Am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige geschlagen und es zuckte verdächtig in meiner Hand. Doch hatte ich überhaupt das Recht dazu? Hatte er mich nicht damals gefragt "Freunde für immer?" oder hatte ich es nur falsch im Hinterkopf? Ich sah ihn verbittert an, ich verspürte Zorn. Ich verstand es nicht, wie konnte er so ungerecht sein? Der Trotz in meinem Herzen wurde immer schlimmer. Meine Stimme ward laut.
Du Lügner!
Ich sah ihn zornig an, mir war es völlig egal ob er Schuld hatte oder nicht. Er hatte die Freundschaft zerstört die mir immer am meisten am Herzen gelegen hatte. Für etwas, was eine Illusion bleiben würde. Ich atmete aufgebracht und tief und nun machte es doch einmal "Klatsch", auch wenn es mir schon wenige Augenblicke darauf furchtbar leid tat.
Leb wohl...
Ich drehte mich um und ging schwach an der Wand gestützt in Richtung Ausgang, ließ den völlig verdatterten Sextus einfach stehen. Es war mir gleich. Ich schämte mich zusehr, alsdass ich mich noch einmal umdrehen könnte. Es war ungerecht von mir gewesen, doch wie sollte ich dies jetzt ändern? Geschehen ist geschehen. Stumm liefen mir wieder Tränen über die Wangen.
Ich konnte es nicht glauben, dass ich jemanden geschlagen hatte. Und dann auch noch aus einem so nichtigen Grund. Auch wenn ich in meinem Inneren wusste, dass er durchaus mehr Bedeutung hatte als ich ihm zugestand. Er hatte mich sehr verletzt, denn ich liebte diesen Dummkopf doch auch. Und warum muss ich wieder stark sein? Keine Hoffnung...
Ich hatte aus Angst, nahezu aus Notwehr so gehandelt, wie gut, dass es niemand gesehen hat. Es tat mir weh wie tausend Messerstiche, doch würde Sextus es niemals erfahren, er würde es niemals verstehen. Er würde immer nur die böse Aquilia sehen, die ihn so verletzt hatte...