Beiträge von Primus Decimus Magnus


    "Es reicht CENTURIO! Spar dir deine Gedanken!"


    "Proximus, niemand hat dich gezwungen der Legio beizutreten! Auch wenn es dir nahe gelegt wurde, war es doch DEIN freier Wille"


    Dann löste er sich von mir....


    "Du kannst jederzeit deinen Dienst quitieren! Aber deine Worte sind eines Soldaten der römischen Legion nicht würdig!"


    Ich wandte mich von ihm ab und begab mich in mein Zelt, bevor die Situation hier noch eskalieren würde.


    Ich konnte ja verstehen, dass er einen Sinn in seinem Handeln suchte, dich mit diesen Worten war keinem geholfen, und ihm schon gar nicht!

    Der Meldereiter, der zur Legio II geschickt wurde, kam wieder im Lager an und wurde sofort zum Kommandozelt vorgelassen.


    Die Wache meldete ihn beim PC und dieser liess ihn eintreten....


    "Salve, Praefectus! Der Legatus Sedulus schickt mich mir folgernder Botschaft:

    Zitat

    Es ist soweit, reitet zu euren Einheiten zurück und meldet das es übermorgen nach Sonnenaufgang los geht! Abtreten!


    Das war gestern Abend, ich bin die ganze Nacht durchgeritten!"

    Zitat

    Original von Traianus Germanicus Sedulus
    Ich ließ die Boten der ganzen Legionen in mein Zelt kommen!


    Nachdem sie alle anwesend waren gab ich folgenden Befehl.


    Es ist soweit, reitet zu euren Einheiten zurück und meldet das es übermorgen nach Sonnenaufgang los geht! Abtreten!


    Der Reiter der IX nickte, salutierte und ritt von dannen....

    Zitat

    Original von Gaius Decimus Proximus
    "Wie soll denn einer schlafen können bei dieser Arbeit. Töten, töten und nochmals töten. Und wofür? Keiner weiß das genau. Alle rennen jemanden hinterher und wissen gar nix genaues. Wir töten die Aufständischen hier die einfach nur ihr Land wiederhaben wollen. Töten, töten und nochmals töten."


    Die Hand um den Griff des Schwerter wurde fester.
    Ich murmelte etwas in mich hinein. Wirre Worte die auch ich selbst nicht ganzt verstand. Fast so als ob sie jemand anderer gesprochen hätte......seltsam........


    Etwas verwirrt sah ich meinen Cousin an..... was sprach er da..... zugegeben, irgendwie hatte er ja recht..... aber es war unsere Pflicht, die wir hier taten, für Rom und Kaiser....


    "Proximus? Was ist los? Wir tun doch nur unsere Pflicht für Rom und Kaiser! Lass das niemanden hören, ich bin mir sicher du bist nur ein wenig abgespannt, überarbeitet. Der Tod deines Vaters hat dich sicher sehr mitgenommen, das kann ich verstehen, aber dieser Krieg wird sicher nicht mehr lange dauern und dann kehren wir zurück nach Hause, ins schöne Hispania und du kannst deine Schwester wieder in die Arme schliessen, die du schon so lange nicht mehr gesehen hast!"


    Ich nahm ihn freundschaftlich am Oberarm und lockerte seinen Griff, der noch immer fest am Gladius ruhte...


    "Komm, lass uns einen Becher Wein trinken und von Hispania träumen!"

    Ich ging durchs Lager, um Dies und Das zu überprüfen, als ich Proximus sah, wie er scheinbar ziellos und verwirrt durchs Lager streifte...


    Ich ging auf ihn zu "Salve Cousin! Na, kannst du auch nicht schlafen?"


    Als ich näher kam, merkte ich, dass er ziemlich wütend aussah, die Hand am Gladius....


    "Was ist denn los mit dir? Probleme?"

    Zitat

    Nehmen wir nochmal Augustus vor. Er hat zwar selbst eine militärische Ausbildung genoßen, allerdings immer Führungen der Einheiten abgegeben, wenn es einen geeigneteren Kandidaten gab. Ich führe mal als Beispiel Admiral Aggrippa an.
    Wie könnte man das bewerten?


    "Ich halte es für eine weise Entscheidung, Kompentenzen dann abzutreten, wenn es einerseits einen geeigneteren Mann dafür gibt und andererseits weil der Kaiser selbst sich auch um viele andere Dinge kümmern muss"


    Zitat

    Nun, diese Antwortmöglichkeit ist zwar sehr aus der Luft gegriffen, da seine Ausbildung wahrlich nicht unbedeutend für sein Leben ist und man nur vermuten kann wie es anders hätte sein können, doch ich versuche es:
    Ich denke es wäre trotzdem durchaus möglich gewesen, dass die Truppen sich ebenso ihm gegenüber verhalten hätten wie sie es getan haben und er ähnliche Erfolge erringen hät können. Denn so sehr der Kaiser wichtig in großen Schlachten ist, so sehr ist es der Kommandeur auch. Und viele Legionäre kennen ihren Kommandeur schon länger und besser als den Kaiser. Deshalb wissen sie, sie können sich auf ihren 'Chef' verlassen, die Legionäre wissen was er kann und eben nicht kann
    Es hätte sich also nicht viel geändert, im Vergleich zu den letzten Amtsjahren von Augustus. Denn da gab er ja auch die wichtigen Kommandos an fähige Kommandeure ab und zog sich etwas zurück


    "Das ist durchaus möglich, Crassus, andererseits hätte es aber durchaus so sein können, dass ihm seine Kommandeure und somit auch die Truppen, nicht vertraut hätten, hätten sie nicht gewusst, wie er selbst als Befehlshaber agiert hat, so wie wir es bei Nero gesehen haben, der keinerlei militärische Ausbildung noch jeglichen Bezug zum Militär hatte!"


    Zitat

    Also ist es nicht unbeding wichtig, dass man eine militärische Ausbildung hat. Viel mehr, dass man Kommandeure richtig einschätzen kann und ihre Stärken richtig einsetzt.


    "Vollkommen richtig, allerdings auch, dass die Kommandeure einem Kaiser vertrauen und hinter ihm stehen!"


    Zitat

    Doch trotzdem ist eine militärische Ausbildung selbsverständlich von Vorteil, wenn man sich nicht überschätzt und diese richtig einsetzt.


    "Genau meine Meinung! Es kann nur von Vorteil sein, zu Wissen worüber man waltet und welche Konsequenzen die eigenen Befehle haben!"

    Ich erhob mich


    "Vollkommen richtig, Lucianus!
    Un genau hier haben wir wieder ein Beispiel dafür, wie wichtig die Anwesenheit des Heerführers bei den grossen Schlachten ist.


    Während sich Vitellius nach Amtsantritt vollkommen von seiner Armee zurück zog und sich in Rom 'verkroch', sogar auch seine beiden Feldherren nicht zu den Truppen schickte, kümmerte sich Vespasian um seine Armeen, reorganisierte und versorgte auch die Veteranen."


    "Aber um nochmal auf Corvus Schlusswort zu kommen.... er hat schon recht, nicht unbedingt muss ein Kaiser eine militärische Vorgeschichte haben, wenn er nach seinem Amtsantritt Kompetenz und Stärke beweist und auf seine Truppen eingeht!
    Trotzdem bin ich immer noch der Meinung, dass es ein Kaiser, der vorher schon eine Bindung zu seiner Armee hatte, es leichter hat, zu regieren, sofern er seine Truppen dann nicht sich selbst überlässt!"

    Wir erreichten Losodica, wor wir ein Nachtlager aufschlugen. Der grösste Teil des Marsches lag hinter uns und nun trennten uns noch 20, vielleicht 25 km von Opia.


    Die Soldatten hatten nun zeit sich auszuruhen und neue Kräfte zu sammeln. Das letzte Stück würde nicht mehr so anstrengend werden, damit die Soldaten nicht alle Kräfte für den Marsch verbrauchten, wussten wir doch nicht, wann wir Feindkontakt hätten.


    Am nächsten Morgen ging es weiter und der Tross setzte sich, Richtung Opia, wieder in Bewegung....

    Wieder hatten wir einen Abschnitt hinter uns gebracht, wir erreichten Mediana, wo uns nun die ALA II verliess.


    Die Legio VIII und IX marschierte gleich weiter, Richtung Losodica. Von nun an mussten die Legionsreitereien die Aufklärung und Sicherung des Trosses übernehmen....


    Ich wusste, dass das heute Tagespensum gross war, aber die Zeit war knapp und wir mussten uns beeilen....

    Ich stand auf und trat vor….


    „Salvete, mein Name ist Primus Decimus Magnus, Tribun der Legio IX“


    Soviel zur Vorstellung, dachte ich, nun mal los.


    „Ich denke, als bestes Beispiel für einen Kaiser, der vor seinem Amtsantritt militärische Ämter ausführte, zählt Augustus.
    Schon mit dem Alter von 18, begleitete er Iulius Caesar bei dessen Kämpfen in Spanien und konnte so erste Erfahrungen mit den Truppen sammeln.
    44 v. Chr., nach der Ermordung seines Adoptivvaters, führte er selbst die Truppen zum Schlachtfeld und konnte seinen ersten militärischen Erfolg gegen Antonius verzeichnen.
    Auch die folgenden Jahre wurden von innenpolitischen Kriegen geprägt, wo er weitere Siege in Belagerungsschlachten verzeichnen konnte.
    Nachdem 36v. Chr. Sein Admiral Agrippa die Flotte des Sextus Pompeius besiegt und Octavius seinen Widersacher Lepidus abgesetzt hatte, widmete sich Augustus in den darauf folgenden Jahren der Sicherung des Reiches.
    Er verzeichnete Erfolge an der Nordgrenze, in Illyrien und Dalmatien.
    Nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte zog er sich allerdings immer mehr aus dem Feldherren-Dasein zurück und übergab immer mehr Kompetenzen an geeignete, vertraute Personen, wie z.B. Agrippa oder Tiberius, seinem Stiefsohn.“


    Ich machte eine kurze Pause….


    „Augustus hingegen stellen möchte ich Claudius, der vor seinem Amtsantritt keinerlei politische Ämter besetzte, noch jegliche militärische Ausbildung genoss. Er wurde von den Prätorianern zum Kaiser ausgerufen, was wohl mehr an der Beliebtheit seines verstorbenen Bruders Germanicus, als an seiner Person lag.
    Trotzdem erreichte Claudius einen großen, militärischen Sieg in Britannien erringen, weil ihm die Armee vertraute und nicht zuletzt deswegen, weil er selbst an den Schauplätzen anwesend war“


    Wieder machte ich eine Pause und trank einen Schluck Wasser


    „Die Werdegänge der beiden Kaiser sind sehr unterschiedlich! Augustus, der viel Erfahrung im militärischen Bereich sammelte und Claudius, der bis zu seinem Amtsantritt kaum in Erscheinung trat.
    Sie hatten beide Erfolge erzielt, trotzdem denke ich, dass Augustus Werdegang und seine starke Bindung zu den Truppen, sowie das Abgeben von Kompetenzen an geeignete Personen, der bessere Weg ist, um das Imperium zu führen.
    Meiner Meinung nach hängt aber alles mit dem Vertrauen und der Unterstützung der Truppen ab, egal, ob der Kaiser eine militärische Vorgeschichte hat, oder nicht.
    Wichtig ist auch, wie wir aus der Geschichte wissen, die Anwesenheit des Heerführers bei den Truppen, im Kampf“


    Eine letzte Pause und ein Schluck Wasser mussten noch sein.


    „Abschließend möchte ich noch anmerken, dass meiner Meinung nach die Karriere mit einer militärischen Ausbildung sinnvoller wäre, weil die Bindung zu den Truppen schon früher geschieht und auch die Truppen sicher mehr Bindung zu einem Kaiser haben, wenn sie das Gefühl haben, dass er selbst, am eigenen Leibe weiß, was es heißt, in den Krieg zu ziehen!“


    „Ich danke euch, für eure Aufmerksamkeit!“

    Die erste Etappe war geschafft, wieder ohne Feindkontakt....


    Wir erreichten Biriciana, wo wir rasteten und gingen, am nächsten Morgen, weiter nach Mediana, wo uns die ALA dann verlassen würde, aber wir uns gleich weiter nach Losodica begeben würden, wo wir, über Nacht, lagern würden.


    Die letzte Etappe nach Opia würde dann nicht mehr so weit sein und die Männer nicht so ausgelaugt....

    Ich ritt an der Spitze, neben Florus, welcher sehr ruhig war, seit der Befragung des Germanen. Sichtlich hatte dieses Ereignis seine Spuren hinterlassen. Florus war tief in sich gekehrt, also übernahm ich die Einteilung der Vorhut, der Aufklärung und der Sicherung des Trosses....