Nachdenklich musterte ich ihn.
"Kannst Du auch sprechen?"
Er machte keinen gesprächigen Eindruck. Aber egal, er wurde zum Arbeiten gekauft und zu nichts anderem.
Nachdenklich musterte ich ihn.
"Kannst Du auch sprechen?"
Er machte keinen gesprächigen Eindruck. Aber egal, er wurde zum Arbeiten gekauft und zu nichts anderem.
Ich nickte mit dem Kopf. Wenn die Zeit gekommen wäre, könnte man alle beteiligten Sklaven sowieso in den Besitz von Maior übergehen lassen. Und bis dahin war es grundsätzlich egal, in wessen faktischem Besitz der einzelne Sklave war.
"So soll es geschehen."
Dann ging ich zu dem Händler um den Sklaven entgegen zu nehmen.
Ich nickte mit dem Kopf und war zufrieden, dass der Sklave nicht teurer geworden war.
"Ich nehme ihn gleich mit. Wann soll ich Dir das Geld übergeben, Herr?
Oder soll ich Meridius unterrichten, dass der Sklave nun Dir gehört?"
Sie machte wirklich einen unsicheren Eindruck, und dass sie in ihrer Verfassung überhaupt auf meine Frage antwortete, rechnete ich ihr hoch an. Sie musste mir nicht Vertrauen, doch irgendwie tat sie es. Ich trat näher auf sie zu.
"Deine Heimat wird vorerst Tarraco sein. Gut möglich, dass es Dich auch mal woanders hin verschlägt, aber das Haus meines Herrn befindet sich in Tarraco. Es ist eine schöne Stadt. Eine kleine Stadt - wenn man sie mit Rom vergleicht. Klein - aber schön."
Dann lächelte ich sie an.
"Was kannst Du alles?"
ZitatOriginal von Marcus Decimus Livianus
Livianus blickte böse zu Verus.
"2000!"
Ich bemerkte den Blick des Decimus Livianus und trat zu ihm.
"Verzeiht, Herr, ..."
Wir besprachen das ganze unter vorgehaltener Hand.
Dann bestellte ich mir einen Bohneneintopf, eine Kanne Wein aus dem Illyricum und lehnte mich zurück. Es war noch nicht viel los in dem Laden, aber um diese Zeit war dies auch nicht anders zu erwarten. Die meisten waren noch in ihren Geschäften, oder mit Einkäufen und Besorgungen beschäftigt.
Ich nickte dankbar mit dem Kopf, als der Wirt den Wein anlieferte.
Ich hatte mir in einer nahe gelegenen Taverne etwas zu Essen geleistet. Es gab einen vorzüglichen Fleischtopf, dazu Bohnen und einen kräftigen Wein. So gestärkt kam ich wieder zurück. Genau genommen war der Preis schon abartig hoch, doch viele Angebote gab es zur Zeit auf den Märkten nicht.
"1800"
sprach ich und gab dem Händler ein Zeichen.
Ich betrachtete skeptisch die Preistreiberei und musste schmunzeln, als ich jenen Senator entdeckte, welcher sich darüber echauffiert hatte, dass ich Tags zuvor 5000 Sesterzen für eine schöne und anmutende Sklavin ausgegeben hatte, welche eine perfekte Gesellschafterin abgeben würde.
1700 Sesterzen für einen Sklaven aus Germanien indess war eindeutig zu hoch. Er war weder blond, was einen höheren Preis erzielt hätte, noch irgendwie hübsch. Er hatte noch nicht viel geredet und was er konnte wusste man nicht. Vermutlich davonlaufen, wie viele andere Germanen. Und er würde schon gar nicht als Gesellschafter oder Haussklave geeignet sein.
Ich nickte nur mit dem Kopf und verließ den Sklavenmarkt. Sollte er sein Geld ruhig aus dem Fenster werfen - für einen Sklaven, der bestenfalls für die Minen geeignet war.
"Du dachtest was?"
Ich blickte sie fragend an.
"Rede ruhig, Du brauchst Dir keine Gedanken machen. Ich bin zwar ein Libertus, aber ich weiß, was in Dir vorgeht..."
Ich lächelte, als ich dies sagte, gestand mir jedoch ein, dass es dennoch einen großen Unterschied gab. Im Gegensatz zu ihr, war ich als Sklave geboren worden, in meinem eigenen Land, Sklave in der Heimat, unter einem Herrn, welcher dem gleichen Volk angehörte.
Die junge Sklavin machte einen etwas besorgten Gesichtsausdruck. Ich sah ihr sofort an, dass sie sich nicht wohl fühlte, was ihr auch nicht zu verdenken war. Sie kam in eine fremde Casa, sollte einem Herrn gehören, den sie nicht kannte, war faktisch schutz- und hilflos. Die Stricke hatten ihre Hände arg zusgeschnürt und bereits blaue Flecken geschaffen.
"Ich bin Iberer. Ebenso wie mein Herr. Er ist nicht hier, und diese Casa hier gehört nur seinem Cousin. Deine Heimat wird Tarraco in Hispania sein."
Ich blickte sie an und versuchte möglichst freundlich mit ihr zu reden.
ZitatOriginal von Niobe
"Mein Name ist Niobe", antwortete sie in fließendem Latein und nur ein leichter Akzent verriet, dass sie Ausländerin war. "Ich komme aus Damaskus...Herr", fügte sie noch schnell hinzu um sich nicht sofort den Unmut des Mannes auf sich zu ziehen. Schließlich wusste sie nicht, was er noch für eine Rolle spielen würde. Sie senkte scheinbar demütig den Kopf und sah auf den Boden, wartete ab, was als nächstes geschehen würde. Sie hoffte, dass man ihr den Strick von den Handgelenken lösen würde, denn ihre Hände fühlten sich schon taub an und die Gelenke waren wund gescheuert.
Ich trat näher zückte eine Messer und griff nach ihren Händen. Sie zuckte kurz zusammen.
"Keine Angst, Niobe. Ich möchte nur das Seil lösen!"
Ich blickte sie an und lächelte.
"Du bist jetzt im Besitz des Senators Maximus Decimus Meridius. Er ist ein einflussreicher Römer und was viel wichtiger ist, ein guter, gerechter und gnädiger Herr. Ich war selbst einmal Sklave bei ihm und er ließ mich frei. Du darfst nur sein Vetrauen nie missbrauchen und es wird Dir nie etwas geschehen. Soviel kann ich Dir versichern..."
Ich schnitt das Seil durch.
ZitatOriginal von Marcus Decimus Livianus
"Salve ihr beiden! Verus! Ich nehme an, um den Sklavenhändler wirst du dich kümmern. Er hat das Mädchen mit, dass du heute Vormittag ersteigert hast."
Ich nickte mit dem Kopf, dankte dem jungen Herrn und begab mich zu dem Händler, welchem ich die 5000 Sesterzen überreichte. Dann betrachtete ich die Sklavin etwas genauer. Auf den ersten näheren Blick, schien sie ganz brauchbar und das Geld nicht falsch angelegt zu sein. Ich sprach sie an.
"Wie heißt Du? Und wo kommst Du her?"
Auch ich schlenderte wieder auf den Märkten herum und hielt nach geeigneten Objekten für meinen Herrn Ausschau. Bei einem Germanen blieb ich stehen. Diesmal würde ich jedoch nicht zu früh bieten, schwor ich mir, denn beim letzten mal stieg der Preis beachtlich in die Höhe...
Als er mich so ansprach, erkannte auch ich ihn wieder. Er war der Sohn des Decimus Proximus, das alten Herrn. Ich musste lachen und blickte ihn dann an.
"Ich erinnerie mich ebenfalls Decimus Sequester. Es ist lange her. Wo hast Du Dich in den letzten Jahren herumgetrieben?"
Ich trat näher. Am anderen Ende des Atriums erblickte ich den Sklavenhändler mit seiner Ware...
Hab die letzten 3 Post angepasst und einen gelöscht, damit das ganze wieder erzählerisch zusammenpasst. War etwas durcheinander. MDM
Auch Verus trat ein.
Gut. Dann kennen wir uns. Ich bin seit meiner Kindheit Sklave im Hause der Gens Decima zu Tarraco gewesen. Und bis vor kurzem lebten alle Familienmitglieder dort! Die Casa in Rom ist eine Neuerwerbung!
"Nichts, es ist nichts. Ich habe nur das Gefühl, dass wir uns kennen."
Kann sein, dass Du im IR ein Neuling bist. Die Frage stellt sich nur für das Rollenspiel. Wenn Du der Sohn des Decimus Proximus bist, dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Du bist ehelich, und damit in der Casa Decima in Tarraco aufgewachsen, ehe in Rom vor kurzem diese neue Casa gekauft wurde, oder aber Du bist unehelich und tauchst eben erst zum ersten mal auf. Du verstehst? Trifft ersteres zu, dann kennen Dich ja schon alle Leute, trifft letzteres zu, kennt Dich keiner. Ersteres ist möglich, letzteres auch. Jedoch bedenkte, sollte letzteres der Fall sein, wärst Du nicht wirklich ein Decimus und Dein toter Vater wäre auch nicht sehr erfreut, post mortem zum ehebrecher abgestempelt zu werden.
Ich nickte dem Fremden zu und betrachtete ihn etwas genauer. Irgendwo hatte ich sein Gesicht bereits gesehen. War es damals in Tarraco gewesen?
Kennt man Dich bereits, oder bist das Produkt eines Fehltritts?
"Salve, ich bin Maximus Decimianus Verus, ehemaliger Sklave des Maximus Decimus Meridius. Ich habe für meinen Herrn auf den Märkten eine Sklavin gekauft und den Händler gebeten sie hier abzuliefern. Leider war es mir nicht möglich früher zu erscheinen. Ist er mit der Sklavin schon da?"
Ich blickte in das Haus hinein und wandte mich dann an Mann, welcher soeben hinzu getreten war. Ich wiederholte, was ich so eben bereits gesagt hatte.
Nachdem sich innen nichts zu rühren schien, klopfte ich erneut. Es musste doch endlich mal einer der Sklaven in Richtung Türe gehen. Gallus in Tarraco wäre längst erschienen, stellte ich fest und musste grinsen. Der Gallier war wirklich zuverlässig.
"Hallo?"
Erneut klopfte ich.
Ich erreichte gerade die Casa Decima, als ich noch aus der Ferne den Sklavenhändler mit der neuen Sklavin im Hause verschwinden sah. Ich beschleunigte mein Tempo und klopfte etwas ausser Atem an die Türe.