Beiträge von Ursus

    Der Ianitor hatte den Boten des Decimus zur Küche geschickt. Und da er ihm auch den Weg erklärt hatte, sollte der Bote auch dorthin finden.

    Gelangweilt machte der Ianitor die Türe auf und schaute etwas überrascht aus der (blitzblanken) Wäsche. Na servas... um de Uhrzeit so a Auflauf... murmelte er leise. Ein wenig unschlüssig sah er kurz zwischen den beiden Parteien hin und her, dann aber entschied er sich, zuerst den wichtiger aussehenden Mann zu begrüßen.


    Seid gegrüßt, Aurelius. Wenn Ihr zu meinem Herrn wollt, Ihr habt Glück, der Dominus ist gerade gekommen.

    Der Ianitor schaute die Prätorianer etwas entgeistert an und kratzte sich verlegen am Kopf. Dann antwortete er in leicht illyrischem Akzent:


    An sich wärs gscheiter gewesen, ihr hättest das in der Castra Praetoria gsagt, weil der Dominus jetzt kaum mehr daheim ist. Aber gut, ich werds ihm ausrichten.

    In der Tat, Fröhlichkeit vermittelte das Haus keines, die Saturnalien schienen am vinicischen Anwesen nicht vorhanden zu seien, was man auch am Ianitor merkte, der wie immer seinen Dienst an der Porta des Hauses verrichtete.


    Senator Tiberius. Tretet ein, der Herr erwartet Euch schon. Nicht lange hielt er sich auf, sondern ließ den Klienten des Hausherrn sofort ins Atrium.

    Der Ianitor führte den Senator ins Atrium des Hauses, in welchem eine Stille herrschte, die zwar nicht drückend war, aber dennoch sofort bemerkt wurde. Sklaven, die eigentlich feiern und sich bedienen lassen sollten, standen etwas ratlos herum, zogen sich aber sofort zurück, als sie den Senator sahen. Was taten Sklaven in einer solchen Situation? Sie beschufen sich die Amphoren heimlich und soffen sich im Geheimen an, garantiert.


    Bitte wartet hier, Senator, ich hole den Herrn sogleich. sagte der Ianitor zum Gast und verließ gleich darauf das Atrium.

    Der Ianitor erkannte in der Tat den Senator, war dieser doch schon Besucher im vinicischen Hause gewesen. Er öffnete die Tür, ließ den Senator herein und führte diesen ins Atrium.

    Der Ianitor führte den Senator und Magistraten ins Atrium, in welchem eine geruhsame Stille herrschte, ganz anders als sonst.


    Ich werde sofort den Herrn verständigen. sagte der Sklave und verließ dann das Atrium, um sein Gesagtes wahr werden zu lassen.

    Von all diesen Problemen ahnte der gutmütige Ianitor jedoch nichts, als er die Türe aufmachte und den Typen anschaute, der den Senator begleitete.


    Ja bitte?

    Valeria Amatia... nein, sagte ihm nichts. Na zumindest war sie keine von der Straße, das konnte der Ianitor an ihrer Kleidung sehen.


    Darf ich fragen, worum es geht?

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    1. Immer wenn du nicht aufpasst, Hungi.
    2. Im StudiVZ angemeldet sein, unter solch einer aussagekräftigen Gruppe und sich dann noch wundern, dass man gefunden wird? ;) :P


    Faszinierend. Hab ich schon gern, daß die Leute mich anschauen, sich aber net zu erkennen geben. :P


    /edit: hnngnn, falsche ID. Ah, ihr wissts es ja eh alle.

    Am nächsten Morgen trat der Ianitor vor die porta und gähnte und streckte sich, sah sich um, winkte der Sklavin von schräg gegenüber zu und drehte sich um.


    Was bei allen Tempeln der Bellona... knurrte er in seinen Dreitagesbart, als er die Bescherung an der Mauer las. Na toll, da wird der Alte wieder motzen, wenn er das sieht... grummelte er weiter, als er zur Türe zurückging und laut reinbrüllte.


    Penelopeeeee! Da hat schon wieder einer rumgeschmiert! Wisch es weg!
    "Wisch es selber weg, du alter Suderant!" schallte es von drinnen heraus.
    Gnäääh, alte Waschtrommel. Rutsch mir doch den Buckel runter.


    Stilsicher kratzte er sich am Hintern und nahm dann Platz an der Porta, bereit für seinen langen Arbeitstag.

    Der Ianitor führte den Besucher ins Atrium, in welchem man den Lärm eines geschäftigen Betriebes in der gesamten Casa vernehmen konnte. Wildbret aus den Wäldern Italiens wurde herbeigeschafft und eingelagert, ebenso wie Holz für den Winter. Außerdem erwartete man bald die Hausherrin samt der Tochter zurück, auch für die beiden mußte einiges vorbereitet werden.


    Bitte wartet hier. Ich verständige den Herrn sogleich.

    Der Ianitor führte den Magistrat ins Atrium hinein, in welchem... nichts passierte. Keine Sklavinnen, die irgendwo den Boden aufwuschen, keine Sklavenjungen, die mit den Blättern im impluvium spielten, keine Sklaven, die geschäftig irgendetwas herumtrugen. Alle Vasen waren geputzt, alle Klinen (die als Sitzgelegenheit fungierten) standen auf ihren Plätzen, das Wasser im impluvium war sauber. Eine Ordnung verbunden mit einer Stille, die sehr selten war in diesem Hause.


    Wenn ich den Herrn bitten darf zu warten, ich verständige sogleich den Senator.

    Und ein Sklave brachte einen Brief vorbei...


    An den Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Lucianus
    Mogontiacum, Germania



    Sei gegrüßt, mein Bruder.


    Na endlich heiratest du, es wurde schon allerhöchste Zeit dafür. Wie ich gehört habe, ist deine Verlobte eh schon vor einiger Zeit in Mogontiacum angekommen, ich hoffe, ihr beide konntet euch schon aneinander gewöhnen.


    Leider ist es mir und meiner Frau nicht möglich zu kommen. Livia liegt seit ihrer Geburt quasi ständig im Bett, die Geburt unserer Tochter hat ihr wohl ordentlich zugesetzt, mehr als eigentlich gut sein sollte. Ich habe sie nach Misenum bringen lassen, auf Anraten unseres Arztes. Zudem hat sich eine Neuigkeit ergeben, mit der ich wirklich nicht gerechnet habe. Du hast sicher schon vom Attentat auf den Praefectus Urbi, Octavius Victor, gehört. Nun ja, unser Kaiser scheint der Ansicht zu sein, daß meine Person wohl zuwenig Arbeit hat und hat mich dazu bestimmt, der nächste Praefectus Urbi zu werden. Du kannst dir meine Freude darüber sicher gut vorstellen und wirst verstehen, daß es mir daher unmöglich ist, Rom zu verlassen.


    Mit dieser Nachricht werde ich auch den Brief schließen, denn sonst hat sich kaum etwas wirklich gravierendes getan und für Tratsch habe ich ab jetzt, dank unserem gütigen und weisen Imperator, auch keine Zeit mehr. Ich bin mir sicher, daß du eine rauschende Hochzeit erleben wirst und hoffe, daß dir oder euch meine Hochzeitsgeschenke gefallen.


    M. Vinicius Hungaricus


    Sim-Off:

    überwiesen.