Alypia, eine junge Popa aus dem Tempel der Venus Victrix schlendert den Gang entlang und entdeckt den jungen Mann vor der Tür des Officiums. Sie hadert ein wenig mit sich, denn sie würde ihm sicher sowieso nicht helfen können, und überlegt, ob sie einfach schnell weitergehen sollte. Doch sie fasst sich ein Herz und tritt auf ihn zu. "Salve! Das Officium ist zur Zeit nicht besetzt." sagt sie ein wenig unbeholfen.
Beiträge von Marcus Valerius Mercurinus
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Die alte Matidia hat den ganzen Tag lang schon Tempelböden geputzt und gewienert, so wie fast jeden Tag seit sicherlich zwanzig Jahren. Matidia war schon alt gewesen, als der Cultus Deorum sie gekauft hatte und es verging kein Tag, an dem sie nicht einen Tag älter wird. Tiefe Furchen ziehen sich durch ihr Gesicht, ihre Augenbrauen sind so ausgedünnt, dass sie schon fast nicht mehr zu sehen sind und auf ihrem Kopf sieht es beinahe ebenso kahl aus, was sie aber unter einem Tuch verbirgt. Mit einem Eimer Wasser verlässt die alte Sklavin den Tempel der Vesta und bleibt davor stehen. Drei Männer sind da. Jeden Tag das gleiche Bild, jeden Tag glotzen die Betrunkenen zum Tempel hin und hofften darauf, dass sich ihre Phantasieen erfüllen und eine nackte Jungfrau daraus hervorschwebt. Matidia schüttelt den Kopf, seit zwanzig Jahren immer das gleiche Bild, nur mit wechselnden Männern. Wenn die wüssten, was Matidia weiß, wenn die wüssten, was dort drinnen wirklich geschieht... Kichernd geht Matidia die Stufen hinab um den Tempel zu umrunden und ihr dreckiges Wasser loszuwerden.
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
MANIUS FLAVIUS GRACCHUS
ZUM
SACERDOS IOVIS
- DCCCLVI AB URBE CONDITA -
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"Der Pontifex Maximus oder das Collegium Pontificium entscheidet über die Aufnahme in das Register der erlaubten Kultvereine. Die Voraussetzungen und Regelungen zur Gründung eines Kultvereins sind im Codex Religiosus, Pars Tertia, Kultvereine unter dem Punkt Sieben, Allgemeine Kultvereine, nachzulesen. Sobald ein Kultvereinsreglementarium und ein Vorschlag über die Struktur existiert kann er hier abgegeben werden und wird dann zur Prüfung weitergeleitet."
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Zitat
Original von Titus Petronius Varus
Varus schmunzelte amüsiert, als Alessa sie scheinbar den falschen Weg gelotst hatte.
"Decima Alessa et Titus Petronius Varus", sagte Varus und lächelte.
"Die Verlobung fand am ANTE DIEM XVI KAL IUL DCCCLVI A.U.C. (16.6.2006/103 n.Chr.) statt. Vielen Dank für deine Mühe. Hm.....müssen wir noch etwas unterschreiben?"Mercurinus schüttelt den Kopf. "Nein, das wäre alles. Bei der Verlobung ist eine Unterschrift nicht notwendig, da sie ohnehin nicht rechtlich bindend ist. Und solange beide Beteiligten hier vorsprechen brauchen wir auch keine Versicherung, dass der nicht Anwesende einverstanden ist."
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Zitat
Original von Lucius Sergius Chlorus
"Salve, mein Name ist Lucius Sergius Chlorus. Wer kann mir hier dienlich sein im Bezüglich auf ungehuldigte Götter, oder wenn sich bereits jemand damit beschäftigt hat mit Mithras."
Da der Mann an der Anmeldung anscheinend nicht reagierte räusperte sich Chlorus einmal auffällig laut.
Nach einem kurzen "Salve!" denkt Mercurinus etwas länger, dafür aber auch gründlicher nach. "Was genau möchtest du wissen? Ich kann dir sagen, dass Mithras nicht durch den Cultus Deorum verehrt wird und soweit ich weiß gibt es hier in Rom auch keinen eingetragenen Kultverein."
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"So soll es sein. Du kannst nun in die heiligen Hallen, um deinen Eid abzulegen. Zur Tür raus, gleich rechts und dann den Gang hinunter. Anschließend suche den Tempel des Apollo Sosiamus auf und suche nach deinem Lehrer, sein Name ist Tiberius Flaccus."
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Original von Lucius Iunius Zissou
Zissou räuspert sich kurz und schüttelt leicht den Kopf. Bei allen Respekt, als Discipulus verdiene ich lediglich 12 Sesterzen. Ein Brot kostet bereits 1 Sesterze, eine Kanne Wein 0,80 Sesterzen. Auch wenn ich mit wenig Nahrung auskomme so reicht dieses Geld hinten und vorne nicht. In Hispania hätte ich wenigstens ein Dach über meinen Kopf und müsste dafür nicht mehr aufkommen. Er setzt sich und spricht vertraut mit ihn. Gibt es wirklich keine andere Möglichkeit?
Mercurinus schaut bedauernd und nimmt nochmal seine Übersicht zur Hand. "Hmm... lass mich sehen... nein..." Er schüttelt den Kopf und zieht dann die Augenbrauen zusammen. "Also höchstens... aber... ich weiß nicht." Wenn das auffallen würde, dann wäre er bald seinen Posten los. "Es gäbe eine Möglichkeit. Die Pontifex Hispania bildet auch aus, ich könnte dich ihr zuteilen und hoffen, dass von ihrer Seite aus keine Nachfragen kommen." Er nickt und schaut verschwörerisch zu Zissou. "Und wenn doch, dann behaupte ich einfach, Tiberius Ernennung zum Sacerdos war noch nicht in meiner Liste. Gut, also wenn du das so möchtest, dann kannst du dich bei der Pontifex Hispania Rediviva Helena in Tarraco melden." -
Ein alter, weißhaariger Sklave mit einem Eimer Wasser und einem Lappen bemerkt den Herumsuchenden. Er schlurft zu ihm und lacht mit einem fast zahnlosen Gebiss. "Sucht ihr eine Priesterin, werter Herr? Ich fürchte, die zuständige Sacerdos ist gerade im Tempel an der Porta Collina und es wird sicher noch eine Weile dauern, bis sie wieder hier ist." Er seufzt tief. "Früher, da war alles besser, da gab es noch an jeder Ecke Priester in Rom. Ich kann mich erinnern, in einem Jahr waren es so viele, dass das Collegium sie gezwungen hat in die Vororte zu gehen oder den Cultus Deorum zu verlassen." Er kichert heißer. "Aber die Zeiten sind vorbei. Heut schicken sie die Priester zu den Germanen und Africanern! Was brauchen die unsere Priester, wo sie nichtmal unsere Götter wollen? Ich bin nur ein einfacher Sklave, aber die Götter verehre ich trotzdem mehr, als dieses Pack in den Provinzen... ach, verzeih Herr, ich stehle dir nur deine Zeit..." Er bückt sich und hebt eine Blüte auf, die einem Opfernden aus seinem Korb zu Boden gefallen sein muss.
[simoff]Es tut mir wirklich sehr leid, aber es gibt momentan keine gespielten Priesterinnen in Rom. Ich würde dir selbst weiterhelfen, aber ich bin ab morgen im Urlaub. Für ein Opfer braucht es jedoch nicht zwingend einen Sacerdos, jeder Bürger hat das Recht sein Opfer selbst durchzuführen.[/Sim-off]
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Mercurinus notiert den Namen und sucht dann in seinen Unterlagen herum. Als Zissou das Officium betritt, nickt er erfreut. "Es ist beinahe eine Seltenheit heutzutage, doch es hat sich sogar ein Sacerdos gefunden, der im von dir präferierten Kult des Apollo Dienst tut. Sein Name ist Tiberius Flaccus. Ein recht junger Sacerdos, aber immerhin ein Sacerdos Apollinis. Du findest ihn wahrscheinlich im Tempel des Apollo Sosiamus, wenn nicht, wird man dir dort zumindest sagen können, wo er ansonsten ist."
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
LUCIUS IUNIUS ZISSOU
ZUM
DISCIPULUS APOLLINIS
- DCCCLVI AB URBE CONDITA -
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IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTIERNENNE ICH
TITUS TIBERIUS FLACCUS
ZUM
SACERDOS APOLLINIS
- DCCCLVI AB URBE CONDITA -
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"Das wichtigste ist zunächst einmal der Termin, denn da gibt es einige, welche sich nicht eignen oder gar verboten sind. Der Monat Martius und auch der Maius sind schlecht, zudem die Tage der Vestalia vom 7ten bis 15ten Iunius. Der 24te Augustus, der 5te October und der 8te November als Tage der Verstorbenen und natürlich alle religiösen Feiertage und Tage an denen der Morgen und der Abend als nefas gilt fallen weg.
Der Hochzeitsritus zieht sich über mehrere Tage. Am Vorabend der Hochzeit legt die Frau offiziell die Kleidung ihrer Kindheit ab und weiht sie mit ihren Spielsachen durch ein Opfer den Göttern. Im Anschluss wird sie in die rituellen Brautkleider gekleidet und ihr Haar wird zurechtgemacht. Auf diese Weise verbringt sie die Nacht und den kommenden Hochzeitstag.
Am nächsten Morgen werden Auspicien und eine Eingeweideschau durchgeführt und wenn diese hoffentlich geglück sind, wird den Götern geopfert. Anschließend kommt die Zeremonie der Eheschließung mit dem consensus, woraufhin das Festmahl folgt. Mit einbrechender Nacht führt der Bräutigam die Braut im Brautzug zu seinem eigenen Heim, wo sie den Türpfosten mit Öl salbt und mit Wolle umwickelt und der Bräutigam sie über die Schwelle trägt. Die Brau verteilt ihre drei Asse, eines an den Bräutigam, eines in den Herd und eines an die nächste Wegkreuzug und sie wird auf das fascinum gesetzt. Danach folgt die Hochzeitsnacht und die Ehe wird vollzogen." Mercurinus erlaubt sich ein kleines Grinsen. "Am nächsten Tag empfängt das Paar nochmals die Freunde und Verwandte, welche Geschenke bringen, ein neuerliches Opfer folgt. Die repotia, ein großes Festmahl mit der neuen Hausherrin als Gastgeberin bildet den Abschluss der Feier. Wenn du es noch genauer wissen möchtest, dann empfehle ich dir einen Blick in die Bibliothek." -
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