Lust zum Reden. Auch mochte ich es nicht, vollgequasselt zu werden. Meine Bediensteten wußten das und richteten sich danach. Etwa eine Stunde später war ich restlos wach und auch wieder gesprächiger.


    Nach dem Essen übergab ich dem Stationspraefecten einige Sesterzen für Unterkunft und Verpflegung. Ein aufmunterndes Nicken sandte ich zu Assindius, der für das Vorfahren der Kutsche sorgte. Das Gespräch am Vortag - oder besser mitten in der Nacht - war ein reinigendes, ein gutes gewesen. Zufrieden saß ich wenig später in dem Reisegefährt, während wir bereits Richtung Stadt rollten.

    Meine Antwort war ein winziges Lächeln und eine leichte Neigung des Kopfes. Damit sollte alles geklärt sein.


    "Es ist spät, Bestimmt bricht bald der neue Tag an. Ich möchte wenigstens ein paar Stunden schlafen. Morgen oder besser heute möchte ich nicht vor dem Mittag geweckt werden. Nach dem Essen brechen wir umgehend auf."

    Längere Zeit ließ ich die Worte auf mich wirken. So einfach war das also aus der Sicht eines Mannes. In meinen Augen wäre dieser Schoßhündchenmann einfach nur unselbständig. Das war nicht gerade bewundernswert, aber es gab bedeutend schwerwiegendere Mängel, die ein Mann aus Sicht einer Frau aufweisen konnte. Na gut, zumindest aus meiner Sicht.


    "Gut, um noch einmal auf unser eigentliches Thema zurückzukommen … Du bist ein sehr verlässlicher Sklave, aber du hast einen extrem eigenen Kopf."


    Dass ich solche Männer mochte, musste ich ihm ja nicht auf die Nase binden. Schlimm genug, dass ich ihm überhaupt diese Identität zugestand, ein Sklave war in Rom nur ein Sachgegenstand.


    "Bis zu einem gewissen Grad werde ich das tolerieren, aber du musst erstens wissen, wo meine Grenzen sind und zweitens dulde ich keine Aufmüpfigkeiten in der Öffentlichkeit."


    Eindringlich sah ich Assindius an.


    "Kann ich mich darauf verlassen?"

    "Wie würde sich denn ein Schoßhündchenmann verhalten?"


    Die Unterhaltung hatte eine ungeahnte Wendung genommen. Verwegen blitzten meine Augen. Voller Spannung hingen meine Augen an Assindius' Lippen.

    Ups, die Wirkung überraschte mich. Meine Brauen wanderten nach oben und ließen die Augen groß erscheinen. Dennoch hielt sich mein Mitleid mit dem Kutscher in Grenzen.


    Bei den Worten "Ich reiße ihm ..." hatte ich zwar unwillkürlich eine andere Assoziation, aber gut. Was hatte der Besuch des Barbiers in Rom doch für Nachwirkungen. Tztztz.


    "Erstatte mir morgen Bericht. Für heute hat der Tag ein Ende. Ich werde zu Bett gehen. Es ist spät geworden. Du kannst gehen, Assindius."

    Verblüfft schaute ich meinen Sklaven an. Ein Schoßhündchen war das letzte, was ich an einem Mann beeindruckend finden würde.


    "Glaubst du, dass Römer Schoßhündchen sind?"


    Ich musste unwillkührlich an Sophus denken. Der war wohl eher mit einem ägyptischen Windhund gleichzusetzen - eigenwillig, unberechenbar und alles andere als verspielt.


    Nebenbei registrierte ich die Aussage bezüglich meiner Kritik. Das war natürlich das Entscheidende, aber die Sache mit dem Schoßhund fesselte mich.

    „Nicht deine Worte sind es, die mich zweifeln lassen, sondern deine Handlungen. Ein wenig auch der Mangel an Respekt, denn anders kann ich mir deine Aufsässigkeit nicht erklären.“


    Ein Seufzer rutschte ungewollt über meine Lippen. Im Grunde mochte ich die direkte Art meines Sklaven. Auch hatte mir seine Grundeinstellung nie Anlass zur Kritik gegeben. Er war aufrichtig und ehrlich, doch auch immer häufiger aufsässig. Lag das an Germanien? Haderte er hier mehr mit seinem Schicksal als in Italia?
    Warum machte ich mir eigentlich so viele Gedanken um ihn? Andere würden sich eines solchen Problems schnell entledigen und die Wurzel allen Ärgers einfach verkaufen. Auch gab es einen stadtbekannten Mann in Rom, der schwierige Sklaven zu zähmen wusste.


    Als ich mich erhob, rutschte noch so ein dummer Seufzer heraus. Langsam wanderte ich durch den Raum. Mir war bewusst, dass ich Männer mit Rückgrad bewunderte und solche ohne dieses abgrundtief verachtete.
    Auch hatte ich nie vollständig gelernt, einen Sklaven als Sache zu sehen, er war eben nebenbei ein Mann und die Spezies Mann empfand ich durchaus als interessant. Viel verstand ich nicht von ihrer Denk- und Handlungsweise, aber für Überraschungen waren sie immer gut. Nachdenklich blieb ich ihm Raum stehen.


    „Ich habe deine sklavenuntypische Art stets toleriert. Manches lasse ich dir durchgehen, wofür du bei anderen mit dem Tod bestraft werden würdest. Auch belasse ich dir einen Teil deines Stolzes, indem ich nur Äußerlichkeiten an dir ändere. Innerlich darfst du in Teilen du selber sein. Wenn dir nicht klar ist, welche Gunst ich dir damit erweise, mir ist es sehr bewusst. Es kann gesellschaftlich derbe Konsequenzen für mich haben. Darum muss ich heute eine Entscheidung treffen.“


    Einmal atmete ich tief durch.


    „Ich kann und will weder in der Öffentlichkeit noch im persönlichen Miteinander weitere Aufsässigkeiten dulden. Du entfernst dich dann, wenn ich es dir gestatte. Du verrichtest sämtliche Dienste, für die du den Auftrag erhältst. Eigenmächtigkeiten lasse ich dir bestenfalls bei der Umsetzung meiner Wünsche durchgehen, jedoch nicht in ihrer Auslegung. Akzeptiere es bei weiterhin ehrlicher und offener Grundeinstellung, ansonsten trenne ich mich von dir.“

    Belustigt hörte ich meinem Sklaven zu. Lange hatte ich nicht mehr so herzhaft gelacht.


    „Ich habe nur Spaß gemacht, Assindius. Natürlich beabsichtige ich nicht, hier einen weiteren Kommandeur, Verwandten oder sonst was zu treffen. Selbstverständlich hatte meine Reise einen geschäftlichen Anlass, was nicht verbietet, dass ich mich nebenbei amüsiere.“


    Sorgfältig legte ich die Zeitschrift beiseite. Dieses Exemplar würde ich gut aufbewahren. Beiläufig, aber nicht ohne Schmunzeln erwähnte ich: „Bei dem Kutscher lasse ich dir freie Hand. Vergnüge dich auf welche Weise auch immer. Hauptsache, wir haben morgen einen, der die Pferde zurück nach Italia lenkt. Indiskretionen schätze ich ganz und gar nicht.“

    Sim-Off:

    Netter Kerl? :D Doch, bist du! =)



    Streng sah ich meinen Sklaven an. Noch immer stand eine steile Falte auf meiner Stirn. Ich war einfach nicht der Mensch, der Lust auf Konfrontationen hatte. Eine Lösung musste her, aber welche?


    „Dir ist klar, dass du mit Kontinuität mein Vertrauensverhältnis zu dir beschädigst?“, fragte ich teils ungläubig, teils bestimmt.

    Die Formulierung gefiel mir. Einen Moment hielt ich inne und schmunzelte. Germanien war in gewisser Weise aufregend gewesen, aber ich freute mich ebenso auf zu Hause. Die heutige Übernachtung war ein Schritt auf dem Weg dorthin.


    „Dann lass uns dorthin gehen, wo man auf uns wartet.“


    Gedanklich bereits in Italia verließ ich das Zimmer. Der Schein eines Lächelns lag auf meinem Gesicht.