Als endlich alle durch waren, atmeten die, die sich nicht noch mal würden beim PC einfinden mussten erleichtert auf.
Die andere, die weniger Glück hatten stöhnten auf und begaben sich daran das zu tun, was der PC von ihnen verlangt hatte.
Beiträge von Kaeso Pollius Industrius
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Die Männer waren guter Dinge. Auch wenn sie ein paar Kameraden verloren hatten und einige noch eine Weile im Valetudinarium würden verbringen müssen, aber dieser Waffengang, von einer Schlacht konte man nicht sprechen, war ja doch eher ein Spaziergang gewesen.
Hier und da hörte man leise Unterhaltungen, aber im Großen und Ganzen war nicht nur Ruhe sondern auch perfekte Ordnung im Glied und alle freuten sich darauf die Thermen oder Tavernen besuchen zu dürfen. Denn Ausgangssperre würde doch sicher nun aufgehoben werden. Zumindest waren einige dieser Meinung. Andere wiederum wackelten bedenklich den Kopf diesbezüglich. -
Der Centurio nickte zufrieden und kehrte dann zum Thema zurück.
"Gut, wir waren bei der Infanterie stehen geblieben.
Kommen wir zu der Ausrüstung eines Legionärs.Der Legionär der Kaiserzeit verfügt über ein umfangreiches Arsenal an Waffen, Schutzausrüstung, Schanzwerkzeug und persönlicher Ausrüstung. Diese Ausrüstung ist im Laufe der Jahrhunderte starken Veränderungen unterworfen, bedingt durch die Wechsel in der Struktur des Staates und der Armee wie auch die verschiedenen Feinde und die kulturellen Einflüsse.
Er hat als Waffenausrüstung: Kettenhemd, Schuppenpanzer oder der Schienenpanzer, Galea, Hasta, Scutum, Gladius, Pilum, Pugio, Spatha, Funda, Balliste und Onager.
Was sind das im Einzelnen, wann und wo hat er diese eingesetzt, welche gehören zu den Alltäglichen und welche zu Einsatzbedingten?
Das Schanzwerkzeug:
Pilum murale, Spaten, Dolabra Axt und RasenstecherAuch hier die selben Fragen wie für die Waffen.
Die Bekleidung des Legionärs bestand neben den oben angeführten Rüstungsteilen aus der Tunica, Caligae, Paenula oder Sagum, Focale, Sarcina, Feldflasche, Topf und Cingulum.
Die Fragen zu dem Abschnitt könnt ihr Euch ja schon denken.
Je nach Einsatzgebiet kommen noch andere Ausrüstungsgegenstände hinzu wie Strümpfe oder Hosen (feminalia). Die Gruppe (contubernium) verfügt über ein Maultier, auf dem das Schanzwerkzeug, ein Lederzelt und evtl. zusätzliche Verpflegung verladen ist.
Ebenso gehört eine Getreidemühle zur Gruppenausrüstung, das Getreide wird nämlich ungemahlen ausgegeben. Teilweise verfügt die Gruppe noch über einen Helfer, der sich auch um das Maultier kümmert. Insgesamt wird die Zahl dieser „Helfer“ pro Legion auf über tausend geschätzt, da insbesondere der Tross und die Reitereinheiten über eine erhebliche Anzahl von Pferdeknechten verfügen."
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"Wenn Du in der Praxis genauso fähig bist wie in der Theorie, Cyprianus, sehe ich eine große Zukunft für Dich in der Legio.
Sehr gut.
Nun, dann erzähl mir doch, wenn Du das denn weisst, noch etwas über den größten militärischen Erfolg des Marius." -
Der Decurio des Patrouillentrupps schob Cato neben sich her zum Büro des Praefectus. Wenn er wirklich der Sklave von wem war, dann würde der bestimmt wissen was mit ihm geschehen sollte.
Salve Kamerad, ist der Praefectus da? -
Salve, den da haben wir unterwegs aufgegabelt. Ich bring den zum Praefectus. Vielleicht weiss er was mit ihm anzufangen.
Der Decurio deutete auf den gefundenen Sklaven und ritt mit seinem kleinen Patrouillentrupp ins Castellum ein. -
Mehr als skeptisch betrachteten die Männer den Fremden und einer spuckte leicht zur Seite hin aus. Der Decurio, der die Leitung über den Trupp hatte, befand schliesslich.
Also gut, Petulius wird Dich auf sein Pferd mitnehmen und wir nehmen Dich zur II. mit. Da wird sich dann wer kümmern. Steig auf!
Sie packten den Fremden um ihm aufzuhelfen und dann ritten sie zum Castellum der Legio II, was nur noch 2 Stunden Ritt entfernt war. -
Industrius nickte zufrieden.
"Ein weiteres Beispiel wäre übrigens Troja.
Was da passiert ist, muss ich wohl nicht weiter auslegen, oder?"Er sah in die Runde und musterte die Männer eingehend.
"Das war also ein kleiner, wirklich kleiner Einblick in die Artillerie.
Wenden wir uns doch nun einmal der Infantrie zu.
Um was es dabei geht, ist Euch allen ja wohl hoffentlich klar!Das römische Militär ist primär ein Infanterieheer. Die Fusstruppen sind das Rückgrat der römischen Macht.
Die klassische Organisationsform ist die Zenturie, aus der im Laufe der Zeit Manipeln und Legionen gebildet wurden. Die Anzahl der Soldaten in den einzelnen Truppenkörpern ist wie Aufstellung und Taktik beständig Schwankungen unterworfen.
In den frühesten Zeiten der Könige stellten nur die Patrizier Soldaten. Die frühe Republik verbesserte die Organisationsform durch die ständigen Krieg mit den umliegenden Städten. Der Feldherr Marius schuf durch seine Reformen schliesslich jene römische Militärmacht, die wir heute noch sind. Die Kaiser bauten diese Macht schliesslich weiter aus und die Zahl der Legionen stieg beständig mit der Grösse des Imperiums.
Was aber nun hat sich mit Marius denn so sehr verändert?
Wer hat eine Idee?" -
Sim-Off: Hehe, ihr sollt ja nicht nur faul rumsitzen
Er war nicht wenig beeindruckt und zeigte dies auch.
"Sehr gut, Cyprianus, wirklich sehr gut!
Kommen wir doch noch mal zu den Kommandounternehmen zurück. Hast Du gerade eine Idee, historisch gesehen, wo das Erfolg gehabt haben könnte?" -
"Ja, das ist schon mal nicht schlecht.
Gehen wir also zur theoretischen Basis des Artilleriewesens über, denn nur darum geht es in diesem Punkt.Die Geschichte der Belagerungskunst reicht bis in das 3.Jt.v.Chr. zurück. Bereits im alten Ägypten und in Mesopotamien wurden Maschinen zur Erstürmung von Städten eingesetzt. Überliefert sind Türme zur Überwindung von Mauern sowie Rammböcke in verschiedensten Ausführungen vom mobilen Mannschaftsrammbock für Tore bis hin zum ausgeklügelten Rammturm für Festungsmauern.
Die Belagerungstechnik entwickelte sich zuerst in Hochkulturen, die über ausreichend grosse Siedlungen verfügten und durch die Zentralverwaltung ausreichend Mittel hatten um die Konstruktion derartiger Maschinen voranzutreiben. In Griechenland gab es bis zum 5.Jh.v.Chr. keinen Bedarf an solchem Kriegsgerät. Die Befestigungsanlagen waren zumeist aus Holz oder Lehm und es gab lediglich Steinfundamente. Die Belagerungen wurden in aller Regel durch Aushungern, Massenangriffe, Verrat oder Kommandounternehmen gewonnen. An Gerätschaften kamen nur tragbare einfache Systeme zum Einsatz, wie der Rammbock oder der Mauerbohrer. Parallel konnte man noch unterirdische Gänge graben, um die Mauern zum Einsturz zu bringen.
Der Festungsbau passte sich dieser Entwicklung an und ging in den Stein- oder Ziegelbau über, setzte Befestigungstürme ein und errichteten Mauern in Mehrschichtbauweise, die die Einsatzmöglichkeiten der erwähnten Geräte schmälerten.
Um 400 v.Chr. kam es zu einer grundlegenden Änderung der Belagerungskunst und damit zur Entwicklung einer echten Artillerie. Die Erfindung des Torsionsgeschützes und die verbesserten mathematischen Möglichkeiten zur Konstruktion mobiler Türme führten zu riesigen Kriegsmaschinen, deren Wirkung auch psychischer Natur war.
Bereits zu Zeiten von Philipp II. von Makedonien und Alexanders des Grossen war die Artillerie aus dem Belagerungswesen nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile hatten auch die Verteidiger gelernt Steinwerfer und Pfeilgeschütze gegen die Angreifer einzusetzen. Der Höhepunkt der Entwicklung wurde während der Kämpfe der Diadochenreiche untereinander erreicht. Sowohl Zahl als auch Qualität der eingesetzten Maschinen war beachtlich. Aus diesem Grund veränderte sich der Festungsbau erneut und es kam zu Anlage von Vorwerken, schrägen Mauern und Zwingern an den Toren.
Nach der Einnahme der Griechenstädte Süditaliens kamen auch wir Römer mit der Belagerungskunst in Kontakt. Wir übernahmen die Konstruktionen eins zu eins, gingen allerdings bei der Umsetzung eigene Wege, da sich die bis ins gigantomanische angewachsenen Belagerungsmaschinen nicht für die ausgedehnten Kriegszüge der römischen Republik eigneten. Die Militäringenieure hatten zudem erkannt, dass die Maschinen anfällig für Gegenmassnahmen der Verteidiger waren. Leicht konnte ein mobiler Turm durch aufgeweichten Boden aufgehalten werden. Aus diesem Grund planierte man nicht einfach den vorhandenen Grund, sondern errichtete eigene Rampen für die Maschinen. Durch diese gewissenhafte Arbeit wurde zwar der Einsatz einzelner Gerätschaften vielleicht verzögert, die Belagerung selbst konnte dafür umso schneller zu Ende geführt werden.
Um den Attacken der Verteidiger zu entkommen und gefahrlos vor den Mauern arbeiten zu können, entwickelte man die auch im alten Griechenland primitiv gebliebenen Schutzvorrichtungen weiter. Sie ermöglichten es, dass Angriffe planmässig über die Bühne gehen konnten. Im Allgemeinen sind die römischen Kriegsmaschinen nach praktischen Gesichtspunkten konstruiert, wohingegen die griechischen Pendants eher eine psychologische Wirkung entfalten sollten.
Vor den Römern kamen in der Feldschlacht Geschütze nur vereinzelt zum Einsatz. Meist handelte es sich um einfache Weiterentwicklungen von Pfeil und Bogen. Dementsprechend gering blieb ihre Wirkung. Die Erfindung der Torsionstechnik brachte hierbei eine Wende, doch erst wir Römer waren in der Lage Feldartillerie in Massenproduktion herzustellen. Damit gehören Ballisten und Katapulte zur Standardausrüstung der kaiserlichen Armee und werden dementsprechend oft eingesetzt.
Wer weiss, was mit Kommandounternehmen gemeint sein könnte?
Was versteht man unter Torsionsgeschütze?
Wenn Ihr wisst, was Kommandounternehmen sind, können die auch heute noch erfolgreich eingesetzt werden?
Und wer hat eine Ahnung darüber, wie Katapulte und Ballisten aussehen und eingesetzt werden?"Er machte es diesmal schwierig, aber Tyranus würde bei der praktischen Ausbildung auch nicht mit der Schwierigkeit sparen und so war es besser, wenn sie schon mal vorbereitet waren.
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"Gut gut. Das sind doch schon mal positive Ansätze.
Nun Probati, machen wir weiter im Stoff.
Erst einmal werde ich Euch allgemein etwas über das Militär erzählen und ihr stellt gerne zwischendurch Fragen!"
Er schaute sich kurz um, nickte schliesslich und begann:"Sich Rom ohne seine Legionen vorzustellen ist unmöglich. Das römische Militär ist das Rückgrat des Imperiums seit Anbeginn der Stadt, jedoch besonders seit den Reformen des Feldherrn Marius.
Ihr wisst, wer Marius war?"
Sein Blick schweifte durch die Runde.
"Es ist auch die Dualität der römischen Magistrate, die es so einzigartig macht. Jeder Konsul ist gleichzeitig Feldherr in Kriegszeiten.
Gegen Ende der Republik hatte sich dieses System jedoch überlebt und Feldherrn erhoben sich beinahe gottgleich über die römischen Mitbürger, allein gestützt auf die Macht der ihnen anvertrauten Legionen. Marius, Caesar, Mark Anton, Octavian oder Pompeius sind nur die bekanntesten Namen.
Mit der Errichtung des Kaiserreiches ging der Oberbefehl auf den Kaiser über und die Schlachten wurden erprobten Berufsoffizieren übertragen, die von ausgewählten Stabsoffizieren kommandiert werden.
Also von solchen, wie Ihr es zu werden gedenkt!
Das stehende Heer kann sich völlig dem Kriegswesen widmen und darin liegt auch einer der Gründe für die Leistungsfähigkeit der römischen Soldaten.
Der römischen Mentalität für das Praktische entsprechend, werden erfolgreiche Organisationsformen, Taktiken und Waffen von den Gegnern übernommen und verbessert. Die Infanteristen der Legionen werden durch Reitereinheiten verstärkt und durch den Kontakt mit dem hellenistischen Osten fanden auch Kriegsmaschinen Einzug in das römische Heer. Feldgeschütze, Rammböcke und Verteidigungsanlagen sind die Spitze römischen Militäringenieurswesens.
Je nach Mentalität der Kaiser wechsen sich Expansions- und Sicherungsphasen ab. Neu eroberte Gebiete werden systematisch mit Strassen, Siedlungen und Verteidigungsanlagen überzogen. All dies bringt mit sich, dass sich die römische Kultur schneller verbreiten kann.
Nun möchte ich von Euch hören, was Ihr unter den Begriffen Kriegsmaschinen versteht und was Euch inhaltlich dazu einfällt."
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Fein, fein. Ich komm mir hier fast überflüssig vor
Machen wir doch mal was ganz Aussergewöhnliches.
Er grinste.
Was stellt Ihr Euch denn unter dem Unterricht hier, auf dem Exer und dem Leben als Legionär vor?
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Schön schön, ich sehe, Du hast ein feines Gespür, oder ist es doch eher Wissen?
Und wie sieht es bei den Cohors aus?
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Er verkniff sich ein Grinsen und bemühte sich um ein ernstes Gesicht.
Ja, das passt.Nun denn, kommen wir zu einem anderen Thema das Militär betreffend.
Wafengattungen. Was wisst Ihr darüber?Er blickte in die Runde.
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Sim-Off: Werden wir das nicht alle
Ja, das stimmt so und zu dem anderen Rang:
Der Tribunus Laticlavius ist Mitglied des Kommandostabes einer Legion. Er übt diesen Posten in der Regel zeitlich begrenzt als Teil seiner politischen Karriere aus. Daher wird er häufig nicht mit militärischen, sondern eher administrativen Aufgaben betraut.
Was meinst Du, wer in der Regel einen solchen Rang inne hat? -
Na für einen Neuling schon ganz gut. Mir fehlten jedoch vor Allem noch der Preafectus Castrorum und der Tribunus Laticlavus. Hast Du schon einmal davon gehört?
Neben diesen gibt es auch noch andere Ränge, aber die lassen wir hier mal aussen vor. -
Die Reiter hielten an und musterten den Fremden.
Wer bist Du und was tust Du hier?
Sie musterten ihn skeptisch und aufmerksam. -
Mh, ja, schon ganz gut, aber da fehlen mir noch welche.
Idee welche? -
Nicht schlecht, Probatus. Dann erzähl mir doch gleich noch etwas über die Ränge in der Legion.
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Habt Ihr das gehört?
Japp, kam von da! Einer der Männer deutete in die Richtung, aus der das Knacken kam.
Dann los!
Sie ritten an und kamen bald in die Nähe.
HEDA!