Beiträge von Tiro

    Tiro schüttelte leicht den Kopf. Ihm war in den wenigen Stunden, in denen er auf seine Versteigerung wartete, nichts an dem Sklavenhändler aufgefallen. Und dicht an ihn herangekommen war er auch nur ein paar Minuten, da war sein Herr aber schon dabei. Wo nun sein Holzstückchen war, wusste er selbst nicht. Am Abend und in der Nacht hatte er nicht mehr daran gedacht. Ja, wo war es geblieben? Der junge Sklave blickte zu Amytis und hoffte, dass sie es hatte und es ihm auch zurückgeben würde.


    Schon sprach sein Herr weiter und Tiro nickte. "Ja, Herr." Sie würden also den Sklavenhändler besuchen. Was das nun auf sich hatte, wusste er nicht. Was ein Lupaner ist, wusste er ebenfalls nicht und so schaute er etwas verwirrt drein. Den Blick hielt er die ganze Zeit über erhoben und schaute zu seinem Herrn, abgesehen von dem kurzen Blick zur Sklavin hinüber.

    Kurz blickte der Sklave zu Amytis. Wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er ihr wohl ein Lächeln geschenkt. So aber blickte er rasch wieder zu seinem Herrn und nickte dann auf die Aufforderung hin. Nachdem er Platz genommen hatte, hörte er dem Herrn aufmerksam zu. "Ja, Herr." Später würde er also alles aufschreiben. Weiterhin blickte er zu seinem Herrn, in der Angst, ja nicht wieder Bestraft zu werden. "Ja, Herr." wiederholte er schließlich. Seine Stimme klang brüchig und war recht leise. "Ich bin das Kind von Sklaven. Mein alter Herr ist bankrott gegangen und darum wurde ich verkauft. Erst auf dem Sklavenmarkt in Rom traf ich auf den Sklavenhändler. Abgesehen von der Versteigerung hatte ich keinen Umgang mit ihm."

    Tiro hoffte, dass er nicht zu lange gebraucht hatte. Wie ihm die anderen Sklaven berichteten, hasste ihr Herr es zu warten. Ändern konnte es Tiro nun nicht mehr und so trat er in den großen Speisesaal ein, in dem seine Peinigung begonnen hatte und verneigte sich vor dem Herrn. "Herr." Sein Schritt war etwas linkisch, so als hätte er noch Schmerzen in seinem Anus. Die Tunika stand dem Sklaven überaus gut, das Problem war viel mehr er selbst, wie er niedergeschlagen, mit hängenden Schultern dastand. Ein Häuflein Elend hätte es wohl gut beschrieben. Immerhin war sein Gesicht sauber.

    Furcht trat in die Augen des Sklaven, als sein Herr schließlich eintrat. Auch das Zittern fing wieder an und am liebsten hätte er sich zusammengerollt, als könne er sich dadurch dem Herren erwehren. Doch Tiro wagte es nicht seinen Blick vom Herrn zu lösen und daher blickte er ihn die ganze Zeit an. "Ja, Herr." sagte er, nachdem dieser seine Ketten gelöst und ihn so befreit hatte. Nachdem dieser wieder gegangen war, zog sich Tiro die Tunika über und verließ dann das Zimmer, auf der Suche nach etwas zum Aufwischen. Die Villa war groß und er war fremd hier. Doch mit Hilfe anderer Sklaven, fand er das gesuchte - unter anderem auch den Ort, an dem er seine Notdurft verrichten konnte - und konnte so den Boden neben seinem Bett reinigen. Auch etwas zu essen fand er, obwohl er noch vor ein paar Stunden dachte, er würde nie wieder etwas runter bringen. Schließlich war er fertig und begab sich zu seinem Herrn.

    Tiro war dankbar für die Hilfe, die ihm Amytis geboten hatte, auch wenn er es nicht zeigen konnte. Leise hörte er, wie sie das Zimmer verließ und dieses mal weinte sich der junge Sklave in den Schlaf. Es war kein angenehmer Schlaf, besonders die Schmerzen machten ihm zu schaffen, doch die Erschöpfung über all das Erleidete halt ihm schließlich dabei. Da er zum Glück den ganzen Tag über nicht zu viel getrunken hatte und auch die Suppe nicht zu viel war, musste er nicht pinkeln. Zumindest eine Schande, die ihm in der Nacht erspart geblieben war.


    Die ersten Sonnenstrahlen stahlen sich gerade durch das kleine Fenster, als Tiro erwachte. Einige Minuten brauchte er, bis ihm bewusst war, wo er war und was gestern alles geschehen war. Vor nicht einmal 24 Stunden war er noch zuhause aufgewacht, nichts ahnend, was ihm bald geschehen möge. Seine Arme waren inzwischen taub und seine Schultern schmerzten stärker denn je. Sein Unterleib tat nicht mehr so weh wie noch am Abend und das beruhigte ihn etwas. Langsam drückte nun aber doch seine Blase und er hoffte, dass er bald befreit wurde. Das Erbrochene am Boden stank immer noch, da es aber wohl getrocknet war, nicht mehr so stark.


    Als er so dalag, konnte er das erste mal wirklich nachdenken. Sein neuer Herr war ein Tyrann, der Freude daran hatte, seine Sklaven zu demütigen und sich an ihnen zu vergnügen. Tiro schluckte bei dem Gedanken, dass er so etwas wie gestern wohl häufiger durchleben werden musste. Wie konnte er es nur überstehen? Da vielen seine Gedanken zu Amytis. Sie hatte ihm beigestanden. Und auch wenn er sich schämte, dass sie ihn so sah - wenn er gewusst hätte, dass sie noch mehr gesehen hatte, wäre er vor Scham gestorben -, hatte es ihm gutgetan und ihm durch diese Nacht geholfen. Wer sie wohl war? Zusammen mussten sie das durchstehen und gemeinsam könnte es vielleicht leichter sein.

    Tiro wusste nicht, wie lange er so dalag und weinte. Die Dunkelheit war bereits hereingebrochen und es wurde zusehends stiller im Haus. Plötzlich berührte ihn etwas im Gesicht und er riss entsetzt die Augen auf. Ein Keuchen drang aus seiner Kehle und er zuckte zusammen. Im ersten Moment dachte er, es sei sein neue Herr, der zurückgekommen war um ihn erneut zu quälen. Erst nach einigen Momenten erkannte der Sklave, dass es Amytis war und sie ihm das Gesicht waschen wollte. Was für ein erbärmlicher Anblick er abgeben musste und er schämte sich, dass sie ihn so sah. Er drückte die Augen wieder zusammen und hoffte, dass er nicht wieder anfangen musste zu weinen. Doch es gelang ihm nicht ganz und so liefen wieder ein paar Tränen über seine Schläfen hinab auf das Bett.

    Nach einigen Minuten hielt die Sklavin ihm dann auch noch einen Wasserkrug an die Lippen. Vorsichtig nahm er einen Schluck. Es schmeckte ekelhaft, was natürlich nicht am Wasser lag. Dennoch trank er einige Schlucke und hoffte, sie mögen auch unten bleiben. Hart schluckte er dann, als sie den Krug weggenommen hatte und er sie ansah. "Danke.." wisperte Tiro ihr zu. Zu mehr war er nicht im Stande, denn jetzt überkam es ihn wieder und er fing an zu weinen. Vor Scham erfüllt drehte er den Kopf zur Seite und schluchzte.

    Aulus und Tiro


    Tiro nickte und folgte seinem Herrn durch die Villa, bis sie zu einem Zimmer kamen, welches offensichtlich seines sein sollte. Tiro schämte sich, dass er weiterhin nackt war und so durch das große Haus gehen musste. Was die anderen Sklaven und auch die anderen Herrschaften wohl denken würden? Aber offenbar war es nichts ungewöhnliches, zumindest hätte es sein Herr sonst nicht gemacht. Der junge Mann schaute sich in dem kleinen Raum um. Den Luxus eines eigenen Zimmers kannte er nicht. Immer hatten er und seine Familie in einem geschlafen. Selbst das hatte er damals schon als sehr großzügig von seinem Herrn erachtet, dass nämlich jede Sklavenfamilie in seinem Haus ein eigenes Zimmer hatte. Nun würde er hier alleine schlafen, oder?

    Hallo. Danke für die Nachricht :)


    Ich hab jetzt allerdings schon eine andere Gens gefunden. Aber ich hoffe, dass wir trotzdem mal zusammen RP schreiben können. Man weiß ja nie, wohin es einen die ID verschlägt. :)