Beiträge von Marcus Valerius Mercurinus

    Der Scriba legt einen unbestimmten Gesichtsausdruck auf. "Die Ausbildung läuft wohl sehr unterschiedlich ab." Natürlich hat er selbst noch nie eine gemacht, aber im Zuge seiner Arbeit läuft er immer wieder Discipuli über den Weg und man bekommt ja doch auch so einiges mit als unbedeutender Scriba. "Du wirst einem Sacerdos zugeteilt, welcher dann für deine Ausbildung verantwortlich ist. Bei den meisten gibt es wohl tatsächlich einen theoretischen Unterricht, in welchem du die Grundlagen des Götterdienstes lernst und auch eine praktischen Teil, der das Handeln im Tempel beinhaltet. Beim letzten Conventus des Cultus Deorum wurde außerdem beschlossen, dass die Hierarchie des Cultus Deorum ein fester Bestandteil der Ausbildung sein muss, in wieweit das schon umgesetzt ist, kann ich dir aber nicht sagen."


    Er grübelt etwas nach, was sonst noch wichtig ist. "Wenn du dann soweit bist, dann musst du eine kleine Prüfung ablegen und bist anschließend Commentarius oder Popa, wirst also in der Tempelverwaltung oder im Opferdienst eingesetzt. Und irgendwann kommt dann die Prüfung zum Sacerdos, den Zeitpunkt dafür legen die ausbildenden Sacerdotes fest." Er nickt und fährt dann fort. "Wenn du dem Cultus Deorum beitreten möchtest, dann melde dich einfach wieder hier. Dann würden wir schauen, welche Sacerdotes zur Ausbildung zur Verfügung stünden und gesetz dem Fall, dass es mehrere sind, könntest du dir den Tempel vielleicht sogar aussuchen. Allerdings mangelt es meist eher an ausbildenden Sacerdotes, als an Discipuli, daher kann es durchaus sein, dass du die erste Zeit in einem anderen Kult als dem der Venus verbringen würdest." Er blickt sie erwartungsvoll an.

    Der Scriba nimmt sich fest vor, zu überprüfen, welcher Schläfer bei der Anmeldung sitzt. So ein unmögliches Verhalten würde ihm einen ungeliebten Strafdienst einbringen, vielleicht müsste er die Akten des Cultus Deorum neu sortieren oder etwas ähnliches.


    Fast bringt sie ihn mit ihrem Lächeln aus dem Konzept, aber nur fast. Doch er muss ihr statt das Lächeln zu erwidern leider einen bedauernden Blick schenken. "Ich fürchte, das ist nicht möglich. Sowohl die Ausbildung als auch die Tätigkeit in der Verwaltung sind wohl zu umfangreich, als dass sich beides vereinen ließ. Daher wird es vom Collegium Pontificium auch nicht erlaubt."


    Als Venuspriesterin kann der Scriba sich die Dame wirklich gut vorstellen. Viel eher passt sie in den Tempel der schönen Göttin, als hinter einen verstaubten Schreibtisch.

    Der Scriba nickt einfrig und setzt sich ebenfalls. "Aber natürlich ist dies möglich. Der momentane Einstieg in den Cultus Deorum sieht eine Ausbildung in einem der Tempel vor. Dort würdest du als Discipulus und später als Popa oder Commentarius alles lernen, was eine zukünftige Sacerdos braucht. Allerdings geschieht dies nicht unbedingt gleich im Tempel der Iuno, auch wenn wir uns um eine Zuteilung zum gewünschten Cultus bemühen. Doch leider haben wir manchmal weniger Sacerdotes, welche die Ausbildung von Discipuli übernehmen, als wir neue Schüler haben. Das Amt einer Sacerdos kannst du als Frau übrigens nur in einem Cultus erreichen, welcher einer Göttin dient, doch bei Iuno wäre dieser Fall ja gegeben."

    "Danke sehr." Der Scriba wird glatt etwas rot, als ihm die schöne Frau die Schriftrollen reicht, hört dann jedoch empört, was sie zu berichten hat. "Aiaiai, das tut mir sehr leid, manche meiner Kollegen..." Er schüttelt den Kopf und wundert sich, wie man beim Anblick dieser Frau einschlafen kann. Aber es soll sein Schaden nicht sein.


    "Zufälligerweise bin ich Spezialist, was die Beratung zur Ausbildung im Cultus Deorum anbelangt. Ich werde dir gerne weiterhelfen. Bitte folge mir."


    Er führt sie den Gang hinunter und stößt mit dem Ellenbogen die Tür zu einem kleinen Officium auf. Auf einen Tisch in der Ecke lässt er die Schriftrollen aus seinen Händen gleiten und wendet sich dann der Dame zu.


    "Bitte setz dich doch. Hast du dich schon für eine Gottheit entschieden, welcher du gerne dienen willst? Also nicht, dass ich dir garantieren könnte, dass du bei einem entsprechenden Sacerdos lernst, die Personalstrutkur im Cultus Deorum ist momentan etwas wirr, aber ich werde sehen, was ich tun kann."

    Mit einer der beiden Frauen welche vor der Anmeldung gewartet haben, erreicht der Scriba das Officium. Er wirft zuerst einen Blick hinein und öffnet nachdem er festgestellt hat, dass es tatsächlich leer ist, die Tür weiter.


    "Bitte komm herein und verzeih die lange Wartezeit. Um die Lemuria herum geht es in der Regia immer zu wie auf der Rennbahn. Ich weiß auch nicht woran das liegt..."


    Er betritt mit der Frau das Officium. "Setz dich doch, welches Anlegen führt dich hierher?"

    Zitat

    Original von Artoria Minervina

    Sim-Off:

    Andere Zeitebene


    Ich stehe vor der Tür des Officium und klopfe an. Ich warte darauf, dass mir jemand die Tür öffnet. Ich fühlte mich schon immer der Göttin Dianae verbunden, nun hoffe ich, dass ich ihr dienen darf.


    Mercurinus kommt gerade aus einem anderen Officium zurück und sammelt Minervina noch vor der Tür ein.


    "Salve, du kannst direkt mit reinkommen." Er öffnet und lässt die Dame eintreten, dann folgt er ihr und deutet auf einen Stuhl. "Setz dich doch. Was führt dich hierher?"

    Zitat

    Original von Iulia Helena
    Leicht kopfschüttelnd verlässt sie nach einigen Stunden der Wartezeit das Officium ...


    Unweit des Officiums läuft ihr ein Scriba beladen mit Schriftrollen über den Weg, fast in sie hinein und lässt ein paar Rollen fallen.


    "Oh, Verzeihung! Das tut mir wirklich leid!" Er kniet sich umständlich hin um die heruntergefallenen Schriften wieder aufzuheben und wundert sich, die Frau hier abseits vom üblichen Weg in und aus der Regia anzutreffen, denn wie eine Sacerdos sieht sie nicht aus.


    "Suchst du jemanden?"

    Mercurinus strahlte vor sich hin. Gerade eben wurde er zu seiner Überraschung zum Scriba des Rex Sacrorum ernannt. Seine Zeit als Laufbursche schien somit endgültig beendet zu sein.


    Dementsprechend fröhlich begrüsste er Valerius Victor und schmunzelte ob dessen Frage.


    "Ich kann es mir denken, Victor. Sie werden dich kennenlernen wollen."


    Mit einem geheimnisvollen Lächeln öffnete Mercurinus die Tür zum Versammlungsraum und vollführte eine einladende Geste.


    "Nur zu.."

    Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    "Gehen wir." Wenn der Hermes heute seinen ersten Sieg einfahren würde und die Septemviri epulonum keinen wirklich guten Grund haben, ihn von der Bahn abzuziehen, dann wäre Vic aber richtig sauer.


    Mercurinus legte seine Hand auf die Schulder des Sacerdos und zwinkerte ihm zu.


    "So eilig können es die Alten gar nicht haben. Suche einfach nach dem Rennen das Collegium in der Regia auf. Ich werde dort warten. Vale, Victor."


    Sprachs und wandte sich sogleich um um der blauen Meute zu entfliehen.

    Zitat

    Original von Vibius Valerius Victor
    Vic ist erstaunt, den Liktor des Cultus Deorum zwischen den Reihen der Veneta zu sehen. Er scheint auch nicht unbedingt begeistert, was wohl nicht daran liegt, dass Hermes nicht an der Spitze des Feldes fährt. Er sieht eher so aus, als wollte er Vic mitteilen, dass der Tempel des Mars Ultor eingefallen ist. "Was machst du hier?" [/color]


    "Salve, Victor. Das Collegium Septemvires schickt mich, du wurdest in eben jenes berufen. Die Septemviri wünschen, dich baldigst begrüssen zu können."


    Als Hermes zu der Verfolgergruppe aufschliessen konnte, gröhlte ein übelriechender Geselle dicht hinter Mercurinus laut auf. Angewidert wandte sich der Laufbursche (nichts anderes war er in den Augen der Priester) ab und versuchte seine Abscheu zu verbergen.

    Valerius Mercurinus wusste, wo er seinen Namensvetter inmitten dieses Tumultes finden würde. Widerstrebend begab er sich zur Südkurve und hielt dort Ausschau nach Victor. Es wäre ihm lieber gewesen, hätte er ihn (Victor) später aufsuchen können, doch das Collegium bestand darauf, daß der künftige Septemvir baldigst von seiner Berufung erfuhr.
    Einen leisen Seufzer ausstoßend bahnte sich nun Mercurinus seinen Weg durch die gröhlenden Anhänger der Veneta. Endlich an seinem Ziel angekommen, räusperte er sich so laut es ging und wartete darauf, daß Victor ihn bemerken würde.