Beiträge von Claudia Aureliana Deandra

    Durchaus erschöpft von der langen Reise am heutigen Tag betrat ich dennoch am Nachmittag die Regia. Ich sah mich nach dem Vorzimmer des Legatus Augusti um, fand es auch und betrat es.


    „Salve, ich möchte gern Spurius Purgitius Macer sprechen. Ist er zugegen oder treffe ich ihn derzeit nur im Kastell der LEGIO II?“



    edit: Ne, diesen Schreibfehler konnte ich nicht lassen.

    In diese Stadt hatte mich Mantuas Magistratus geschickt, als er auf meine Frage nach dem Kastell der LEGIO II und dem Palast des Statthalters antwortete. Ich hatte mich entschieden, zunächst Macer und dann Florus aufzusuchen. Nun traf ich die Entscheidung, lieber nicht in das Kastell sondern Macer in seinem Officium als Statthalter aufzusuchen. Zwar wollte ich ihn gar nicht in seiner Funktion als Statthalter sprechen, aber egal. Ich winkte ab. Wozu den Kopf mit derartigen Dingen zerbrechen.


    "Zum Palast des Statthalters", gab ich dem Kutscher die Anweisung und sehnte den Moment herbei, in dem ich dieses furchtbare Gefährt endlich verlassen konnte.

    Die Reisekutsche, in der ich mit meinem Sklaven saß, nahm ebenfalls den Weg über den Brenner, als sie Richtung Germania aufbrach. Ob es mir nur so vorkam oder es wirklich bereits kälter wurde, wusste ich nicht zu sagen. Jedenfalls frohr ich. Gut möglich aus der Anspannung heraus, weil ich erstmalig meine Heimatprovinc verließ. Ich freute mich bereits jetzt auf die Heimkehr, aber erst einmal lagen eine lange Reise und ein paar wichtige Gesprächstermine vor mir.

    "Danke, Ingeniosus. Sehr freundlich. Wie gut, dass die Curia von Mantua so fähige Leute besitzt. Jetzt fahre ich wenigstens nicht ins Blaue hinein."


    Ich versuchte, mir die Namen der Städte einzuprägen.


    "Gern richte ich Florus einen Gruß aus und du kannst Cadior von mir grüßen. Sag ihm, er soll sich nicht immer so aufregen in der Curia Provincialis, wenn es um das Thema Misenum geht. Wir schaukeln das schon und zwar ganz alleine. Vale, Ingeniosus und wartete bloß mit dem Stadtfest auf meine Rückkehr." ;)


    Leise murmelte ich die beiden Städte vor mich hin, als ich die Curia verließ. Ich bestieg die bereitstehende Kutsche und brach in Begleitung meines Sklaven sofort Richtung Norden auf.



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    Die Hiobsbotschaften häuften sich in der letzten Zeit, wenn es um meine Reise nach Germanien ging. Etwas entsetzt schaute ich Ingeniosus an, als ich seinen Erklärungen folgte.


    „Raue Burschen? Auch das noch.“ Ich seufzte und nahm mir vor, ein Fest anlässlich des Wiedereintritts in die Zivilisation nach meiner Rückkehr zu geben.


    „Puh, gallische Grenze. Ich werde es mir merken. Und wo ist jetzt die Classis Germania stationiert? Kannst du mir das ebenfalls noch sagen?“

    Da ich wenig Zeit zur Verfügung hatte und mich bereits gut in der Stadtverwaltung auskannte, marschierte ich auf direktem Wege in das Arbeitszimmer des Magistratus durch. Ohne Verzögerung äußerste ich auch sogleich mein Anliegen.


    "Salve, Ingeniosus. Wir kennen uns ja bereits. Ich benötige möglichst schnell eine Auskunft. In welchen Städten Germaniens ist wohl die Classis Germania und das Kastell der LEGIO II zu finden? Oder sollte ich Macer besser in seiner Funktion als Legatus Augusti aufsuchen?“, überlegte ich laut. "Hm, wo wäre denn diese Einrichtung zu finden?"

    Im Grunde bereits von der Fahrt hierher abgesättig, lag eine noch längere Strecke vor mir. Vorerst wollte ich aber nicht an diese Kutschfahrten denken. Ich ließ mir ein Essen richten und erholte mich zunächst von der unliebsamen Fahrt.

    Gemeinsam mit Assindius trat ich die lange Reise nach Germania an. Zunächst würden wir Richtung Mantua fahren. Dort hatte ich einen Zwischenstopp und eine erholsame Nacht in der Villa Sospitas geplant. Anschließend stand uns die lange Fahrt über die Alpen bevor. Die schützende Kleidung würde ich erst ab Mantua tragen. Vorher bekam mich niemand in dieses unschöne Zeug. Im Grunde war ich aber dankbar, dass sich Assindius so gut um alles gekümmert hatte.


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    Mein Lächeln sagte mehr als jedes Wort. Ich war dankbar für seine Sorge. Mögen die Götter ihn beschützen und mir recht lange erhalten. Zum Glück war er kein Soldat und kam nie in Gefahr.


    Ich genoss die Umarmung, legte meinen Kopf kurz an seine Schulter und fragte mich, was wohl das Leben noch mit mir vorhaben würde. Auf jeden Fall war das Tal durchschritten, es ging wieder aufwärts. Ich löste mich von ihm, nickte auf seine Bitte hin und verließ anschließend die Villa.

    :D
    Hm, ein schneller Abschied würde es wohl nicht werden. Es verlockte mich, mit meinem Bruder noch ein Weilchen herumzuwitzeln. Das wiederum war nicht gut, denn mit jedem Tag, den ich verstreichen ließ, wurden die Wetterverhältnisse in Germania nicht besser.


    „Ich fürchte, in diesen Genuss wirst du nicht so schnell kommen. Alle sind höchst beschäftigt. Ganz ehrlich, ich glaube aber, du würdest einen wie den anderen schätzen. Deine Schwester hat hohe Ansprüche, da kommt niemand in Frage, der nichts auf dem Kasten hat. Nicht der Rang ist dabei das Entscheidende, sondern das Wissen desjenigen, seine traditionelle Einstellung und ob er Rückgrad oder nur Wackelpudding im Körper hat.“


    Ich lächelte, meinte meine Worte aber todernst. Dabei durfte ich mir solcherlei Gedanken gar nicht erlauben. Ich war durch mein Wort noch immer an Sophus gebunden. Wenn der sich jedoch monatelang nicht zu Hause blicken ließ, musste er mit meinem Unmut rechnen.


    „Wenn ich zurück bin, schließen wir hier die Klärung deiner Anforderungen an eine Frau an. Das wäre auch ein höchst interessantes Thema. Bis dann also, Maxentius. Ich werde dir aus Germania einen Brief nach Misenum schicken.“


    Wieder hauchte ich einen Kuss auf seine Wange. Ein Abschiedsritual und es drückte meine Zuneigung aus.


    „Assindius, wir müssen dann."


    Zügig ging ich zu der bereitstehenden Kutsche.


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    "Lass mich lieber hinter dir stehen", gab ich lächelnd zur Antwort. "Mir fehlt Sophus' Schutz seit langem. Gern will ich mich deinem anvertrauen."


    Ein flüchtiger Kuss traf Maxentius auf der Wange. "Ich muss gehen, Bruderherz. Bestimmt werde ich dich vermissen."

    Merklich zuckte ich zusammen, als das Beil die Sehnen des Stieres durchschlug. Ein Zittern lief durch meinen Körper. Mit großen Augen hielt ich die Luft an. Warum war ich nur immer so mitfühlend? Hoffentlich würde sich Mercurius deswegen nicht ungnädig zeigen. Stur blickte ich an dem verletzten Stier vorbei und starrte wie gebannt auf meinen Vater.

    "Das ist schön", sagte ich zu Assindius und erbob mich. Mein Blick traf Maxentius. Er war auf meine letzte Bemerkung hin stumm geblieben. Die Zeit drängte aber nun.


    "Wolltest du mir zum Abschied noch etwas sagen?"
    Mit einem warmen Lächeln schaute ich ihn an.

    Hui, trat da etwa mein Bruder in Sophus' Fußstapfen? Wollte er jetzt etwa aufpassen, dass ich mich auch ja anständig benahm?
    Ich schwankte zwischen einem verlegenen Grinsen und ernstem Gesicht aufgrund von Verwunderung.


    "Nun, ja", begann ich zögerlich. "Macer sieht in seiner Militärkleidung sehr anziehend aus." Wieder einmal blitzte der Schalk aus meinen Augen. "Florus ist ebenfalls ein hochrangiger Offizier und schlecht? Nein, schlecht sieht er auch nicht aus."


    Maxentius wusste allerdings, dass Florus bereits seine Liebste gefunden hatte. Macer jedoch war Single und ich fand ihn toll - das musste ich ja zugeben, auch wenn er ursprünglich aus dem Plebejerstand kam. Ich musste erneut lachen. Da war ja noch Sophus, erfolgreich, gutaussehend und ebenfalls Soldat. Tja, das Leben konnte aufregend sein ...

    Meinen Sklaven von vorn und von hinten betrachtend, kam ich näher. Für römische Verhältnisse sah er immer noch sehr fremdländisch aus. Sicher empfand er das ganz anders. Mit der Leistung war ich zufrieden und reichte dem Barbier eine weit über der Preisempfehlung liegende Summe. ;)


    Sim-Off:

    WiSim


    "Ich danke dir für deine Leistung. Indes fehlt mir die Zeit, hier noch länger zu verweilen. Assindius, begleite den Herrn zur Tür."


    Die Gedanken weilten bei meiner Reise, die ich bald antreten wollte.

    Bezüglich dieses Classis-Offiziers nickte ich und merkte mir den Wunsch für mein Gespräch mit Florus. Vielmehr beschäftigte mich jetzt das andere Thema.


    "Maxentius? Wenn auch du unsere Familie eher in der Factio Albata siehst, tust du mir den Gefallen und denkst jetzt darüber nach, ob du den Gedanken unterstützen würdest? Ich will auch noch Vaters und Mutters Meinung dazu hören."


    Ich sah meinen Bruder abwartend an. Das war natürlich so ein Gedanke, Sophus um den Wechsel der gesamten Familie zu bitten. Bisher wollte ich alleine gehen. Und wieder hatte ich keine Ahnung, wie Sophus dazu stehen würde. Ich wusste nur, würde er sich dagegen aussprechen, wäre das auch für mich bindend. Ich akzeptierte sein Wort ohne wenn und aber. Ob es ihn wohl beeinflussen würde, wenn die gesamte Familie diesen Wusch äußern würde?