Caius Furius Helios
Praefectus Portuensis - Regio Hispania Tarraconensis
Salve Furius,
Ich habe mit Freude deinen Brief gelesen und bin froh, daß du dich nach langer Krankheit wieder auf dem Weg der Besserung befindest. Dein Ansinnen nach Luftveränderung ägyptischer Art kann ich verstehen und werde versuchen, dein Begehren zu einem erfolgreichen Ende zu verhelfen. Doch du tust gut daran, nicht voreilig deine Koffer zu packen, der neue Kaiser, Valerian, ist noch geschwächt von seiner Krankheit und lässt Audienzen nur selten zu. Auch ein Consilium principis wurde bis dato noch nicht einberufen, in welchem Forum ich deinen Wunsch noch am besten einbringen könnte. Generell weht politisch gesehen ein anderer Wind in Rom und wir sind alle gespannt, in welche Richtung dieser Wind zeigen wird.
Meiner Tochter geht es prächtig, sie entwickelt sich bestens, der Verlust ihrer Mutter dürfte sie, da sie ja nur wenige Monate alt war, als meine Frau starb, nur wenig mitgenommen haben. Allein der Umstand, daß die Götter mir nur eine Tochter anstatt des erhofften Sohnes geschenkt haben, betrübt mich ein wenig, es ist wohl an der Zeit für mich, mich erneut nach einer geeigneten Frau umzusehen. Da du in deinem Brief auch wegen deiner Familie angefragt hast, habe ich mir die Freiheit genommen, ein wenig nachzuhaken. Leider waren meine Boten nicht vollkommen erfolgreich. So kann ich dir zwar berichten, daß deine Schwester wohlauf ist, doch über deinen Sohn liegen mir keine Nachrichten vor. Selbstverständlich habe ich meine Untergebenen angewiesen, weiterhin Augen und Ohren offen zu halten.
So schließe ich diesen Brief und wünsche dir eine kurze Zeit der Genesung. Mögen die Götter mit dir sein.
Vale bene
M. Vinicius Hungaricus