Beiträge von Maximus Decimianus Verus

    Ich betrat die Unterkunft und sah die beiden schon wieder auf einem Haufen. Der junge Sklave musste an der Neuen ziemlich viel gefunden haben. Seitdem sie in der Casa war tänzelte er nur um sie herum.


    "Niobe! Ich war soeben im Atrium. Wir werden noch heute Abreisen. Es wäre besser wenn Du Dich etwas ausruhst, damit Du bei Kräften bist, wenn es losgeht!"



    Dann trat ich wieder nach draussen. Ich hatte ein Schiff zu organisieren.

    Ich hatte Glück gehabt. Auch wenn die Abreise kurzfristig geplant worden war, wir hatten noch genügend Plätze auf einem Schiff nach Tarraco gefunden. Es war kein besonders großes Schiff, hatte eher mittlere Größe und führte den Namen "Castor". Der Kapitän versicherte mir, dass das Schiff noch heute Abend auslaufen würde und erzählte mir nebenbei, dass der Besitzer auch noch einen zweiten Pott sein eigen nennen würde. Sinnigerweise würde es "Pollux" heißen. Ich musste schmunzeln.


    Sim-Off:

    Ich melde mich heute Abend um.
    Den Ankunftspost in Tarraco setzt einer von uns.


    Passagierliste:


    Iulia Severa
    Decima Valeria
    Lucius Decimus Romanus
    Lucius Decimus Maximian
    Maximus Decimianus Verus
    Niobe
    Hraban

    "Sicher Herr. Auch ich werde nach Tarrco reisen, habe ich schließlich zwei Sklaven zu überführen.
    Ich werde ein Schiff besorgen auf dem noch sieben Plätze frei sind. Sonst noch etwas?"

    Ich grüsste die beiden Decima zurück und nickte mit dem Kopf.
    Das Angebot des einen hielt ich für verfrüht. Über den Kommentar des Sklaven konnte ich nur lachen.


    "Ein Bad wird nicht viel nützen. Wenn es mit einem Bad getan wäre, hätte es der Sklavenhändler längst getan. Meinst Du er will hier keinen deftigen Preis rausholen? Kein Händler wäre so dumm, Dich so heruntergekommen feil zu bieten."


    Ich schüttelte den Kopf und konnte nicht glauben, dass ein Decima für so ein Subjekt Geld ausgab. Ich war mir sicher, in der Casa selbst, wollte diesem sicher keiner begegnen. Und ich am allerwenigsten.

    Ich hörte meinen Namen und hielt sofort an.


    "Ja, Herr! Was gibt es?"


    Ich machte kehrt und ging auf den jungen Decima zu. Wieder fiel mir auf, wie ähnlich er seinem Vater sah. In jungen Jahren hatte dieser genau gleich ausgesehen. Ich fühlte mich um Jahre zurückversetzt...

    Ich betrat das Atrium, sah die beiden Herren, grüsste mit einem Kopfnicken
    und steuerte die Sklavenunterkunft an...


    Trotz der Tatsache dass es Herbst war, war der Tag heute doch recht heiß. Verrückte Zeiten, dachte ich. Ich konnte ja nicht wissen, dass ein Klimaoptimum in ganz Europa dafür verantwortlich war.

    Ich stand ebenfalls auf dem Markt und mussterte die Angebote. Bei einem bestimmten Sklaven traf ich den Sohn meines Herrn und einen weiteren Decima. Ich trat hinzu und schüttelte den Kopf.


    "Der ist keine 100 Sesterzen wert. Er sieht scheiße aus, ist rebellisch, er taugt maximal für die Arena zum Abschlachten. Du solltest Dein Geld besser sparen, junger Herr. Es gibt sicher bald bessere Ware."

    "Sehr gut. Ich sehe schon, wir werden unsere Freude an Dir haben. Und Dir wird es nicht schlecht gehen, wenn Du keine Sperenzchen machst. Die Decima sind gute Herren. Großzügig und gerecht, aber auch streng. Wenn man kein Müßiggänger ist, kommt man gut mit ihnen aus."


    Ich blickte ihn an und nickte ihm zu.


    "Ich bin Verus. Ehemaliger Sklave des Maximus Decimus Meridius. Wenn Du irgendetwas wissen möchtest, wende Dich an mich. Und jetzt gehen wir los. Bist Du soweit?"

    Ich nickte mit dem Kopf, blickte sie aber weiter skeptisch an. Er hatte sich nicht aus Zufall zwischen mich und sie gedrängt, für so naiv konnte man mich nicht halten. Ich war selbst Sklave gewesen, kannte die Tricks, wie man einem anderen etwas unbemerkt übergeben wollte und hatte ihn erst wenige Augenblicke vor dem Zusammenstoss am anderen Ende des Atriums gesehen.


    "Wie Du meinst. Mach Dich erstmal frisch.
    Ich schau später nochmals nach Dir."


    Dann wandte ich mich um und ging.

    "Einem Decimus."


    sprach ich.


    "Es spielt für Dich keine Rolle, wem genau, denn Du wirst auf dem Landgut eingesetzt werden. Wir haben Getreidefelder, einen Weinberg, und eine Pferdezucht. Wo Pferde sind, braucht man auch einen Schmied. Alles andere wirst Du lernen. Du kannst doch mit Pferden umgehen, oder?"


    Dass man einen Schmied auch auf einem Landgut brauchte um die Geräte und das Handwerkzeug in Schuss zu halten oder zu reparieren verstand sich von selbst.

    Zitat

    Original von Niobe
    "Das ist...sehr hübsch", sagte sie schließlich und biss sich auf die Zunge, war hübsch sicherlich nicht unbedingt das angemessene Wort. "Wann geht es los?", fügte Niobe hinzu und versuchte so neutral wie möglich zu klingen.


    "Irgendwann in den nächsten Tagen. Eigentlich muss ich noch ein Geschäft abwarten, aber es kann auch sein, dass wir vorher reisen werden. Du wirst es jedenfalls rechtzeitig merken, denn Du wirst dabei sein..."


    Ich zwinkerte ihr zu, fand dann jedoch, dass der Scherz nicht wirklich gelungen war. Dann sah ich sie an.


    "Was hat er Dir gegeben?"


    Meine Blicke durchbohrten sie.

    "Kommst Du?"


    rief ich, hatte ich doch keine Lust, jetzt noch eine Diskussion mit Sklaven anzufangen. Ich hatte es schon früher gehasst, da sich dadurch sowieso nichts änderte und ich hatte mir vorgenommen, als Freigelassener zwar großzügig und freundlich zu sein, mir aber nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen. Zuviel hatte ich als Sklave auf der anderen Seite erlebt und ich kannte die Tricks und Schliche, das gespielte Nuegierigsein, die gespielte Tollpatschigkeit. Ich hatte alles an anderen Sklaven beobachtet und in den Sklavenunterkünften der reichen Herren sprach man über nichts anderes.

    "Meinst Du ich kann das nicht selber?"


    herrschte ich ihn an, obwohl ich das eigentlich nicht wollte. Dann blickte ich ihn nur an und schüttelte den Kopf. Es gab solche und solche Sklaven, auch wenn er es gut gemeint hatte, er sollte seine Arbeit machen und mich die meine machen lassen.


    Ich blickte zu der Sklavin.


    "Nun denn..."


    Dann ging ich weiter.

    Ich wandte mich um. Hatte dieser ungeschickte Bursche doch tatsächlich die neue Sklavin angerempelt. Und wo war er überhaupt so plötzlich hergekommen? Hatte er nicht vorhin noch am anderen Ende des Atriums gestanden und immer wieder zu uns herüber geblickt? Ich war skeptisch bis misstrauisch und auch etwas verärgert.


    "Pass doch auf, bei Iupiter! Hast Du keine Augen im Kopf?"

    Zitat

    Original von Hraban
    "Das kann ich", sagte Hraban trocken und hob den Kopf wieder an.


    Ich nickte mit dem Kopf. Er war wenigstens keiner der Männer, welcher aus Trotz schwiegen.


    "Was hast Du früher gemacht? Also, als Du noch in Germanien warst?"


    Ich musterte ihn nachdenklich. Vielleicht hatten wir Glück und er konnte schon etwas, ansonsten müsste er es eben lernen.

    Zitat

    Original von Decima Alessa
    Unerwarteter weise wurde Alessa von dem Fremden angesprochen. Während sie auf Verus' Antwort wartete, wand sie sich dem Mann zu.


    Ich wollte soeben antworten, als sie von ihrem Bruder angesprochen wurde. Ich nickte nur mit dem Kopf und murmelte einn "Ja, geht in Ordnung!". Dann wandte ich mich wieder an die Sklavin.


    "Gut. Das klingt alles sehr gut. Du wirst folglich im Haushalt eingesetzt werden, als Gesellschafterin einer der Damen des Hauses. Du brauchst Dir also keine Gedanken machen. Es wird Dir gut gehen..."


    Ich lächelte und blickte freundlich an.


    "Falls Du irgendwann einmal Probleme bekommen solltest, oder Dir etwas auf der Seele lasten, dann wende Dich ruhig an mich oder an Gallus, den wichtigsten Sklaven in der Casa Decima zu Tarraco."

    Zitat

    Original von Niobe
    "Ich kann einen Haushalt führen, kochen, nähen, weben, alles was damit zu tun hat. Mein Vater hat immer sehr viel Wert darauf gelegt, dass auch seine Töchter eine gewisse Bildung erreichen, so dass ich schreiben, rechnen, lesen und etwas Griechisch kann. [...] Und dann kann ich tanzen, singen und die Trommeln schlagen. [...] Und deinem Herrn sicherlich auch einige besondere Wünsche erfüllen, sollte das sein bestreben sein".


    Ich hörte ihr zu und nickte nur mit dem Kopf. Sie würde eine grandiose Gesellschafterin abgeben. Ich wollte gerade etwas sagen, als die junge Decima zu uns trat und mich ansprach.


    "Ja, was gibt es Herrin?"


    Ich trat auf sie zu.