Beiträge von Maximus Decimianus Verus

    Den Kommentar eines Senators überhöhrte ich und trat zu dem Händler um die Schuld zu begleichen und die Sklavin entgegen zu nehmen.


    "Die Sklavin geht in den Besitz des Senators Maximus Decimus Meridius über. Die Bezahlung erfolgt, sobald die Sklavin in der Casa Decima Mercator abgeliefert wird..."


    Kein Mensch konnte erwarten, dass ich mit 5000 Sesterzen in der Tasche durch die Gegend reisen würde.

    Ich beobachtete die ganze Szenerie und war nicht erfreut, dass der Preis so hoch getrieben wurde. Dennoch hatte ich meine Anweisungen und diesen hatte ich zu folgen.


    "5000 Sesterzen im Auftrag meines Herrn!"


    Der Preis war zwar schon viel zu hoch, aber was sollte es. Nun kam es darauf eh nicht mehr an und es konnte ruhig mit offenen Karten gespielt werden.

    "Ich denke wir sollten erst einen Entwurf ansehen. Du hast sicher Verständnis dafür, dass mein Aufraggeber den Ring nicht kaufen wird, wenn er ihm nicht gefällt. Vielleicht müssen auch Änderungen vorgenommen werden."


    Ich blickte ihn an.


    "Schicke am Besten einen Boten zur Casa Decima in Rom. Ich werde dann dieses Geschäft erneut aufsuchen und mir das Ergebnis ansehen. Für den Mehraufwand kommt der Senator auf."

    "Nun, ich bin im Auftrag meines Arbeitgebers hier. Ein ehrenwerter Senator, der einen sauber gearbeitet, unverwechselbaren und einmaligen Siegelring sucht, mit welchem er Briefe und Dokumente in seinem Namen siegeln kann. Er sollte einmalig und nicht zu fälschen sein, elegant aussehen und seinen Zweck erfüllen. Stellst Du so etwas her?"

    Ich blickte den Mann für den Bruchteil einer Sekunde etwas verwundert an, fing mich dann jedoch wieder. Eine gewisse Ähnlichkeit mit meinem Herrn war durchaus vorhanden, doch nach genauerer Betrachtung stellte ich fest, dass seine Züge nicht annähernd elegant und schön waren.


    "Salve, Römer."


    Ich trat näher.


    "Ich suche ein Geschäft, welches Siegelringe herstellt..."

    Rom war anstrengend. Es gab so viel zu sehen, so viel zu tun und überall begegneten einem Menschen aus allen Provinzen des Reiches. Noch nie hatte ich bisher einen Mann aus dem Zweistromland gesehen, heute Mittag stand er auf den Märkten plötzlich vor mir. Und vor dem Circus wurden Giraffen, Elefanten und Nashörner angeliefert.


    Erschöpft betrat ich die Taverne, spähte einen mir geeigneten Platz im Hintergrund aus, steuerte diesen an und nahm Platz.

    Ich hatte Rom, die große Stadt auf den sieben Hügeln erreicht und mir eine Absteige in einer - für die Verhältnisse - günstigen Mietskaserne gesucht, welche Blick auf die Märkte freigab. Kaum war ich eingezogen machte ich mich auch schon auf den Weg. Auf den Sklavenmärkten sah ich mich etwas um, entdeckte hier und da ein interessantes Objekt, bei einer Auktion, welche ziemlich viele Zuschauer angezogen hatte, blieb auch ich etwas länger stehen. Die Sklavin welche zum Kauf angeboten wurde war schön anzusehen hatte jedoch sicher auch andere Qualitätet...


    "2500"


    sprach ich und wurde etwas verlegen, da ich noch nie in meinem bisherigen Leben als freier Mann gehandelt hatte.

    Ich nahm de Kuss entgegen, als wäre es ein göttliches Geschenk. Dann blickte ich in ihre Augen.


    "Wie Du willst, gehen wir nach Hause."


    Mit der einen Hand griff ich nach dem Korb, mit der anderen strich ihr eine Haarsträne aus dem Gesicht.


    "Bist Du soweit? Ich glaube wir haben eh alles..."

    Ich nickte mit dem Kopf. Ich musste das ganze ersteinmal verarbeiten.


    "Ich danke Dir, Herr... Decimus..."


    Ich blickte ihn an und lachte. Dann machte ich mich etwas verwirrt auf den Weg in die Sklavenunterkunft um Calliope die Mitteilung zu machen. Was würde sie sagen? Und wie würde es weitergehen?

    Etwas verwunderte blickte ich den Decima an. Er redete von Freilassen, von einer großen Geste und von Meridius. Undgläubig blickte ich ihn an.


    "Du meinst..."


    Ich trat näher und griff nach dem Schreiben. Es war tatsächlich so. Meridius, mein Herr, hatte mich freigelassen, wie er es in der Jugend immer angekündigt hatte, als wir zusammen in den Gassen der Stadt spielten. Ich versuchte meine Gefühle zu sortieren, einen Gedanken zu finden. Die Emotionen wollten heraus, fanden aber irgendwie den Weg nicht.


    "Ich danke Dir, Herr."


    sagte ich nur. Und überlegte wo ich hingehen sollte.


    "Ich muss erst überlegen...
    Wie es weitergehen soll..."


    Und schnell setzte ich noch hinzu.


    "Ich kann aber doch in den Diensten der Familie bleiben?
    Sie ist .... meine Familie..."


    Ich sprach die Worte betont aus. Und in der Tat, es fühlte sich gut an.

    Der Korb hatte schon mal kein schlechtes Gewicht. Doch es machte mir nichts aus. Lächelnd folgte ich der schönen Griechin. Erst das Obst, dann die Früchte... Ich bewunderte ihren Körper und wie sie sich grazil bewegte.


    "Nicht so schnell, Calliope. Ich komm ja kaum nach..."


    sagte ich und spielte Erschöpfung vor...

    Ich hörte meinem Herrn gut zu. Alles was er sagte traf zu. Nicht anders hatten wir alle den jungen Verstorbenen gekannt. Ich erinnerte mich an meine Jugend zurück. Auch wenn ich Sklave war, Meridius und seine Cousins hatte mich immer als ihren Spielkameraden akzeptiert. Es war eine schöne Zeit gewesen. Einzig, es blieb Erinnerung. Die schmerzhaften und ausgweinten Augen der jungen Decima Alessa waren Realität und Gegenwart. Sie musste viel zu viel leiden. Erst vor kurzem der Vater, nun der Bruder. Ich griff nach der Hand von Calliope und das Bild meiner vorherigen Geliebten trat vor mein Gesicht. Auch sie hatte ich viel zu früh verloren. Auf eine Art und Weise, wie sie nur Unsterbliche ertragen konnten. Ich jedoch war nur allzu sterblich. Wie alle Anwesenden hier.