Beiträge von Ein Praetorianer


    Der Praetorianer nickte. "Wir werden den Palastsklaven Bescheid geben, daß sie die Kiste zum Domus Aeliana bringen. Die Schriftstücke werden sicher beim Kaiser ankommen, darauf kannst Du Dich verlassen. Gehört noch eine Nachricht dazu?" Einer der Soldaten im Hintergrund winkte bereits einen Sklaven heran, der auch sogleich lief, um Verstärkung zu holen, denn allein wollte er sich mit der Kiste nicht abplagen.



    Die Wachen blickten sich unwillkürlich an. So wenig sie sonst etwas von ihren Gefühlen erkennen ließen, jetzt jedenfalls konnte man ihnen die Unsicherheit doch ansehen. Dann faßte sich der eine der Wachen ein Herz und trat entschlossen auf den ehemaligen Praefecten zu. "Salve, Caecilius Crassus. Wie Du ja weißt, sind wir verpflichtet, jeden Besucher auf Waffen zu untersuchen. Wenn Du also bitte erlaubst?" Immerhin war er höflicher als zu den meisten anderen Besuchern. Es war ja auch eine etwas eigenartige Situation. Bisher war Crassus nie durchsucht worden. Das wäre ja auch Unsinn gewesen. Als Praetorianer hatte er ja das Recht gehabt, Waffen zu tragen. Nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht. Immerhin hatte er die Hauptverantwortung für das Leben des Kaisers getragen. Aber jetzt... jetzt war er eben nur noch ein Bürger. Und somit galten die Regeln auch für ihn. Das war nichts anderes als konsequent. - Bei dem Sekretär war das sowieso keine Frage. Ein weiterer Praetorianer war schon dabei, diesen zu durchsuchen.






    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Sicherlich, doch wir Quindecemviri opfern vielen verschiedenen Göttern und haben auch deswegen einer Tradition folgend eigene Opfermesser und Hämmer.<


    entgegnete Modestus und beschloss die Sache später zu klären. Ersteinmal wollte er zum Tempel.


    "Nun, es wird sicher genügen, wenn der Tempelvorstand dem Offizier der Wache entsprechende Hinweise gibt, damit es in die Liste der Informationen für die Wachen aufgenommen wird." Der Praetorianer führte Modestus nun zielsicher zum Templum Apollinis Palatinus.





    Ja, den kannte der Praetorianer am Tor mittlerweile. Kam ja dauernd her. Und das würde auch so weitergehen, weil der noch eine Amtszeit drangehängt hatte. Na, ihm sollte es ja egal sein. "Salve, Quästor Aurelius." Er durchsuchte den Quästor so gründlich wie jeden anderen, doch natürlich war auch bei ihm nichts zu finden, was auch nur annähernd an eine Waffe erinnerte. "Dann folge mir, ich führe Dich zur Porta des Domus Aeliana."









    Einen Praetorianer ging alles etwas an. Immerhin war das Haus Aelia nicht irgendeines, sondern das, in dem der Kaiser selbst zuhause war. Das war der Ort, an dem er am verletzlichsten war. Und nicht nur er. Das galt auch für die Mitglieder seiner Familie. Zu gerne vergaßen Besucher, warum die Praetorianer hier ihren Dienst versahen.


    Ein Klient des Consuls war dieser Mann also. Wieder ein Grund, sich seinen Namen zu merken. Nach der sorgfältigen Durchsuchung führte der Soldat den Decimer also zur Porta des Domus Aeliana, nachdem er ihn aufgefordert hatte, ihm zu folgen.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Flavus
    Es war wieder einmal soweit. Marcus wollte seinem Patron und Förderer Aelius Quarto seine Aufwartung machen und ihm bei dieser Gelegenheit seinen Dank für die Unterstützung bei den Wahlen im Cursus Honorum aussprechen. Dank des Consulars hatte er es tatsächlich geschafft und war zum Vigintivir gewählt worden. Auch wenn die Wahl knapp ausgegangen war, so war sie dennoch zu seinen Gunsten ausgegangen. Der frischgebackene Magistrat Roms trat selbstbewusst vor die Wachen und nickte ihnen begrüßend zu.


    "Salve! Ich bin Vigintivir Decimus Flavus und komme zu Consul Aelius Quarto."


    Der Praetorianer musterte den Besucher eingehend. So, das war also einer der vielen, vielen Vigintiviri dieses Jahres. War ja interessant. Naja, aus dem Hause Decima, dann konnte es sein, daß man doch noch mehr von ihm erwarten konnte. Mal abwarten. Es konnte jedenfalls nicht schaden, sich den Namen und das Gesicht mal zu merken.


    "Salve, Vigintivir Decimus. Der Consul ist ein schwer beschäftigter Mann. Ich hoffe für Dich, Du hast einen Termin oder eine Einladung." Er hatte keine Lust, sich die ganze Arbeit mit dem Mann zu machen, wenn der doch an der Porta des Domus Aelia abgewiesen wurde. "Ich muß Dich auf Waffen durchsuchen." Und damit begann er schon mal, während er auf die Antwort des Mannes wartete.

    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Eins noch, Miles. Am Tag nach den Saturnalien ist ein Opfer für Apollo eingeplant. Dafür brauchen wir natürlich ein Opfermesser und andere Dinge, die ihr normalerweiße am Eingang konfiszieren würdet. Mit wem müsste ich deshalb wegen einer Ausnahmegenehmigung sprechen?<


    fragte Modestus den Praetorianer, denn er wollte an dem Tag nicht plötzlich vor den anderen Quindecemviri ohne Opfermesser und Opferhammer dastehen, weil ein übereifriger Miles ihm die Dinge abnahm.


    Der eine der beiden Soldaten, die die Besucher zum Tempel führten, schaute Modestus mit unbewegter Miene an und ließ sich nichts von seinem Erstaunen über diese Frage anmerken. "Mir ist nichts von einem Diebstahl der Opfermesser im Tempel bekannt, daher sollten sie wohl immer noch dort vorhanden sein." Zugang zu ihnen hatten nur die Priester. Und in den Gängen des Palastes gab es auch immer noch Praetorianer, um die kaiserliche Familie vor etwaigen durchdrehenden Priestern zu beschützen - was ohnehin recht unwahrscheinlich war.

    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Zusammen mit seinem Klienten Decimus Fabullus Scaeto kam Modestus zum Tor des Kaiserpalasts. Scaeto bekleidete nun das Amt eines Popa im Cultus Deorum und assistierte ihm bei Opfern und anderen Ritualen. Doch er trug normale Kleidung und nicht den rituellen Schurz, wie es bei einem Opfer der Fall gewesen wäre. Auch Modestus trug eine seiner gewöhnlichen Togen mit dem Latus clavus. Vor dem ersten Wächter den er sah blieb er stehen und sprach ihn an.
    >Salve, ich bin Senator und Quindecemvir Kaeso Annaeus Modestus und das ist der Popa Decimus Fabullus Scaeto. Ich bin hier um den Tempel des Apollo zu besichtigen.<


    Ein Senator mit einem Priesteramt, das klang nach einem offiziellen Besuch. Was ihm und seinem Begleiter freilich nicht ersparte, sich durchsuchen zu lassen. Nachdem diese für die Besucher sicher etwas entwürdigende und unangenehme Prozedur vorüber war, geleiteten zwei Milites der Palastwache, die sich fortan unauffällig, aber stets in der Nähe der beiden Priester hielten, Modestus und Scaeto zu dem beeindruckenden Bau, der dem Apollo geweiht war...

    Auf kürzestem Wege führte der Praetorianer den Tribun durch die Palastanlage. Schließlich deutete er auf eine Tür. "Dies ist das Officium des Procurators." Mehr Erklärung gab er nicht. Doch er postierte sich im Gang, um den Besucher anschließend wieder hinauszubegleiten.










    Zitat

    Original von Tiberius Octavius Dragonum
    Dragonum hatte es eilig diesmal noch mehr als beim letzten mal ...


    Als er das Tor erreichte drückte er dem Miles sein Gladius in die Hand ...


    "Salve Tribunus Vigilum Tiberius Octavius Dragonum zu einem Termin beim Procurator Prudentius Balbus!"


    "Salve, Tribun", grüßte der Miles und ging erst einmal in aller Ruhe zu den Listen, um zu prüfen, ob der Tribun tatsächlich einen Termin hatte. Behaupten konnte ja jeder so allerlei Dinge. Doch die Angaben waren korrekt, hier standen Name und Zeit.


    "Wir sind verpflichtet, Dich auf weitere Waffen zu untersuchen", erklärte der Miles nun ruhig und begann mit der Durchsuchung, nachdem er das Gladius zur Verwahrung weitergegeben hatte. "Und nun folge mir."








    Ja, so war das. Auch mit dem Terminmann mußte man einen Termin ausmachen. Bürokratie war eben eine Sache für sich. Und am besten tat man einfach, was einem gesagt wurde und versuchte nicht, den Bürokraten mit Logik zu kommen, dann klappte alles eigentlich ganz gut. "So eilig? Wo brennt es denn?", fragte der andere Soldat und erstaunlicherweise konnte man den Anflug eines Grinsens in seiner Miene ausmachen. "Mal sehen, was sich machen läßt." Immerhin las er die Acta ja auch nicht ungern und da konnte man schon mal ein klein wenig entgegenkommend sein.


    "Langeweile wird er kaum haben. Aber ich will mal nicht so sein und Dich zu den Notarii führen, die für ihn arbeiten. Sie können Dir sicher einen Termin geben. - Vorher müssen wir Dich allerdings auf Waffen untersuchen." Die Durchsuchung dauerte nicht lange, auch wenn sie durchaus gründlich war, dann führte einer der Soldaten Caius in das Labyrinth der kaiserlichen Verwaltung.




    "So, hier ist es." Er deutete auf die Tür und postierte sich dann im Gang. In letzter Zeit war hier verflixt viel los. Eigentlich erstaunlich. Manchmal vergingen Wochen, in denen kaum jemand in den Palast wollte. Und dann wieder kamen sie scharenweise.












    Zitat

    Original von Caius Columnus
    Mit sehr vorsichtigem Schritt (er wollte nichts kaputtmachen wer er, dank einer Gehaltskürzung von Minus dreitausend Prozent, sowieso nicht bezahlen konnte) näherte sich Caius dem großen Tor des Kaiserpalast, blieb kurz vor einem der Soldaten, die sich gegenseitig in Grimmigkeit zu überbieten suchten, stehen und gab dann mit heiserer (er hatte nächtelang ob seines geplatzten Göttertraums geweint) bekannt:


    "Caius Columnus von der Acta Diurna. Ich bitte um ein Gespräch mit dem Procurator a libellidingsbums... weißt schon, dem Termin-Mann!"


    Der Praetorianer zuckte nicht mal mit der Augenbraue, während er den rasenden Reporter von der Acta musterte. Einer dieser Tintenfinger, die meistens etwas zu meckern fanden. Na, sollte er meckern. "Salve", sagte der Miles mit besonderer Betonung, denn er konnte es nicht besonders gut leiden, wenn jemand ganz ohne Gruß herankam. Sie waren hier ja schließlich nicht am nächstbesten Apfelstand, sondern am Kaiserpalast. "Wenn Du zu dem Procurator a libellidingsbums willst, brauchst Du einen Termin. Hast Du einen solchen?" Was zu bezweifeln war, zumindest konnte der Miles sich nicht erinnern, den Namen auf der Liste gesehen zu haben.


    Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich hatte mich heute etwas praktischer gekleidet immerhin war es unnütz wenn man zwar gut in seinen Kleidern aussah aber darin nicht lange sitzen konnte. Als Ich schließlich das Tor des Paltiums erreichte errinnerte ich mich erneut an die letzte Begegnung mit den Prätis wobei Ich mir einen Seufzer ersparrte und stattdessen die Männer gewinnend anlächelte ...


    "Salve Ich bin Gaius Pompeius Imperiosus, Ich wurde als neuer Notarius eingestellt und bin hier um meinen Dienst anzutreten!"


    Gaius Pompeius Imperiosus. Da war doch letztens was? Hatte da nicht einer der Kameraden was erzählt? Ja, sicher, das mußte der Kerl sein. Er hatte also tatsächlich eine Anstellung erhalten. Notarius ..."Salve, Pompeius", grüßte der Miles und musterte Imperiosus. Zumindest schien er sich um ein anständiges Benehmen zu bemühen. Natürlich erwiderte der Praetorianer das Lächeln in keinster Weise. "So, bist Du das? Wollen mal schauen." Man konnte ja schließlich nicht immer alle Neuerungen im Gedächtnis behalten. Dafür gabs schließlich Listen. Da, tatsächlich, da stand der Name.


    "Gut, alles in Ordnung. Nun wirst Du noch auf Waffen untersucht, bevor ich Dich reinführe." Irgendwann würde der den Weg auch mal allein finden. Aber das dauerte vermutlich noch eine Weile. Der Praetorianer ließ sich Zeit, während er Imperiosus gründlich auf Waffen untersuchte. Erst als er sich ganz sicher davon überzeugt hatte, daß er keine Waffen bei sich trug, führte er Imperiosus zu dem Officium, in dem er zukünftig mit seinen Kollegen tätig sein würde.



    Der Praetorianer schaute sich die beiden Besucher aufmerksam an. Doch auch wenn sie durchaus harmlos wirkten, war es natürlich nicht so einfach, in die Castra zu gelangen. "Salvete. So, ihr wollt also zu Duccius Eburnus. Welchen Rang bekleidet er denn und zu welcher Einheit gehört er? Und rein könnt ihr natürlich nicht so einfach! Es wird jemand gehen, euren Vetter herzuholen. Dann könnt ihr euch hier verabschieden." Die Castra Praetoria war doch schließlich kein Circus.

    Den Namen hatte er doch schon mal gehört? Der Praetorianer zog eine Augenbraue hoch und musterte den Mann, der vor ihm stand. "Salve, Tiberius. Kleinen Moment ..." Er schaute die hier am Tor hinterlegten Listen durch und runzelte dann die Stirn. "Wenn Du Faustus Tiberius Dolabella bist, dann bist Du selbst der frischernannte Primicerius a libellis. Ich bezweifle ja doch, daß Du einen Termin mit Dir selbst hast." Die Worte waren trocken und kühl gesprochen. Nichts verriet, daß der Mann durchaus amüsiert war. Und für einem Moment sah es so aus, als wollte er Dolabella tatsächlich auf diese Weise abblitzen lassen. Doch dann winkte er seinem Kameraden. "Wir sind verpflichtet, Dich auf Waffen zu untersuchen. Wenn das erfolgt ist, wirst Du zu Deinem Officium geführt."


    Der zweite Praetorianer kam dieser Aufgabe gründlich nach und nickte dann schließlich*. "Bitte folge mir."



    Sim-Off:

    Ich gehe einfach mal davon aus, daß keine Waffen vorhanden sind ;)

    Und schon hatten sie die Tür erreicht. Der Miles nickte auf die Tür und überließ es dem Tribun, dort anzuklopfen. Das war schließlich nicht seine Aufgabe. Er bezog Stellung auf dem Flur, beobachtete aufmerksam das Treiben hier und wartete.

    Der Praetorianer nahm das Schreiben entgegen und warf einen Blick rein. Anschließend reichte er den Brief zurück an Verus.
    "Decimus Duccius Verus, auf Einladung des procurator a libellis"
    rief er dem Schreiber, damit dies notiert werden konnte.
    "Folge mir, Duccius Verus"
    Da er eine Einladung hatte, wurde er natürlich direkt zu Balbus geführt und musste keine lästigen Umwege und Begegnungen mit Notarii über sich ergehen lassen.


    Sim-Off:

    :patsch:
    edit: Link korrigiert

    Duccius... hatte es nicht kürzlich einen Zwischenfall gegeben, in den Vertreter dieser Gens verwickelt waren?
    "Sauber"
    meldete der Gardist, der Silko durchsucht hatte. Silko's Angaben wurden derweil notiert.
    "Der miles wird dich zum procurator und zurück begleiten. In deinem eigenen Interesse solltest du zusehen, dass dein Aufenthalt hier nicht mehr, als diese Strecke umfasst"
    sagte und warnte er den Boten, und warf einen Blick zum anderen Miles. Dieser nickte, als Zeichen, dass er den Befehl verstanden hatte.
    "Folge mir"
    Er führte den Boten zum Prudentius, während sich der andere Gardist fragte, warum um alles in der Welt der Brief dem Mann nicht in seinem Hause, sondern unbedingt hier im Palast übergeben werden musste. Er musste mal mit seinem Centurio reden und ihm vorschlagen, dass der zum Tribun oder gar zum Praefekt ging und ein Wörtchen mit diesem wechselte. So langsam hatte man das Gefühl, dies sei nicht der Wohn- und Amtssitz des Imperators, sondern ein Theater, zu dem selbst - so schien es - jeder beliebige Sklave Zugang verlangen zu können glaubte...

    Die Garde hatte viele Soldaten und so war es nicht überraschend, dass Silko Glück gehabt hatte und vor einem Gardisten stand, dem er bisher nicht begegnet sein dürfte. Mit scheinbar versteinerter Miene hatte der Praetorianer dreingeblickt, als der Sklave sich dem Tor näherte.
    "Wer ist "ich"? Und von wem ist der Brief"
    fragte der Soldat. So langsam hatte man den Eindruck, als herrsche in der Stadt der Irrglaube, in den Palast komme man rein, wie in eine beliebige Taberna. Ohne Silko danach zu fragen, ob er einverstanden war oder nicht, befahl er einem rangniedrigeren Miles, den Mann zu durchsuchen, was dieser auch promt in die Tat umzusetzen begann...